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Horst Einsiedel 8 Februar 1940 in Berlin 15 Marz 1973 ebenda war ein Todesopfer an der Berliner Mauer Angehorige der Grenztruppen der DDR erschossen ihn bei einem Fluchtversuch aus der DDR Gedenktafel Klemkestrasse in Berlin ReinickendorfLeben BearbeitenHorst Einsiedel wurde in Berlin Pankow geboren Nach der Schule absolvierte er zunachst eine Lehre zum Schlosser und ging anschliessend erneut zur Schule die er mit dem Abitur abschloss An der Technischen Universitat in Dresden studierte er danach Maschinenbau 1967 zog er mit seiner Frau und der 1966 geborenen gemeinsamen Tochter nach Berlin Weissensee Als Diplom Ingenieur arbeitete er in verschiedenen Betrieben in Ost Berlin Seine letzte Arbeitsstelle war das VEB Rationalisierungswerk Heinersdorf Horst Einsiedel weigerte sich der SED beizutreten und war deswegen in seinen Karrierechancen benachteiligt da die Parteizugehorigkeit bei Beforderungen von besonderer Bedeutung war Mit seiner Frau sprach er uber eine Flucht nach West Berlin Seine Schwester war noch vor dem Mauerbau dorthin gegangen und seine Mutter 1969 ubergesiedelt Seiner Frau war die Flucht mit dem Kleinkind jedoch zu riskant so dass Horst Einsiedel sich entschloss alleine zu fliehen Eine geeignete Stelle sah er an einem Friedhof in Pankow der direkt an der Grenze lag Am Morgen des 15 Marz 1973 verabschiedete er sich von seiner Frau unter dem Vorwand den zahnarztlichen Notdienst aufzusuchen Noch in der Dunkelheit fuhr er mit seinem Wagen zu dem Pankower Friedhof Dort entwendete er zwei Leitern Mit der ersten einer Anstellleiter uberkletterte er den Hinterlandzaun um anschliessend mit der Klappleiter den Signalzaun zu ubersteigen Dabei loste er Alarm aus Er rannte weiter zur eigentlichen Mauer und legte die Leiter dort an Mittlerweile waren zwei Grenzsoldaten auf einem 200 Meter entfernten Wachturm auf ihn aufmerksam geworden Sie eroffneten umgehend das Feuer auf den Fluchtenden Von Schussen in Hals und Brust getroffen erlag Horst Einsiedel seinen Verletzungen noch im Grenzstreifen Die Ehefrau von Horst Einsiedel rief gegen 8 Uhr beim zahnarztlichen Notdienst an um zu erfahren dass ihr Mann dort nicht auftauchte Am nachsten Tag stellte sie fest dass die personlichen Unterlagen ihres Mannes fehlten Daher ging sie von seiner Flucht aus Das Ministerium fur Staatssicherheit entwickelte verschiedene Legenden um die Umstande des Todes zu verschleiern Nach mehreren Verhoren der Ehefrau kam das MfS zur Uberzeugung dass sie nichts von dem Fluchtversuch wusste Ihr Mann sei in einem Wald einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen wurde ihr Ende Marz 1973 als Legende prasentiert Die beteiligten Grenzsoldaten bekamen die Medaille fur vorbildlichen Grenzdienst verliehen Nach der deutschen Wiedervereinigung mussten sie sich in einem Mauerschutzenprozess vor dem Landgericht Berlin verantworten Beide bekamen 1999 Freiheitsstrafen von 15 Monaten zur Bewahrung wegen gemeinschaftlich begangenen Totschlags Ein weiteres Verfahren gegen den Kommandanten der Todesschutzen wurde 2002 wegen dauerhafter Verhandlungsunfahigkeit des Angeklagten eingestellt Ihm war Beihilfe zum Totschlag vorgeworfen worden Literatur BearbeitenHans Hermann Hertle Maria Nooke Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961 1989 Ein biographisches Handbuch Hrsg vom Zentrum fur Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer Links Berlin 2009 ISBN 978 3 86153 517 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horst Einsiedel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat von Horst Einsiedel bei chronik der mauer deV PersonendatenNAME Einsiedel HorstKURZBESCHREIBUNG deutsches Todesopfer der Berliner MauerGEBURTSDATUM 8 Februar 1940GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Marz 1973STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Einsiedel amp oldid 242293166