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Die Isaurisch Pisidische Seenplatte liegt in der westlichen Turkei Hier in Kleinasien bilden Teile Isauriens und Pisidiens typische durch die Gebirgszuge des Westtaurus strukturierte Beckenlandschaften mit der hochsten Konzentration von Binnengewassern in der Turkei deren Senken haufig von Seen ausgefullt sind die der Region ihren auffalligen und individuellen Charakter verleihen Dazu zahlen vor allem das westtaurische Seengebiet als Teil des Inneren Westtaurus und die Aksehir Ilgin Senke als Teil des Westlichen Inneranatolien 1 Entsprechend wird das Gebiet um die sudwestturkischen Regionen Burdur Isparta Egridir Beysehir Afyon Dinar und Bolvadin auch als Turkische Seenplatte Goller Bolgesi bezeichnet Landschaftscharakter BearbeitenIm nordlichen Teil der westtaurischen Gebirgsketten wird durch das Zusammentreffen von in unterschiedlicher Richtung streichenden Faltenasten ein Schollenmosaik erzeugt so dass zahlreiche abgeschlossene Becken Ovas entstanden sind Der Gesamtcharakter der Landschaft wird deshalb von Gebirgen und Senken bestimmt Auf Grund der geologisch geomorphologischen Gegebenheiten ist zwischen westlichen und ostlichen Landschaftsteilen zu unterscheiden Durch die sich kreuzenden Storungslinien wird der Kettengebirgscharakter so abgewandelt dass einzelne Bergstocke dominieren Als Folge der Kurve von Isparta Westtaurische Scharungen deren Achse in diesem Seengebiet liegt streichen die westlichen Gebirge und Becken in Nordost Sudwest Richtung wahrend sie im Osten in Nordwest Sudost Richtung ausgerichtet sind Aufgrund der Abgeschlossenheit der Becken fehlen grosse Flusse Die meisten dieser Becken sind teilweise oder ganz von Seen ausgefullt wobei die ostlichen Seen sowohl fluviatile als auch Karstabflusse aufweisen Wahrend des Pleistozans waren vor allem die Spiegel der westlichen Seen starken Schwankungen unterworfen wodurch sich verschiedene Seeterrassen ausbildeten Die ostlichen Seen dagegen zeigen auf Grund eines gut ausgebildeten Karstsystems kaum Anzeichen solcher pluvialzeitlicher Seespiegelschwankungen nbsp Blick von der Sudwestseite des Salda Golu auf den Esler Dagi in der Turkei nbsp Blick von der Westseite des Egirdir Golu bei Barla uber den See auf die nordlichen Dedegol DaglariVor allem in den Senken von Salda Burdur und Isparta befinden sich heute mehrere Seen die wahrend des Pleistozans zum Teil sehr starken Spiegelschwankungen unterworfen waren Acigol Yarasli Golu Salda Golu Burdur Golu und Egirdir Golu So lag z B der Spiegel des Burdur Sees 110 m uber dem heutigen Niveau der See fullte damals auch die Becken von Atabey und Yarasli aus Das Becken des Egirdir Golu liegt genau auf der Achse der Kurve von Isparta woraus sich die Nord Sud Ausrichtung ergibt Der Spiegel dieses Sees war allerdings auf Grund zahlreicher Karstabflusse im Pleistozan kaum von Schwankungen betroffen nbsp Die Karstquellen Ulupinar bei Eldere speisen nicht nur die Feuchtgebiete der Karakuyu Sumpfe auch Capali Golu sondern liefern uber ein Karstrohrensystem auch einen Grossteil des Wassers fur die Quellen des Grossen Maander Buyuk Menderes Nehri bei Dinar Turkei Eine Besonderheit bildet der 1 200 km grosse Capali Golu antik Schilfsee Aulokrene ein tektonisch bedingter See bei Dinar Er liegt ostlich der Stadt zwischen den Gebirgsketten des Samsun Ak Dag und des Kir Kizkuyu Dag im langgestreckten Polje der Dombay Ebene wo sich verschiedene Zuflusse und wasserreiche Karstquellen Kavak Pinari Pinarbasi sammeln Die Hauptquelle Ulupinar entspringt beim Dorf Eldere Der See heisst auch Karakuyu Sumpfe turkisch Karakuyu Sazliklari Karakuyu See oder Incesu See Der Wasserstand variiert zwischen 1 und 3 5 m Das Seebecken grenzt im Westen an das Buyuk Menderes Becken im Osten an die Col Ebene und die Uluborlu Ebene im Norden an die Ekin Ebene und im Suden an das Burdur Becken Am Westrand des Sumpfgelandes am Fuss des Akdag verschwindet das Wasser des Sees in einem Ponor Karstschluckloch um auf der Westseite des Berglandes als Maanderquellen wieder an die Erdoberflache zu gelangen 2 3 4 nbsp Das Bild zeigt den Beysehir See bei Golyaka am 1 Mai 1997 am westlichen Ufer mit Blick nach Osten nbsp Blick von der Hohe des Irmasan Passes bei Cevizli in das Becken des Sugla Golu mit dem partiell ausgetrockneten See bei Catmakaya Turkei Zu den ostlichen Landschaftsteilen zahlt man neben der Beckenreihe von Yalvac und Sarkikaraagac den Gebirgsstrang der Sultan Daglari der eine markante Grenze zum inneranatolischen Raum bildet sowie die Senken von Beysehir und das verkarstete Becken des Sugla Golu mit dem grossen vulkanischen Massiv des Erenler Dagi 2334 m 5 das die Seenplatte von der Konya Senke trennt Der Sugla See unterliegt sehr starken Schwankungen und faIIt zeitweise trocken Am Ufer kann man 7 und 10 m uber dem heutigen Wasserspiegel pluvialzeitliche Seeterrassen erkennen Dieses Becken ist durch das tief eingeschnittene epigenetische Durchbruchstal des Carsamba Suyu mit der Ebene von Konya verbunden Dominierendes Landschaftselement der ostlichen Landschaftsteile ist das grosse verkarstete Becken des Beysehir Sees Zu den nordlichen Randgebieten der Isaurisch Pisidischen Seenplatte zahlt man in erster Linie die Aksehir Ilgin Senke Der Gesamtcharakter dieser Region besteht im Wesentlichen aus einem zwischen Emir Dagi 2066 m und Sultan Daglari 2531 m 6 eingesenkten Langsbecken das sich nach Sudosten erweitert und in eine breite Steppentafel ubergeht Das Bozdaglar Massiv 7 trennt diese Landschaftseinheit vom Konyabecken Die langgestreckte Senke ist in drei kleinere Beckenraume gegliedert in denen sich heute wie im Pleistozan Seen befinden Eber Ova Aksehir Ova und Ilgin Ova Ihre Hydrologie wird von drei Seen Eber Golu Aksehir Golu und Cavuscu Golu bestimmt die im Pleistozan wesentlich ausgedehnter und starken Spiegelschwankungen unterworfen waren 8 9 Klima BearbeitenDas Klima der zu Inneranatolien gehorigen Isaurisch Pisidischen Seenplatte ist durch warme trockene Sommer und kalte relativ feuchte Winter gekennzeichnet was die Verbreitung von Steppenvegetation uber den gesamten Raum zur Folge hat Das Klima des westtaurischen Seengebietes als Teil des Inneren Westtaurus ist dagegen mediterran gepragt erhalt jedoch eine kontinentale Komponente weil sich bereits inneranatolische Einflusse bemerkbar machen Ausserdem haben dort aus dem Norden einfallende Poyraz Winde eine gewisse Bedeutung Durch die Binnenlage des Raumes sind die Niederschlagssummen nicht mehr so hoch wie z B im Kustengebirge um den Golf von Antalya und die starke Kammerung der Gebirgslandschaft bringt erhebliche mesoklimatische Differenzierungen mit sich 10 Einzelnachweise Bearbeiten Oguz Erol Die Naturraumliche Gliederung der Turkei Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe A Nr 15 Reichert Wiesbaden 1983 ISBN 978 3 88226 176 9 S 92 f 129 f Ihsan Bulut Busra Caglar Karapinar Berna Ozogul Karakuyu Golu Afyonkarahisar Dinar ve Yuzen Adalari In TUCAUM Turkiye Cografyasi Arastirma ve Uygulama Merkezi Uluslararasi Cografya Sempozyumu 13 14 Ekim 2016 Ankara 2016 S 366 Volker Hohfeld Maanderquelle In Baedeker Allianz Reisefuhrer Turkei 3 Auflage Mairs Geographischer Verlag Ostfildern 1997 ISBN 3 87504 546 7 S 152 Okan Kocyigit Karakuyu Sazligi Abgerufen am 16 August 2020 turkisch Turkiye Istatistik Yilligi Basbakanlik Turkiye Istatistik Yilligi 1989 Hrsg Devlet Istatistik Enstitusu Matbaasi No 1405 Ankara 1990 ISBN 975 19 0227 4 S 9 Nuri Guldali Geomorphologie der Turkei Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe A Nr 4 Reichert Wiesbaden 1979 ISBN 3 88226 039 4 S 59 Yasar Eren Ilgin Sarayonu Konya guneyinde Bozdaglar masifininyapisal ozellikleri In Turkiye Jeoloji Bulteni Band 39 Nr 2 1996 S 49 63 Oguz Erol Die Naturraumliche Gliederung der Turkei Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe A Nr 15 Reichert Wiesbaden 1983 ISBN 3 88226 176 5 S 92 f 129 f Nuri Guldali Geomorphologie der Turkei Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe A Nr 4 Reichert Wiesbaden 1979 ISBN 3 88226 039 4 S 58 61 92 99 Oguz Erol Die Naturraumliche Gliederung der Turkei Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe A Nr 15 Reichert Wiesbaden 1983 ISBN 3 88226 176 5 S 93 129 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isaurisch Pisidische Seenplatte amp oldid 228303248