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Das Institut fur Archivwissenschaft in Potsdam war ab 1950 die zentrale Ausbildungsstatte fur wissenschaftliche Archivare in der Deutschen Demokratischen Republik Das Institut war anfangs raumlich dem Deutschen Zentralarchiv in Potsdam angegliedert Mit der Verordnung zur Umgestaltung des Hoch und Fachschulwesens in der DDR wurde 1958 angewiesen dass das Institut fur Archivwissenschaft der Humboldt Universitat zu Berlin anzugliedern ist 1 Die Ausbildung von wissenschaftlichen Facharchivaren erfolgte nach Um und Neubildung des Bereiches Archivwissenschaft innerhalb der mit der 3 Hochschulreform gebildeten Sektion Geschichte an der Humboldt Universitat zu Berlin Mit dem Ende der DDR wurde auch das Ende der universitaren Archivarsausbildung eingelautet und 1992 der Immatrikulationsstopp fur neue Absolventen verhangt und letztendlich 1996 der unter der Professur von Botho Brachmann stehende Bereich Archivwissenschaften vollstandig abgewickelt Die damit entstandene Lucke in der wissenschaftlichen Ausbildung von Archivaren kann in der Form und dem Umfang bis heute deutschlandweit nicht geschlossen werden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bekannte Absolventen des Instituts bzw des Fachbereichs Archivwissenschaft Auswahl 3 Fachschule fur Archivwesen Potsdam 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie 1950 neugegrundete Bildungseinrichtung knupfte an die Tradition des Preussischen Instituts fur Archivwissenschaft und geschichtswissenschaftliche Fortbildung an das bis zum Kriegsende 1945 bestanden hatte Die Institutsleitung ubernahm Heinrich Otto Meisner zuerst nebenamtlich ab 1952 hauptamtlich 1953 Ernennung zum Professor an der Humboldt Universitat Laut Satzung des Institutes fur Archivwissenschaft vom 9 September 1950 wurden anfangs nur Anwarter mit abgeschlossenem universitarem Geschichtsstudium oder Universitatsabschlussen in Historischer Geographie Rechts oder Wirtschaftswissenschaft oder Germanistik zugelassen Eine Promotion war erwunscht aber keine Aufnahmebedingung Spater wurden ebenso die an der Fachschule fur Archivwesen in Potsdam ausgebildeten Archivare des gehobenen Dienstes zum Studium zugelassen Die Dauer des Studiums fur Archivwissenschaft betrug zwei Jahre mit abschliessender Staatsprufung Das Institut war von 1950 bis 1958 dem Ministerium des Innern der DDR in Berlin und danach der Philosophischen Fakultat der Humboldt Universitat zu Berlin unterstellt 1967 wurde erstmals eine funfjahrige universitare Archivarsausbildung an dieser Fakultat angeboten In der Folge entstand der Bereich Archivwissenschaft der Sektion Geschichte und damit kam es zur Auflosung des ehemaligen Instituts in Potsdam Das Studium wurde in der DDR im Direktstudium aber auch im Fernstudium mit festgelegten Prasenzterminen angeboten Bekannte Absolventen des Instituts bzw des Fachbereichs Archivwissenschaft Auswahl BearbeitenDirk Alvermann 1965 Friedrich Beck 1927 Lorenz Beck 1969 2013 Karlheinz Blaschke 1927 2020 Jorg Bruckner 1966 Wolfgang Eger 1928 2005 Lieselott Enders 1927 2009 Ingrid Grohmann 1942 2009 Reiner Gross 1937 Josef Hartmann 1934 Matthias Herrmann 1961 2007 Ralf Jacob 1967 Reinhard Kluge 1933 Manfred Kobuch 1935 2018 Klaus Mlynek 1936 Norbert Moczarski 1953 Olaf B Rader 1961 Manfred Unger 1930 2016 Gerhard Schmidt 1920 2001 Elisabeth Schwarze Neuss 1930 2019 Joachim Wachter 1926 2017 Gerald Wiemers 1941 2021 Fachschule fur Archivwesen Potsdam BearbeitenFur die Ausbildung des gehobenen Archivdienstes in der DDR wurde zwischen 1953 und 1955 die Fachschule fur Archivwesen Franz Mehring in Potsdam aufgebaut und bestand bis zu ihrer Abwicklung um 1992 am Standort Menzelstrasse In dieser Einrichtung wurden die Archivare in einer 3 jahrigen Studienzeit im Direktstudium oder im Fernstudium ausgebildet Pro Jahr konnten etwa 25 Studenten des In und Auslandes die archivarische Ausbildung im Direktstudium abschliessen Zusatzlich absolvierten bis zu 25 Studenten pro Jahr ein Fernstudium in Potsdam Voraussetzung war das Abitur oder ein erfolgreicher Abschluss der Berufsausbildung zum Archivassistenten mit sehr guten Ergebnissen In Einzelfallen wurden Seiteneinsteiger mit Berufsausbildung und Praxiserfahrung zum Studium zugelassen Die Berufsausbildung zum Archivassistenten heute mittlerer Dienst FaMI Archiv fand ebenfalls in Potsdam statt Damit entwickelte sich der Standort Potsdam Berlin zu einem zentralen Ausbildungsort fur Archivmitarbeiter und Archivare unterschiedlicher Qualifikationsniveaus in der DDR Die vielfaltige Archivlandschaft in Potsdam und Berlin gestattete es dass Theorie und Praxis eng miteinander verknupft werden konnten Bei erfolgreichem Abschluss des damaligen Fachschulstudiums war ein wissenschaftliches Studium an der Humboldt Universitat Berlin im Direkt oder im Fernstudium moglich Die Durchlassigkeit der Ausbildungswege war damit gegeben Vertiefende Informationen zur Fachschule sind im Bundesarchiv einsehbar 3 Als Nachfolgeeinrichtung kann der Bereich Informationswissenschaften der heutigen Fachhochschule Potsdam angesehen werden Literatur BearbeitenAndrea Buse Archivarsausbildung in der DDR 1949 1990 In Forum Heft 12 50 Jahre Archivschule Marburg Marburg 1999 Weblinks BearbeitenBirgit Metzing Ausbildungsrichtungen im Archivwesen der DDR Fachhochschule Potsdam Fachbereich Informationswissenschaften Blog der FH Potsdam Ordnungs und Verzeichnungsgrundsatze fur die Staatlichen Archive der Deutschen Demokratischen Republik Archivmitteilungen Fachzeitschrift fur die Archivare in der DDREinzelnachweise Bearbeiten VO uber die weitere sozialistische Umgestaltung des Hoch und Fachschulwesens in der DDR vom 13 02 1958 GBl I S 175 Blog der FH zur Fernweiterbildung unter http fernweiterbildung fh potsdam de p 2231 respond Fachschule fur ArchivwesenNormdaten Korperschaft GND 2013643 2 lobid OGND AKS VIAF 142539264 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Archivwissenschaft Potsdam amp oldid 221933421