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Hirai Minoru jap 平井 稔 1903 1998 ist der Begrunder des Kōrindō Aikidō Als Mitglied der damaligen zentralen Kampfkunstvereinigung Japans der Dainippon Butokukai DNBK war er berufen um die in unterschiedliche Schulen aufgespaltenen Budō Kampfkunste wieder zu einem Gesamtsystem zu vereinigen In dieser Funktion wurde er am 5 September 1946 erster und einziger Inhaber des vom DNBK vergebenen Titels hanshi des Aikidō Davor war er Manager von Ueshiba Moriheis Dōjō und Trainingsleiter Daruber hinaus unterhielt er seinen eigenen Dōjō Kōkadō in Okayama Ab 1947 benutzte Hirai den Namen Kōrindō 光輪洞 fur seinen Dōjō daneben Kōrinkai 光輪会 als Organisationsbezeichnung fur den Verein Kō 光 steht fur Licht bzw Lichtstrahlen rin 輪 fur Rad oder Ring und dō 洞 fur Grotte in bescheidener Anspielung auf Dōjō Unter Kōrindō kann man daher eine lichterfullte Grotte oder eine von Licht strahlende Grotte verstehen Kōrin steht aber auch in der buddhistischen Ikonografie fur Lichterkranz zu Hauptern von Heiligen und verweist als Symbol auf das Erleuchtetsein das satori Ernennungsurkunde zum Geschaftsfuhrer der Sektion Judō des Dainippon Butokukai 15 Juli 1944Der Begriff Aiki war bereits seit langem in den verschiedensten Verbindungen bekannt wie Aiki Budō oder Daitō ryu Aiki jujutsu doch als neuer Begriff wurde Aikidō erstmals nach langen Beratungen innerhalb des Dainippon Butokukai etabliert und auf das Budō System wie es Minoru Hirai vertrat angewandt Der Vorschlag fur den Namen Aikidō war von Hirai selbst eingebracht und von prominenten Kollegen im Dainippon Butokukai wie Tatsuo Hisatomi Vorstandsmitglied und Prasident des Judo Verbands Kōdōkan Leiter des Geheimdienststabs im Ministerprasidentenamt und Shōhei Fujinuma Leiter der Kōdōkan Sektion und ebenfalls Vorstandsmitglied des Butokukan im Hauptberuf Polizeiprasident von Osaka unterstutzt worden Als die Entscheidung anstand eine Bezeichnung fur sein Budō System zu wahlen hatte Hirai den Namen Judō favorisiert denn die Silbe ju im Judō ist nichts anderes als die sino japanische Lesung des Begriffs yawara Geschmeidigkeit Flexibilitat der in Hirais Konzept des Budō eine zentrale Rolle spielt Jedoch war dieser Name bereits durch Kanō Jigorō belegt der aus dem traditionellen Jiu Jitsu sein Judō entwickelt hatte Ernennungsurkunde zum Mitglied der Prufungskommission fur alle Budō Sektionen im Dainippon Butokukai 1 November 1944Als Alternative zu Judō versuchte Hirai unter anderem die Bezeichnung Sōgo Budō Gesamt Budō vorzuschlagen was jedoch von den konkurrierenden Sektionen als zu anmassend abgelehnt wurde Schliesslich entschied man sich fur die in der Folge auch von Ueshiba Morihei verwendete Bezeichnung Aikidō Ueshiba und Hirai waren sich zum ersten Mal 1939 in Okayama einer im Westen Japans gelegenen Prafektur begegnet Nach mehreren weiteren Treffen lud Ueshiba 1939 Hirai nach Tokio ein damit er in seinem Dōjō unterrichte Im Januar 1942 als sich Ueshiba nach Iwama zuruckzog ubertrug er Hirai die Gesamtleitung seines Dōjō wahrend Ueshibas Sohn Kisshomaru damals noch Student der Wirtschaftswissenschaften zur gleichen Zeit die Funktion des Direktors ubernahm Hirai schied jedoch nach relativ kurzer Zeit aus dem Kōbukan aus da er seinen Stil nicht als vereinbar mit dem Ueshibas betrachtete Wahrend seiner Tatigkeit in Ueshibas Dōjō hatten sich zwischen Hirai und anderen bedeutenden Personlichkeiten vertrauensvolle Beziehungen entwickelt wie Tomita Kenji Vorstandsvorsitzender des Kōbukan und spaterer Staatssekretar des mehrmaligen Premierministers Furst Konoe Fumimaro und Kisaburo Ōsawa an den Hirai schliesslich die Leitung von Ueshibas Dōjō Kōbukan abtrat Beide Ōsawa wie Tomita versuchten nach Kriegsende Hirai wieder fur Ueshibas Dōjō zu gewinnen ohne Erfolg jedoch da Hirai von der Richtigkeit seines Systems fest uberzeugt war Kisaburo Ōsawa seinerseits behielt die Funktion als Direktor in Ueshibas Dōjō bis zum Jahre 1986 bei als Ueshibas Enkel Moriteru Oberhaupt des Aikikai wurde Hirai war im Gegensatz zu zahlreichen anderslautenden Darstellungen laut Auskunft seines Sohnes Tomohiro weder von Ueshiba in den Butokukai entsandt noch als Vertreter des Kōbukan berufen worden sondern unabhangig davon aufgrund seiner besonderen Fahigkeiten um Mitarbeit gebeten worden Hirais Budō System ist nach Meinung von Hirais Sohn Tomihiro stark vom Nitōryu der Okumura Schule die ihren Sitz gegenuber der Burg von Okayama hatte beeinflusst Hirai genoss zwar schon von Kindesbeinen an dank seines Grossvaters ebenso wie seines Onkels Unterricht in verschiedenen Kampfkunsten hierunter insbesondere im Tōgunryu so dass man haufig angenommen hatte diese Schule ware fur Hirai pragend gewesen Tōgunryu gilt als der Stil in dem die 47 Samurai 47 Rōnin der Chushingura Vendetta Geschichte ausgebildet waren Dies ist laut Tomohiro jedoch nicht der Fall Es war vielmehr die beruhmte Schwert Schule des Okumura Nitōryu der Hirai sich am intensivsten widmete und zwar ab dem Jahr 1918 also schon mit etwa funfzehn Jahren Diese war es die fur die Entwicklung von Hirais einzigartiger taisabaki Methode die entscheidenden Anstosse gab Mit Torakichi dem Sohn des Hauptes der Okumura Schule Okumura Sagenta verband Hirai eine lebenslange Freundschaft Torakichi sollte spater ebenfalls im Dainippon Butokukai Lehrmeister werden Urkunde zur Verleihung des Titels Aikidō Hanshi des Dainippon Butokukai an Hirai Minoru 5 September 1946Erganzend zur Schwertkunst befasste sich Hirai auch verstarkt mit dem Jujutsu darunter vor allem mit den Stilrichtungen Kitōryu und Takeuchiryu Jujutsu Letzteres brachte ihn in Kontakt mit dem Konzept des koshi mawashi das er zusammen mit yawara als wesentliche Grundlagen seines Budō Systems betrachtete Schlusselbegriffe in Hirais System sind u a enwa ichigen kreisrunde harmonische Bewegungen als Ursprung aller Dinge mit en als Kreis wa fur Harmonie und ichigen fur alleiniger Ursprung einzige Wurzel Diese Bewegungsweise wird mit seiner speziellen Methode der eigens entwickelten taisabaki eingeubt mit Kata Ubungen vertieft und in den Ubungsformen enrandori und randori verinnerlicht Eine ausfuhrliche Behandlung der von Hirai verwendeten Grundbegriffe ebenso wie konkrete Ubungsanleitungen auf der Basis seiner philosophischen Prinzipien finden sich in dem 2007 erschienenen Buch Kōrindō Aikidō Das Budo System des Hirai Minoru Dieses Buch beinhaltet die von seinem Schuler Shinjurō Narita 9 Dan und Sōshihan transkribierten Videomitschnitte einer uber zwei Jahre von 1981 bis 1983 fortgesetzten Serie von Lektionen die von Hirai fur einen ausgewahlten Kreis von Schulern abgehalten wurde Das Werk ist somit als authentisches Vermachtnis der Lehre Hirais zu betrachten Quellen Bearbeiten Interview with Minoru Hirai in Aikido Journal 1994 Vol 21 Nr 3 S 10 15 Mochizuki Minoru Michi to tatakai wo wasureta nihon budō ni katsu Tokyo 1995 Narita Shinjuro Kōrindō Aikidō Das Budō System des Hirai Minoru ubersetzt und herausgegeben von Gerhard Hackner Norderstedt 2007 ISBN 3 8334 9086 1Weblinks BearbeitenKorindo Korinkai Japan HPNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 Februar 2023 PersonendatenNAME Hirai MinoruALTERNATIVNAMEN 平井 稔 japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer Kampfkunstsportler Begrunder des Kōrindō AikidōGEBURTSDATUM 1903STERBEDATUM 1998 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirai Minoru amp oldid 230562843