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Hochrhein St BlasienStreckenlange 36 51 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 25 Minimaler Radius 180 mDie Hotzenwaldbahn war eine durch Interessenkreise ab Ende des 19 Jahrhunderts angestrebte aber nie vollstandig realisierte Eisenbahnlinie von St Blasien durch den Hotzenwald an den Hochrhein mit Anschluss an die Hochrheinbahn Sie konkurrierte mit zwei bzw drei weiteren ebenfalls nicht realisierten Bahnprojekten Inhaltsverzeichnis 1 Erste Uberlegungen 2 Teilrealisierungen 3 St Blasien Hochrhein 4 Bahnhof St Blasien 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseErste Uberlegungen BearbeitenMit der Erschliessung des Schwarzwalds durch die Eisenbahn gab es Uberlegungen neben den beiden Ost West Verbindungen Hollental und Schwarzwaldbahn auch eine Nord Sud Verbindung zu realisieren Angedacht war eine Vollbahn ausgehend von der Hochrheinstrecke im Bereich Albbruck Sackingen uber St Blasien Titisee Neustadt und Eisenbach nach Villingen Im Bereich Neustadt ware die Hollentalbahn und im weiteren Verlauf die Bregtalbahn gekreuzt und schliesslich in Villingen der Anschluss an die Schwarzwaldbahn hergestellt worden Dort bestand zudem mit der Wurttembergischen Bahnstrecke Rottweil Villingen eine Verbindung zur Bahnstrecke Plochingen Immendingen 1 Es ware somit eine durchgehende Nord Sud Verbindung von Stuttgart bis an den Hochrhein entstanden Teilrealisierungen BearbeitenAls 1887 die Hollentalbahn von Freiburg nach Neustadt eroffnet wurde gab es Bemuhungen von dieser abzweigend auch den oben beschriebenen Schienenstrang Richtung Hochrhein zu verwirklichen Trotz offener Fragen zur konkreten Linienfuhrung wurde das Vorhaben mit Gesetz vom 22 Juli 1912 insofern gebilligt als eine auf Kosten des badischen Staates zu bauende Eisenbahn ausgehend von der Hollentalbahn nach St Blasien beschlossen wurde Der Bau dieser spater als Dreiseenbahn bezeichneten Linie wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen Nach dem Krieg gingen die Landerbahnen in die Reichsbahn uber der es damit auch oblag begonnene Bahnprojekte abzuschliessen Da an der Strecke nach St Blasien erst wenige Arbeiten ausgefuhrt worden waren blieb die Linienfuhrung teilweise offen Dabei standen Varianten uber Menzenschwand und uber Schluchsee zur Diskussion Beide waren etwa gleich lang jene uber Menzenschwand allerdings etwas teurer ausgefallen Die Linie uber Schluchsee bot den Vorteil einer moglichen Weiterfuhrung als Schluchttallinie uber Grafenhausen und Birkendorf an den Hochrhein Zudem ermoglichte diese Linienfuhrung die von St Blasien dringend gewunschte Lage des Endbahnhofs sudostlich unterhalb statt oberhalb des Kurorts was gleichzeitig einer etwaigen Fortsetzung der Bahn durch das Albtal zum Hochrhein entgegenkam Die Entscheidung fiel fur die Linie uber Schluchsee gebaut wurde aber zunachst nur bis nach Seebrugg Am 2 Dezember 1926 wurde die Strecke Titisee Seebrugg eroffnet Zu einem Weiterbau nach St Blasien kam es aber nicht mehr 2 St Blasien Hochrhein Bearbeiten nbsp Die nie realisierte Hotzenwaldbahn Albtalbahn en Schluchttalbahn und die nicht realisierten Fortsetzungen der Dreiseenbahn nach St Blasien Als sich abzeichnete dass die Anbindung St Blasiens an das Eisenbahnnetz eher von der Hollental als von der Hochrheinbahn erfolgen wird traten verschiedenste Interessenkreise fur insgesamt drei verschiedene Bahnlinien die St Blasien mit dem Hochrhein verbinden sollten ein Die kurzeste und naheliegendeste ware die Albtallinie gewesen die den Anschluss bei Albbruck an die Hochrheinbahn gefunden hatte Dieser Linienfuhrung stand aber die Tatsache entgegen dass das Albtal nur im oberen Bereich besiedelt ist und der untere Teil eine Schlucht bildet Entweder hatte die Bahnlinie hier fast komplett in den Berg verlegt werden mussen oder sie hatte das Albtal auf halber Hohe verlassen mussen Die zweite Variante ware eine Linienfuhrung uber den Hohenrucken zwischen Alb und Schwarzatal abzweigend bei Hausern gewesen Diese Linie ware etwa 36 km lang geworden und ware auf fast 1000 m u N N angestiegen um bei Waldshut auf die Hochrheinbahn zu treffen Die dritte und mit 51 km langste Strecke ware die Hotzenwaldbahn gewesen Sie ware von St Blasien zunachst auf die Hohen von Ibach angestiegen um nach Todtmoos zu gelangen Uber den Hotzenwald mit den Ortschaften Herrischried Hogschur Hottingen ware sie an den sudlichen Steilabfall des Schwarzwald gelangt In Serpentinen ware der Abstieg ins Rheintal realisiert worden und im Bereich Murg Sackingen hatte man die Hochrheinbahn erreicht Die Hotzenwaldlinie ware ebenfalls auf bis zu 1000 m u N N angestiegen und ware zudem uber weite Strecken in dieser Hohenlage verlaufen Die petitionierenden Gemeinden haben fur die Hotzenwaldbahn durch den Ingenieur Reitmeyer in Freiburg eine Projektstudie erstellen lassen Demnach ware die Strecke uber 7 km in Tunnels gelegen von denen der grosste Tunnel uber 2 km lang gewesen ware Die maximale Steigung hatte 2 5 der kleinste Kurvenradius 180 m betragen Die drei Linien wurden am 17 Juli 1908 in der 106 offentlichen Sitzung der Zweiten Kammer erortert allerdings keine Aussicht auf eine absehbare Realisierung erteilt Weder verkehrstechnisch noch betriebswirtschaftlich wurde von einer der Linien Erfolg erwartet Zudem wurden die technischen und klimatischen Bedingungen als sehr kritisch bewertet Bahnhof St Blasien BearbeitenEin Kuriosum bildet in dieser Sache der sogenannte Bahnhof in St Blasien Nachdem es nie zu einem Bahnanschluss in St Blasien gekommen ist entwickelte sich ein umfangreiches Kraftpost Liniennetz das unter anderem die einstigen drei konkurrierenden Linienprojekte bedient Im Bereich des fruheren Busbahnhofs baute die Reichsbahn ein kleines Betriebsgebaude Furstabt Gerbert Strasse 6 in dem Gepack und Guter aufgegeben sowie Fahrkarten erworben werden konnten Das Gebaude verfugte uber eine Laderampe fur den bahneigenen LKW mit dem die Guter zum Bahnhof Seebrugg gefahren wurden 3 Im Oktober 2023 wurde das Gebaude abgerissen 4 Literatur BearbeitenHans Wolfgang Scharf Burkhard Wollny Die Hollentalbahn Eisenbahn Kurier Verlag ISBN 3 88255 780 XWeblinks BearbeitenVergessene BahnenEinzelnachweise Bearbeiten Hans Wolfgang Scharf Burkhard Wollny Die Hollentalbahn Eisenbahn Kurier Freiburg 1987 S 72 f Peter Schutz Plane fur Eisenbahn lagen in der Schublade In Badische Zeitung Ausgabe Hochschwarzwald 28 Oktober 2023 S 27 badische zeitung de abgerufen am 28 Oktober 2023 Thomas Mutter Ein Zentralbahnhof vor 100 Jahren In Badische Zeitung 3 Juli 2014 badische zeitung de abgerufen am 28 Oktober 2023 Sebastian Barthmes Bagger reisst ein kleines Stuck Lokalgeschichte in St Blasien ab In Badische Zeitung 26 Oktober 2023 badische zeitung de abgerufen am 30 Oktober 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hotzenwaldbahn amp oldid 238622517