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KlassenzeichenBootsmasseLange uA ohne Bugspriet u Ruder 4 267 mBreite uA 1 830 mMasthohe 7 626 mGewicht segelfertig ca 90 kgSegelflacheSegelflache am Wind 18 58 m Gennaker ca 32 m SonstigesTakelungsart SlupYardstickzahl 88 ab Bj 1996 Klasse KonstruktionsklasseDer International 14 ehemals Internationales 14 Fuss Dinghy kurz Int 14 oder I14 ist ein internationales Skiff fur zwei Personen Die Boote sind 14 Fuss 4 26 Meter lang und unterliegen als Konstruktionsklasse nur wenigen Bauvorschriften Aktive Klassenvereinigungen gibt es neben Deutschland in Grossbritannien Australien den USA Kanada und Japan Neben nationalen Regatten werden regelmassig Kontinental und Weltmeisterschaften ausgetragen International 14 vom Typ Bieker 4 unter Gennaker auf dem Salzhaff source source source source source source source International 14 vom Typ Hollom 2 unter Gennaker auf der Flensburger FordeDer International 14 wurde 1928 als erste internationale Jollenklasse von der IYRU anerkannt Seitdem wurde er stetig weiterentwickelt und machte viele Innovationen im Segelsport popular Moderne International 14 erreichen vor dem Wind Geschwindigkeiten von uber 25 Knoten 45 km h Da die Boote stark auf die Bedurfnisse der Segler angepasst werden durfen konnen Frauen Manner oder Mixed Teams mit unterschiedlichem Crewgewicht unter fairen Bedingungen gegeneinander antreten Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion 1 1 Rumpf 1 2 Rigg 1 3 Segel 1 4 T Foil 1 5 Trimmeinrichtungen 2 Technische Meilensteine 3 Geschichte 3 1 Vor 1923 3 2 1923 1928 3 3 1928 1939 3 4 1946 1963 3 5 1964 1970 3 6 1971 1989 3 7 Ab 1990 4 Sonstiges 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseKonstruktion BearbeitenDie international einheitlichen Klassenvorschriften geben einige Masse wie Rumpflange Breite und Masthohe vor Innerhalb dieser Regeln konnen die Boote frei gestaltet und aus beliebigen Materialien gebaut werden Die aktuellen Designs ahneln sich stark und haben viele charakteristische Eigenschaften gemeinsam Rumpf Bearbeiten Die Rumpfe sind schmal und auf schnelle Gleitfahrt ausgelegt Um trotzdem viel aufrichtendes Moment zu erzeugen verfugen sie uber Ausleger sogenannte Racks auf denen die Crew im Trapez steht Das Gewicht des Rumpfs muss segelfertig ausgerustet mindestens 70 kg betragen Als Material kommt fast ausschliesslich CFK Sandwich mit Schaum oder Wabenkernen zum Einsatz Rigg Bearbeiten Die Masten sind maximal 7 626 m lang und werden von verschiedenen Herstellern aus CFK gefertigt Verbreitet ist eine Sluptakelung bei der das Vorstag am oberen der beiden gepfeilten Salingspaare ansetzt In der Regel werden drei Wantenpaare gefahren vereinzelt kommen Riggs mit nur einer Saling und zwei Wantenpaaren zum Einsatz Der Baumniederholer ist entweder als Talje unter dem Baum oder als sogenannter Kicker Strebe zum Mast ausgefuhrt Letzterer bietet der Crew mehr Bewegungsfreiheit beeinflusst aber das Profil des Grosssegels im unteren Bereich Segel Bearbeiten Die Am Wind Segelflache betragt maximal 18 58 m nach Vermessungsformel in der Praxis etwas mehr und darf beliebig auf Fock und Grosssegel verteilt werden Fock und Grosssegel sind horizontal durchgelattet Das Grosssegel ist zudem im Achterliek stark ausgestellt und weist eine fast rechteckige Form auf Die Segelflache des Gennakers ist nicht vorgeschrieben und betragt ca 32 m Seine Flache ist lediglich durch die maximal erlaubte Lange des Gennakerbaums und die Hohe des Mastes begrenzt Zum Setzen wird der Gennaker aus einer Trompete gezogen Das Gennakerfall dient dabei auch zum Ausfahren des Gennakerbaums sodass in den Setz und Bergemanovern nur eine Leine bedient werden muss T Foil Bearbeiten Die Klassenvorschriften erlauben eine horizontale Tragflache Hydrofoil welche bei fast allen Booten am Ruder angebracht ist Dadurch erhalt dieses eine T Form Die Tragflache kann entweder separat oder mit dem ganzen Ruder zusammen geneigt werden wodurch sich der Auftrieb regulieren lasst Auf Am Wind Kursen wird moglichst viel Auftrieb generiert um das Boot aus dem Wasser zu heben und die benetzte Rumpfflache zu verringern Vor dem Wind wird der Auftrieb verringert um den Bug aus dem Wasser zu heben und somit die Gefahr des Unterschneidens zu minimieren Da das T Foil hinter dem Rumpf angebracht ist wirkt es wie eine Verlangerung der Wasserlinie Die Boote konnen dadurch sehr fruh den Gleitzustand erreichen nbsp T Foil Ruder eines International 14Trimmeinrichtungen Bearbeiten Moderne International 14 sind mit einer Selbstwendefock ausgestattet sodass der Vorschoter auf Am Wind Kursen das Grosssegel bedienen kann Neben den herkommlichen Trimmeinrichtungen kann ausserdem das T Foil zur Auftriebsregulierung verstellt werden Viele Boote erlauben die Einstellung der Mastbiegung und Wantenspannung beim Segeln Dadurch kann schnell auf sich andernde Windbedingungen reagiert werden Technische Meilensteine Bearbeiten nbsp International 14 vom Typ Hollum 2 wahrend der Weltmeisterschaft 2022 in GlucksburgBei der Weiterentwicklung des International 14 wurde von der Klassenvereinigung stets versucht Innovationen zu fordern ohne dabei altere Boote chancenlos werden zu lassen Viele technische Losungen auf modernen Skiffs und Regattajollen wurden im International 14 erstmals eingesetzt oder popular gemacht Die folgende Liste gibt an wann eine Neuerung zum ersten Mal eingesetzt oder durch die Regeln erlaubt wurde 1927 Uffa Fox entwarf den ersten gleitfahigen International 14 Avenger 1930 Es wurde mit leichten Aluminiumschwertern statt Ballastschwertern experimentiert 1932 Baumniederholer 1937 Das erste Trapez mit Trapezweste wurde eingesetzt und vorerst wieder verboten 1942 Formverleimte Sperrholzrumpfe 1947 Anstellschwert Gybing Centerboard 1950 Rollreffanlage am Grossbaum 1954 Lenzer und Lenzklappen am Heck wurde erlaubt 1955 Polyestersegel 1962 Der erste Glasfaserrumpf wurde vorgestellt und zunachst als nicht regelkonform vermessen 1962 Zentrale Grossschot mit Traveller 1969 Das Trapez wurde erlaubt 1970 Spinnakertrompete 1976 Steckschwerter wurde erlaubt 1983 Doppelboden und selbstlenzende Rumpfe 1984 Doppeltrapez wurde erlaubt 1987 Ein Rumpf wurde aus Aramid Prepregs in einem Autoklav hergestellt 1988 Gennaker und durchgelattete Segel wurde erlaubt 1996 Racks 2000 T Foil RuderGeschichte BearbeitenDie Geschichte des International 14 reicht zuruck bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts Eine umfangreiche Dokumentation stellt das englischsprachige Werk The International Fourteen Foot Dinghy 1928 89 Handbook and History von Tom Vaughan dar Vor 1923 Bearbeiten Einfache Regelwerke zum Bau von offenen Booten zum Regattasegeln sind in Grossbritannien bereits Ende des 19 Jahrhunderts belegt Diese Vorlaufer der heutigen Bootsklassen waren zwischen 12 und 18 Fuss lang und wurden mit Cat oder Slup Takelung gesegelt 1922 wurde auf einer Bootsausstellung in London erstmals die Idee eines 14 Fuss Dinghys mit landesweit einheitlichen Regeln vorgestellt Ein neu gegrundetes Komitee sollte die Einhaltung der Regeln und Entwicklung der Bootsklasse sicherstellen In Nordamerika wurden ebenfalls seit Beginn des 20 Jahrhunderts 14 Fuss Dinghys nach lokalen Regelwerken gebaut und gesegelt Die erste dokumentierte internationale Regatta fand 1914 auf dem Ontariosee mit Kanadiern und Amerikanern statt Auch in Australien wurden zur gleichen Zeit 14 Fuss Dinghys gesegelt jedoch mit deutlich mehr Segelflache und grosseren Besatzungen von 6 8 Mann 1923 1928 Bearbeiten In Grossbritannien konnte sich das Konzept des British National 14 etablieren und gepragt durch die Entwurfe von Uffa Fox entwickelten sich die Boote ab 1925 vom klassischen Dinghy abstammend von den Beibooten grosser Schiffe zu verhaltnismassig modernen Regattabooten Bei einem Besuch in Kanada begeisterte sich der Prince of Wales so sehr fur das Segeln mit 14 Fuss Dinghys dass er 1927 in Cowes den Prince of Wales Cup P O W stiftete Diese Regatta wird bis heute fur International 14 ausgerichtet und ist gleichzeitig die britische Meisterschaft 1928 wurde die Klasse nach umfangreichen Regelanderungen schliesslich von der IYRU in den Status einer internationalen Klasse erhoben dem International 14 Das Regelwerk blieb bis in die 70er Jahre nahezu unverandert bestehen 1928 1939 Bearbeiten nbsp Regatta der International 14 in Cowes 1934 nbsp Restaurierter International 14 Lorelei aus dem Jahr 1939 ausgestellt wahrend der Weltmeisterschaft 2018 in San Francisco In den 1930er Jahren begann ein kontinuierlicher technischer Wettlauf welcher Jahr fur Jahr schnellere Boote mit sich brachte Der Versuch den International 14 auch auf dem europaischen Festland popular zu machen scheiterte zunachst an den im Vergleich zu den europaischen Einheitsklassen hohen Kosten der aufwendig gebauten Boote Ausserdem war die internationale Kommunikation im Segelsport noch nicht sehr ausgepragt und die Boote passten nicht ins metrische System Dennoch fand der International 14 durch den Status der internationalen Klasse auch in der deutschen Presse Beachtung 1929 wurden die Konstruktionsregeln und ein deutscher Entwurf in der Zeitschrift Die Yacht vorgestellt 1 Im weiteren Verlauf des Jahres wurde der Klasse der sogenannte Pan Preis gestiftet um welchen erstmals vom 25 27 September im Rahmen der Sonderwettfahrten der 14 Fuss Dingiklasse auf der Alster gesegelt wurde 2 Daruber hinaus segelte Uffa Fox mit seinem Entwurf Avenger fur eine Regatta gegen die Franzosen uber den Armelkanal und wieder zuruck 1933 und 1934 wurden erstmals Regatten zwischen kanadischen amerikanischen und britischen Teams ausgetragen Durch die international noch nicht einheitlichen Regelwerke unterschieden sich die 14 Fuss langen Dinghys der drei Nationen noch in diversen Details Die Boote der Briten dominierten jedoch die Wettfahrten was die Kanadier und Amerikaner dazu veranlasste ebenfalls das Regelwerk des International 14 zu ubernehmen 1946 1963 Bearbeiten Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1946 bereits wieder International 14 gebaut und der P O W ausgetragen und 1950 schliesslich in Grossbritannien die International 14 Klassenvereinigung gegrundet Mitte der 50er Jahre verlor der International 14 jedoch an Popularitat Viele Vereine setzten lieber auf die nun vorhandenen gunstigeren Einheitsklassen und Spitzensegler konzentrierten sich auf die olympischen Bootsklassen 1958 wurden in Cowes wieder Team Regatten zwischen Grossbritannien Kanada und Neuseeland ausgetragen Angestossen durch neue kanadische und neuseelandische Entwurfe wurde begonnen die Masten und Schwerter weiter nach hinten zu versetzen und dafur grossere effizientere Vorsegel zu fahren Durch die nun einfach zu reprozierenden Sperrholz und spater Glasfaser Rumpfe wurden wieder mehr International 14 gebaut und 1963 startete zum P O W ein Rekord Teilnehmerfeld von 96 Booten 1964 1970 Bearbeiten Mitte der 1960er Jahre drohten die unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Landern den internationalen Status der Klasse zu gefahrden So wollten beispielsweise die Kanadier und Amerikaner das bisher verbotene Trapez einsetzen und die Neuseelander durchgelattete Segel Die Briten als Huter des Regelwerks sperrten sich zunachst gegen diese Entwicklungen Ausserdem wurden erstmals Gesprache gefuhrt um auch die australischen Boote im internationalen Regelwerk unterzubringen Dies scheiterte jedoch am deutlich geringeren Gewicht der australischen Boote welches die Klasse fur Glasfaserrumpfe als nicht realisierbar betrachtete 1966 wurde deshalb noch ohne die Australier ein Weltverband mit zwei Delegierten je Nation gegrundet Um internationale Einheit zu demonstrieren wurde die Prasidentschaft des Weltverbandes 1969 an die Amerikaner gegeben Erstmals in der Geschichte lag damit der Vorsitz uber die International 14 Klasse nicht mehr bei den Briten Zu diesem Zeitpunkt waren weltweit etwa 2500 International 14 registriert 1971 1989 Bearbeiten Beim P O W 1976 traten erstmals Vertreter der japanischen Flotte an Neben den Team Regatten wurde 1979 erstmals auch eine Weltmeisterschaft mit Einzelwertung ausgetragen Diese Kombination aus Nationen und Einzelwertung wird bis heute beibehalten Die 1980er Jahre waren gepragt von Regelanderungen welche schliesslich zum Doppeltrapez geringerem Gewicht und mehr Freiheit in der Gestaltung der Riggs und Segel fuhrten Ausserdem wurden erstmals Steckschwerter und Aluminiumstreben in den Rumpfen erfolgreich eingesetzt Ab 1990 Bearbeiten Nachdem die ISAF eine neue Bootsklasse fur die Olympiade 2000 forderte entstand die Idee den International 14 als olympische Klasse vorzuschlagen Fur die Auswahlveranstaltung 1996 wurde ein vereinfachter International 14 nach olympischen Spezifikationen gebaut Dieser konnte sich jedoch nicht gegen den schliesslich ausgewahlten 49er durchsetzen 1996 konnte schliesslich das Regelwerk so angepasst werden dass es auch von den Australiern angenommen wurde Unter anderem wurden die Segelflache vergrossert die Masten verlangert und breite Rumpfe mit den heute ublichen Racks erlaubt Der Zusammenschluss der Flotten und das Wachstum der zivilen Luftfahrt fuhrten zu immer grosseren Teilnehmerzahlen bei den Weltmeisterschaften 1989 starteten in San Francisco 107 Boote und 1999 in Melbourne sogar 130 Nachdem der International 14 in den 1990er Jahren auch in Deutschland popular wurde fand 2008 zum ersten Mal eine Weltmeisterschaft in Warnemunde statt Sonstiges BearbeitenIm Film Wind 1992 uber den America s Cup kommt es vorab bei einer Wettfahrt mit International 14 zu einem Schlagabtausch zwischen den Konkurrenten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons International 14 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsche International 14 Klassenvereinigung Britische International 14 Klassenvereinigung World Sailing International 14 Class Association Black Thursday at the 1961 International 14 Prince of Wales Cup In youtu be WHITSTABLE YACHT CLUB 1961 abgerufen am 19 September 2021 Literatur BearbeitenT J Vaughan The International Fourteen Foot Dinghy 1928 89 Handbook and History 3 Auflage John Wiley amp Sons 1992 ISBN 0 906754 70 4 Einzelnachweise Bearbeiten Das internationale 14 Fuss Dingi In Die Yacht Nr 2 1929 S 12 13 Die letzten Alsterwettfahrten In Die Yacht Nr 41 1929 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title International 14 amp oldid 231794130