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47 051761 8 29531 Koordinaten 47 3 6 3 N 8 17 43 1 O CH1903 665092 211547Hotel Chateau GutschStadt LuzernAdresse Kanonenstrasse CH 6003 LuzernWebsite www chateau guetsch chHotelinformationenKlassifizierung 4 Sterne SuperiorAuszeichnungen diverseAusstattungZimmer 32 5 SuitenRestaurants 1Bars 1Foto des Hotels Interaktive Karte zur Lage des Chateau Gutsch Das Chateau Gutsch ist ein Hotel auf einer Hugelkuppe im Gutschwald im Westen von Luzern Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Standort 2 Geschichte 2 1 Vorgangerbauten 2 2 Schlosshotel Chateau Gutsch 2 3 Erschliessung durch Standseilbahn 2 4 Stellenwert als Denkmal und Boutiquehotel 2 5 Umbauten nach Handanderungen und Besitzerwechseln 2 6 Das jungste architektonische Konzept 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage und Standort BearbeitenDer Gutsch ist eine bewaldete Hugelkuppe im Westen der Stadt Luzern Der Ort wurde erstmals 1367 urkundlich erwahnt 1 Der Name stammt aus dem spatlateinischen cucutium fur Kapuze Haube runder Hugel Die Kuppe war von alters her bewaldet und dient als stadtischer Forst Seit dem 16 Jahrhundert entstanden stadtische Steinbruche am Rande des Gutschwaldes 2 Sandstein fur die Errichtung von Steinhausern wurde hier gewonnen Im 19 Jahrhundert wurden die Steinbruche als Standorte fur Bauwerke wie die Villa Britannia die Villa Wilhelmshohe das Chateau Gutsch und die ABL Wohnsiedlung Bernstrasse genutzt Die linksufrige Stadtmauer Luzerns wurde 1590 wurde von der Senti Vorstadt uber bis auf den Gutsch gezogen ein kleiner Befestigungsturm Lueg id Stadt diente als militarischer Ausguck und wurde im 19 Jahrhundert von der Luzerner Offiziersgesellschaft als Gesellschaftslokal genutzt Er brannte 1921 ab Die Ruine des Turms flankiert heute noch den Fussweg zum Chateau Gutsch Der Gutschwald wurde im 19 Jahrhundert zu einem Naherholungsgebiet der wachsenden Touristenstadt Luzern Geschichte BearbeitenVorgangerbauten Bearbeiten Ein Landhaus der Luzerner Patrizierfamilie Pfyffer von Altishofen stand bereits im 18 Jahrhundert auf dem Gutsch 3 Wer zu den regimentsfahigen Patrizierfamilien Luzerns gehorte besass nicht nur ein reprasentatives Steinhaus im Herzen der Altstadt sondern auch nach italienischem Vorbild ein Landhaus in der naheren Umgebung der Stadt 1788 vermerkte das Grundbuch Theresia Pfyffer von Altishofen als Eigentumerin des Landgutes Der Grundbesitz bestand aus einem Landhaus nahe des Gutschwaldes dem Okonomiegebaude Scheune Huhnerhaus Pfortnerhaus und Badhaus Das Landhaus auf der Abraumhalde eines aufgelassenen Steinbruchs war dreigeschossig mit einer nach Sudosten ausgerichteten sechsachsigen Schaufassade Das Treppenhaus befand sich auf der dem Wald zugewandten Ruckfassade Der Zugang zum Landgut uber einen Feldweg am Rande des Gutschwaldes erwies sich als schwierig Das Landgut wechselte zu Beginn des 19 Jahrhunderts immer wieder seine Eigentumer In der Regel stammten sie aus alten einflussreichen Luzerner Familien 1827 wurde das Landhaus erstmals renoviert Die alte Stadtmauer am Fuss des Landhauses zerfiel zusehends Steinschlag im steil abfallenden Gelande gefahrdete den sicheren Zugang Unweit des Standortes des alten Landhauses besteht bis heute das Holzhaus Zum Untergutsch aus dem 17 Jahrhundert so ist es in der originalen historischen holzernen Fassade uber dem Eingang geschnitzt Es befindet sich an der Berglistrasse und ist eines der altesten erhaltenen Holzhauser der Region Es gehorte ebenfalls der Luzerner Patrizierfamilie Pfyffer von Altishofen 2 1859 eroffnete die Schweizerische Centralbahn ihre Linie von Basel nach Luzern Die Zufahrt zum Bahnhof fuhrte durch einen Tunnel unterhalb des Landgutes am Fuss des Gutschs Spater als in Montreux und Interlaken offnete sich in Luzern damit das Tor fur den Tourismus Der Getreidehandler Burkhard Pfyffer erwarb nach einem Erbfall in einer offentlichen Versteigerung das Landgut 4 Der Stadtrat von Luzern gewahrte dem neuen Eigentumer zeitnah ein Schenkrecht fur die Liegenschaft Pfyffer entfernte die Kleinbauten des Landguts riss die Scheune ab und errichtete an ihrer Stelle die Aussichtsterrasse auf welcher das Schlosshotel heute steht Er eroffnete 1860 eine Trinkhalle Sommerwirtschaft fur Touristen und Einheimische 5 Aus dem aristokratischen Landhaus wurde eine Pension und Pfyffer der erste Hotelier auf dem Gutsch Die Trinkhalle wurde mehrmals erweitert umgebaut und innen wie aussen uberformt Sommerwirtschaften d h Trinkhallen fur Ausflugsgaste gehorten an besonders schonen Aussichtspunkten zu den ersten touristischen Infrastrukturen Luzerns 1879 wurde die Pension Gutsch an Ignaz Businger veraussert 6 Edouard Staempfli Architekt in Montreux baute 1881 bis 1883 die Pension im ehemaligen Landhaus zu einem Hotel um 7 Staempfli errichtete gleichzeitig fur Henri Nestle den Grunder des gleichnamigen Nahrungsmittelkonzerns in Montreux eine Villa 1883 setzte ein Blitzschlag das Hotel Gutsch in Brand 5 Eine Feuerwehrzufahrt fehlte und das Hotel brannte aus Der Luzerner Architekt Othmar Schnyder baute das Hotel erneut auf Schlosshotel Chateau Gutsch Bearbeiten 1888 brannte das Hotel Gutsch nach einem Blitzschlag ein weiteres Mal bis auf die Grundmauern nieder Der Luzerner Architekt Othmar Schnyder schaffte den Wiederaufbau von der Brandruine 8 bis zum Hotel binnen funf Monaten 5 erhohte das Bauwerk um ein Stockwerk und fugte den Eckzimmern des dritten Obergeschosses kleine Erker hinzu welche den Blick in die Weite verstarkten Schnyder stellte asymmetrisch einen hohen weissen Turm in Leichtbauweise auf die Dachterrasse des Mansarddaches Das Hotel Gutsch wurde zum Schlosshotel Chateau Gutsch Die neue Schaufassade und der hohe Turm waren die architektonische Antwort auf die nordwestlich gelegene Villa Pension Wallis in der 1868 Konigin Victoria von England bei ihrem Luzerner Aufenthalt abgestiegen war Erschliessung durch Standseilbahn Bearbeiten Hauptartikel Gutschbahn 1893 stimmte das eidgenossische Parlament dem Antrag des Bundesrates zu und erteilte eine Bahnkonzession fur den Bau einer Standseilbahn von der Senti Vorstadt zum Hotel Gutsch Die Schweizerische Centralbahn Vorlauferin der SBB beteiligte sich am Bau Die Standseilbahn brachte eine gute und rasche Erschliessung des Schlosshotels machte das Schlosshotel als Aussichtspunkt fur Tagesgaste zuganglich und begunstigte seine Entwicklung Die Standseilbahn wurde 1897 beim Bau des neuen Luzerner Hauptbahnhofes und dessen Zufahrt verlangert und erhielt neue Stationsgebaude sowohl an der Baselstrasse als auch auf dem Gutsch selbst Ignaz Businger verpflichtete den international tatigen Hotel Villen und Museumsarchitekten Emil Vogt 1863 1936 fur den Umbau und die Erweiterung des Hotels sowie fur die neuen Stationsbauten der Gutschbahn Vogt hatte zu diesem Zeitpunkt erfolgreich drei Luzerner Hotelpalaste Monopol amp Metropol Hotel National Ostflugel und Waldstatterhof Savoy vollendet Er war ein Meister des Stilpluralismus Seine Vorliebe galt in den 1890er Jahren zunachst der Neurenaissance er wandte sich an der Jahrhundertwende stilistisch englischen Vorbildern zu Vogt fugte seine Bauten und deren Baumasse immer geschickt in die Umgebung ein nutzte die statischen und funktionalen Vorzuge von Stahlbeton und Eisenkonstruktionen auch bei der Transformation der Bauten auf dem Gutsch Vogt schuf aus dem historischen Bestand und erganzenden Bauten auf der Aussichtsterrasse ein neues Ensemble Er stockte das Hotelgebaude auf erhohte den Komfort mit Badern einem hydraulischen Lift und der Erhohung des Turms Die bestehende Trinkhalle ersetzte er durch einen neuen Restaurant Pavillon dem er im Nordosten einen kleinen Turm in der Anmutung eines flamischen Belfrieds hinzufugte Beides verband Vogt mit einer offenen Veranda und mit einem kleinen seitlichen Turm im Sudwesten Das Raumangebot der Hotelanlage wuchs und die gastronomischen Produktionsbedingungen Kuche Fertigung verbesserten sich Vogt schmuckte die Fassaden mit Elementen aus der romischen Renaissance und dem Klassizismus wahlte Gusseisenstutzen und moderne Baumaterialien fur den neuen Restaurantbau Er fugte dem Hotel eine zeitgemasse Hotelinfrastruktur hinzu Die Aussichtsterrasse wurde zwar durch den Pavillonbau etwas kleiner blieb aber funktional erhalten Der Restaurant Pavillon war die architektonische Antwort auf die stadtebauliche Situation Das Gutsch Plateau bildet den schonsten Aussichtspunkt auf Stadt und Voralpen In Emil Vogts Werkverzeichnis fehlt ein Hinweis auf sein Umbauprojekt Chateau Gutsch weil das Schlosshotel Chateau Gutsch nicht als Neubau sondern als Umbauprojekt galt Stellenwert als Denkmal und Boutiquehotel Bearbeiten Das Schlosshotel Gutsch ist seit seiner Entstehung in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts neben dem Wasserturm mit Kapellbrucke der Museggmauer und den Museggturmen das bestimmende Erkennungszeichen fur das Ortsbild Luzerns Es steht unter Denkmalschutz seine Bedeutung fur die Entwicklung des Bautypus Schlosshotel ist bedeutend Es besetzt gleichermassen als architektonisches Zeichen die Gutschkuppe Umbauten nach Handanderungen und Besitzerwechseln Bearbeiten Das Chateau Gutsch wechselte auch im 20 Jahrhundert seine Eigentumer wandelte sich und wurde uberformt Josef Husler folgte Ignaz Businger als Besitzer und Bauherr 1910 erfolgte ein Umbau unter der Leitung des Architekten Friedrich Felder 1865 1942 der in Luzern wie sein Vorganger Vogt mehrere Hotels Belvedere Drei Konige Royal errichtet hatte Felder erweiterte das Hotel und den Restaurant Pavillon Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1958 das Schlosshotel in seinem Ausseren purifiziert der Architekt A E Fischer entfernte sowohl die Erker aus dem 19 Jahrhundert und die Eckturme 1984 erhielt das Chateau Gutsch einen zinnenbewehrten Parkplatz 1992 brannte das Hotel ein weiteres Mal und auf Geheiss des neuen Eigentumers der CM Clamai Holding wurden zwei Jahre spater Erker und Eckturme rekonstruiert Die Eigentumerin investierte rund 14 Millionen Franken in die Baumassnahmen 2007 erwarb der russische Investor Alexander Lebedew das Hotel Lebedew beabsichtigte die Liegenschaft in ein Designhotel umzubauen 2008 fand ein Projektwettbewerb statt Die Luzerner Architektengemeinschaft Daniele Marques und Iwan Buhler siegte mit ihrem Beitrag Baluardo im Wettbewerb Das Projekt sah einen Umbau in ein 5 Sterne Hotel mit 60 Zimmern vor 2010 erteilten die stadtischen Behorden die Baubewilligung 2014 beteiligte sich die Stadt Luzern mit einem finanziellen Beitrag an der Sanierung der Gutschbahn als Schraglift und die Bahnverbindung wurde Teil des offentlichen Verkehrsnetzes Das Chateau Gutsch wurde 2014 mit 27 Zimmern und zwei Suiten wieder eroffnet Der Umbau folgte dem Konzept des englischen Designers Martin Lawrence Bullard 2015 wurde die von Iwan Buhler und Daniele Marques entworfene Talstation der Gutschbahn eroffnet Alexander Lebedew erganzte 2018 die Anlage mit einem Skulpturenpark sudlich der Bergstation der Gutschbahn Das jungste architektonische Konzept Bearbeiten Der russische Investor Kirill Androsow erwarb 2020 das Chateau Gutsch Die Luzerner Architekten Sigrist und Schweizer und die Zurcher Innenarchitektin Jasmin Grego entwickelten das jungste architektonische Konzept fur die Umgestaltung Der wesentliche bauliche Eingriff bestand darin aus dem Panoramasaal und den Verwaltungsraumen sieben Hotelzimmer zu gestalten drei Suiten umfasst das Hotelangebot heute Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau Gutsch Sammlung von Bildern Website des Hotels Kurzinfos zum Chateau Gutsch in INSA Inventar der Neueren Schweizer Architektur 1850 1920 Band 6 Bern GSK 1991 S 460Einzelnachweise Bearbeiten Angelo Garovi Die Ortlichkeitsnamen der Stadt Luzern im Mittelalter Beitrage zur Luzerner Stadtgeschichte Band 2 Hrsg von der Stadt Luzern Keller Luzern 1975 S 84 a b Untersuchungsbericht von S Weingartner am 20 Marz 1825 In SALU B3 43 A1 619 619 d f i k l m n Fertigungsakten Teil I Adolf Reinle Die Kunstdenkmaler des Kantons Luzern Band III Teilband II Die Stadt Luzern Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Birkhauser Basel 1954 S 291 Kaufvertrag In SALU B3 43 A1 619 619 d f i k l m n Fertigungsakten Teil IV a b c Peter Omachen Luzern eine Touristenstadt Baden 2010 S 278 SALU B3 43 A1 619 619 d f i k l m n Fertigungsakten Teil I Roland Fluckiger Seiler Hotelpalaste zwischen Traum und Wirklichkeit Hier amp Jetzt Baden 2003 S 18 26 Georg Carlen Hotelarchitektur in Luzern In Roland Fluckiger Seiler u a Historische Hotels erhalten und betreiben Luzern 1996 S 14 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chateau Gutsch amp oldid 235552052