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Horst Kachele geboren 18 Februar 1944 in Kufstein gestorben 28 Juni 2020 in Ulm war ein deutscher Arzt Psychoanalytiker und Psychotherapieforscher Er war von 1990 bis 2009 Inhaber des Lehrstuhls fur Psychotherapie und ab 1997 auch Arztlicher Direktor der Klinik fur Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitat Ulm 1 2 Von 1988 bis 2004 leitete er die Forschungsstelle fur Psychotherapie in Stuttgart Er wurde bekannt als Verfechter empirisch fundierter psychoanalytischer Forschung einer manchmal auch als Ulmer Schule der Psychoanalyse bezeichneten Lehrmeinung Seit Grundung der International Psychoanalytic University Berlin 2009 hatte Horst Kachele dort eine Professur fur Forschungsmethoden inne 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine psychoanalytische Ausbildung absolvierte Horst Kachele in den 70er Jahren in Ulm Er engagierte sich fur die empirische Psychotherapieforschung die damals von der institutionalisierten Psychoanalyse noch skeptisch betrachtet wurde Auch vertrat er die Auffassung dass es der Psychoanalyse geschadet habe sich vom akademischen Wissenschaftsbetrieb abzukoppeln und in eigenen Instituten zu organisieren Kachele war in den neunziger Jahren Prasident der Society for Psychotherapy Research und forderte den Aufbau der Therapieforschung in Lateinamerika Die Forderung der klinischen Psychoanalyse in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und im ehemaligen Ostblock war ein weiteres Arbeitsgebiet Mit Helmut Thoma seinem Vorganger am Ulmer Lehrstuhl verband ihn der Grundsatz dass die Hypothesen der Psychoanalyse sich empirisch bewahren mussen Mit zahlreichen Veroffentlichungen erwarben sich Thoma und Kachele internationale Anerkennung Ihr Lehrbuch uber die Psychoanalytische Therapie wurde inzwischen in mehr als zwolf Sprachen ubersetzt Andererseits provozierte die Ulmer Schule der Psychoanalyse auch Widerstand Im Paradigma der empirischen Fundierung von Psychoanalyse und ihrer Verwissenschaftlichung der Ausbildung sah man eine Abwendung vom klassischen Erbe 4 Kachele war Herausgeber der Zeitschrift Psychotherapie Psychosomatik Medizinische Psychologie Von 1988 bis 2004 war er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Lindauer Psychotherapiewochen Kachele war Seniorprofessor an der International Psychoanalytic University Berlin IPU 5 In seinen Sechzigern promovierte Kachele noch einmal im Fach Psychologie uber Themen der Kommunikation Diese Promotion sei fur ihn auch ein Sieg uber das Alterwerden gewesen wie Michael B Buchholz in seinem Nachruf mitteilte 6 Ehrungen Bearbeiten2002 Internationaler Sigmund Freud Preis fur Psychotherapie 7 2004 Mary S Sigourney Award 8 2012 Distinguished Research Career Award der Society for Psychotherapy Research SPR 9 2015 Preis der Dr Margrit Egner StiftungSchriften BearbeitenDer Begriff psychogener Tod in der medizinischen Literatur Z psychosom Med Psychoanal 1969 Maschinelle Inhaltsanalyse in der psychoanalytischen Prozessforschung Ulm 1986 Bewaltigung und Abwehr Berlin 1988 Psychoanalytic process research strategies I Springer Berlin 1988 Psychoanalytic process research strategies II Elektronische Ressource Ulmer Textbank 1999 Was traumte Freud Universitatsverlag Ulm 1999 Essstorungen Therapiefuhrer und psychodynamische Behandlungskonzepte Hrsg gemeinsam mit D Munz und W Herzog 2 Auflage Schattauer Stuttgart 2003 Klinische Bindungs Forschung Hrsg gemeinsam mit Bernhard Strauss und Anna Buchheim Schattauer Verlag Stuttgart 2002 Medizinische Servonen Psychosoziale anthropologische und ethische Aspekte prothetischer Medien in der Medizin Hrsg mit G Allert Stuttgart New York 2000 ISBN 3 7945 2079 3 Psychoanalytische Therapie gemeinsam mit Helmut Thoma 3 bandiges Lehrbuch 3 uberarb und aktualisierte Aufl Heidelberg 2006 From Psychoanalytic Narrative to Single Case Process Research Hrsg mit J Schachter und H Thoma The Analytic Press New York London 2008Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Horst Kachele im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Vortragsarchiv von Horst Kachele im Rahmen der Lindauer Psychotherapiewochen Website von Horst Kachele NachrufeEinzelnachweise Bearbeiten Vita Ein Abschied mit Freud Artikel in der Sudwest Presse vom 6 Oktober 2009 Vita http www balint stiftung de dl Sigmund Freud Preis pdf 1 2 Vorlage Toter Link www balint stiftung de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Prof Dr Dr Horst Kachele In IPU Abgerufen am 25 Februar 2020 Michael B Buchholz Nachruf von Prof Dr Michael B Buchholz In Nachrufe auf Prof Dr Dr Horst Kachele International Psychanalytic University Berlin 2020 abgerufen am 23 September 2020 International Sigmund Freud Award for Psychotherapy of the City of Vienna Website des World Council for Psychotherapy abgerufen am 12 November 2012 Helmut Thoma M D and Horst Kachele M D Ph D Website von The Mary S Sigourney Award Trust abgerufen am 12 November 2012 Prof Kachele mit internationalem Preis ausgezeichnet Memento vom 3 Oktober 2012 im Internet Archive Website der International Psychoanalytic University 5 August 2012 abgerufen am 12 November 2012 Normdaten Person GND 121327752 lobid OGND AKS LCCN n85349458 VIAF 108712944 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kachele HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt Psychoanalytiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 18 Februar 1944GEBURTSORT KufsteinSTERBEDATUM 28 Juni 2020STERBEORT Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Kachele amp oldid 215069786