www.wikidata.de-de.nina.az
Intellectual Property Management IP Management ist ein zusammenfassender Begriff fur alle strategischen und operativen Tatigkeiten sowie Managementaufgaben die Teil des wirtschaftlich orientierten Umgangs mit geistigem Eigentum IP Intellectual Property sind Das IP Management ist als ganzheitliches und integriertes Management im Sinne einer systematischen Planung Steuerung und Kontrolle der immateriellen Nutzenpotenziale eines Unternehmens zu begreifen Sein ubergeordnetes Ziel liegt in der systematischen Erfolgssteigerung durch Optimierung der Aneignung der Innovationsrenditen Zu diesem Zweck muss das IP Management notwendigerweise einen interdisziplinaren Charakter aufweisen 1 Aspekte des IP Managements werden in der Betriebswirtschafts und Managementlehre insbesondere dem Innovationsmanagement dem Technologiemanagement sowie im gewerblichen Rechtsschutz diskutiert Inhaltsverzeichnis 1 Umfang 1 1 Definition IP 1 2 Definition Management 2 Aufgabe 3 Verortung 3 1 IP Management als Fuhrungsaufgabe 3 2 IP Management als Teil des Innovationsmanagements 3 3 Integriertes IP Management 3 4 IP Management als Teil des Marketing 4 Abgrenzung 4 1 Patentmanagement 4 2 Management von Schutzrechten 5 Struktur 5 1 IP Strategie 5 1 1 Offensive IP Strategien 5 1 2 Defensive IP Strategien 5 2 Aufgabenfelder des IP Managements 5 3 Prozesse des IP Managements 6 DIN 77006 Intellectual Property Managementsysteme Anforderungen 6 1 Bezug zur DIN ISO 9001 6 2 IP Compliance amp Digitalisierung 7 QIMIP Qualitatsinitiative fur das Management von IP 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUmfang BearbeitenDefinition IP Bearbeiten Der Begriff des geistigen Eigentums Intellectual Property IP umfasst die gewerblichen Schutzrechte u a Patente Gebrauchsmuster Marken Designrechte sowie Urheberrechte dem Urheberrecht verwandte Schutzrechte z B an Lichtbildern Rechte des Datenbankherstellers Rechte am Filmwerk spezifisches Know how sofern der Wille zum Schutz des Wissens klar identifizierbar ist und immaterielle Vermogensgegenstande immaterielle Vermogenswerte Intangible Assets Immaterielle Vermogensgegenstande in diesem Sinne sind immaterielle Nutzungspotenziale die dem Wirtschaftsbetrieb zur Verfugung stehen wie auch Lizenzen Know how 2 Geschafts und Betriebsgeheimnisse 3 Definition Management Bearbeiten Der Begriff Management bezeichnet aus funktionaler Perspektive die zielgerichtete und an okonomischen Prinzipien orientierte Koordination verschiedener Einzelprozesse und funktionen innerhalb des Unternehmens dazu zahlen insbesondere alle Aufgaben der Fuhrung wie Organisation Planung Zielsetzung Steuerung und Kontrolle 4 Aufgabe BearbeitenZiel des IP Managements ist es Wettbewerbsvorteile fur Unternehmen zu einer nachhaltigen Quelle von ubernormalen Renditen zu machen Das IP Management sorgt dafur dass die Rendite von Innovationsleistungen optimiert wird Um zielgerichtet aus Wettbewerbsvorteilen wirtschaftliche Erfolge zu erzielen ist eine Wettbewerbsstrategie notwendig Insbesondere im Zuge der Globalisierung und aufsteigenden Markten in Asien ist IP Management fur einen Wettbewerbsvorteil ein Schlusselelement 5 Unter den Normstrategien ist der Differenzierungsansatz in hochentwickelten Industrielandern der Dominante Dabei gilt es die eigenen Produkte und Leistungen mit kundennutzenrelevanten Differenzierungsmerkmalen auszustatten und diesbezuglich eine uberlegene Leistung im Vergleich zum Wettbewerb anzubieten um so die Preisempfindlichkeit der Nachfrager zu reduzieren Typischen Fuhrungsstellungen beziehen sich auf Produktdesign Qualitat Service oder uberlegene Technologie Durch uberlegenen Kundennutzen kann der Anbieter aus dem isolierten Preiswettbewerb heraustreten und vermeidet die unmittelbare Vergleichbarkeit seiner Leistungen 6 7 In dieser Normstrategie greift das IP Management in das Geschaftsmodell ein indem es mit Hilfe von IP den Kundennutzen exklusiv macht und dem Unternehmen so die Moglichkeit verschafft die im Rahmen seiner Innovationsbemuhungen getatigten Investitionen zu amortisieren Die zentrale Aufgabe des IP Managements besteht im Differenzierungsansatz darin die Mehrwertposition beim Kundennutzenangebot zu schutzen und somit die Alleinstellung rechtlich verteidigungsfahig und somit nachhaltig zu machen IP Management ist die operative Umsetzung der IP Strategie in der betrieblichen Realitat 8 1 Verortung BearbeitenIP Management als Fuhrungsaufgabe Bearbeiten Damit das IP Management kein von den ubrigen Unternehmensbereichen isoliertes Dasein fristet sondern in das Unternehmen integriert werden kann muss dessen Fuhrungsebene nach neueren IP Management Ansatzen diesbezuglich Fuhrung und Verpflichtung zeigen Fuhrungskrafte mussen aktiv zur Arbeit mit IP beitragen und dafur Sorge tragen dass IP in die Produkte und Services die Gesamtunternehmensstrategie sowie das Geschaftsmodell hineingedacht wird Dafur ist es unabdingbar eine entsprechende IP Kultur im Unternehmen zu schaffen Das bedeutet insbesondere dass samtliche Stakeholder die zumeist keine IP Experten sind in eine gemeinsame konsistente und koharente Umsetzung der IP Strategie einzubinden sind Die Stakeholder des IP Managements sollten in rechtlich durchsetzbarer und damit nachhaltiger Exklusivitat denken was es ihnen ermoglicht den Bedarf des Unternehmens an IP in Einklang mit den ubergeordneten Zielen formulieren Es ist wichtig dass sie sich ihrer Rolle bewusst sind in die Prozesse des IP Managements integriert werden und das Instrument IP fur sich als hilfreich und zielfuhrend anerkannt haben 8 IP Management als Teil des Innovationsmanagements Bearbeiten In der Praxis wird IP Management haufig nicht als gestaltender Teil des Innovationsprozesses sondern vielmehr als ausfuhrender juristisch administrativer Dienstleister innerhalb des Unternehmens verstanden Dessen Aufgabenbereich wird im Wesentlichen auf zwei Aktionen reduziert Zum einen soll das IP Management durch sogenannte Freedom to Operate FTO Analysen vor der Markteinfuhrung klaren ob das neue Produkt gegebenenfalls Rechte Dritter verletzt Zum anderen sollen eigene Erfindungen die im F amp E Prozess gemacht wurden sowie andere immaterielle Produktaspekte wie beispielsweise ein Produktname vor Nachahmung geschutzt werden Letzteres umfasst unter anderem die Entgegennahme von Erfindungsmeldungen oder die Anmeldung Aufrechterhaltung und Durchsetzung von Schutzrechten Klassischerweise wird IP Arbeit dabei als ressourcenorientierter inside out Prozess betrieben Dieser beginnt mit der Erfindung in der F amp E Abteilung als Folge der Arbeit von Entwicklungsingenieuren die eine technische Losung fur ein spezifisches Entwicklungsproblem erarbeiten das sich im Rahmen der Produktentwicklung stellt Im Kern handelt es sich hierbei um einen reaktiven Schutz von F amp E Ergebnissen Erfindungen Diese Betrachtungsweise greift allerdings deutlich zu kurz Denn IP Management bedeutet nicht Denken in geschutzten technischen Losungen sondern Denken in exklusiven Kundennutzen durch Verbietungsrechte Es muss darum eine aktive Rolle innerhalb des Innovationsprozesses zur Gestaltung von exklusiven Kundennutzen einnehmen Die Frage welches IP das Unternehmen eigentlich benotigt und in welchem Umfang kann auf diese Weise systematisch beantwortet werden Damit konnen gewunschte Wirkungen geplant werden und die Zusammenarbeit der beteiligten Stakeholder lasst sich zielgerichtet auf die Alleinstellung und den erwarteten Kundennutzen hin koordinieren Nicht zuletzt wird so auch die Frage nach einem wirtschaftlich angemessenen Budget fur IP im Rahmen des Innovationsprojekts beantwortet Die Integration von IP in den Innovationsprozess muss zu einem moglichst fruhen Zeitpunkt erfolgen an dem die Frage des Kundennutzens und seiner konstruktiven Umsetzung noch gestaltbar sind Dazu bedarf es einer echten wechselseitigen Interaktion zwischen IP und Innovationsmanagement 8 Integriertes IP Management Bearbeiten IP Management wird als integriertes Managementsystem verstanden Ausgehend von den bestehenden technologie und patentgetriebenen Prozessen wird IP in weitere Prozesse wie beispielsweise Innovations Informations und Marketingprozesse integriert Der zentrale IP Prozess wird im Wesentlichen durch die eigene IP Abteilung gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit externen IP Experten oder Patentanwalten sowie mit dem Erfinder durchgefuhrt In der traditionell engen Bindung der Patentarbeit an die F amp E Abteilung entsteht das Phanomen der Entkopplung vom Restunternehmen in einer operativen Insel Durch die Integration von IP Management in die angrenzenden Unternehmensfunktionen wird dieser Effekt uberwunden Ein integriertes IP Management ist ein originar interdisziplinares Aufgabenfeld Die Ziel und Methodensysteme von insbesondere Technologiemanagement Unternehmens und Wettbewerbsstrategie Marketing Innovationsmanagement werden im IP Management zusammengefuhrt 8 IP Management als Teil des Marketing Bearbeiten Die Aufgabe des Marketings besteht insbesondere darin das Leistungsangebot des Unternehmens mit einem wettbewerbsubergreifenden Kundennutzen auszustatten diesen mit der Zahlungsbereitschaft der Kunden abzugleichen die Kommunikation zum Kunden sicherzustellen und diesem Zugang zur angebotenen Leistung zu verschaffen Die Rolle von IP im Marketing beruht dabei auf ihrem Verbotscharakter Durch das bereits angesprochene Denken in exklusiven Kundennutzen durch Verbietungsrechte werden Letztere zu einem machtvollen Marketinginstrument IP ist insoweit als eines der zur Verfugung stehenden Marketinginstrumente zu sehen die es im Marketing Mix einzusetzen gilt 8 Abgrenzung BearbeitenPatentmanagement Bearbeiten In der Praxis wird IP Management haufig mit Patentmanagement gleichgesetzt Diese Sichtweise greift allerdings deutlich zu kurz Denn Zielobjekt des Patentmanagements ist die Invention sprich die technische Erfindung Im Gegensatz dazu stellt das IP Management die Innovation in den Mittelpunkt der Betrachtung und versteht diese als ein Bundel technischer und nicht technischer Leistungsbestandteile Unmittelbar hiermit verknupft ist die Zielsetzung der Optimierung der Aneignung von Innovationsertragen wohingegen das Patentmanagement eine grosstmogliche Handlungsfreiheit zur Verwertung der Invention auf Basis einer umfassenden technischen Alleinstellung anstrebt 1 Beiden Ansatzen ist somit letztendlich die Wertorientierung gemein Allerdings ist das IP Management zusatzlich durch seine ganzheitliche integrierte und interdisziplinare Ausrichtung gekennzeichnet Zentrales Element ist die systematische Planung Steuerung und Kontrolle der Immaterialguter des Unternehmens welche die gesamte Bandbreite verfugbarer technischer und nicht technischer Schutzinstrumente in das Kalkul einbezieht ohne a priori einem bestimmten Instrument wie dem Patent den Vorzug zu geben 1 Management von Schutzrechten Bearbeiten Auch im Verhaltnis zu der im Vergleich zum Patentmanagement umfassenderen Idee eines Managements von Schutzrechten IPRM fusst das IP Management auf einem breiteren Gegenstandsbereich Denn wahrend das IPRM lediglich immaterialguterrechtlich geschutzte Intangibles betrachtet umfasst das IP Management daruber hinaus auch diejenigen immateriellen Ressourcen des Unternehmens die grundsatzlich schutzfahig waren jedoch bewusst keinen sonderrechtlichen Schutz geniessen Gleiches gilt fur spezifisches Know how sofern der Wille zum Schutz des Wissens klar identifizierbar ist 1 Struktur BearbeitenIP Strategie Bearbeiten Das ubergeordnete Ziel des IP Managements besteht in der systematischen Steigerung des Unternehmenserfolgs durch Optimierung der Aneignung der wirtschaftlichen Ertrage aus der Innovationstatigkeit des Unternehmens Im Differenzierungswettbewerb bedarf es dazu eines exklusiven durchsetzbaren und nachhaltigen Kundennutzens der mit Hilfe von IP erreicht werden kann Diese allgemeine Zielsetzung muss im Rahmen der IP Strategie konkretisiert und prazisiert werden um letztlich in ein konsistentes Massnahmenpaket zu munden welches in seiner betrieblichen Umsetzung uberwach und steuerbar ist 8 Als zentrales Element des IP Managements definiert die IP Strategie dabei in Anlehnung an den Strategiebegriff von Chandler 1962 9 die langfristigen Ziele in Bezug auf die Immaterialguter des Unternehmens und legt die entsprechenden Leitlinien fur die Zielverfolgung sowie die hierfur bereitzustellenden Ressourcen fest 10 Dazu gehort insbesondere die Bestimmung des IP Bedarfs der sich aus der angestrebten IP Position zur Erreichung der Unternehmensziele ableitet sowie die Festlegung der finanziellen und personellen Ressourcen und der organisatorischen Rahmenbedingungen zu deren Umsetzung Die IP Strategie berucksichtigt die Strategieoptionen und leitet daraus notwendige Massnahmen zur Nutzung von IP zur aktiven und kontinuierlichen Entwicklung der Marktposition des Unternehmens ab 11 Die IP Strategie eines Unternehmens kann je nach ihrer Ausrichtung eine im Verhaltnis zu den Wettbewerbern entweder vorrangig offensive oder defensive Grundorientierung aufweisen wobei in der Praxis sinnvollerweise hybride Strategien verfolgt werden die sowohl defensive als auch offensive Elemente beinhalten und kontinuierlich angepasst werden 12 13 Offensive IP Strategien Bearbeiten Offensive IP Strategien fokussieren primar die unternehmenseigene IP Position und sind bestrebt Schutzpositionen zu schaffen mit deren Hilfe die Handlungsfreiheit aktueller und potenzieller Konkurrenten eingeschrankt werden kann Einerseits wird versucht Wettbewerber durch die aktive Verhinderung Einschrankung und Vernichtung fremder Schutzrechte gezielt am systematischen Aufbau einer starken Schutzrechtsposition zu hindern Dies kann durch Massnahmen gegen die Anmeldung und Erteilung von Schutzrechten geschehen bspw durch Einspruch oder Nichtigkeitsklage gegen ein erteiltes Patent Widerspruch gegen die Eintragung einer Marke oder Antrag auf Loschung eines eingetragenen Designs wegen Nichtigkeit Des Weiteren kann insbesondere im Bereich technischer Schutzrechte mit Hilfe von Sperrpatenten oder durch das sog Bracketing der technologische Handlungsspielraum von Wettbewerbern gezielt begrenzt werden 14 15 Defensive IP Strategien Bearbeiten Defensive IP Strategien hingegen sind primar an Schutzrechten Dritter ausgerichtet Im Mittelpunkt steht die Frage wie auf diese reagiert werden soll um Auswirkungen der IP Strategien Dritter auf das eigene Unternehmen zu minimieren 16 Ziel ist es die unerwunschte Nachahmung eigener Produkte und Dienstleistungen die Verletzungen eigener Schutzrechte durch Dritte sowie Angriffe Dritter auf das eigene Schutzrechtsportfolio durch praventive Massnahmen zu vermeiden und auf diese Weise Schutzrechtsstreitigkeiten und Produktimitationen zu verhindern 14 Im Gegensatz zu offensiven IP Strategien steht also nicht die Einschrankung der Handlungsfreiheit Dritter im Vordergrund sondern in erster Linie der Erhalt der eigenen Handlungsspielraume im Hinblick auf kunftige Innovationsaktivitaten In der Literatur wird diesbezuglich vielfach auch der Begriff freedom to operate FTO verwendet 15 Nicht zuletzt ist auch die Verteidigung des eigenen Schutzrechtsportfolios vor Angriffen der Konkurrenz Einspruche Nichtigkeitsklagen oder auch Imitationsversuche trotz bestehender Schutzrechte zentraler Bestandteil defensiver Strategien 14 Aufgabenfelder des IP Managements Bearbeiten Zur Schaffung einer nachhaltigen Exklusivitatssphare ergeben sich fur das IP Management im Wesentlichen die folgenden vier Aufgabenbereiche die sowohl ressourcen als auch marktorientiert sind 8 Beherrschung von Risiken Das Unternehmen muss entlang seiner Wertschopfungskette samtliche Risiken die durch IP insbesondere fremdes IP entstehen konnen fruhzeitig erkennen und beherrschen um die Handlungsfreiheit fur die Umsetzung des eigenen Geschaftsmodells zu erlangen und langfristig sicherzustellen Imitationsunterdruckung Vermeidung von Nachahmung durch Exklusivierung eigener Ressourcen und Kernkompetenzen die zur Herstellung einer moglichst exklusiven und uberlegenen Angebotsposition notwendig sind Gestaltung der eigenen Marktposition Sicherstellung des eigenen Marktzugangs durch strategisches Verbieten gegen den Wettbewerb Bereits heute sollen zukunftige Leistungsangebote Produkte und Technologiefelder des Unternehmens sowie der damit verbundene Kundennutzen fur das eigene Unternehmen exklusiviert werden Die mit IP verbundene Verbotswirkung wird dabei gezielt als Markteintrittsbarriere eingesetzt und so eine exklusive Marktposition etabliert Kommunikation der Alleinstellung im Markt Herstellung und Erhaltung des Differenzierungspotenzials und der Alleinstellung in der Kundenwahrnehmung Aufgabe des IP Managements ist es nicht nur eine objektive Alleinstellung herzustellen sondern diese auch an den Kunden zu kommunizieren Beispielsweise werden dazu in der Automobilindustrie unter anderem Assistenzsysteme mit moglichst pragnanten Bezeichnungen und Abkurzungen markiert um die Leistung exklusiv an den Kunden zu kommunizieren Prozesse des IP Managements Bearbeiten Die IP Managementprozesse sind Teil des Wertschopfungsprozesses in der Organisation und beschreiben den Umgang mit IP und dessen Wechselwirkung mit den Unternehmenszielen Um den Zielen des IP Managements gerecht zu werden muss das Unternehmen sicherstellen dass notwendige und sinnvolle Prozesse implementiert werden Die Prozesse beschreiben die fur das IP Management wesentlichen Herausforderungen und dokumentieren Aufgaben und Ziele Steuerungskriterien und Ressourcen sowie die Rollen der einzelnen Stakeholder Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Integration der Prozesse des IP Managements in die Kernprozesse der Unternehmung sowohl bzgl der Input und Outputfaktoren als auch der Prozesseigner die im Sinne des Verstandnisses eines unternehmensweit agierenden IP Managements nicht nur den Fachabteilungen der IP Administration zuzuordnen sind Die DIN 77006 schlagt fur das IP Management eine Prozesslandschaft vor die im Kern aus folgenden Hauptprozessen besteht 11 IP Strategie IP Generierung IP Administration IP Risikomanagement IP Durchsetzung IP Verteidigung IP Transaktionen IP Reporting IP BewusstseinDIN 77006 Intellectual Property Managementsysteme Anforderungen BearbeitenDie Anspruche an die Qualitat von Dienstleistungen im IP Management steigen kontinuierlich Gleichzeitig werden die Beziehungen zwischen den Dienstleistern und den Industrieunternehmen zunehmend komplexer Nicht zuletzt deshalb weil durch die Digitalisierung geistiges Eigentum in vielen Geschaftsmodellen plotzlich starker im Fokus steht Vor diesem Hintergrund wurden mit der DIN 77006 erstmals Anforderungen an einen freiwilligen Standard zur Gestaltung eines zeitgemassen Intellectual Property Managementsystems im Unternehmen festlegt Die im Juni 2020 17 veroffentlichte Norm DIN 77006 Intellectual Property Managementsysteme Anforderungen behandelt systematisch alle Vorgange in einem Unternehmen oder einer Organisation bei denen der Umgang mit IP in der betrieblichen Wertschopfung zum Tragen kommt und gibt Hinweise zum nutzbringenden und risikoarmen Vorgehen Die Norm will unterstutzen ein IP Managementsystem festzulegen zu verwirklichen und aufrechtzuerhalten IP zu identifizieren zu erzeugen zu sichern und zu verbessern IP Risiken einschliesslich Systemschwachstellen auf ein Mindestmass zu beschranken Nutzen aus IP Chancen zu ziehen und mit Nichtkonformitaten bezuglich des IP Managementsystems zu umzugehen Die Norm liefert Anwendern konkrete Empfehlungen wie sich die Qualitat innerhalb eines IP Managementsystems durch den Aufbau die Entwicklung die Umsetzung die Bewertung die Aufrechterhaltung und die Verbesserung eines adaquaten und wirksamen IP Managements innerhalb einer Organisation sichern lasst Sie definiert dabei alle Vorgange die einen Bezug zum geistigen Eigentum haben und wird kunftig ein einheitliches Verstandnis davon pragen was Qualitat im unternehmerischen IP Management ausmacht Insbesondere fur die KMUs die haufig begrenzte personelle und finanzielle Ressourcen haben bietet diese Norm wichtige Leitlinien bei der Gestaltung von effektiven Prozessen und der Erfullung von IP Compliance Anforderungen Die DIN 77006 richtet sich nicht nur an Unternehmen sondern ist auch fur Wirtschaftsprufer Finanzinstitute und Institutionen nutzlich die sich mit IP Management befassen Bezug zur DIN ISO 9001 Bearbeiten Die DIN 77006 definiert den Qualitatsbegriff im IP Management und erganzt in diesem Zusammenhang die Inhalte der internationalen Norm fur Qualitatsmanagement DIN EN ISO 9001 deren High Level Structure sie folgt Als Erganzung zur DIN ISO 9001 orientiert sich die Norm unmittelbar an der Struktur des betrieblichen Qualitatsmanagementsystems und lasst sich reibungslos in bestehende Prozesslandschaften integrieren 18 So sind beispielsweise Qualitatsziele fur das IP Management festzulegen diese mussen dokumentiert werden und es ist zu prufen ob sie erreicht wurden Daruber hinaus nennt die Norm die Prozesse des IP Managements das sind alle Vorgange die einen Bezug zum geistigen Eigentum haben von der IP Strategie ubers IP Risikomanagement bis hin zum IP Reporting IP Compliance amp Digitalisierung Bearbeiten Der Umgang mit IP Risiken ist wegen ihrer moglichen Auswirkungen auf den Geschaftsbetrieb eine der besonderen Herausforderungen fur den Unternehmer bei der Einhaltung seiner Sorgfaltspflicht Bei der Verletzung von Fremd IP steht regelmassig die Frage nach dem Verschulden und den daraus resultierenden zivil und strafrechtlichen Konsequenzen im Raum Besonders brisant erscheint die Problematik im Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung Die Implementierung der DIN 77006 im Unternehmen und die Konformitat mit den in der Norm dargestellten IP Prozessen stellt die IP Compliance des Unternehmens sicher und bietet insoweit den Rahmen fur rechtssicheres Handeln QIMIP Qualitatsinitiative fur das Management von IP BearbeitenQIMIP ist die Qualitatsinitiative fur das Management von IP und als Abteilung des Deutschen Instituts fur Erfindungswesen D I E e V unabhangig und arbeitet gemeinnutzig QIMIP ist eine Plattform fur Beratung und Dienstleistung zur DIN 77006 Auf ihrer Serviceplattform hilft sie qualitatsgesicherte Dienstleister und Berater fur die Implementierung und Umsetzung der DIN 77006 zu finden Gleichzeitig ist QIMIP Qualifizierungspartner fur Dienstleister und Berater zur Qualitat im IP Management QIMIP wird getragen von Vertretern der Industrie Dienstleistung Beratung und Wissenschaft sowie der Wirtschaftsprufung Rechts und Patentanwaltschaft und begleitet den Normenausschuss zur DIN 77006 Ziel ist die Entwicklung der Aufbau die Umsetzung und Bewertung sowie die kontinuierliche Verbesserung der Qualitat im IP Management in Unternehmen Institutionen und Organisationen 19 Weblinks BearbeitenIP for Business Der Blog fur eine kundenfokussierte Intellectual Property Strategie in Zeiten der Digitalisierung IPWiki QIMIPEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Stauf Christian Ganzheitliches Intellectual Property Management im Unternehmen Springer Gabler Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 13843 1 doi 10 1007 978 3 658 13844 8 springer com Ann Christoph Know how Stiefkind des Geistigen Eigentums In Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht GRUR 109 Jg Heft 1 S 39 43 Gotting Horst Peter Gewerblicher Rechtsschutz 10 neu bearbeitete Auflage C H Beck Munchen ISBN 978 3 406 65313 1 Corsten Hans Gossinger Ralf Hrsg Lexikon der Betriebswirtschaftslehre 5 vollst uberarb und erw Auflage Oldenbourg Munchen ISBN 978 3 486 58717 3 S 7 f IP und Know how Herausforderungen in China und Asien DE Abgerufen am 16 Marz 2021 Kotler Philip Bliemel Friedhelm Keller Kevin Lane Marketing Management Strategien fur wertschaffendes Handeln 12 aktualisierte Auflage Pearson Studium Munchen 2007 ISBN 3 8273 7229 1 Disselkamp Marcus Innovationsmanagement Instrumente und Methoden zur Umsetzung im Unternehmen 2 uberarb Auflage Springer Gabler Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 8349 4472 6 a b c d e f g Wurzer Alexander J Grunewald Theo Berres Wolfgang Die 360 IP Strategie so sichern Sie Ihren Innovationserfolg langfristig 1 Auflage Franz Vahlen Munchen 2016 ISBN 978 3 8006 5157 3 Chandler Alfred Strategy and structure chapters in the history of the industrial enterpris M I T Press Research Monographs Cambridge 1962 Passadelis Nicolas Strategisches Management von Immaterialgutern In Munch Peter Ziese Hella Hrsg Intellectual Property Management wie IP aufgebaut bewirtschaftet und wertschopfend eingesetzt wird Schulthess Zurich 2012 ISBN 978 3 7255 6423 1 S 1 24 a b DIN 77006 Rebel Dieter Gewerbliche Schutzrechte Anmeldung Strategie Verwertung ein Praxishandbuch 6 uberarb und erw Auflage Heymann Koln 2009 ISBN 978 3 452 27170 9 Pitkethly Robert H Intellectual property strategy in Japanese and UK companies patent licensing decisions and learning opportunities In Research Policy Vol 30 Nr 1 S 425 442 a b c Burr Wolfgang et al Patentmanagement Strategischer Einsatz und okonomische Bewertung von technologischen Schutzrechten Schaffer Poeschel Stuttgart 2007 ISBN 978 3 7910 2527 8 a b Hentschel Mark Patentmanagement Technologieverwertung und Akquise externer Technologien Eine empirische Analyse Deutscher Universitats Verlag GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 8350 9555 7 Bader Martin A Gassmann Oliver Patentmanagement Innovationen erfolgreich nutzen und schutzen 3 vollstandig uberarb und erw Auflage Springer Berlin Heidelberg 2011 ISBN 978 3 642 16605 1 Geistiges Eigentum im Fokus Deutsches Institut fur Normung 4 Juni 2020 abgerufen am 17 Juli 2020 Digitale Erfindungen schutzen Wettbewerbsvorteile ausschopfen Mit der DIN 77006 sind Unternehmen vorbereitet In Technische Universitat Kaiserslautern Technische Universitat Kaiserslautern 22 Juni 2020 abgerufen am 17 Juli 2020 Uber QIMIP In QIMIP QIMIP 17 Juli 2020 abgerufen am 17 Juli 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Intellectual Property Management amp oldid 224605192