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Ianthe altgriechisch Ἰan8h Ianthe ist eine Gestalt der griechischen Mythologie bekannt nur durch ihre Vermahlung mit der durch Gnade der Isis in einen Jungling verwandelten Iphis Der Mythos findet sich im neunten Buch Vers 666 797 der Metamorphosen des Ovid der eine Paralleluberlieferung von Nikander 1 benutzte die Namen anderte und die Geschichte weiter ausmalte Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Die Familie in Kreta 3 Ianthe und Iphis 3 1 Rhetorische Gestaltung 4 Interpretation 5 Literatur und Rezeption 6 AnmerkungenEtymologie BearbeitenIanthe abgeleitet aus dem Adjektiv ἰan8inos ianthinos deutsch violett 2 letzteres substantiviert und kontrahiert zu ἴan8os ianthos feminin ἰan8h ianthe dieses zusammengesetzt mit dem i aus ἴon ion deutsch Veilchen und ἄn8h anthe deutsch Blute 3 zusammen also Veilchenblute nbsp Uberreste von PhaistosDie Familie in Kreta BearbeitenDie Mutter ist unbekannt Der Vater ist Telestes ein sonst unbekannter Kreter genauer ein Diktaer Diktaῖos Diktaios lateinisch Diktaeus ein Mann aus dem Dikti Gebirge benannt nach dem Berg Dikte auch Synonym fur Kreta Die Geschichte spielt in der kretisch minoischen Stadt Phaistos denn Ianthe wird von Ovid als die schonste unter den Phaestiadinnen Faistiades Phaistiades lateinisch Phaestiadae gefeiert entsprechend dem Schonheitsideal der augusteischen Zeit ist sie blond Vers 715 flava Mit dreizehn Jahren wird sie der gleichaltrigen Iphis die als Mann auftritt versprochen und heiratet diese nach ihrer Geschlechtsumwandlung Ianthe und Iphis BearbeitenSie ist Mitwirkende im Mythos der Iphis die als Madchen geboren von der Mutter Telethusa durch Geschlechtercamouflage als Junge ausgegeben und unbehelligt aufgezogen wird Grund der Vater hatte einen geschlechtsselektiven Femizid angekundigt bis zu dem Tag als sie mit dreizehn die gleichaltrige Ianthe heiraten soll Prosaubersetzung Das dritte Jahr war inzwischen dem zehnten gefolgt dreizehn Jahre alt als der Vater dir Iphis die blonde Ianthe zur Ehe versprach die unter den Phastiadinnen durch das Geschenk der Schonheit die gelobteste Jungfrau war sie die Tochter des Diktaers Telestes 4 Ianthe weiss nichts von Iphis Geschlechtsproblem obwohl beide zusammen zur Schule gingen und sich schon fruh ineinander verliebten Prosaubersetzung Sie ersehnt den Gatten und die Zeit der vereinbarten Hochzeitsfackel Hochzeit und sie Ianthe glaubt sie Iphis ist ein Mann Ianthe glaubt es wird ein Mann sein 5 nbsp Iphis und Telethusa flehen Isis ihre Horner an Iphis ist verzweifelt und hofft auf eine Geschlechtsumwandlung ihrer selbst oder sollte das nicht gehen sogar Ianthes um die Eheschliessung zu ermoglichen Prosaubersetzung Kann mich Iphis vom Madchen zum Jungling wandeln die schaffende Kunst Kann dich Ianthe sie die Kunst verwandeln 6 Die Geschlechtsumwandlung Iphis gelingt und der Mythos endet zusammen mit dem neunten Buch Prosaubersetzung als Venus und Iuno und Hymenaeus zur Hochzeitfackel Hochzeit zusammenkommen und der Mann Iphis seine Ianthe besitzt 7 Rhetorische Gestaltung Bearbeiten Beispielhaft Der Hexameter Vers 797 ein seltener Versus spondaicus ist stilistisch aufwendig gestaltet Er betont den harmonischen Hohepunkt durch die parallele Anordnung der Namen im funften und sechsten Versfuss beides alliterierende Spondeen das Hyperbaton nach der Zasur Kata triton trochaion ˡˡ sua ihre Besitz Ianthe schliesst Iphis ein Ianthe nimmt sozusagen Iphis in sich auf das miteingeschlossene puer Mann betont noch einmal die dafur notwendige Bedingung die Diarese nach dem vierten Fuss trennt beide vom Rest des Verses ab er klingt harmonisch aus sie sind vereint Versschema mit Akzent Iktus Ubersetzung rhythmisch an Original angepasst betonte Silben fett Sie Venus Juno Hymenaus kom men ver eint und er nimmt in ˡˡ Be sitz als Mann I phis Ian thex x x x x x x x ˡˡ x x x x x x x xcon ve ni unt po ti tur que ˡˡ su a pu er I phis Ian the ˡˡ Interpretation BearbeitenIanthe ist beziehungstechnisch der heterosexuelle Partner der ahnungslos eine Frau liebt die als Mann getarnt eine lesbische Identitat besitzt Dass Ianthe ebenfalls lesbische Ambitionen hat schliesst Ovid aus denn er betont die gleiche Wunde des Begehrens gab sie die Liebe beiden doch verschieden war ihre Zuversicht Erwartung 8 Weibliche Homosexualitat in Rom war verpont und ausgeschlossen Ovid thematisiert die Unmoglichkeit einer solchen fur die damalige Zeit unnaturlichen Verbindung und dafur braucht er Ianthe Literatur und Rezeption BearbeitenIsaac de Benserade Iphis und Iante Komodie 1634 thematisiert mehr als Ovid die homosexuelle Beziehung Moriz Haupt Herausgeber Die Metamorphosen lateinisch mit Erklarungen deutsch Weidmann Berlin 1862 Ali Smith Girl Meets Boy The Myth of Iphis Canongate Books Edinburgh 2007 auf Deutsch von Silvia Morawetz dtv Munchen 2009 Anmerkungen Bearbeiten Die Erzahlung gibt Ovid bis auf unwesentliche Abweichungen in der Fassung wie sie aus Nicanders zweitem Buch der ἑteroioi mena von Antoninus Liberalis mitgeteilt ist Siehe Literatur Haupt Anmerkung zu Vers 666 Seite 63 Lidell Lidell 714 Tertius interea decimo successerat annus 715 cum pater Iphi tibi flavam despondet Ianthen 716 inter Phaestiadas quae laudatissima formae 717 dote fuit virgo Dictaeo nata Teleste 722 coniugum pactaeque exspectat tempora taedae 723 quamque virum putat esse virum fore credit Ianthe 744 num me puerum de virgine doctis 745 artibus efficiet num te mutabit Ianthe 796 cum Venus et Iuno sociosque Hymenaeus ad ignes 797 conveniunt potiturque sua puer Iphis Ianthe 720 aequum721 vulnus utrique dedit sed erat fiducia dispar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ianthe Tochter des Telestes amp oldid 236273949