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Ichneutai altgriechisch Ἰxneytai Spurensucher meist als Spurhunde ubersetzt ist der Titel eines fragmentarisch uberlieferten Satyrspiels des Sophokles aus der Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr Dank eines im agyptischen Oxyrhynchos entdeckten und 1912 sowie 1927 publizierten Papyrus sind ungefahr 450 Verse dieses Satyrspiels uberliefert Die Handlung des Stuckes ist inspiriert durch den Hymnos an Hermes den 18 aus der Sammlung der Homerischen Hymnen Die Ichneutai sind eines der am besten erhaltenen griechischen Satyrspiele Verse 96 138 aus den Ichneutai auf einem Papyrusfragment P Oxy IX 1174 col iv v Thema ist der nicht zu losende Widerspruch der sich aus dem Dienst des dionysischen Volkchens der Satyrn fur den Kulturbringer Apollon ergibt der apollinisch dionysische Gegensatz Handlung BearbeitenKurz nach seiner Geburt stiehlt der kleine Hermes die Rinder des Apollon woraufhin Apollon eine hohe Belohnung fur die Wiederbeschaffung der Herde auslobt Papposilen bietet daraufhin seine Hilfe an fordert jedoch neben dem Gold auch die Freilassung aus der Sklaverei Nachdem Apollon Freiheit und Gold versprochen hat schwarmt der Chor der Satyrn in Zweier oder Dreiergruppen aus und versucht die Witterung der Rinder aufzunehmen Daher ruhrt die Titelubersetzung Spurhunde obwohl die korrekte Ubersetzung Spurensucher lautet Da Hermes die Rinder teils ruckwarts getrieben hatte folgen die Satyrn zunachst den Spuren in die falsche Richtung Folgt das Satyrspiel hierin dem Hermeshymnos so lasst es die Erfindung der Lyra durch Hermes entgegen dem Hymnos erst nach dem Rinderraub stattfinden Nahe einer Grotte in der sich der kleinkindliche Hermes versteckt horen sie diesen auf dem neuen ihnen noch unbekannten Instrument spielen Erschreckt von den fremden Klangen beraten sich die Satyrn was sie als nachstes tun sollen Sie stampfen und larmen und steigern sich in bakchische Raserei Silen stellt sie zur Rede macht ihnen Vorwurfe da sie zu keiner gesitteten Aufgabe taugten und nur Maulhelden seien und erntet Schweigen Zugleich erscheint Kyllene die Amme des Hermes und Nymphe des Berges in dem Hermes versteckt ist und beschwert sich uber den Tumult Wahrend Silen die Satyrn fragt warum sie sich wie Tiere gebarden redet Kyllene sie ganz selbstverstandlich als Tiere an In der Folge beruhigen sich die Satyrn und Kyllene erklart ihnen nun die Natur des Musikinstruments Es kommt nun zu einer stichomythischen Ratselszene in der die Satyrn das tote Tier zu erraten versuchen dem der kleine Hermes eine neue Stimme gegeben habe Vor der Hohle sehen die Satyrn zusammengenahte Kuhhaute und sind davon uberzeugt dass sie den Dieb gefunden haben Kyllene ist emport uber die Verdachtigungen gegen ihren Schutzling Hermes und wird im Rahmen der Auseinandersetzung von einem der Satyrn sexuell bedrangt Die Satyrn aber rufen Apollon da sie ihre Aufgabe als erfullt ansehen Bei Apollons nun neuerlichem Erscheinen bricht der Papyrus ab Literatur BearbeitenRichard Johnson Walker The Ichneutae of Sophocles Burns and Oates London 1919 Digitalisat Ernst Siegmann Untersuchungen zu Sophokles Ichneutai Dazu einige neue Lesungen im Euryplos Papyrus Bonn Hamburg 1941 Dissertation Universitat Hamburg Sigrid Scheurer Ruth Bielfeldt Ichneutai In Ralf Krumeich Nicolaus Pechstein Bernd Seidensticker Hrsg Das griechische Satyrspiel Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1999 ISBN 3 534 14593 3 S 280 312 Andreas P Antonopoulos Sophocles Ichneutai 1 220 edited with introduction amp commentary Dissertation University of Exeter Exeter 2010 unpubliziert Andreas P Antonopoulos Select Notes on the Papyrus Text of Sophocles Ichneutai P Oxy IX 1174 In Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik Bd 186 2013 S 77 91 Andreas P Antonopoulos Sophocles Ichneutai176 202 A lyric dialogue featuring an impressive mimetic scene In Hermes Bd 142 2014 S 246 254 Normdaten Werk GND 4489209 3 lobid OGND AKS LCCN nr2001045470 VIAF 184219244 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ichneutai amp oldid 215567880