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Ilse Barea Kulcsar 20 September 1902 in Wien als Ilse Pollak 1 Januar 1973 ebenda war eine osterreichische Journalistin Schriftstellerin und Ubersetzerin Freiwillige im Spanischen Burgerkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenIlse Pollak wurde am 20 September 1902 als Tochter des Gymnasialprofessors Valentin Pollak und dessen Frau Alice von Zieglmayer in Wien geboren 1 In ihrer Jugend gehorte sie der Sozialistischen Arbeiter Jugend an 1920 trat sie der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP bei von der sie sich 1921 aufgrund politischer Differenzen trennte Im selben Jahr trat sie der KPO bei wo sie ihren ersten Mann Leopold Kulcsar 1900 1938 kennenlernte den sie 1922 heiratete 1925 wurde sie nach einer Reise nach Rumanien die sie im Auftrag der Sowjetischen Gesandtschaft in Wien unternommen hatte in Budapest festgenommen Anfang April 1926 jedoch freigesprochen und des Landes verwiesen Nach ihrem Austritt aus der KPO kehrte sie 1926 wieder zur SDAP zuruck fur sie publizistisch tatig war und sich als Wanderlehrerin im Ostalpenraum einen Namen als hervorragende Rednerin machte Ab 1933 wurde sie gemeinsam mit ihrem Mann Leopold in der Gruppe Neu Beginnen aktiv Als im Dezember 1934 ihre Untergrundtatigkeit gegen das Regime des Austrofaschismus von der Polizei aufgedeckt wurde musste sie mit ihrem Mann in die Tschechoslowakei emigrieren Dort wurde sie im Umfeld des ALOS Auslandsburo der osterreichischen Sozialdemokraten tatig Nachdem im Juli 1936 der Spanische Burgerkrieg begonnen hatte ging sie uber Paris nach Spanien wahrend Leopold in der Tschechoslowakei blieb Er arbeitete fur die Gesandtschaft der republikanischen Regierung in Prag wo er eine Transportorganisation organisierte die Freiwillige nach Spanien brachte damit sie sich den Internationalen Brigaden anschliessen konnten Ebenso rief er einen sehr gut funktionierenden Geheimdienst in Mittel und Sudosteuropa ins Leben Ilse Kulcsar wollte eigentlich als Journalistin arbeiten wurde aber aufgrund ihrer Sprachenkenntnisse in der Madrider Telefonica als Mitarbeiterin der Zensurstelle fur die Auslandspresse angestellt Dort lernte sie den spanischen Schriftsteller Arturo Barea 1897 1957 kennen der ihr zweiter Mann werden sollte Aufgrund der Schikanen durch Arturos Vorgesetzte und da Ilsa la de la Telefonica Ilsa von der Telefonica wie sie bald hiess vom deutschen kommunistischen Geheimdienst in Spanien verfolgt wurde 2 verliessen die beiden Spanien und gingen kurz nach ihrer Heirat im Februar 1938 nach Frankreich Leopold Kulcsar starb am 28 Januar 1938 an einer akuten Nierenerkrankung 3 in Prag 4 Nach einem erfolglosen Jahr in Paris konnten Ilsa und Arturo Barea im Februar 1939 nach England in ihr endgultiges Exil weiterziehen Dort arbeitete Ilsa fur den Abhordienst der BBC war publizistisch und im Verlagsbereich tatig und wurde zu einer sehr angesehenen Ubersetzerin aus dem Spanischen ins Englische 5 So ubersetzte sie unter anderem die autobiografische Trilogie von Arturo Barea La forja de un rebelde deutsch Hammer oder Amboss sein 6 1965 acht Jahre nach Arturos Tod kehrte sie nach Wien zuruck wo sie fur Zeitungen des OGB schrieb und als Bildungsfunktionarin der SPO fungierte 1966 erschien ihre auf Englisch geschriebene Kulturgeschichte der Stadt Wien unter dem Titel Vienna Legend and Reality die im angelsachsischen Raum grossen Erfolg hatte Es war das einzige zu ihren Lebzeiten veroffentlichte Buch Aufgrund gesundheitlicher Probleme konnte sie weder ihre Autobiografie schreiben noch eine Buchausgabe ihres Romans Telefonica veranlassen der im Fruhjahr 1949 in der Wiener Arbeiter Zeitung in 70 Folgen erschienen war Am 1 Janner 1973 starb sie in Wien 2019 erschien im Verlag Edition Atelier ihr Roman Telefonica in dem sie uber ihre Erfahrungen im Spanischen Burgerkrieg berichtet 2021 kam im selben Verlag ihre Kulturgeschichte Wiens unter dem Titel Wien Legende amp Wirklichkeit heraus Im November 2021 wurde an ihrem ehemaligen Wohnort in der Bernhardstalgasse 38 im 10 Wiener Gemeindebezirk eine Gedenktafel fur Ilse Barea Kulcsar angebracht 7 Schriften BearbeitenDie Grossmachte der Finanz und Industrie Konkurrenz und Monopol im modernen Kapitalismus Wien Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1930 Spain in the Post War World A Report prepared by Ilsa and Arturo Barea for a Committee of the Fabian International Bureau London Fabian Publications and Victor Gollancz 1945 Arturo and Ilsa Barea Unamuno Cambridge Bowes Bowes 1952 Telefonica Roman Hg u mit einem Nachwort von Georg Pichler sowie mit Fotos und einem Essay von Ilsa Barea Kulcsar Wien Edition Atelier 8 2019 ISBN 978 3 99065 017 2 Erstmals erschien der Roman vom 13 Marz bis 4 Juni 1949 in der Arbeiter Zeitung Vienna Legend and Reality London Secker amp Warburg 1966 Deutsche Fassung Wien Legende amp Wirklichkeit Ubersetzt und herausgegeben von Julia Brandstatter und Gernot Trausmuth Mit einem Nachwort von Georg Pichler Wien Edition Atelier 2021 ISBN 978 3 99065 059 2 9 Literatur BearbeitenGeorg Pichler Das grosste Erlebnis unserer Generation Ilsa Barea Kulcsar und ihr Roman Telefonica In Ilsa Barea Kulcsar Telefonica Roman Wien Edition Atelier 2019 p 299 342 Georg Pichler Osterreichisches Alphabet Ilsa Barea Kulcsar 1902 1973 in Literatur und Kritik 537 538 S 101 110 Salzburg September 2019 Edgar Schutz Osterreichische JournalistInnen und PublizistInnen im Spanischen Burgerkrieg 1936 1939 Medienpolitik und Presse der Internationalen Brigaden Reihe Osterreichische Kulturforschung Bd 20 2016 ISBN 978 3 643 50759 4 Amanda Vaill Hotel Florida Wahrheit Liebe und Verrat im Spanischen Burgerkrieg Aus dem Englischen von Susanne Held Klett Cotta Stuttgart 2015 ISBN 978 3 608 94915 5 Weblinks Bearbeiten Barea Kulcsar Ilse in Spanienarchiv online des DOW Ilsa Barea Kulcsar Kurzbiografie auf der Website des Verlages Edition Atelier https magazin wienmuseum at ilsa barea kulcsar https www fembio org biographie php frau biographie ilsa barea kulcsar Einzelnachweise Bearbeiten Zur Biografie vgl Georg Pichler Das grosste Erlebnis unserer Generation Ilsa Barea Kulcsar und ihr Roman Telefonica In Ilsa Barea Kulcsar Telefonica Roman Edition Atelier Wien 2019 S 299 342 Vgl Georg Pichler Unter Beschuss Ilsa Barea Kulcsar in Spanien In Thomas Albrich Ingrid Bohler Hrsg Osterreich Spanien Lateinamerika Festschrift Klaus Eisterer innsbruck university press Innsbruck 2021 ISBN 978 3 99106 054 3 S 185 205 Otto Leichter Zwischen zwei Diktaturen 1968 S 112 Kulcsar Leopold 1900 1938 in Spanienarchiv online des DOW Vgl Georg Pichler Mittendrin Ilsa Barea Kulcsar als Ubersetzerin und Kulturmittlerin eine biografische Spurensuche In Julia Kolbl Iryna Orlova Michaela Wolf Hrsg Pasaran Kommunikation in Spanischen Burgerkrieg Interacting in the Spanish Civil War new academic press Wien Hamburg 2020 ISBN 978 3 7003 2179 8 S 166 179 Arturo Barea Hammer oder Amboss sein Autorisierte Ubersetzung aus dem Spanischen von Joseph Kalmer Europaische Verlagsanstalt Frankfurt am Main 1955 Enthullung der Gedenktafel fur Ilse Barea Kulcsar Telefonica Infos auf der Website des Verlages Wien Legende und Wirklichkeit Infos auf der Website des VerlagesNormdaten Person GND 116056398 lobid OGND AKS LCCN n2013066603 VIAF 198377735 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barea Kulcsar IlseALTERNATIVNAMEN Pollak Ilse Geburtsname Kulcsar IlseKURZBESCHREIBUNG osterreichische Journalistin Autorin und Freiwillige im spanischen BurgerkriegGEBURTSDATUM 20 September 1902GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 1 Januar 1973STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ilse Barea Kulcsar amp oldid 234921610