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Die beiden Internierungslager in Poitiers entstanden in der Spatphase der Dritten Franzosischen Republik und zu Beginn der Besatzung durch die deutsche Wehrmacht nach dem Waffenstillstand von Compiegne 1940 Das Camp de la Route de Limoges war im Februar 1939 eigentlich zur Internierung spanischer Burgerkriegsfluchtlinge eingerichtet worden es entwickelte sich aber in der Folgezeit zu einem Internierungslager fur Juden Sinti und Roma Das Camp de La Chauvinerie dagegen war zunachst ein Frontstalag in dem die Wehrmacht nach dem Waffenstillstand die sogenannten tirailleurs senegalais Senegalesische Schutzen unterbrachte Diese franzosischen Kriegsgefangenen die aus Schwarzafrika aber auch aus Madagaskar den Antillen und Indochina stammten wollte das Nazi Regime nicht auf deutschem Boden haben und brachte sie in Frontstalags in der Besetzten Zone Nordzone unter 1 In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurden dann im Camp de La Chauvinerie Tausende deutscher und ungarischer Kriegsgefangener interniert und zusatzlich Manner Frauen und Kinder die vor allem bei den Kampfen um Elsass und Lothringen im Winter 1944 evakuiert worden waren aber auch verhaftete deutsche Zivilisten 1 Inhaltsverzeichnis 1 Camp de la Route de Limoges 1 1 Solidaritat mit den Internierten 1 1 1 Rabbiner Elie Bloch amp Marcelle Valensi 1 1 2 Pater Jean Fleury Helene Marzellier und das Reseau Renard 1 2 Ehrungen und Gedenken 2 Camp de la Chauvinerie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseCamp de la Route de Limoges BearbeitenDas unter diesem Namen oder auch als Camp de Poitiers bekanntgewordene Internierungslager steht exemplarisch fur die Geschichte der politischen Verfolgung und Ausgrenzung in Frankreich wahrend der Jahre 1939 bis 1944 Diese Geschichte reicht von der Internierung spanischer Burgerkriegsfluchtlinge bis zur Internierung von Juden Sinti und Roma in Frankreich meist als Nomades oder Tsiganes bezeichnet 2 Yannick Deport hat dieses breite Spektrum bereits im Titel seines Aufsatzes uber das Camp de la Route thematisiert 3 Hauptartikel Internierungspraxis in Frankreich 1939 1945 Zu Beginn des Jahres 1939 stromten Zehntausende spanische Burgerkriegsfluchtlinge im Zuge der sogenannten Retirada uber die Pyrenaen in den Suden Frankreichs Seitens der franzosischen Regierung waren hierfur offenbar keine Vorkehrungen getroffen worden wie und wo die Fluchtenden untergebracht werden konnten So entstanden am Rande der Pyrenaen improvisierte Lager die anfangs aus nicht mehr bestanden als aus einem mit Stacheldraht umzaumten Gelande 4 Um den Zustande in diesen Lagern den sogenannten Centres d acceil oder auch Centres de recueil Aufnahmezentren oder Sammelstellen Herr zu werden entschlossen sich die franzosischen Behorden bereits im Februar 1939 einen Teil der Fluchtlinge in uber ganz Frankreich verteilte Lager unterzubringen Eines dieser Ausweichlager wurde das Camp de la Route de Limoges in dem am 2 Februar 1939 800 spanische Fluchtlinge untergebracht wurden Der Standort dieses Centre de sejour surveille CSS Zentrum fur uberwachten Aufenthalt befand sich an der Nationalstrasse 147 nach Limoges im Umfeld des heutigen Gedenksteins an der Ecke Avenue Jacques Coeur Rue du Pere Jean Fleury der auch in Google Street View angezeigt wird Lage Au einem bei Yannick Deport abgebildeten Lageplan des Camps geht hervor dass es sich bei der Route de Limoges um die heutige Avenue Jacques Coeur handelt und die heutige Rue du Pere Jean Fleury die zentrale Lagerachse bildete 3 Uber die Fruhzeit dieses Spanier Lagers gibt es nur wenige Hinweise Auf der Webseite der AJPN heisst es das Lager habe sich wahrend der deutschen Invasion geleert Es sei nach dem Waffenstillstand von Compiegne 22 Juni 1940 unter franzosischer Verwaltung geblieben habe jedoch der Kontrolle durch die deutschen Behorden unterlegen 5 Eliezer Schilt und Joseph Robert White schreiben der Bau des Lagers habe im Herbst 1939 begonnen und sei im Mai 1941 abgeschlossen worden Es habe sich uber eine Flache von mehr als 21 000 Quadratmetern erstreckt und sei zunachst mit einem Stacheldrahtzaun umschlossen gewesen der nach 1941 verdoppelt und um zwei Wachturme erganzt wurde Funfzehn Holzbaracken 6 mit einer Lange von jeweils 50 Metern und einer Breite von 6 Metern wurden auf der Westseite der Hauptstrasse aufgereiht In den ersten drei Baracken waren die Verwaltung die Krankenstation und die Wachen untergebracht Getrennte eingezaunte Bereiche fur Roma Spanier und Juden wurden Ende 1941 eingerichtet Ostlich der Strasse von Limoges befanden sich weitere Baracken fur das Verwaltungspersonal Lagerraume Kuchen Bader eine Kapelle und eine Gendarmeriestation 7 Eliezer Schilt and Joseph Robert White POITIERS Die beiden Autoren unterstreichen zudem dass das Camp de Poitiers eines der wenigen gemischten Lager in Frankreichs war in dem mehr als eine verfolgte Gruppe untergebracht war aber die von Yannick Deport veroffentlichten Zahlen zeigen dass die Spanier allmahlich zu einer verschwindenden Minderheit wurden Am 1 Dezember 1941 befanden sich 801 Internierte im Lager Es gab noch 27 Spanier 452 Nomaden und 322 Juden 3 Im Dezember 1940 waren die Nomaden die ersten die in grosser Anzahl auf die Spanier folgten Nach Deport handelte es sich um franzosische und auslandische tsiganes 8 Insgesamt wurden so mehr als 500 Nomaden unter unmenschlichen Bedingungen interniert Der lehmige Boden verwandelte sich im Winter in einen regelrechten Morast es gab keine wirksame Heizung die Nahrung war unzureichend und einseitig Topfe Sitzgelegenheiten und Tische fehlten schmerzlich Doch das Schlimmste fur diese Fahrenden war zweifellos der Verlust ihrer Freiheit 9 Yannick Deport LE CAMP DE POITIERS Die zusatzliche Unterbringung von Juden im Lager folgte nach einer von den franzosischen Behorden im April und Mai 1941 durchgefuhrten Volkszahlung In deren Folge wurden am 15 Juli 1941 alle Juden in der Region um Poitiers festgenommen 151 Erwachsene und 158 Kinder wurden im Camp de Poitiers interniert 10 Ein Zaun diente der Trennung der Nomaden von den in 3 Baracken untergebrachten Juden 8 Ein Jahr spater verscharfte sich die Lage Im Juni 1942 wurde es fur alle judischen Internierten zur Pflicht den Gelben Stern zu tragen und im Juli begannen die Deportationen sowohl der mannlichen Sinti und Roma als auch der Juden Am 1 Juli 1942 gab es 841 Internierte darunter 368 Juden Am 1 Oktober desselben Jahres waren es nur noch 13 Juden und 459 Nomaden 3 Von diesen verbliebenen Nomaden wurden die restlichen Manner am 13 Januar 1943 ins Deutsche Reich gebracht Am 29 Dezember 1943 ordneten die deutschen Behorden die Verlegung der verbliebenen 304 Roma Frauen und Kinder in das Lager Montreuil Bellay an 10 Das Camp de Poitiers fungierte ab dem 10 September 1942 als Nebenlager des Gefangnisses Pierre Levee Gefangnis das seit Sommer 1942 von den deutschen Besatzern zur Unterbringung und Folterung von Widerstandskampfern benutzt wurde 3 11 Anfangs wurden im Camp offenbar noch nach burgerlichem Recht Verurteilte untergebracht ab Januar 1943 dann Widerstandskampferinnen 3 Nach Deport wurden von Ende 1939 bis August 1944 insgesamt 2 500 bis 2 900 Menschen im Lager interniert 1 800 bis 1 900 von ihnen seien Juden gewesen 500 bis 600 Nomaden 200 bis 300 politische Gefangene zu denen noch einige Dutzend Spanier und andere Opfer der Willkur hinzugekommen seien 3 In diesen Zahlen nicht enthalten sind die 800 Spanier mit denen das Lager im Februar 1939 eroffnet wurde Mit dem deutschen Ruckzug endete am 26 August 1944 die Geschichte des Lagers noch verbliebene Gefangene wurden freigelassen Vom 6 September 1944 bis zum 31 Oktober 1945 wurden hier dann deutsche Kriegsgefangene Kollaborateure und Schwarzmarkthandler festgehalten Im Dezember 1944 hielten sich 390 Gefangene hier auf 10 Solidaritat mit den Internierten Bearbeiten Deport und Schilt White berichten ubereinstimmend dass es ein solidarisches Verahlten zwischen den durch Stacheldraht getrennt untergebrachten Nomaden und Juden gegeben habe und es auch regelmassig zu Fluchten aus dem Lager kam Beide Gruppen wurden aber in unterschiedlicher Weise zu Arbeiten herangezogen Die Arbeitseinsatze fur Roma unterschieden sich von denen fur Juden Von Beginn der Besatzung an versuchten die deutschen Behorden ausschliesslich die Arbeitskraft der Roma auszunutzen Fur Juden gab es nur sporadisch Arbeitsmoglichkeiten Innerhalb des Lagers gab es eine Korbflechterei und private Unternehmen setzten gelegentlich Haftlingsarbeiter in der Stadt Poitiers ein 12 Eliezer Schilt and Joseph Robert White POITIERS Fur die Internierten gab es auch Hilfe von aussen selbst ein Vize Prafekt des Departements Robert Holveck 13 soll sich fur die Gefangenen eingesetzt haben und sei im November 1943 deportiert worden weil er Befehle der Feldkommandantur 677 in Poitiers ignoriert habe 10 Auch andere Mitarbeiter der Prafektur und Gendarmen hatten die Fluchtlinge und Internierten unterstutzt 3 Immer wieder aber fallen die Namen von zwei Personen die sich in besonderem Masse fur die Internierten eingesetzt haben sollen Elie Bloch und Jean Fleury Rabbiner Elie Bloch amp Marcelle Valensi Bearbeiten Im Zuge einer Volkszahlung im Departement Vienne wurden im Oktober 1940 836 Personen judischen Glaubens gezahlt die etwa 15 verschiedenen Nationalitaten angehorten 56 69 von ihnen waren evakuierte Franzosen aus dem Departement Moselle der Rest bestand aus dort im Exil lebenden Auslandern 14 Als 1941 die Internierungen der Juden aus dem Departement in Poitiers begannen wurden mehrere Kinder von ihnen die noch bis Anfang 1942 das Lager verlassen durften in Chatellerault untergebracht oftmals bei dortigen judischen Familien Organisiert wurde das in der Regel von Rabbiner Elie Bloch der aber auf Geheiss der Deutschen keine Kinder bei aufnahmebereiten nicht judischen Familien aus Chatelleraudais unterbringen durfte 14 Elie Bloch 8 Juli 1909 in Dambach la Ville am 22 Dezember 1943 in Auschwitz ermordet gehorte selber zu den aus dem Departement Moselle deportierten Menschen Er wurde zum Rabbiner der evakuierten Juden ernannt begleitet sie und trug bald die Verantwortung fur 3 600 bei der Volkszahlung im Oktober 1940 erfassten Juden 1 464 von ihnen lebten im Departement Charente Maritime 836 im Vienne 306 im Departement Deux Sevres und etwa 1 000 im Departement Charente 15 Zunachst war er Rabbiner der verfolgten Juden wurde dann Rabbiner der internierten Juden und schliesslich Rabbiner der deportierten Juden heisst es bei Renard Darson 16 Nach den Festnahmen der Juden am 15 Juli 1941 und deren Uberstellung in das Camp de Poitiers intervenierte Bloch beim Prafekten und kampfte fur bessere Lebensbedingungen der Internierten Ihm gelang es mit Unterstutzung des in Paris gegrundeten Comite de la rue Amelot 17 und der dort engagierten Marcelle Valensi 18 Hilfsguter zu beschaffen und ins Lager zu bringen Rabbi Bloch braucht Helferinnen um den Internierten zu helfen Zusatzlich zu den Geldern der UGIF 19 und der Hilfe aus der Rue Amelot sammelt Elie Bloch bei den Juden in den Departements Vienne und Haute Vienne Geld um Pakete mit Lebensmitteln und Kleidung fur die Internierten zusammenzustellen die sich in grosser Not befinden Marcelle Valensi verteilt diese Pakete im Lager unter dem Deckmantel des Roten Kreuzes Sie intensiviert ihre Kontakte um die Freilassung von Kindern unter vierzehn Jahren zu erreichen Dabei wird sie von Pater Fleury dem Seelsorger der Zigeuner unterstutzt Marcelle Valensi schickte regelmassig Berichte uber ihre Aktivitaten an das Komitee in der Rue Amelot 20 Amis de la Fondation pour la Memoire de la Deportation VALENSI Marcelle Den Bemuhungen von Bloch und Valensi war es auch zu verdanken dass es zu der oben schon erwahnten Freilassung von Kindern aus dem Camp kam Am 24 November 1941 durften 66 Kinder unter 14 Jahren das Lager verlassen ein Teil wurde in einem Kinderheim untergebracht der andere Teil bei judischen Familien 15 Am 29 August 1942 gelang es Marcelle Valensi noch eine weitere Gruppe von 29 Kindern mit franzosischer Staatsangehorigkeit freizubekommen danach noch einmal 11 Kinder Am 25 Mai 1943 wurden jedoch alle befreiten Kinder wieder aufgegriffen nach Paris und ins Pariser Umland gebracht Viele von ihnen wurden mit dem Konvoi 77 am 31 Juli 1944 nach Auschwitz deportiert 18 Bei dem zuvor erwahnten Kinderheim handelte es sich um das Haus La Sansonnerie in Migne Auxances Marcelle Valensi organisierte dort eine Ubergangslosung fur einen Teil der aus dem Camp befreiten Kinder Leider waren die Lebensbedingungen dort nicht ideal und die Verpflegung nicht ausreichend Da diese Schwierigkeiten trotz des Einsatzes von Valensi nicht uberwunden werden konnten verliessen die Kinder im Januar 1942 das Heim und wurden ebenfalls bei Familien untergebracht zu werden 21 Marcelle Valensi uber die nur wenige Lebensdaten bekannt sind starb am Ersten Weihnachtstag 1942 in Marseille an einem Herzinfarkt 22 Eli Blochs Aktionsradius reichte zu dieser Zeit weit uber die Stadt Poitiers hinaus Er wurde Leiter der UGIF fur die Region Poitiers und war damit verantwortlich fur die Erstellung von Hilfspaketen fur die dortigen Internierten Seine Bekanntheit reicht aber auch weit in die Sudzone und Bitten um Hilfssendungen erreichen ihn gar aus dem Internierungslager im algerischen El Djelfa Bis Ende 1942 konnten er und sein Team 1 007 Pakete versenden die aus UGIF Mitteln Geldern des Comite de la rue Amelot und durch Einzelspenden finanziert wurden 15 Blochs Aktivitaten blieben der Besatzungsmacht nicht verborgen und es kam zu Einschuchterungsversuchen durch Wilhelm Hipp den Leiter der Sipo in Poitiers Dieser liess am 22 Januar 1943 Blochs Frau Georgette verhaften und ins Camp de Poitiers bringen Am 11 Februar wurden auch Elie Bloch und seine funfjahrige Tochter Myriam verhaftet Ein Fluchtversuch scheiterte und am 24 Februar 1943 wurden Elie Georgette und Myriam Bloch mit einem Sonderzug in das Sammellager Drancy gebracht 15 Am 17 Dezember 1943 wurden Elie Bloch und seine Familie von Drancy aus nach Auschwitz deportiert und dort nach der Ankunft ermordet Ernie Levy eine Figur in Andre Schwarz Barts Roman Le dernier des justes ist eine Hommage an Eli Bloch Bloch hatte noch im Januar 1943 Schwartz Bart begleitet als dieser nach Paris uberstellt worden war 16 Pater Jean Fleury Helene Marzellier und das Reseau Renard Bearbeiten Jean Fleury 21 Februar 1905 in La Selle en Luitre 12 April 1982 in Pau stammte aus einfachen Verhaltnissen Nach dem Besuch des Priesterseminars in Rennes und der Ableistung des Militardienstes begann im November 1925 sein Noviziat bei den Jesuiten in Beaumont sur Oise 1938 wurde er zum Priester geweiht 23 Zu Beginn des Zweiten Kriegs wurde Fleury einem Hospital in der Nahe von Lyon als Pflegekraft zugeteilt bevor er im September 1941 als Seelsorger und Lehrer nach Poitiers berufen wurde 23 Doch es dauerte noch einige Monate bis er seine seelsorgerische Arbeit auch auf das Camp de Poitiers ausdehnte Ab dem 10 Mai 1942 ging er regelmassig dreimal pro Woche in das Lager und ubte dort seine pastorale Arbeit bei den internierten Nomaden und Sinti und Roma aus Feiern von Taufen Erstkommunionen Hochzeiten 24 Wann genau Fleury auch Kontakt zu den judischen Internierten aufnahm lasst sich nicht eindeutig feststellen Er selber stellte einen zeitlichen Zusammenhang zur Rafle du Velodrome d Hiver am 16 und 17 Juli 1942 in Paris her nach der er beschlossen habe sich dem Rabbiner Elie Bloch zur Verfugung zu stellen und wann immer es mir moglich war in das judische Lager zu gehen 25 Das oben schon erwahnte solidarische Verhalten uber Stacheldrahtgrenzen hinweg durch die die Gefangenengruppen voneinander getrennt waren bestatigt sich auch in Fleurys Darstellung seiner Hilfe fur die judischen Internierten Ich werde nicht alle Abenteuer und Sioux Tricks erzahlen die ich anwenden musste um mich unter gefahrlichen Bedingungen in das judische Lager zu schmuggeln da ich seit September 1942 wusste dass die Deutschen davon sprachen mich zu verhaften Ich mochte einfach den Zigeunern und Sinti und Roma meine Dankbarkeit zeigen die es mir ermoglicht haben die deutsche Uberwachung zu tauschen und als die Manner festgenommen wurden waren es die zwolf oder vierzehnjahrigen Jungen selbst die mir halfen durchzukommen Meine Dankbarkeit ihnen gegenuber ist umso grosser da sie mich selbst beschutzt haben ohne dass sie es noch wissen konnten und es mir so ermoglicht haben viele Menschenleben zu retten Wenn es Gott gefallt werde ich dies in meinen Memoiren erzahlen die zu schreiben ich von allen Seiten aufgefordert werde Meine bruderliche Dankbarkeit gilt auch all den Menschen die mir geholfen haben meine Arbeit fortzusetzen und selbst Juden zu retten oft unter Einsatz ihres Lebens Gott sei Dank wurden alle die wir verstecken konnten gerettet 26 Jean Fleury zitiert nach Sabine Renard Darson Le Pere Jean Fleury Wie Eli Bloch war auch Jean Fleury kein Einzelkampfer Entscheidend fur den Erfolg seiner Hilfsaktionen war dass er uber engen Beziehungen zum franzosischen Untergrund verfugte und dank dessen ausgedehntem Netzwerk falsche Papiere und Reisepasse organisieren konnte mit denen die Flucht von mindestens einhundert Juden erst moglich wurde 27 Teil dieses Netzwerkes war unter anderem Helene Marzellier 1915 die in Poitiers lebte und von 1942 bis 1944 eine leitende Angestellte in der Prafektur war Ihr fruhes Wissen uber bevorstehende Verhaftungen von Juden nutzte sie um bedrohte Menschen zu warnen Ende September 1943 warnte Marzellier Regine Breidick die Sekretarin von Rabbi Elie Bloch drangte diese und ihre beiden Geschwister zur sofortigen Flucht Die drei Breidicks flohen und uberlebten 27 Am 25 Oktober 1978 erkannte Yad Vashem Helene Marzellier als Gerechte unter den Volkern an 28 Nach deer Befreiung Frankreichs wurde Jean Fleury Beauftragte fur die Sozialhilfe fur Nazi Opfer im Departement Vienne Auch in dieser Funktion setzte er sich fur die Belange der Sinti und Roma ein 112 von ihnen konnte er im Mai 1945 im Konzentrationslager Dachau abholen und zuruck nach Poitiers bringen 29 Im Oktober 1945 unternahm Fleury eine weitere Reise nach Deutschland Diesmal ging es darum die Leichen von im Strafgefangnis Wolfenbuttel guillotinierten Kameraden aus der Resistance nach Poitiers zu uberfuhren 23 Einer dieser Hingerichteten war der Benediktiner Aime Lambert 15 September 1874 Crottet 3 Dezember 1943 ermordet in Wolfenbuttel 30 ein weiterer der Priester Joseph Georges Jean Marie Duret 12 November 1887 in La Bruffiere 30 Mai 1943 in Wolfenbuttel Duret hatte am 29 Mai 1943 seine Anklageschrift wegen Mitgliedschaft in einer geheimen Organisation die sich gegen die Sicherheit der Besatzungstruppen richtet und Spionage erhalten und starb am Tag darauf in Folge einer Lungenentzundung die er sich zuvor im SS Sonderlager Hinzert zugezogen hatte 31 Beide waren Angehorige des Reseau Renard dem in Poitiers von Louis Renard 7 Dezember 1893 in Poitiers 3 Dezember 1943 in Wolfenbuttel gegrundeten Netzwerk einer der ersten Widerstandsgruppen im besetzten Frankreich Louis Renards Name steht wie der beiden zuvor Genannten auf einer Gedenktafel auf dem Friedhof Chilvert in Poitiers das an die insgesamt 11 Opfer des Reseau Renard erinnert 32 Lage Ehrungen und Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenktafeln an das Camps de Poitiers Camp de la Route de Limoges Jean Fleury wurde im Oktober 1948 von der Versammlung der franzosischen Kardinale und Erzbischofe zum Nationalen Seelsorger fur die Nomadenhilfe Aumonier National de l Aide aux Nomades ernannt ein Amt das er bis zu seinem Tod innehatte 23 Yad Vashem erkannte ihm am 24 Marz 1964 den Titel Gerechter unter den Volkern zu und erwahnt auf seiner Webseite weitere Auszeichnungen Nach dem Krieg wurde Pater Fleury Vorsitzender des COSOR Comite des Oeuvres Sociales de la Resistance und half unter seiner Schirmherrschaft weiterhin Uberlebenden Anschliessend bestatigte die franzosische Regierung Fleurys lobenswertes Verhalten indem sie ihm das Zitat der Ehrenlegion verlieh 33 Yad Vashem 34 Sabine Renard Darson zeigt auf ihrer Webseite ein Foto von Jean Fleury beim Pflanzen eines Baums der Gerechten im Elie Bloch Wald auf dem Gelande von Yad Vashem 16 23 In Poitiers tragt die fruhere Hauptstrasse des Lagers heute seinen Namen 35 An das Camp de la Route de Limoges selber erinnert nur der oben schon erwahnte Gedenkstein der sich an einer eher unwirtlichen Strassenecke befindet just an der Stelle wo sich fruher der Lagereingang befand Der Gedenkstein wurde am 4 September 1985 eingeweiht und tragt heute zwei Tafeln mit Inschriften An Eli Bloch und seine Familie erinnern in Barr der Gemeinde in der er aufwuchs drei Stolpersteine 36 Camp de la Chauvinerie BearbeitenWahrend an das Camp de la Route de Limoges wenigstens ein schlichter Gedenkstein erinnert sind die Erinnerungen an das Camp de la Chauvinerie nahezu vollig aus dem offentlichen Bewusstsein verschwunden Dass dieses Lager uberhaupt wieder bekannt wurde verdankt sich archaologischen Untersuchungen im Jahr 2008 Sonia Leconte die Archaologin die die Sondierungen durchgefuhrt hat Wir waren auf der Suche nach gallo romischen Uberresten Unsere Entdeckung war eine ganz andere Ein riesiges Rechteck von 266 m x 144 m umgeben von Graben die mit Gegenstanden aller Art gefullt sind Stacheldraht Geschirr heterogene Gegenstande aus jungerer Zeit Eine Mullhalde Die Aussage eines Nachbarn fuhrte die Archaologen auf die Spur des Lagers das von den Gefangenen selbst im Winter 1940 1941 unter dramatischen Bedingungen in der Nahe der von den Deutschen beschlagnahmten Kaserne La vieille Chauvinerie errichtet worden war 37 Jean Jacques Boissonneau 1940 1946 l histoire oubliee des camps de La Chauvinerie Das damalige Grabungsfeld lag ungefahr in der Mitte zwischen dem Bahnhof von Poitiers und dem heutigen Flugplatz Aeroport de Poitiers Biard Lage Nicht ohne Grund tragt eine Strasse am westlichen Rand des Gelandes den Namen von Leopold Sedar Senghor Es gibt Hinweise darauf dass wahrend des Ersten Weltkriegs auf dem Gelande ein Lager fur deutsche Kriegsgefangene bestand 38 Mehr ins Blickfeld geriet dann allerdings der Frontstalag 230 den die deutsche Wehrmacht hier am 20 Juli 1940 eroffnete und bis zum 7 April 1942 betrieb Interniert wurden hier vor allem die sogenannten tirailleurs senegalais senegaslesischen Schutzen aus Schwarzafrika stammende Angehorige der franzosischen Streitkrafte aber auch Madagassen Soldaten von den Antillen und Indochinesen Sie alle waren nach dem von Vichy Regime unterzeichneten Waffenstillstand von den Deutschen verhaftet worden die aber deren Verlegung auf deutsches Staatsgebiet ausschlossen Zu den hier internierten Kolonialsoldaten gehorte auch der spatere erste Prasidenten des Senegal Leopold Sedar Senghor 39 S 41Fur die Jahre unmittelbar nach der Schliessung des Frontstalags gibt es keine Hinweise daruber wie das Gelande genutzt wurde Erst 1945 wurde dann fur die noch vorhandenen Baracken eine neue Verwendung gefunden Ein Teil des Lagers diente fortan der Unterbringung von Kriegsgefangenen der Achsenmachte der andere Teil wurde zum Centre de sejour surveille CSS Dieser Teil des Lagers war ein grosses Viereck das von zwei Reihen Stacheldraht umgeben ist Im Inneren befinden sich auf der einen Seite die Manner und auf der anderen Seite die Frauen und Kinder Am 10 Oktober 1945 befanden sich dort 1 879 Internierte die von etwa 150 franzosischen Wachtern bewacht wurden Offiziere Aufseher Krankenschwestern 39 S 95 In der Chauvinerie die dem Innenministerium unterstellt war wurden Zivilisten oft ganze Familien die wahrend des Vormarsches der alliierten Truppen gefangen genommen worden waren und der Kollaboration verdachtigt wurden untergebracht Unter ihnen befanden sich Personen die in Deutschland Saarland Rheinland Baden und Wurttemberg wohnten oder aus den vom Dritten Reich annektierten Gebieten Elsass Mosel stammten ethnische Elsasser und Lothringer oder Deutsche die vom Naziregime angesiedelt worden waren Aus verschiedenen Lagern Struthof Dole Ecrouves Noe nach Poitiers uberstellt wurden einige Internierte nach Prufung ihrer Unterlagen freigelassen Ab dem 5 April 1945 verlasst ein Konvoi mit 341 Erwachsenen und 123 Kindern Poitiers und fahrt uber die Schweiz nach Konstanz 40 Les Archives departementales de la Vienne Des Camps dans la Vienne 1939 1945 S 95 Das Camp de la Chauvinerie war zu seiner Zeit eines der zehn grossten Zentren fur uberwachte Aufenthalte CSS in Frankreich Es beherbergte im Sommer 1945 etwa 4 000 Internierte etwa 30 aller in Frankreich internierten deutschen Zivilisten Sie konnten ausserhalb des Lagers arbeiten in der Landwirtschaft in einigen Fabriken oder gehen zur Raumung der bombardierten Gebiete von Poitiers Nur wenige Frauen verlassen das Lager Einige wenige nahen und waschen Wasche Es handelt sich um streng reglementierte Tatigkeiten bei denen insbesondere die Halfte des Lohns an die Verwaltung und die andere Halfte an die Internierten geht 39 S 95 97 Der Spiegel Artikel Mon cher cher petit erzahlt ausfuhrlich die unbgewohnliche Geschichte eines deutschen Kriegsgefangenen der im Camp de la Chauvinerie interniert und zur Landarbeit verpflichtet worden war und eine dort internierte Deutsche war auch die Schauspielerin Dita Parlo 41 Nach Einschatzung des Historikers Jean Hiernard waren Haftbedingungen entsetzlich Neben dem Arger und der Rache derer die unter der deutschen Besatzung gelitten hatten gab es Unterschlagung von Lebensmitteln die vom Kommandeur des Zivillagers einem pensionierten Oberst der Gendarmerie organisiert wurde Zweimal im Mai dann im September 1945 wurde der Prafekt von Poitiers vom Roten Kreuz alarmiert 65 Kinder wurden im Lager geboren Keiner hat uberlebt Ab dem 85 Lebensjahr sank die Zahl der Kinder unter drei Jahren zwischen Juli und August auf 25 Es gab durchschnittlich zwei Todesfalle bei Erwachsenen pro Tag Siebenmal mehr als in den anderen Lagern die gleichzeitig in Frankreich eroffnet wurden 42 Jean Hiernand zusammengefasst von Jean Jacques Boissonneau 1940 1946 l histoire oubliee des camps de La Chauvinerie Am 1 November 1945 wurde das Camp de la Chauvinerie geschlossen 39 S 97 Der fur die Lebensmitelunterschlagungen verantwortliche Offizier Justin Blanchard wurde 1947 angeklagt kam aber zunachst in den Genuss einer Amnestie Wahrend seines Prozesses rechtfertigte er sein Verhalten mit einer angeblichen Diphtherie Epidemie der Schadlichkeit der Milch und dem Mangel an sauberem Trinkwasser 1948 kam er durch einen Bericht des Rechnungshofs erneut ins Visier der Justiz er musste unrechtmassig einbehaltene Gelder erstatten 43 Auch wenn die Archives departementales de la Vienne die Praxis der Internierung im Camp de la Chauvinerie als einen Skandal in der Zeit der Befreiung bezeichnen dokumentieren sie aber auch Objekte die zeigen dass das Lagerleben den Internierten Gelegenheiten zur handwerklichen und kunstlerischen Entfaltung bot die ihnen daruber hinaus Moglichkeiten zur Verbesserung der eigenen materiellen Situation schuf Nach der Befreiung stellten die im Lager La Chauvinerie internierten Zivilisten vor allem die Elsass Lothringer ihrerseits Gegenstande her Es gibt keine offiziell im Lager eingerichtete Werkstatt Die Gegenstande werden im Verborgenen hergestellt und mit den Wartern gegen Lebensmittel getauscht Das Rohmaterial das Holz wird von den Aufsehern gespendet oder in einer Schreinerei in der Nahe des Lagers abgeholt in der einige Internierte arbeiten gehen Die Leistung ist umso bemerkenswerter als diese Internierten anscheinend uber keinerlei Werkzeuge verfugen Andere Kunstler Maler oder Zeichner fertigten Portrats anhand von Passfotos oder lebenden Modellen an 44 Les Archives departementales de la Vienne Des Camps dans la Vienne 1939 1945 S 99 dort auch Abbildungen einiger von den Interneierten angefertigten Gegenstande Architektonische Erinnerungen an die beiden Lager in Poitiers gibt es heute nicht mehr und im Falle des Camp de la Chauvinerie auch keine Fotos aus der Zeit als Internierungslager nach der Befreiung der Stadt Fotos die Eindrucke uber die Struktur des Lagers vermitteln konnten stammen alle noch aus der Zeit von dessen Nutzung als Frontstalag 230 39 S 94Literatur BearbeitenLes Archives departementales de la Vienne Des Camps dans la Vienne 1939 1945 Controler Exclure Persecuter 2017 Bei dem Buch handelt es sich um den Katalog zur gleichnamigen Ausstellung es ist online einsehbar und reich bebildert Erganzend hierzu Les Archives departementales de la Vienne auf der Webseite von France Archives Paul Levy Un camp de concentration francais Poitiers 1939 1945 1995 Das online zur Verfugung stehende Buch konnte nicht berucksichtigt werden da es nur kapitelweise fur 5 Euro zuganglich ist Weblinks BearbeitenLinks zum Camp de la Route de Limoges 45 VRID MEMORIAL VRID steht fur Vienne Resistance Internement Deportation einem Kollektiv fur Medienarbeit zur Geschichte und Erinnerung des Zweiten Weltkriegs im Departement Vienne Auf deren Plattform wurden die folgenden Artikel veroffentlicht Yannick Deport LE CAMP DE POITIERS De la creation du camp en 1939 pour accueillir les refugies espagnols a l internement des juifs et des tziganes Online Sabine Renard Darson 1er chapitre Qui sont ces enfants ILS ONT AIDE DES ENFANTS JUIFS I Online Sabine Renard Darson Le rabbin Elie Bloch ILS ONT AIDE DES ENFANTS JUIFS II Online Sabine Renard Darson Marcelle Valensi ILS ONT AIDE DES ENFANTS JUIFS III Online Sabine Renard Darson Le Pere Jean Fleury 1905 1982 ILS ONT AIDE DES ENFANTS JUIFS IV Online 46 Eliezer Schilt and Joseph Robert White POITIERS in The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos 1933 1945 Volume III Camps and Ghettos under European Regimes Aligned with Nazi Germany Chapter 157 Online AJPN Anonymes Justes et Persecutes durant la periode Nazie dans les communes de France Camp de la Route de Limoges durant la Seconde Guerre mondiale WWII Memorial des Nomades de France Camp de Poitiers Vienne 1940 1944 Jean Michel Gouin Route de Limoges souvenirs d un autre camp 19 Juli 2015 Online auf la Nouvell Republique fr Denys Fretier Survivante du camp de la route de Limoges 16 April 2016 Online auf la Nouvell Republique fr Poitiers le camp de la route de Limoges 1939 1945 internement et deportation Journees europeennes du patrimoine 2022 In die Webseite ist ein etwa eineinhalbstundiges Video von der Tagung uber die Geschichte des Camps eingebettet Paul Levy Rabbi Elie BLOCH Dambach la Ville 1909 Auschwitz 1943 Online Societe d Histoire et d Archeologie du Pays de Fougeres Jean Fleury Resistant et premier Juste de France AJPN Anonymes Justes et Persecutes durant la periode Nazie dans les communes de France Jean Fleury Limore Yagil Rescue of Jews in France 1940 44 The Jesuit Contribution in Journal of Jesuit Studies Online Publication Date 26 Apr 2018 Yad Vashem Collections Eli Bloch Vad Vashem Collections From the Rabbi Elie Bloch Collection Documentation related to the rescue of children in France 1942 Links zum Frontstalag 230 und dem Camp de la Chauvinerie Jean Jacques Boissonneau 1940 1946 l histoire oubliee des camps de La Chauvinerie 18 September 2012 Online auf la Nouvell Republique fr Jean Jacques Boissonneau Camps de la Chauvinerie des destins se sont croises 2 Juni 2015 Online auf la Nouvell Republique fr Bruno Delion Il y a 70 ans eclatait le scandale du camp de la Chauvinerie 12 Marz 2015 Online auf Centre Press fr Mon cher cher petit DER SPIEGEL 44 1950 31 Oktober 1950 Online Die abenteuerliche Geschichte eines deutschen Kriegsgefangenen der im Camp de la Chauvinerie interniert und zur Landarbeit verpflichtet worden war Ubergreifende Links Le blog de Veronique D Frontstalag et camp d internement de Poitiers Online Einzelnachweise Bearbeiten a b Jean Jacques Boissonneau 1940 1946 l histoire oubliee des camps de La Chauvinerie Nomades Tsiganes und Manouches sind im Franzosischen auch aktuell benutzte Begriffe fur Menschen die im Deutschen zumeist als Sinti und Roma bezeichnet werden a b c d e f g h Yannick Deport LE CAMP DE POITIERS Christian Eggers Unerwunschte Auslander Juden aus Deutschland und Mitteleuropa in franzosischen Internierungslagern 1940 1942 Metropol Verlag Berlin 2002 ISBN 3 932482 62 X S 37 AJPN Camp de la Route de Limoges durant la Seconde Guerre mondiale WWII In anderen Quellen ist von 20 Baracken die Rede wobei nicht klar ist wie die Baracken die nachfolgend als ostlich der Strasse von Limoges gelegenen erwahnt werden in die unterschiedlichen Zahlweisen einflossen Die Fondation pour la Memoire de la Deportation spricht von 15 Baracken die auf 20 aufgestockt worden seien The Poitiers camp was located on the road to Limoges and was spread over more than 21 000 square meters 25 116 square yards The French authorities obtained this space in two plots one amicably the other commandeered when the owner asked for too much Poitiers was also known as the Route de Limoges camp It was first enclosed with a barbed wire fence which was doubled after 1941 and two watchtowers were added Fifteen wooden barracks each 50 meters 55 yards long and 6 meters 6 6 yards wide were lined up on the western side of the main road The administration infirmary and guards occupied the first three barracks The camp s construction which started in the fall of 1939 was completed in May 1941 Separate fenced in compounds for Roma Spaniards and Jews were set up at the end of 1941 East of Limoges Road were additional barracks for administrative staff stockrooms kitchens bathrooms a chapel and a gendarmerie station a b Fur differenziertere Belegungszahlen des Camps siehe Fondation pour la Memoire de la Deportation Camp d internement Le Fief du Pied de Marc Au total plus de 500 nomades furent ainsi internes dans des conditions inhumaines le sol argileux se transformait en veritable bourbier l hiver il n existait aucun chauffage efficace la nourriture etait insuffisante et desequilibree casseroles sieges tables manquaient cruellement Mais le plus penible pour ces gens du voyage etait sans nul doute la perte de la liberte a b c d Eliezer Schilt and Joseph Robert White POITIERS Zum Gefangnis Pierre Levee siehe CENTRE REGIONAL RESISTANCE amp LIBERTE PRISON DE LA PIERRE LEVEE A POITIERS Online Work assignments for Roma differed from those for Jews From the outset of the Occupation the German authorities tried to take sole advantage of Roma labor For Jews work opportunities were intermittent There was a basket making workshop inside the camp and private companies occasionally deployed detainee labor in the city of Poitiers Zu ihm siehe den Artikel von Sabine Renard Darson ROBERT SCHUMAN A POITIERS ET A LIGUGE online auf der Plattform VRID a b Sabine Renard Darson 1er chapitre Qui sont ces enfants a b c d Paul Levy Rabbi Elie BLOCH a b c Sabine Renard Darson Le rabbin Elie Bloch Fur mehr Informationen uber das Comite de la rue Amelot siehe die Dokumentation einer Ausstellung aus dem Jahr 2012 Hommage au Comite Amelot a b Amis de la Fondation pour la Memoire de la Deportation VALENSI Marcelle UGIF Union generale des israelites de France Le rabbin Bloch a besoin d assistantes pour aider les internes En plus des fonds de l UGIF de l aide de la rue Amelot Elie Bloch recolte des fonds chez les Juifs de la Vienne et de la Haute Vienne afin de confectionner des colis de vivres et de vetements pour les internes qui sont dans une grande detresse Marcelle Valensi distribue ces colis dans le camp sous le couvert de la Croix Rouge Elle multiplie les contacts pour faire liberer les enfants de moins de quatorze ans Elle est alors aidee par le pere Fleury aumonier des Tziganes Marcelle Valensi envoie regulierement des rapports sur son activite au comite de la rue Amelot AJPN Anonymes Justes et Persecutes durant la periode Nazie dans les communes de France La Sansonnerie durant la Seconde Guerre mondiale WWII Sabine Renard Darson Marcelle Valensi a b c d e AJPN Jean Fleury A partir du 10 mai 1942 je suis alle regulierement trois fois par semaine au camp de la route de Limoges ou se trouvaient internes les nomades gitans tsiganes Jean Fleury 1982 zitiert nach Sabine Renard Darson Le Pere Jean Fleury C est alors que je decidai d aller me mettre a la disposition du rabbin Elie Bloch pour me rendre au camp juif chaque fois qu il me serait possible Jean Fleury 1982 zitiert nach Sabine Renard Darson Le Pere Jean Fleury Je ne raconterai pas toutes les peripeties ni les ruses de Sioux que je dus employer pour aller en fraude au camp juif dans des conditions perilleuses puisque je le savais depuis septembre 1942 les allemands parlaient de m arreter Je veux simplement temoigner ma reconnaissance aux gitans et tsiganes qui m ont permis de tromper la surveillance allemande et quand les hommes ont ete arretes ce sont les jeunes eux memes de douze ou quatorze ans qui m ont aide a passer Ma reconnaissance envers eux est d autant plus vive qu en me protegeant moi meme sans qu ils pussent encore le savoir ils m ont permis de sauver de nombreuses vies humaines S il plait a Dieu je le raconterai dans mes Memoires qu on me demande de tous cotes d ecrire Que ma reconnaissance fraternelle aille aussi a toutes les personnes qui m ont aide a poursuivre mon travail et a sauver elles memes des juifs souvent au peril de leur vie Grace a Dieu tous ceux que nous avons pu cacher ont ete sauves a b Limore Yagil Rescue of Jews in France 1940 44 Yad Vashem Helene Marzellier AJPN Jean Fleury In einem nachfolgenden Absatz auf der Webseiteist nur noch von 96 Personen die Rede die repatriiert werden konnten Biographia Benedictina Aime Lambert Bibliothekar der Abtei Liguge Mitglied der Resistance NS Opfer Les Fusilles 1940 1944 DURET Joseph Georges Jean Marie Das Online Nachschlagewerk Les Fusilles 1940 1944 dictionnaire biographique des fusilles et executes par condamnation et comme otages et guillotines en France pendant l Occupation Biographisches Lexikon der Erschossenen und Hingerichteten durch Verurteilung und als Geiseln und Guillotinierte in Frankreich wahrend der Besatzungszeit 1940 1944 ist eine Weiterfuhrung des von dem franzosischen Historiker Jean Maitron 1910 1987 begrundeten und herausgegebenen Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier francais Biografisches Worterbuchern der Franzosischen Arbeiterbewegung bekannt auch als Le Maitron Les Fusilles 1940 1944 RENARD Louis Fur Bilder der Gedenkstatte siehe Le blog de Veronique D Le monument au reseau Louis Renard cimetiere de Chilvert a Poitiers After the war Father Fleury became the chairman of COSOR Comite des Oeuvres Sociales de la Resistance and under its auspices continued to help survivors Subsequently the Government of France acknowledged Fleury s commendable behavior by awarding him the citation of the Legion of Honor Yad Vashem Father Jean Fleury France Le blog de Veronique D Frontstalag et camp d internement de Poitiers Stolpersteine Guide 12 rue du General Vandenberg BARR Sonia Leconte l archeologue qui a conduit les sondages Nous etions a la recherche de vestiges gallo romains Notre decouverte fut tout autre Un vaste rectangle de 266 m x 144 m entoure de fosses combles d objets de toutes sortes fils de fer barbele vaisselle objets heteroclites recents Un depotoir Le temoignage d un voisin a conduit les archeologues sur la piste du camp edifie par les prisonniers eux memes au cours de l hiver 1940 1941 dans des conditions dramatiques a proximite de la caserne de la vieille Chauvinerie requisitionnee par les Allemands Jean Jacques Boissonneau Camps de la Chauvinerie a b c d e Les Archives departementales de la Vienne Des Camps dans la Vienne 1939 1945 La Chauvinerie placee sous la tutelle du ministere de l Interieur regroupe des civils souvent des familles entieres faits prisonniers lors de l avancee des troupes alliees et suspectes de collaboration Parmi eux se trouvent des personnes habitant l Allemagne Sarre Rhenanie Pays de Bade et Wurtemberg ou venant des territoires d Alsace Moselle annexes par le IIIe Reich Alsaciens et Lorrains de souche ou Allemands installes par le regime nazi Transferes de differents camps Struthof Dole Ecrouves Noe vers Poitiers certains internes sont liberes apres examen de leur dossier Des le 5 avril 1945 un convoi de 341 adultes et 123 enfants quitte Poitiers pour Constance via la Suisse Jean Jacques Boissonneau 1940 1946 l histoire oubliee des camps de La Chauvinerie Les conditions de detentions y etaient effroyables a explique l historien Aux vexations et a la vengeance de ceux qui avaient souffert de l occupation allemande s est ajoute un detournement de nourriture organise par le commandant du camp civil un colonel de gendarmerie en retraite A deux reprises en mai puis en septembre 1945 le prefet de Poitiers a ete alerte par la Croix Rouge 65 enfants sont nes dans le camp Aucun n a survecu De 85 le nombre des enfants de moins de trois ans a chute a 25 entre juillet et aout On a denombre une moyenne de deux deces d adultes par jour Sept fois plus que dans les autres camps ouverts en France a la meme epoque Bruno Delion Il y a 70 ans eclatait le scandale du camp de la Chauvinerie A la Liberation les civils internes dans le camp de la Chauvinerie surtout les Alsaciens Lorrains fabriquent a leur tour des objets Il n y a pas d atelier installe officiellement dans le camp Les objets sont fabriques en cachette et echanges avec des gardiens contre de la nourriture La matiere premiere le bois est donne par des gardiens ou recupere dans une menuiserie proche du camp ou certains internes vont travailler La prouesse est d autant plus remarquable que ces internes ne semblent disposer d aucun outil D autres artistes peintres ou dessinateurs realisent des portraits a partir de photographies d identite ou de modeles vivants Siehe hierzu auch den Artikel in der franzosischsprachigen Wikipedia fr Camp de la route de Limoges Zu ihm siehe auch den Artikel in der franzosischsprachigen Wikipedia fr Jean Fleury jesuite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Internierungslager in Poitiers amp oldid 241656826