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Der Verein Huren wehren sich gemeinsam e V HWG war ein von 1984 bis 1999 bestehendes Selbsthilfeprojekt fur Prostituierte in Frankfurt am Main Es wurde angeregt durch die Berliner Initiative Hydra von Prostituierten ins Leben gerufen um Prostituierte zu unterstutzen und Offentlichkeitsarbeit zu betreiben Der Name ist eine Anspielung auf eine Bezeichnung fur Prostitution im Amtsdeutsch Haufig wechselnder Geschlechtsverkehr HWG gehorte neben der Berliner Selbsthilfegruppe Hydra zu den ersten und einflussreichsten Organisation der deutschen Hurenbewegung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aktivitaten 3 Publikationen 4 Mitglieder 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie 1984 gegrundete Initiative organisierte sich 1986 als Verein 1 Treibende Kraft fur die Vereinsgrundung war Cora Molloy die auch Vorsitzende des Vereins wurde Hintergrund der Grundung war die Diskussion in Frankfurt am Main uber die Sperrgebietsverordnung die von vielen Prostituierten abgelehnt wurde 2 Entsprechend stand das politische Engagement und die Offentlichkeitsarbeit klar im Vordergrund gegenuber der Sozialarbeit Die Geschaftsfuhrerin des Vereins Christine Drossler erklarte 1997 HWG macht Lobbyarbeit keine klassische Sozialarbeit 3 Mit der neuen Sperrgebietsverordnung die im Januar 1987 wirksam wurde strebte der Magistrat unter Oberburgermeister Wolfram Bruck CDU an die Prostitution aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel herauszuverlegen Hierzu wurde ein Grossbordell in der Breiten Gasse gebaut Diese Plane waren letztlich erfolglos Bei den Kommunalwahlen in Hessen 1989 veranderte sich die politische Lage in der Stadt dramatisch Die bisher mit absoluter Mehrheit regierende CDU verlor 13 Prozentpunkte und wurde mit 36 6 zweitstarkste Partei Die SPD wurde starkste Partei mit 40 1 und schloss mit den Grunen 10 1 eine Koalition Zum neuen Oberburgermeister wurde der SPD Politiker Volker Hauff gewahlt Als Frauendezernentin wurde Margarethe Nimsch Grune in den Magistrat gewahlt Wahrend die Arbeit von HWG bis dahin ehrenamtlich geleistet wurde erhielt der Verein der als den Grunen nahestehend galt der Verein hatte zur Wahl der Grunen aufgerufen nun erhebliche Zuschusse der Stadt und konnte die Protagonistinnen als hauptamtliche Krafte beschaftigen 1990 wurden 60 000 DM an Zuschuss gezahlt 4 1992 stieg dieser auf 110 000 DM Dies stiess auf erheblichen Widerstand durch die neue Opposition Hans Joachim Otto bezeichnete den Zuschuss der Stadt als versteckte Parteienfinanzierung und bewertete die Hohe des Zuschusses als uppig versorgt 5 Auch die CDU sprach davon dass mit diesem Zuschuss Sonderinteressen der rot grunen Klientel befriedigt wurden 6 Der Verein finanzierte sich 1997 durch einen Zuschuss der Stadt von 85 000 DM und Landesmitteln von 4 000 DM 3 Nachdem die Stadt Frankfurt die Zuschusse fur die Jahre 1998 und 1999 um 15 000 DM auf 70 000 DM gekurzt hatte erklarte der Verein die Arbeit einstellen zu wollen 7 Die Schliessung erfolgte 1999 Aktivitaten BearbeitenIn Zusammenarbeit mit Hydra organisierte HWG 1985 in Berlin den 1 Nationalen Prostituiertenkongress Im Herbst 1986 nutzte sie eigene Raumlichkeiten und zwei von der Kirche finanzierte Stellen HWG veranstaltete 1991 den Europaischen Prostituiertenkongress in Frankfurt 8 Der Verein gab Stellungnahmen zu politischen und gesundheitlichen Themen wie der Sperrgebietsverordnung und AIDS ab Betreiben einer Hotline zur Informationen uber GewalttaterPublikationen BearbeitenSeit 1984 gab HWG in unregelmassigen Abstanden die Zeitung fur leichte und schwere Madchen heraus Die letzte Ausgabe erschien im Juni 1988 9 Das in Schwarz Weiss gedruckte Blatt im Format DIN A4 betrachtete sich als Berufsfachschrift Der Preis lag bei 10 DM je Ausgabe der uberwiegende Teil der Auflage wurde jedoch kostenlos abgegeben Nachdem Hydra s Nachtexpress in Berlin eingestellt worden war war die Zeitung fur leichte und schwere Madchen die einzige Hurenzeitschrift in Deutschland 3 1995 war der Verein Herausgeber des Buches Prostitution Ein Handbuch Schuren Presseverlag ISBN 3 89472 110 3 Mitglieder BearbeitenCora Molloy ehemalige Vorsitzende des Vereins Christine Drossler ehemalige GeschaftsfuhrerinWeblinks BearbeitenMichaela Bohm Nachgefragt Huren gegen Gewalt 22 Juni 2004 1 Einzelnachweise Bearbeiten Vergleiche die Selbstdarstellung des Vereins in Petra Schmackpfeffer Frauenbewegung und Prostitution 1989 ISBN 978 3 8142 0329 4 S 152 Cora Molloy Hurenalltag Sperrgebiet Stigma Selbsthilfe 1992 ISBN 978 3 923098 56 9 S 12 a b c Konkurrenzloses Organ fur die Berufe in der Horizontalen in FAZ vom 22 November 1997 S 65 Ziel ist die selbstbewusste Frau in FAZ vom 21 Februar 1990 FDP Frauenreferat betreibt verdeckte Parteienfinanzierung in FAZ vom 21 November 1992 S 52 CDU rot grune Klientel versorgt in FAZ vom 17 November 1992 S 44 Prostituierten Selbsthilfe stellte Arbeit ein in FAZ vom 10 Juli 1998 S 63 Women at work Sexarbeit Binnenmarkt und Emanzipation Dokumentation zum 1 Europaischen Prostituiertenkongress hrsg von Christine Drossler DNB Eintrag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huren wehren sich gemeinsam amp oldid 237570555