www.wikidata.de-de.nina.az
Isaak Semjonowitsch Bruk russisch Isaak Semenovich Bruk englische Transkription Isaac Semenovich Bruk 8 November 1902 in Minsk 6 Oktober 1974 in Moskau war ein sowjetischer Computerpionier Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Anfangsjahre als Elektroingenieur 2 Erste Beschaftigung mit Computern 3 Elektronische Computer 4 Direktor des IECM und danach 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusbildung und Anfangsjahre als Elektroingenieur BearbeitenBruk stammte aus armen judische Verhaltnissen sein Vater arbeitete in einer Tabakfabrik Er besuchte ab 1920 die Hohere Technische Schule in Moskau MHTS wo Karl Adolfowitsch Krug zu seinen Lehrern in Elektrotechnik gehorte 1 Nach dem Diplomabschluss 1925 uber Steuerung von Drehstrom Asynchronmaschinen forschte er unter Krug an dem von diesem 1922 gegrundeten All Unions Institut fur Elektrotechnik UEEI das eine zentrale Rolle bei der Elektrifizierung der Sowjetunion spielte und grosszugigste staatliche Unterstutzung erhielt Bruk arbeitete als Elektroingenieur an der Entwicklung von Elektromotoren Asynchronmotoren und anderen Fragen in Charkiw Erste Beschaftigung mit Computern Bearbeiten1935 wechselte er an das Institut fur Elektrotechnik der Akademie der Wissenschaften in Moskau PEI Fur Simulation von Leitungsnetzen entwickelte er hier 1935 seinen ersten Analogcomputer wofur er 1936 promoviert wurde Kandidatentitel und im selben Jahr habilitiert russischer Doktorgrad Es folgte ein grosser mechanischer Computer der fur die Losung von Differentialgleichungen benutzt wurde Die Maschine war 1939 fertig und Bruk wurde im selben Jahr aufgrund dieser und anderer Leistungen als korrespondierendes Mitglied in die Akademie der Wissenschaften der UdSSR aufgenommen Im Zweiten Weltkrieg forschte er weiter uber Elektrotechnik und Steuerungssysteme von Flak wo ebenfalls einfache mechanische Analogrechner eingebaut waren Aufgrund der Arbeiten wurde er 1947 Mitglied der Sowjetischen Akademie fur Artilleriewissenschaft In der unmittelbaren Nachkriegszeit entwickelte er einen elektromechanischen Analogrechner am PEI Differential Analyzer fur die Losung von Integralgleichungen Elektronische Computer BearbeitenBruk war sich klar dass elektronischen Computern die Zukunft gehorte und er ergriff die Gelegenheit als ihn Aksel Iwanowitsch Berg im Mai 1948 mit dem begabten jungen Ingenieur Baschir Iskanderowitsch Ramejew bekannt machte der sich ebenfalls fur elektronische Computer interessierte In nur vier Monaten entwickelten sie den Entwurf eines elektronischen Computers vom von Neumann Typ mit gespeichertem Programm fur das sie im Dezember 1948 ein sowjetisches Patent erhielten Wahrend Ramejew zwischenzeitlich wieder zum Militar eingezogen war um im Fernen Osten als Radarinstrukteur fur die Marine zu arbeiten machte sich Bruk 1950 51 mit einem Team von Ingenieuren vom Moskauer Energetischen Institut MEI aus der Sektion Radio an den Bau des Rohrencomputers M 1 Unterstutzt wurde er von dem jungen Computeringenieur Nikolai Jakowlewitsch Matjuchin Matyukhin 1927 1984 Trotz finanzieller Engpasse dank seiner Kontakte zur Artillerieakademie erhielt er in elektronische Teile aus erbeuteten deutschen Bestanden wurde der Prototyp 1952 fertiggestellt etwa gleichzeitig wie der MESM von Sergei Lebedew in Kiew die allerdings aufgrund der Geheimhaltung nichts voneinander wussten 1952 folgte die M 2 unter der Leitung von Michail Alexandrowitsch Karzew 1923 1983 bei dem die Logik schon teilweise mit Halbleitern ausgefuhrt war Ein Programm fur die M 2 schrieb Alexander Brudno Sie ging im Sommer 1953 in Betrieb und verschiedene Exemplare wurden an bedeutenden wissenschaftlichen Instituten fur den ITEP installiert Damals hatte es in der Sowjetunion nur Konkurrenz von der BESM von Lebedew und der Strela von Ramejew Die weiterentwickelten M 2 dessen Bau Karzew leitete benutzten auch truncated addresses wie die Computer der zweiten und dritten Generation z B System 360 das heisst die beteiligten Register waren nicht mehr direkt in den Instruktionen festgelegt sondern uber eine Speicheradresse Bruk wandte sich 1956 57 auch dem Entwurf kleinerer Computer zu der M 3 Fur sie musste er sich selbst Kunden suchen da sie nicht im staatlichen Plan vorgesehen war Er fand sie in der Weltraumfahrt Sergei Pawlowitsch Koroljow in Jerewan in Armenien Rasdan und Aragaz Computer nachdem er Wiktor Hambardsumjan uberzeugt hatte in Ungarn wo es die Basis des ersten ungarischen elektronischen Computers bildete in Peking in einer Telefonfabrik und im Institut von Andranik Gewondowitsch Iossifian 1905 1993 in Moskau 1957 wurde die M 3 doch noch in die staatliche Produktion ubernommen und in Minsk produziert unter Georgi Pawlowitsch Lopato der daraus die Minsk Serie von Computern entwickelte Auch die am Moskauer Institut fur elektronische Maschinerie entwickelten Steuerungsrechner hatten ihren Ursprung in der M 3 Direktor des IECM und danach BearbeitenBruk erhielt offizielle Anerkennung und wurde Direktor des 1958 neu gegrundeten Instituts fur Elektronische Steuerungsmaschinen IECM der Akademie der Wissenschaften und erstellte einen grundlegenden Bericht fur die Akademie der Wissenschaften 1958 1957 entwickelte ein Team um Kartsew am IECM einen Prozessrechner fur die Steuerung von Radarnetzwerken den M 4 der 1962 in Serie ging Aufgrund der rasch voranschreitenden Computerentwicklung war bald darauf eine Modernisierung erforderlich der M 4M der 1964 in Produktion ging und funfzehn Jahre lang produziert wurde Unter Leitung von Bruk wurde ein weiterer Prozessrechner zur Steuerung von Kraftwerken entwickelt der M 7 Das M 5 Projekt eines Computers der zweiten Generation mit Transistorlogik und Ferritkernspeicher und Busarchitektur kam 1961 uber ein Prototypstadium nicht hinaus Bruk wandte sich in der zweiten Halfte der 1950er Jahre zunehmend der Anwendung von Computern in der okonomischen Planung zu beeinflusst von Ideen von Wassili Wassiljewitsch Leontjew und Leonid Witaljewitsch Kantorowitsch Das stiess auf Widerstand der staatlichen Planungsburokratie und 1964 wurde er gezwungen als Direktor des IECM zuruckzutreten Er blieb Berater des IECM in Computerarchitektur und war zum Beispiel Ende der 1960er Jahre und in den 1970er Jahren an der Entwicklung von M 4000 M 4030 M 400 und SM 3 SM 4 beteiligt wobei die SM Reihe die Minicomputer von DEC PDP kopierte Er starb 1974 sein Grab befindet sich auf dem Wwedenskoje Friedhof in Moskau Weblinks BearbeitenBiographie von Nitussov im Russian Virtual Computer Museum Bruk Isaak Semenovich Eintrag bei der Russischen Akademie der Wissenschaften Isaak Semenovich Bruk Grosse russische Erfinder Biografie russisch Einzelnachweise Bearbeiten Auch der sowjetische Computerpionier Sergei Alexejewitsch Lebedew war Schuler von Krug am MHTSNormdaten Person LCCN no2002036433 VIAF 41506524 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 Dezember 2018 PersonendatenNAME Bruk Isaak SemjonowitschALTERNATIVNAMEN Bruk Isaak Semenovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer ComputeringenieurGEBURTSDATUM 8 November 1902GEBURTSORT MinskSTERBEDATUM 6 Oktober 1974STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isaak Semjonowitsch Bruk amp oldid 231674854