www.wikidata.de-de.nina.az
Hochob ist eine kleine Ruinenstatte der Maya in Mexiko Sie befindet sich auf der Halbinsel Yucatan im Bundesstaat Campeche 38 Kilometer sudostlich von Hopelchen und etwa 7 Kilometer sudsudwestlich von Dzibalchen gelegen Der Fundort ist das vermutlich beste Beispiel fur den Chenes Stil der Maya Architektur Der Ort liegt auf einem schmalen Hugelrucken der eine breite Savanne im Norden begrenzt Entsprechend sind die Ruinen nicht in der Flache angeordnet sondern folgen eher einem linearen Muster Plan von HochobDie erste Beschreibung von Hochob stammt aus dem Jahre 1887 von Teobert Maler 1 Der nachste eingehende Bericht ist funfzig Jahre spater von Harry Evelyn Dorr Pollock verfasst worden 2 Eine gute Beschreibung gibt auch Ricardo de Robina 3 Nach 1980 wurden Grabungen und Restaurierungen unter Leitung von Ramon Carrasco durchgefuhrt Um einen annahernd rechteckigen Platz gruppieren sich mehrere Gebaude Die Bauten an der westlichen Seite sind bisher nicht freigelegt worden genauso wie die dahinter folgenden Gruppen von Bauten um mehrere Hofe Nach Osten folgen ebenfalls mehrere stark zerstorte und nicht ausgegrabene Bauten Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude I 2 Gebaude II 3 Gebaude III 4 Gebaude V und VI 5 Tourismus 6 Einzelnachweise 7 Siehe auch 8 WeblinksGebaude I BearbeitenHier handelt es sich um eine relativ hohe Pyramide mit einem zweiraumigen Gebaude auf der Spitze Alles ist stark zerstort und bisher nicht freigelegt Gebaude II Bearbeiten nbsp Hauptgebaude nbsp Mittelteil des Hauptgebaudes nbsp Detail der Stuckdekoration am HauptgebaudeIm typischen Chenes Stil erweckt das ungewohnlich gut erhaltene dreiraumige Gebaude den Eindruck als handele es sich um drei nebeneinanderstehende einzelne Bauten Dieser Eindruck wird noch verstarkt dadurch dass der Mittelteil leicht nach hinten verschoben ist Der Mittelteil liegt um rund einen Meter hoher als die Seitenflugel weil die Eingangsplattform sehr hoch als vorgeschobener Unterkiefer des Schlangemauls ausgebildet ist Die gesamte Fassade des Mittelteils wird vom Schlangenmauldekor in ihrer vollen Hohe eingenommen Der Dekor ist uber Stein in sehr hartem und fein geschnittenem Stuck ausgefuhrt Der Mittelteil wird durch zwei uber die gesamte Hohe der Fassade reichende halbplastische Darstellungen von aus Platzgrunden stark in der Vertikalen verzerrten Hausern mit Palmblattdach eingerahmt Der Mittelteil der Wand dieser Hauser ist mit Steingitterwerk versehen Uber den abgebildeten Hausdachern ragten grosse naturalistisch gestaltete Gesichter hinauf die von Rankenwerk eingerahmt waren Sie wurden von Raubgrabern entwendet 4 Die gut erhaltenen Graffiti im Mittelraum wurden wahrend der Restaurierungsarbeiten entfernt und befinden sich nun in Museen Der ostliche Seitenflugel des Gebaudes tragt Dekor nur auf der oberen Wandflache An der Ecke ragen vier ubereinander gesetzte Chac Masken heraus Uber dem Eingang befindet sich ein oberer Teil eines Schlangenrachens der dem des mittleren Raumes sehr ahnlich ist sich aber nicht auf die untere Wandflache erstreckt Ob der westliche Seitenflugel ebenfalls so gestaltet war ist nicht mehr mit Sicherheit feststellbar Die Fassaden der Ruckseite sind einfach gehalten Das Problem der unterschiedlichen Hohen der drei Bauteile wurde durch eine zusatzliche Wandflache auf den Seitenflugeln uberbruckt Das mittlere Gesims besteht aus zwei Gliedern einem schmalen Band und darunter ungewohnlich hoch eine nach aussen geboschte Flache mit eingesenktem Feld Das obere Gesims ist ahnlich gestaltet nur das daruber noch ein im Gegensinn geboschtes Band ohne Einziehung liegt Die Bautechnik entspricht der Puuc Architektur mit Verkleidungssteinen uber einem Mauerkern aus geschuttetem Mortel und anderen konstruktiven Details Allerdings ist die Bearbeitungsqualitat der Verkleidungssteine weniger gut als weiter im Norden was aber durch einen dicken Stuckuberzug verdeckt wird Die Eingange waren mit mehreren holzernen Turbalken uberspannt die Seiten der Eingange bestehen aus in Mauertechnik gesetzten Steinen wie im Proto Puuc Stil Ebenfalls unterschiedlich gegenuber dem Puuc Stil ist die Technik des Gewolbes mit wenig bearbeiteten Gewolbesteinen und Absatzen Auf dem Dach des mittleren Raumes stand ein Dachkamm von dem nur noch niedrige Reste vorhanden sind Die vertikalen Teile wiesen in Stuck ausgefuhrte stehende Personen auf Gebaude III Bearbeiten nbsp Gebaude III nbsp Gebaude III Foto Teobert Maler 1887Dieses von Pollock als Structure 1 bezeichnete Gebaude ist zwischen Pollocks Besuch im Jahre 1936 und den fruhen 1960er Jahren stark zerfallen Insbesondere das anfangs noch gut erhaltene Schlangenmaulportal ist nur noch in seinen untersten Teilen erhalten Es handelt sich um ein Gebaude mit drei Raumen in einer Reihe wobei hinter dem mittleren Raum ein weiterer folgt der von Pollock ubersehen wurde Sudlich liegt ein sehr kleines Gebaude IV das hier nicht behandelt wird Gebaude V und VI Bearbeiten nbsp Gebaude V darunter Verbindungsbau nbsp Gebaude VIZwischen den Gebauden V und VI liegt ein Gebaude ohne eigene Nummerierung das aus zwei parallelen Ketten von jeweils drei Raumen besteht wobei die vorderen Raume nach dem Hof geoffnet sind und die hinteren durch diese Raume betreten werden konnen Ursprunglich hatte das Gebaude zweimal funf Raume wobei die Raume an den Enden in einer zweiten Phase von steilen Pyramiden uberbaut wurden Auf den oberen Flachen der beiden Pyramiden steht jeweils ein kleiner zweiraumiger Bau mit Eingangen von beiden Seiten Die Fassade ist in den unteren Wandflachen vollig glatt daruber folgen Gesimse in demselben Aufbau wie auf der Ruckseite von Gebaude II Aus der oberen Wandflache ragen zahlreiche Steinzapfen heraus die zur Befestigung von Stuckdekorationen gedient haben mussen Auf dem Tempelgebaude sass ein durchbrochener Dachkamm Die ostliche dieser Pyramiden Gebaude V besitzt an beiden Seiten jeweils eine sehr steile Treppe die nur schwer besteigbar ist aber nicht mit den bewusst nicht begehbaren Treppen des Rio Bec Stils verwechselt werden sollte Die ostlichen und westlichen Seitenwande dies Tempelbaus haben flache turartige Nischen Das westliche Gebaude VI ist offenbar uber dem westlichsten der ursprunglichen Raume des flachen Gebaudes errichtet und entspricht strukturell dem Gebaude V Die Treppen sind jedoch weniger steil und gut zu ersteigen Die Seitenwande des Tempelgebaudes sind glatt und ohne Nischen Tourismus BearbeitenDer Fundort ist fur den Tourismus geoffnet Zufahrt vom Dorf Chenkoh Abzweig an der Umgehungsstrasse bis zu Parkplatz an kleinem Besucherzentrum dann kurzer Aufstieg zu den Ruinen selbst Einzelnachweise Bearbeiten Teobert Maler Peninsula Yucatan Hrsg Hanns J Prem Gebr Mann Berlin 1997 ISBN 3 7861 1755 1 S 106 109 H E D Pollock Architectural notes on some Chenes ruins Papers of the Peabody Museums of Archaeology and Ethnology Harvard University vol 61 part 1 Cambridge MA 1970 S 9 18 Ricardo de Robina Estudio preliminar de las ruinas de Hochob Municipio de Hopelchen Campeche Editorial Atenea Mexico 1956 George F Andrews Historic preservation in the Maya area Hochob Campeche Mexico A case study In Cuadernos de Arquitectura Mesoamericana 3 1984 Siehe auch BearbeitenUbersicht der Maya RuinenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hochob Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 19 408944444444 89 770583333333 Koordinaten 19 24 32 N 89 46 14 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochob amp oldid 207651664