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Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung So existieren neben und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Grunden nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik Hyla heinzsteinitzi auch Jerusalem Laubfrosch genannt wird nicht als eigene Laubfrosch Art anerkannt sondern gehort zur Art Dryophytes japonicus Japanischer Laubfrosch Im Jahre 2007 wurde ein Vorkommen aus Israel beschrieben deren Holotypus Lokalitat eine Zisterne im Gebiet von Jerusalem ist 1 Die augenscheinlich neue Art wurde nach dem israelischen Zoologen Heinz Steinitz 1909 1971 benannt der unter anderem die meeresbiologische Station bei Eilat gegrundet hat Spater wurde nachgewiesen dass die Art in Israel eingefuhrt und freigelassen worden war Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Entdeckung Fundort 3 Gefahrdung 4 Einzelnachweise 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Jerusalem Laubfrosch erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 44 Millimetern und weist einen abgeflachten Kopf auf der breiter als lang ist Die Schnauze ist im Seitenprofil massig stumpf geformt Die Nasenlocher sind vertikal elliptisch ausgerichtet Die hervorstehenden Augen haben waagerechte Pupillen und sind im Durchmesser grosser als das dahinter liegende Trommelfell Uber dem Trommelfell befindet sich eine deutliche Hautfalte die hinter dem Auge beginnt und bis in die Achselregion reicht Die Haut ist oberseits glatt gekornelt granuliert am Bauch und massig glatt bis gekornelt an der Kehle Schwimmhaute befinden sich nur zwischen dem zweiten und vierten Zeh der Hinterfusse wahrend alle Finger und Zehen mit laubfroschtypischen Haftscheiben ausgestattet sind Die oberseitige Farbung kann im Tagesverlauf zwischen verschiedenen Grun Braun und Grautonen changieren gelegentlich konnen dabei auch Flecken erscheinen Untersuchte Exemplare aus der Mamilla Zisterne waren turkis gefarbt wobei das aber auch eine lokale Mutation gewesen sein konnte da andere Proben nicht diese Tendenz zu Blaufarbungen zeigten Tagsuber ist ein dunkler Flankenstreifen erkennbar der sich typischerweise in unregelmassige Punkte auflost und dem die fur Hyla arborea charakteristische Huftschlinge fehlt Das gelegentliche Auftreten von grunen Flecken auf rost oder goldbraunem Untergrund ist ausschliesslich bei Hyla heinzsteinitzi festzustellen Am seitlichen oberen Rand des Maules Oberlippe ist ein manchmal undeutlicher und unterbrochener weisser Streifen zu finden Die Innenseiten der Oberschenkel sind orange gefarbt nbsp Der Kleinasiatische Laubfrosch Hyla savignyi ist eine verwandte Art von Hyla heinzsteinitzi und kommt u a im gleichen Gebiet wie diese vorIn der Nacht besteht je nach Umgebungstemperaturen eine Tendenz zu grunen kuhler oder braunen warmer Farbtonen Der dunkle Seitenstreifen verblasst in dieser Phase und verschwimmt manchmal sogar vollig Gegenuber dem ahnlichen und lange Zeit nicht unterschiedenen Kleinasiatischen Laubfrosch Hyla savignyi werden folgende Abweichungsmerkmale hervorgehoben Hyla heinzsteinitzi H h hat eine stumpflich abgeschragte Schnauze Hyla savignyi H s ein gerundetes Schnauzenprofil Bei H h sind eine unterbrochene Flankenlinie H s durchgangig eine nur undeutliche weisse Oberlippenlinie H s deutlicher und orange Oberschenkelinnenseiten H s braun typisch In der Tagesphase mit fleckiger Ruckenfarbung sind nur bei H h diese Flecken grun auf einem braunen Untergrund Auch die zumindest lokal beobachtete Turkisfarbung kommt bei Hyla savignyi nicht vor Schliesslich unterscheiden sich die Paarungsrufe signifikant Die Mannchen des Jerusalem Laubfrosches erzeugen mit ihrer Kehl Schallblase einen Ruf dessen Lautfolge von einem kurzen Anstieg und einem folgenden langen Absinken des Tons bestimmt ist wahrend die Rufe des Kleinasiatischen Laubfrosches aus gleichmassig an und absteigenden Tonkurven bestehen 2 Entdeckung Fundort BearbeitenDie Entdeckungsgeschichte der Art ist ungewohnlich 1996 erfuhr Constantin Grach dass an einer grossen offenen durch Winterregen gefullten und im Sommer trockenen Zisterne unweit der Altstadt Mamilla reservoir o pool 31 46 40 7 N 35 13 14 3 O 31 77797 35 220644 Koordinaten 31 46 40 7 N 35 13 14 3 O Existenz ab 614 n Chr belegt ein blaulicher Laubfrosch beobachtet worden war Er sammelte Kaulquappen und zog sie auf Die adulten Tiere zeigten tagsuber eine turkise Korperfarbung Auch die Kopfform war abweichend und das dunkle Lateralband im Unterschied zu H savignyi unterbrochen 1 3 Recherchen ergaben dass E Shy bereits in den Jahren 1976 und 1977 an zwei anderen Orten die Balzrufe von Laubfroschen aufgenommen hatte die er fur ungewohnliche Kleinasiatische Laubfrosche hielt Ausserdem hatte er Belegexemplare gesammelt Beim Vergleich mit dem neuen Fund und mit neuen Tonbandaufnahmen sowie mit Material von Kleinasiatischem und Europaischem Laubfrosch H arborea ergab sich dass Shys Funde mit der neuen Form identisch sind und diese eine bisher unbekannte Art darstellt 1 Bis heute ist Hyla heinzsteinitzi lediglich von diesen drei Lokalitaten im Judaischen Bergland bekannt die in Ost West Richtung nur 13 Kilometer voneinander entfernt sind und sich in Hohen zwischen 730 und 895 Metern befinden 2 Die beiden westlichen Fundorte liegen in der Stadt bzw an ihrem Nordwestrand und damit in der mediterranen Region Jahresdurchschnittstemperatur 17 19 C mittlerer Jahresniederschlag 500 700 mm Das nordostlichste Vorkommen befindet sich bereits in einem warmeren und niederschlagsarmeren Gebiet am Rande der Judaischen Wuste Jahresdurchschnittstemperatur 19 21 C mittlerer Jahresniederschlag etwa 300 mm 1 Die Art lebt nicht nur im Verbreitungsgebiet von Hyla savignyi sondern die beiden Arten konnen offenbar auch syntop im selben Habitat vorkommen 1 Gefahrdung BearbeitenDie im Labor nachgezuchtete Population von H heinzsteinitzi ist anscheinend von der israelischen Naturschutzbehorde vernichtet worden 4 und uber die aktuelle Bestandssituation in der Natur ist nichts bekannt 5 Es darf jedoch angenommen werden dass die Art aufgrund ihres soweit bisher bekannt extrem kleinen Verbreitungsgebietes inmitten einer Grossstadt bzw in deren unmittelbarer Umgebung und aufgrund ihrer vermutlich winzigen Population hochgradig gefahrdet oder bereits ausgestorben ist zumal Schadlingsbekampfungsmassnahmen und Vegetationsveranderungen die Zisterne und ihre Umgebung beeintrachtigt haben 4 Seitens der IUCN liegt nun seit 2008 eine Gefahrdungsbewertung vor danach wird die Art als critically endangered vom Aussterben bedroht eingestuft 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Constantin Grach Y Plesser amp Y L Werner 2007 A new sibling tree frog from Jerusalem Amphibia Anura Hylidae Journal of Natural History 41 9 12 S 709 728 1 a b Artportrat bei Amphibiaweb Engl Ha aretz online 30 August 2007 Memento des Originals vom 29 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www haaretz co il Neuhebraisch mit Fotos von Hyla heinzsteinitzi und seinem Beschreiber Y L Werner a b Ha aretz online 19 August 2007 1 2 Vorlage Toter Link www haaretz com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Engl Y L Werner per E Mail am 17 Februar 2008 IUCN redlist Hyla heinzsteinitzi Engl Weblinks BearbeitenDarrel R Frost Dryophytes japonicus Amphibian Species of the World an Online Reference Version 6 0 American Museum of Natural History 1998 2019 abgerufen am 11 August 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hyla heinzsteinitzi amp oldid 231594110