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Das Ihlara Tal auch Peristrema Tal turkisch Ihlara Vadisi ist eine 15 km lange und bis zu 150 m tiefe Schlucht im Sudwesten der turkischen Region Kappadokien im Bezirk Guzelyurt der Provinz Aksaray Im Tal liegen etwa 50 Felsenkirchen und zahlreiche Hohlenbauten Ihlara Tal Peristrema TalLage Bezirk Guzelyurt in der Provinz Aksaray Turkei Gebirge KappadokienGeographische Lage 38 16 N 34 18 O 38 261111111111 34 292222222222 Koordinaten 38 16 N 34 18 OIhlara Tal Turkei Lange 15 km Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Lage 2 Kirchen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksEntstehung und Lage Bearbeiten nbsp Blick von der Einstiegstreppe nbsp Das Ihlara Tal und andere sehenswerte Orte in KappadokienDie Schlucht wurde in prahistorischer Zeit vom Melendiz Cayi gegraben Sie liegt zwischen den Orten Ihlara im Sudosten und Selime im Nordwesten Am nordlichen Ortsende von Ihlara fuhrt eine Treppe mit fast 400 Stufen uber 100 m tief in die Schlucht Das Tal war seit dem 7 Jahrhundert Siedlungsgebiet byzantinischer Monche die in das Tuffgestein das durch die Eruptionen des Hasan Dagi entstand ihre Behausungen und Kirchen gruben Der fruhere griechische Name Peristrema herum gewunden des Ortes Belisirma der etwa auf der Halfte der Strecke von Ihlara nach Selime liegt war namensgebend fur das Tal Kirchen Bearbeiten nbsp Fassade der Sumbullu KiliseDie Kirchen im Peristrema Tal lassen sich in zwei Gruppen einteilen Die erste bilden die Kirchen um den Ort Ihlara die mit Malereien einer lokalen kappadokischen Richtung ausgestattet sind die ostliche Einflusse aus Persien und Syrien aufweist Sie sind grosstenteils bereits in vorikonoklastischer Zeit entstanden wurden aber in spaterer Zeit mit immer neuen Malereien ausgestattet Die andere Gruppe um den Ort Belisarma gelegen ist vornehmlich im byzantinischen Stil des 10 und 11 Jahrhunderts dekoriert Zur ersten Gruppe gehoren unter anderem die Agacalti Kilisesi Kirche unter dem Baum eine kreuzformig in den Fels gehauene Kirche vermutlich aus dem 7 Jahrhundert in deren Kuppel eine Himmelfahrtszene zu sehen ist Diese vorikonoklastische Darstellung hat die Zeit des Bilderstreits uberdauert die Yilanli Kilise Schlangenkirche ebenfalls eine Kreuzkuppelkirche mit auffallig langer Apsis Im Narthex finden sich Hollenszenen die ins 9 Jahrhundert datiert werden darunter vier unbekleidete Sunderinnen die von schlangenartigen Ungeheuern umwunden werden Von dieser Abbildung ruhrt der Name der Kirche die Sumbullu Kilise Hyazinthenkirche vermutlich aus dem 10 Jahrhundert Die Kirche mit T formigem Grundriss zeigt den Ubergang zum byzantinischen Stil Ihre Wandmalereien zeigen unter anderem Kaiser Konstantin mit seiner Gattin Helena Die gegliederte prunkvolle Aussenfassade dagegen zeigt orientalischen Einfluss nbsp KirchenfassadeZur zweiten Gruppe gehoren die Direkli Kilise Pfeilerkirche Die dreischiffige Kreuzkuppelkirche ist im 10 Jahrhundert entstanden Das Gewolbe wird von vier hohen Saulen getragen die von Heiligenportrats geschmuckt sind Eine der wenigen im Tal gefundenen Inschriften berichtet uber die Stiftung der Kirche zur Zeit des byzantinischen Kaisers Basileios II der 976 1025 regierte die Karagedik Kilisesi Kirche mit der schwarzen Bresche eine aus Ziegeln und Trachytblocken gebaute Kreuzkuppelkirche mit vier Pfeilern aus dem 11 Jahrhundert die allerdings stark zerstort ist und nur noch wenige verblasste Malereireste vorzuweisen hat die Kirkdamalti Kilisesi Kirche unter 40 Dachern oder St Georgs Kirche die auf Grund einer Inschrift auf die Zeit zwischen 1283 und 1295 datiert werden kann Damit ist sie das letzte bekannte Zeugnis christlicher Architektur im Ihlara Tal bis zum Neubeginn des Kirchenbaus durch hier ansassige Griechen im 19 Jahrhundert Neben Darstellungen des Heiligen Georgs zeigt eine ihrer Malereien den byzantinischen Konsul Basileos Giagupes der gleichzeitig Emir war in seldschukischer Tracht mit Turban und seine Frau Thamar eine georgische Prinzessin Die dazugehorige Inschrift erwahnt sowohl den Seldschuken Sultan Masud II als auch den byzantinischen Kaiser Andronikos II was als Beleg dafur angesehen wird dass zu dieser Zeit in Kappadokien ein friedliches Zusammenleben von Christen und Muslimen moglich war Im Archaologischen Museum Nigde werden die Mumien einer Frau und von vier Kindern gezeigt die laut der dortigen Beschriftung im Ihlara Tal gefunden wurden und aus dem 10 Jahrhundert stammen Das Museum Aksaray zeigt ebenfalls Mumien aus dem Ihlara Tal Siehe auch BearbeitenHohlenarchitektur in KappadokienLiteratur BearbeitenPeter Daners Volker Ohl Kappadokien Dumont 1996 ISBN 3 7701 3256 4 Marianne Mehling Hrsg Knaurs Kulturfuhrer in Farbe Turkei Droemer Knaur Munchen 1987 ISBN 3 426 26293 2 Robert G Ousterhout A Byzantine Settlement in Cappadocia Dumbarton Oaks 2005 ISBN 0 88402 310 9 bei GoogleBooksWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ihlara Tal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien exploreturkey mit Karte des Tals Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ihlara Tal amp oldid 222658905