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Hubert Anton Disch 25 Oktober 1821 in Rees Kreis Wesel Rheinprovinz 6 Dezember 1891 in Mainz war ein deutscher Kaufmann Reeder und Industrieller Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Berufliche Entwicklung und Wirken als Unternehmer 3 Offentliche Ehrungen und Erinnerungen 4 Literatur 5 Belege 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenDisch wurde als Sohn des Kaufmanns Johannes Heinrich Disch und seiner Frau Hendrina geb Awater geboren Am 26 Oktober 1821 in der Gemeinde St Maria Himmelfahrt in Rees getauft gehorte er der romisch katholischen Kirche an Seine Taufpaten waren Anton Disch und Elisabeth Disch Seit dem 21 April 1852 war er verheiratet mit Anna Maria 1 Oktober 1832 28 April 1901 Tochter des Kaufmanns Joh Michael Krebs aus Mainz 4 September 1804 1 Januar 1866 Das Ehepaar Disch hatte 14 Kinder die in den Jahren 1853 bis 1875 geboren wurden Berufliche Entwicklung und Wirken als Unternehmer BearbeitenDisch erlernte den Beruf des Flussschiffers Spater qualifizierte er sich zum Dampfschiffskapitan Mehr als 18 Jahre war er bei der Dusseldorfer Passagierboot Gesellschaft beschaftigt von 1847 bis 1855 als Kapitan 1855 machte er sich selbstandig und begrundete in Kostheim am Main in der Nahe von Mainz ein Handelsgeschaft mit Kohlen Mit zunachst zwei holzernen Schiffen brachte er Kohlen aus dem Ruhrgebiet nach Kostheim Dort wurden sie auf kleinere Mainschiffe umgeladen und mainaufwarts bis nach Bayern transportiert Mit zwei Innovationen veranderte er die Binnenschifffahrt So liess er Ende der 1860er Jahre Kahne aus Eisen bauen Sie verfugten uber eine wesentlich hohere Tragfahigkeit und waren stabiler als ihre Vorganger aus Holz Innerhalb kurzer Zeit verdrangten sie die Holzschiffe auf dem Rhein Mit dem Schiffbau beauftragte er Werften in Deutschland was deren Entwicklung forderte Sein Vermogen wuchs durch gunstige Einkaufe von Kohle und den konjunkturellen Aufschwung zu Beginn der 1870er Jahre Ausserdem liess er drei grossere Schraubenschleppdampfer bauen Sie erwiesen sich als kostengunstiger als die bis dahin eingesetzten Radschlepper da sie kleiner waren und mit einer geringeren Besatzung auskamen Bei weiter steigendem Geschaftsumfang begrundete Disch Zweigniederlassungen in Duisburg und Mannheim Eine Flotte eigener Schiffe befuhr den Rhein und seine Nebenflusse 1855 grundete Disch mit einem Kapital von 400 000 Mark die Kostheimer Cellulose und Papierfabrik Aktiengesellschaft Auf dem Betriebsgelande der Kohlehandlung nahm sie am 1 Juni 1885 die Produktion von Cellulose aus Holz auf Sie wurde von seinem Sohn Philipp Hubert 21 November 1863 10 Marz 1902 geleitet Die Gesellschaft wurde zeitweilig zum grossten Arbeitgeber in Kostheim ging aber nach einer wechselvollen Geschichte mit Gesellschafterwechseln Insolvenz Sanierung und Fusionen schliesslich im schwedischen Essity Konzern auf der heute in Kostheim ein Werk fur Hygienepapierprodukte betreibt Ebenfalls im Jahr 1885 ubernahm Disch nach Eroffnung der Strassenbrucke zwischen Mainz und Mainz Kastel heutige Theodor Heuss Brucke den zwischen beiden Orten bis dahin staatlich betriebenen Fahrverkehr Nach dem Erwerb eines Kohlebergwerks brachte Disch seine Unternehmungen aus Reederei und Handel 1887 in die Aktiengesellschaft fur Handel und Schifffahrt H A Disch mit Sitz in Mainz ein 1 Das von der Gesellschaft genutzte Firmengebaude ist heute noch am Fischtorplatz 19 in Mainz erhalten Selbst fungierte er als Prasident des Aufsichtsrats wahrend sein altester Sohn Johann Michael Hubert in Duisburg und sein Schwiegersohn Peter Melchers in Mainz als Vorstandsmitglieder wirkten Die Firma wurde nach seinem Tod von der Witwe fortgefuhrt und spater liquidiert Offentliche Ehrungen und Erinnerungen Bearbeiten1889 wirkte Disch im Amt des Beisitzers in der Westdeutschen Binnenschifffahrts Berufsgenossenschaft 1885 wurde ihm durch den Grossherzog von Hessen Darmstadt der Titel des Kommerzienrats verliehen Nach Disch ist eine Strasse in Mainz Kostheim benannt Das Grabmal der Familien Disch und Krebs befindet sich auf dem Mainzer Hauptfriedhof Literatur BearbeitenWilli Frenz Die Kostheimer Cellulosefabrik Selbstverlag 2000 DNB 972120246 Volker Beeck Die Mainzer Reederfamilie Disch In Hedwig Bruchert Hrsg Mainz Stadt am Strom Katalog zur Sonderausstellung im Stadthistorischen Museum Mainz 30 April 2022 bis 30 April 2023 Mainz 2022 Schriftenreihe des Stadthistorischen Museums Mainz 15 S 91 93 Belege BearbeitenMainzer Anzeiger Nr 287 8 Dezember 1891 2 Blatt Willi Frenz Die Industrialisierung Kostheims 2003 ISBN 3 00 011700 8 Franz Lerner Disch Hubert Anton In Neue Deutsche Biographie Band 3 1957 S 743 Mainzer Tagblatt Nr 333 8 Dezember 1891 2 Blatt Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hubert Anton Disch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Disch Hubert Anton Hessische Biografie Stand 23 November 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Willi Frenz Die Kostheimer Cellulosefabrik Selbstverlag 2000 Normdaten Person GND 13566649X lobid OGND AKS VIAF 3696030 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Disch Hubert AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann Reeder und IndustriellerGEBURTSDATUM 25 Oktober 1821GEBURTSORT Rees Kreis Wesel Rheinpreussen STERBEDATUM 6 Dezember 1891STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Anton Disch amp oldid 237793732