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Der Indian Airlines Flug 605 Flugnummer IC605 war ein Inlandsflug der Fluggesellschaft Indian Airlines vom Flughafen Bombay zum HAL Bangalore International Airport Am 14 Februar 1990 verungluckte auf dem Flug ein Airbus A320 231 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen VT EPN kurz vor der Landung Bei dem Unfall kamen 92 Menschen ums Leben 54 uberlebten Indian Airlines Flug 605Ein ahnlicher Airbus A320 231 der Indian AirlinesUnfall ZusammenfassungUnfallart Controlled flight into terrainOrt Challaghatta Tal nahe HAL Bangalore International Airport Indien IndienDatum 14 Februar 1990Todesopfer 92Uberlebende 54Verletzte 54 davon 22 schwer LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Europa Airbus A320 231Betreiber Indien Indian AirlinesKennzeichen Indien VT EPNAbflughafen Flughafen Bombay Indien IndienZielflughafen HAL Bangalore International Airport Indien IndienPassagiere 139Besatzung 7Listen von Flugunfallen Es handelte sich um den ersten todlichen Zwischenfall mit einem Airbus A320 200 von dem die ersten Exemplare im Mai 1989 ausgeliefert worden waren Mehr als zehn Jahre lang blieb es der schwerste Unfall mit diesem Flugzeugtyp Als Ergebnis der Unfallermittlungen wurde der Unfall auf Pilotenfehler zuruckgefuhrt aber die indische Pilotengewerkschaft India Commercial Pilot Association ICPA widersprach dem Unfallbericht und machte Designfehler am Flugzeug verantwortlich speziell das Layout der Bedienungselemente und die Fly by Wire Steuerung Der hohen Flugerfahrung des Kapitans stand jedoch eine vergleichsweise geringe Erfahrung mit dem modernen Airbus und seiner Computersteuerung gegenuber Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug 2 Passagiere und Besatzung 3 Flugverlauf 4 Rettungsaktion 5 Opfer 6 Unfallermittlung 6 1 Unfallhergang 6 2 Abschliessende Empfehlungen 7 Reaktionen auf den Flugunfall 7 1 Indische Behorden und Pilotengewerkschaft 7 2 Anderungen am A320 durch Airbus 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseFlugzeug BearbeitenBeim verungluckten Flugzeug handelte es sich um einen Airbus A320 200 der zum Zeitpunkt des Unfalls funf Monate alt war Die Maschine war im Clement Ader Werk von Airbus in Toulouse Saint Martin du Touch Frankreich endmontiert worden und absolvierte am 15 September 1989 ihren Erstflug mit dem Testkennzeichen F WWIV Am 23 Dezember 1989 folgte die Auslieferung an Indian Airlines mit dem Luftfahrzeugkennzeichen VT EPN Es handelte sich um den 79 produzierten Airbus A320 von denen die ersten 21 Maschinen noch in der Version A320 100 ausgefuhrt waren 1 Das zweistrahlige Schmalrumpfflugzeug war mit zwei Triebwerken des Typs IAE V2500 A1 ausgestattet 2 Der Airbus verfugte uber das extra von Airbus fur die Indian Airlines entworfene und das nur an diese ausgelieferte mit acht Radern versehene Hauptfahrwerk Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine eine Gesamtbetriebsleistung von 370 Betriebsstunden absolviert auf die 302 Starts und Landungen entfielen 3 Passagiere und Besatzung BearbeitenEs befanden sich 139 Passagiere darunter vier Kinder an Bord Die Besatzung bestand aus dem Kapitan dem Ersten Offizier und funf Flugbegleitern Die Maschine wurde durch den 46 jahrigen indischen Staatsburger Cyril A Fernandez im linken Pilotensitz gesteuert Dieser sollte als qualifizierter Erster Offizier den ersten von zehn Prufflugen zur Zulassung als Kapitan auf dem A320 absolvieren Er war ab 1977 fur Indian Airlines tatig zunachst als Erster Offizier auf der Hawker Siddeley HS 748 dann als Kapitan auf diesem Muster Im Jahr 1983 wurde Fernandez Erster Offizier auf dem Typ Boeing 737 ein Jahr darauf Kapitan auf dieser Maschine Im Jahr 1989 wurde Fernandez dann Erster Offizier fur den Airbus A320 Er besass 9307 Stunden Flugerfahrung davon 68 mit dem Airbus A320 4 Der Prufkapitan der Fernandez beaufsichtigte war der 44 jahrige indische Staatsburger Satish S Gopujkar Er war ab 1969 bei Indian Airlines angestellt zunachst von 1971 bis 1981 als Erster Offizier auf der Hawker Siddeley HS 748 Spater flog er Maschinen dieses Typs als Kapitan Im Jahr 1981 erwarb er eine Musterberechtigung als Erster Offizier auf der Boeing 737 im Jahr 1983 dann als Kapitan Im Jahr 1989 wurde er Erster Offizier auf dem Airbus A320 Kapitan Gopujkar hatte 10 340 Stunden Flugerfahrung darunter 255 auf dem Airbus A320 Wahrend des Fluges fuhrte er sowohl Aufgaben eines Ersten Offiziers wie auch eines Prufkapitans aus 5 Flugverlauf Bearbeiten nbsp Indian Airlines Flug 605 Indien nbsp Mumbai Bombay nbsp Bengaluru Bangalore Der Indian Airlines Flug 605 war ein Inlandsflug von Bombay heute Mumbai nach BangaloreDie Maschine hob um 11 58 Uhr Ortszeit mit einstundiger Verspatung vom Flughafen Bombay seit 1995 Mumbai ab Um 12 53 Uhr tauchte die Maschine auf dem Radarsystem der Fluguberwachung in Bangalore auf Die Besatzung erhielt von der Fluguberwachung die Anweisung eine Rechtskurve zu fliegen und einen Anflug nach Sichtflugregeln auf Landebahn 09 durchzufuhren 6 Die Piloten schalteten spater den Autopiloten ab und kontaktierten den Kontrollturm in Bangalore Das Wetter am Zielflughafen war leicht diesig mit vereinzelten Wolken in etwa 600 Metern Hohe Die Windgeschwindigkeit betrug funf Knoten die Lufttemperatur 27 C und die Sichtweite lag bei 10 Kilometern 7 Im Endanflug setzte das Flugzeug etwa 850 Meter vor dem Flughafen auf dem Gelande des Karnataka Golf Clubs auf Die meisten Insassen der Maschine darunter auch die uberlebenden Besatzungsmitglieder dachten zu diesem Zeitpunkt dass die Maschine gelandet sei weil sich das Aufsetzen so angefuhlt hatte Nachdem die Maschine wieder etwas in die Luft gestiegen war wurden beim erneuten Aufsetzen auf dem Golfplatz an einem dreieinhalb Meter hohen Damm das Fahrwerk und beide Triebwerke konstruktionsbedingt korrekt abgeschert Mehrere Passagiere hatten schon vorher ihre Anschnallgurte geoffnet wodurch sie auf den Boden geschleudert wurden 8 Die Maschine schoss noch uber eine hinter dem Damm verlaufende Strasse und kam auf einem Gelande noch ausserhalb der Umfassungsmauern des Flughafens zu liegen 7 Rettungsaktion Bearbeiten nbsp Baugleiche Maschine der Indian Airlines gut sichtbar das Hauptfahrwerk mit acht Fahrwerksradern sowie die hintere linke Seitentur durch die die meisten Passagiere evakuiert werden konnten nbsp Ungefahrer Absturzort nbsp der Maschine auf dem Gelande des Karnataka Golf ClubsNach dem Unfall geriet der Rumpf vom vorderen rechten Teil her in Brand vermutlich nahe der Flugelwurzel Ein Mitglied der Kabinenbesatzung offnete den hinteren linken Notausgang und leitete die Evakuierung ein Einige Passagiere schafften es die Maschine durch ein wahrend des Unfalls entstandenes Loch im Rumpf zu verlassen andere durch die Tragflachen Notausstiege Unter den Passagieren die im Flugzeug links gesessen hatten gab es die meisten Uberlebenden Insgesamt 92 Menschen darunter 86 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder inklusive beider Piloten starben am Unfallort Zwei Passagiere erlagen spater im Krankenhaus ihren Verletzungen Ein Besatzungsmitglied und 21 Passagiere wurden schwer verletzt Zwei weitere Besatzungsmitglieder sowie 30 Passagiere erlitten keine oder nur leichte Verletzungen 9 Die ersten dafur vorgesehenen Rettungskrafte des Flughafens waren zwar innerhalb von zwei Minuten am Pistenende konnten jedoch den Unfallort nicht erreichen da sie keinen Schlussel hatten um ein Ausfalltor in der Flughafenumzaunung zu offnen und weil das Gelande etwas sumpfig war Noch rund 15 Minuten nach dem Unfall war das Tor verschlossen 10 Spater eintreffendes Personal sagte das Schloss schliesslich auf Zwei Loschfahrzeuge erreichten von innerhalb des Gelandes den Brandherd mit ihrem Loschmitteleinsatz nur unzulanglich und hatten auch keine Moglichkeit die eigenen Tanks in der Nahe wieder aufzufullen 11 Die ersten Retter erreichten das Flugzeug zu Fuss als noch Hilferufe aus dem Rumpfteil hinter der linken Tragflache drangen Drei oder vier Personen wurden dort gerettet Wahrend dieser Zeit trafen weitere Loschfahrzeuge unter anderem jene der Werkfeuerwehr der Hindustan Aeronautics ein und unterstutzten die Loscharbeiten 12 Opfer BearbeitenNach offiziellen Berichten hatten von den Verletzten mindestens 20 Personen Kopfverletzungen und 32 Personen Verletzungen der unteren Gliedmassen erlitten Sieben Personen erlitten Brustverletzungen 13 Aus dem Bericht ging hervor dass viele Opfer den Aufprall selbst zwar uberlebt hatten jedoch zu schwer verletzt waren um aus eigener Kraft das Wrack zu verlassen sodass sie dem ausgebrochenen Feuer ausgeliefert waren Im Unfallbericht wurde vermerkt dass die meisten Passagiere die den Unfall uberlebten in der Nahe der Notausgange und Notrutschen gesessen hatten 6 Da die meisten Passagiere Kopf und Beinverletzungen erlitten hatten wurde in der Untersuchung davon ausgegangen dass dies auf mangelhaft konstruierte Fussraume zuruckzufuhren sei Zudem wurden beim Aufprall viele Sitze nach vorne verschoben weshalb Passagiere mit ihren Kopfen gegen die vor ihnen befindlichen Sitze prallten 14 Das Aufspringen der zahlreichen Sitzgurte bei der Landung wurde damit begrundet dass die Passagiere diese fur die Landung nicht ordentlich festgezogen hatten 15 Unfallermittlung BearbeitenNeben den Unfallermittlungen durch die indische Flugunfalluntersuchungsbehorde AAIB analysierte auf Bitten der indischen Regierung das Transportation Safety Board of Canada die Daten des digitalen Flugdatenschreibers Die Unfallermittler besichtigten die Unfallstelle am 19 Februar 1990 und untersuchten die Trummer der Maschine Sie stellten fest dass der vordere Teil der Maschine durch den Aufprall auf die Boschung zerstort worden war Durch ein anschliessendes Feuer sei die Maschine anschliessend vollig ausgebrannt 16 Nach der Bergung des Flugdatenschreibers und des Stimmenrekorders stellten die Ermittler bei der Auswertung der Daten fest dass die Maschine zum Zeitpunkt des Unfalls im Modus fur einen Leerlauf Sinkflug open descent war Dabei befinden sich die Triebwerke im Leerlauf und der Autopilot beschrankt sich darauf die Geschwindigkeit mit Hilfe des Anstellwinkels Nicken um die Querachse im erforderlichen Bereich zu halten 7 Unfallhergang Bearbeiten Die Ermittlung ergab dass die Cockpitbesatzung den Autopiloten abschaltete nachdem sie die Landebahn des Flughafens Hindustan Bangalore gesichtet hatte Anschliessend hatten die Piloten die Flugsicherung in Bangalore kontaktiert Um 13 01 Uhr Ortszeit zeigten die Cockpitanzeigen dem Piloten dass sich die Maschine auf knapp 5 000 ft 1 524 m befand was bedeutete dass ihre Anflugbahn 600 ft 183 m uber dem gewohnlichen Gleitpfad lag 7 Kapitan Fernandez bemerkte dies und schlug ein Durchstarten vor um auf 6 000 ft 1 829 m zu steigen eine Platzrunde zu fliegen und dann einen besser entlang des normalen Gleitpfads ausgerichteten Anflug durchzufuhren Der Prufkapitan Gopujkar antwortete auf seine Bitte Willst du einen Durchstart Oder willst du eine hohere Sinkgeschwindigkeit 13 01 40 Check Pilot Go around you want 13 01 48 Check Pilot Or you want vertical speed 17 Kapitan Fernandez beschloss schliesslich die Sinkgeschwindigkeit vertical speed zu erhohen Die Untersuchungskommission kam spater zu dem Schluss dass der folgende Unfall hatte vermieden werden konnen wenn sich die Piloten zu diesem Zeitpunkt auf einen Fehlanflug geeinigt hatten 18 nbsp nbsp Cockpit eines Airbus A320 Da die Maschine uber dem gewohnlichen Gleitpfad flog bat Kapitan Fernandez um eine hohere Sinkrate von 1 000 ft 305 m pro Minute statt der ublichen 700 ft 213 m Durch diesen schnelleren Sinkflug stieg die Fluggeschwindigkeit der Maschine auf 275 km h und somit auf mehr als die empfohlenen 240 km h doch so konnte die Maschine auf den vorgesehenen Gleitpfad zuruckkehren Die Maschine befand sich zudem damit in einem fur die Landung korrekten Steuerungs Modus mit einer hohen aber definierten Sinkgeschwindigkeit 7 Prufkapitan Gopujkar ging anschliessend die Checkliste fur die Landung durch und bat danach die Kabinenbesatzung auf ihren Sitzen Platz zu nehmen Nachdem er erkannt hatte dass die Maschine auf den vorgesehenen Gleitpfad zuruckgekehrt war informierte er Kapitan Fernandez um 13 02 42 Uhr dass er wieder eine Sinkrate von 700 ft 213 m pro Minute eingestellt habe 17 Anstatt den Schalter fur die Sinkgeschwindigkeit zu betatigen bediente er versehentlich jenen fur die Flughohe Anstatt also wieder eine moderatere Sinkrate von 700 ft 213 m pro Minute einzugeben wies er die Maschine an auf eine Hohe von 700 ft 213 m zu sinken Die Schalter fur die Sinkgeschwindigkeit und die Flughohe sind nebeneinander angeordnet und ahnlich gestaltet was den Piloten verwirrt haben konnte 7 Die Schwellenhohe der Piste des HAL Bangalore International Airport betragt jedoch 2 912 ft 888 m Das heisst in diesem Fall dass die Steuerautomatik keinen Befehl hatte den Sinkflug irgendwann uber dem Gelande selbstandig abzubrechen Aufgrund der Eingaben von Prufkapitan Gopujkar ging die Maschine in den Modus eines Leerlauf Sinkflug uber sodass die Triebwerke im Leerlauf drehten Durch den fehlenden Triebwerksschub nahm die Geschwindigkeit der Maschine ab und der Airbus verlor schnell an Hohe Obwohl der Unfall unmittelbar bevorstand schien die Besatzung sich dessen nicht bewusst zu sein Der Bericht stellte fest dass die Piloten wahrend der 25 Sekunden als sie hatten handeln sollen rein gar nichts unternahmen 19 Nachdem die Sprachausgabe des Hohenmessers die Piloten auf eine verbliebene Hohe von 400 ft 122 m hingewiesen hatte bemerkte Prufkapitan Gopujkar Du sinkst die ganze Zeit im Leerlauf Sinkflug 13 02 53 Check Pilot You are descending on idle open descend ha all this time 17 Laut Unfallbericht war das 14 Sekunden vor dem letztmoglichen Zeitpunkt fur das Abfangen der Maschine Als 300 ft 91 m angesagt wurden fragte Prufkapitan Gopujkar ob Fernandez wunsche den Flight Director abzuschalteten 17 Dieser antwortete dass seiner abgeschaltet sei 17 Der Flight Director von Prufkapitan Gopujkar blieb hingegen aktiv obwohl er selbst bemerkte aber du hast meinen nicht ausgeschaltet 13 03 00 Pilot Flying But you did not put off mine 17 und es laut Untersuchung seine Aufgabe gewesen ware beide zu deaktivieren Waren zu diesem Zeitpunkt beide abgeschaltet gewesen hatte sich der Geschwindigkeitsmodus der Maschine aktiviert und es ware selbst zu diesem spaten Zeitpunkt genug Schub entwickelt worden um einen Aufschlag auf dem Boden zu verhindern 20 Drei Sekunden spater kam die Hohenmesseransage fur 200 ft 61 m und weitere zwei Sekunden spater aktivierte die Computersteuerung ein Schutzprogramm Alpha Protection Speed weil die Geschwindigkeit im Verhaltnis zum Anstellwinkel Alpha des Flugzeuges zu gering war Die Maschine flog weiter auf den Boden zu Als sie sich nur noch 135 ft 41 m uber dem Boden befand wurde Kapitan Fernandez plotzlich der Ernst der Lage bewusst und er rief Hey wir sturzen ab 13 03 10 Pilot Flying Hey we are going down 17 Der fassungslose Prufkapitan Gopujka antwortete nur mit Oh Scheisse 13 03 11 Check Pilot O shit 17 Dies waren die letzten Worte die durch den Stimmenrekorder aufgezeichnet wurden Kapitan Fernandez gab derweil Steuerbefehle fur ein sofortiges Durchstarten fur das es allerdings bereits zu spat war Die Ermittler ausserten dass der Aufschlag hatte verhindert werden konnen wenn das Durchstarten zwei Sekunden fruher eingeleitet worden ware Der Steuercomputer war dem Piloten ubrigens aufgrund des vier Sekunden zuvor aktivierten Schutzprogramms um eine Sekunde beim Hochfahren der Triebwerke zuvorgekommen Der Pilot hatte noch vor der endgultigen Entscheidung zum Durchstarten moderat am Steuerknuppel gezogen und das Flugzeug hatte damit den fur den Computer ausschlaggebenden Zustand Alpha Floor erreicht bei dem er Vollschub befahl Die Maschine machte zwar funf Sekunden nach dem ersten Bodenkontakt einen Hupfer der aufgrund umgeknickter Baume auf rund drei Meter Hohe geschatzt wurde kam jedoch wieder zuruck auf den leicht ansteigenden Boden und bewegte sich damit auf die 3 5 Meter hohe Boschung am Ende des Karnataka Golf Club zu 20 Abschliessende Empfehlungen Bearbeiten Die Empfehlungen der Untersuchung umfassten flugplatzseitig den Bau von zusatzlichen Fahrwegen fur die Rettungsfahrzeuge sowie die Ausrustung aller Rettungsfahrzeuge mit Schlusseln fur die Aussentore der Flughafenumzaunung 21 Ferner wurde an Airbus herangetragen das Design des Bedienknopfs fur die Sinkgeschwindigkeit so zu andern dass eine Verwechslung mit dem Schalter fur die Flughohe nicht mehr moglich ist 22 Daruber hinaus wurde eine Verbesserung der Notrutschen angeregt da einige bei der Evakuierung nicht ausgelost worden waren Im Zusammenhang mit den Beinverletzungen bei vielen Opfern wurde empfohlen die Sitzkonstruktionen uberall dort mit Schaumstoffpolstern zu versehen wo ein Entstehen solcher Verletzungen wahrscheinlich erscheint 23 Reaktionen auf den Flugunfall BearbeitenIndische Behorden und Pilotengewerkschaft Bearbeiten Neben der Einleitung von Unfallermittlungen verordneten die indischen Behorden bis zur Aufklarung der Ursachen des Unfalls ein Flugverbot fur alle vierzehn in Indien betriebenen Airbus A320 Dies war in der indischen Luftfahrtgeschichte die bis dahin drastischste Massnahme die nach einem Flugunfall ergriffen wurde 24 Die indischen Flugunfallermittler kamen spater zu dem Ergebnis dass der Unfall durch Pilotenfehler verursacht worden war Die indische Pilotengewerkschaft India Commercial Pilot Association ICPA widersprach dem Bericht und vertrat die Ansicht dass ein Designfehler am Airbus A320 die Ursache des Unfalls gewesen sei Die ICPA befand dass ein erfahrener Pilot wie Kapitan Gopujkar nicht eine derart umfassende Reihe von Fehlern hatte machen konnen 25 Der umfassenden allgemeinen Flugerfahrung des Kapitans stand jedoch eine vergleichsweise geringe Erfahrung mit dem modernen Airbus A320 und seiner Fly by Wire Technologie gegenuber Der Fehler konnte dem Kapitan somit nicht trotz sondern gerade wegen seiner Erfahrung unterlaufen sein Die ICPA betonte dennoch dass es keinen Beweis dafur gebe dass er die falsche Eingabe getatigt habe da der Flugdatenschreiber keine solchen Fehler aufzeichnete Die ICPA war ausserdem im Gegensatz zur Darstellung der Untersucher der Meinung dass die Triebwerke wegen eines gravierenden Systemdefekts in den Leerlauf gegangen seien Als Gopujkar versuchte seinen Flight Director abzuschalten habe dieser so die These der ICPA nicht reagiert 25 Zum Zeitpunkt des Unfalls war der Airbus A320 relativ neu auf dem Markt da er erst im Jahr 1988 eingefuhrt worden war Er unterschied sich von fruheren Flugzeugmodellen wesentlich durch die eingesetzte Fly by Wire Technologie In konventionellen Flugzeugen regulieren Piloten den Schub einer Maschine durch direkte Steuerbefehle Im Airbus A320 werden die Steuerbefehle der Piloten vom Bordcomputer umgesetzt Steuerbefehle werden nur so weit ausgefuhrt wie sie fur das Flugzeug keine Gefahr bedeuten und auch der Schub wird bis zu einer halben Sekunde verzogert aktiviert 25 In diesem Fall hatte jedoch der Bordcomputer eine Sekunde vor dem Piloten Vollschub gegeben dies rein aufgrund der Fluglage nicht aufgrund der Bodenannaherung Eine Rolle spielte allenfalls dass Fly by Wire den Piloten von der Flugphysik und den Kraften die an Rudern und Klappen auftreten entkoppelt oder dass es fur die Piloten nicht erkennbar ist welche Steuerbefehle der jeweils andere Pilot an das Flugzeug schickt da keine mechanische Kopplung zwischen den beiden Piloten wie in konventionellen Flugzeugen besteht Umso wichtiger ist die korrekte Kommunikation zwischen den Piloten Als der Check Pilot in diesem Fall die erste Steuereingabe machte war sie jedoch wirkungslos da der fliegende Kommandant das Steuer bereits bis zum Anschlag gezogen hatte Modernere Entwicklungen der Fly by Wire Steuerung liefern ein kunstliches Feedback indem sie mit Aktoren die Krafte an Steuerknuppeln oder Pedalen nachbilden Anderungen am A320 durch Airbus Bearbeiten nbsp Primary Flight Display eines Airbus A320 auf dem linken Streifen im Display wird die Eigengeschwindigkeit in Knoten angezeigt die seit dem Flugunfall durch eine langere Linie uber die gesamte Breite markiert wird 26 In Folge des Flugunfalls nahm Airbus Anderungen am Flight Director und am Fruhwarnsystem fur zu geringe Fluggeschwindigkeit vor und verbesserte die Anzeige des Leerlaufstatus der Triebwerke IDLE sowie der Fluggeschwindigkeit am PFD Primary Flight Display 26 Keine zwei Jahre nach dem Unfall in Bangalore kam es zum dritten Mal in Folge zu einem todlichen Unfall des Typs Controlled flight into terrain eines Airbus A320 als eine Maschine auf dem Air Inter Flug 148 im Landeanflug auf Strassburg gegen den Odilienberg prallte Nach diesem Unfall kritisierte der Abschlussbericht der Untersuchungskommission ausdrucklich das Cockpitdesign des Airbus das die Piloten dazu brachte eine falsche Sinkrate einzustellen In der Folge wurde das Cockpitdesign des Airbus A320 geandert 27 Siehe auch BearbeitenListe von Zwischenfallen der Airbus A320 Familie Turkish Airlines Flug 1951 am 25 Februar 2009 auf dem eine Boeing 737 800 kurz vor dem Flughafen Amsterdam durch Steuerbefehle des Autopiloten in den Leerlauf und ein zu spates Eingreifen der Besatzung ins Gelande gesteuert wurdeLiteratur BearbeitenK Shivashankar Bhat Karnataka High Court Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN on 14th February 1990 at Bangalore Government of India Ministry of Civil Aviation 1990 PDF mit abweichender Seitennummerierung zum Originaldokument Weblinks BearbeitenTitelseite der Zeitschrift India Today mit Bild der brennenden Maschine kurz nach dem Aufschlag Simulation des Unfallhergangs durch das kanadische Transportation Safety Board YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Production list Airbus A320 auf Airfleets net abgerufen am 5 Dezember 2019 VT EPN Indian Airlines Airbus A320 200 auf planespotters net abgerufen am 30 November 2019 Unfallbericht A320 231 VT EPN auf dem Aviation Safety Network abgerufen am 30 November 2019 K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 31 f Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 31 Seiten im PDF a b K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 27 29 Seiten im PDF a b c d e f Indian Airlines Flight 605 Airbus A320 231 VT EPN Location Bangalore India Date February 14 1990 Lessons learned from civil aviation accidents Federal Aviation Administration abgerufen am 30 November 2019 K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 30 u 72 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 30 f Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 130 132 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 121 132 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 128 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 44 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 46 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 45 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 24 u 41 43 Seiten im PDF a b c d e f g h 14 February 1990 Indian Airlines 605 Cockpit Voice Recorder Database tailstrike com Transkription des Cockpit Voice Recorders abgerufen am 30 November 2019 K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 152 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 2 Seiten im PDF a b K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 152 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 13 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 15 Seiten im PDF K Shivashankar Bhat Report on the Accident to Indian Airlines Airbus A320 Aircraft VT EPN 1990 S 14 Seiten im PDF Prabhu Chawla Rs 2 400 crore Airbus A 320 deal smacks of undue haste and arbitrariness In India Today 15 Marz 1990 abgerufen am 3 Dezember 2019 a b c Raj Chengappa Dispute over findings In India Today 15 Juni 1990 abgerufen am 30 November 2019 a b Airbus Briefing Airbus Industrie Flight Safety A320 Accident Bangalore14 February 1990 Kapitel Safety Enhancements S 27 36 abgerufen am 3 Dezember 2019 Unfallbericht A320 111 F GGED auf dem Aviation Safety Network abgerufen am 3 Dezember 2019 12 9481 77 6478 Koordinaten 12 56 53 2 N 77 38 52 1 O nbsp Dieser Artikel wurde am 13 Dezember 2019 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indian Airlines Flug 605 amp oldid 239441588