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Der Dainippon Butokukai jap 大日本武徳会 1895 1946 ist ein grossjapanischer Kampfkunsteverband zur Forderung der Budō Tugenden Dojo des Dainippon Butokukai in KyotoEr wurde im April 1895 gegrundet und von der Kaiserlichen Japanischen Regierung beauftragt die verschiedenen Ryu Stil des japanischen Bujutsu zu kontrollieren und zu standardisieren Dazu wurde ein Komitee gebildet das die Budō menjō Bujutsu menjō Rangbescheinigungen der Kampfkunstmeister und die Shihan menjō Lehrerlizenzen ausgab und bestatigte Dadurch standen alle Ryu die sich dem Butokukai nicht anschlossen ausserhalb des offiziellen Rahmens Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Geschichte 3 Quellen 4 WeblinksNamensgebung BearbeitenDer Begriff Dainippon bezieht sich auf Dainippon Teikoku das Grossjapanisches Reich heisst die Selbstbezeichnung Japans wahrend seiner expansionistischen Epoche und seit der Meiji Verfassung 1889 der offizielle Name fur Japan Im April 1936 erliess das japanische Aussenministerium eine Order womit erneut bekraftigt wurde dass im Rahmen von internationalen und diplomatischen Beziehungen ausschliesslich diese Namensform als Bezeichnung Japans zu verwenden sei Nach dem Krieg wurde dieser Name Japans da durch Assoziationen mit seiner imperialistischen Epoche belastet durch Nipponkoku beziehungsweise Nihonkoku ersetzt Analog verfuhr man mit nahezu allen Bezeichnungen welche Dainippon im Namen fuhrten darunter ebenso Dainippon Kōrindō Aikidō woraus demzufolge Nihon Kōrindō Aikidō wurde Geschichte BearbeitenDer Verband Dainippon Butokukai mit Hauptsitz in Kyōto war am 28 April 1895 auf Anweisung des damaligen Erziehungsministeriums und mit Zustimmung des Kaisers der Meiji Zeit 1868 1912 gegrundet worden Zu Trainingszwecken wurde im Areal des Heian Schreins in Verehrung fur Kaiser Kanmu 781 806 errichtet unter dessen Regentschaft Kyōto als neue Hauptstadt geplant und verwirklicht wurde ein grosser Dōjō erbaut und in Anlehnung an das erste unter Kaiser Kanmu 794 gegrundete Butokuden Dainippon Butokuden genannt Zweck der Vereinigung war es die Budō Kunste Japans und damit einhergehend den japanischen Geist zu fordern denn viele der traditionellen Kampfkunste hatten sich seit Beginn der Modernisierungsbestrebungen Japans in der Meiji Zeit ab 1868 nach westlichem Vorbild zu Sportarten mit Wettkampfregeln gewandelt Westliche Sportarten hatten zudem begonnen sich zunehmender Beliebtheit zu erfreuen zum Nachteil der Budō Kunste In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg hatte man daher versucht die westlichen Sportarten wieder zuruckzudrangen und stattdessen das ursprungliche Erbe der alten Kampfkunste wiederzubeleben Die erklarten Ziele des Butokukai waren Neben der erwahnten Errichtung eines Dōjō Butokuden die Durchfuhrung jahrlicher Ausstellungen zum Thema Kampfkunste und Veranstaltung von Wettkampfturnieren Sammlung klassischer Waffen und militarischer Ausrustungsgegenstande sowie Einrichtung eines einschlagigen Archivs und eines Dan Systems Herausgabe einer Zeitschrift fur Kampfkunste Ausserdem sollten Zweigstellen in allen Prafekturen Japans aufgebaut werden mit den Prafektur Gouverneuren als ihren Direktoren Das Butokuden in Kyōto wurde 1899 fertiggestellt anschliessend daran folgten plangemass die weiteren Butokuden in den ubrigen Prafekturen 1905 schliesslich eine eigene Schule fur Ausbilder in den Kampfkunsten die Budō Senmon Gakkō College of Martial Arts Fur die Teilnehmer an den jahrlichen Turnieren wurde die Auszeichnung seirensho geschaffen wahrend an die Lehrmeister ab 1902 die Titel hanshi tasshi und kyōshi vergeben wurden 1934 erganzt durch renshi mit hanshi als dem hochsten Titel Das geforderte Dan System wurde vom Butokukai ebenfalls initiiert und ein Schiedsrichtergremium geschaffen Dieses wurde beauftragt die Regeln fur die Ausbildung und die Wettkampfe in den einzelnen Sparten Kendō Judō Naginata hellebardenartige Lanzen und Kyudō Bogenschiessen festzulegen die Kampfkunste zu modernisieren und fur ihre verstarkte Verbreitung im ganzen Lande Sorge zu tragen Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der Verband der Regierung direkt unterstellt aber nach Kriegsende von der amerikanischen Besatzung aufgelost Mit Abschluss des Friedensvertrags 1952 zwischen den USA und Japan und der Wiedererlangung der staatlichen Souveranitat Japans war der Weg frei fur die Neugrundung des Butokukai Zunachst verzichtete man auf das einen Grossmachtanspruch bekundende dai gross und nannte die Neugrundung lediglich Nippon Butokukai Gegenwartig firmiert der Butokukai unter der Abkurzung DNBK was fur Dai Nippon Butoku Kai steht das dai hat also wieder Aufnahme gefunden Wahrend sich der DNBK heute als politisch vollig unabhangige Organisation darstellt jedwelchen Zusammenhang mit dem alten Butokukai negiert und formal im neuen Gewand erscheint sind dennoch ahnliche Strukturen und Zielsetzungen zu erkennen Prasident ist ein Verwandter des Kaiserhauses die jahrlichen Turniere wurden uber die Jahre am Geburtstag des Showa Kaisers am 29 April abgehalten und der mehrmalige Ministerprasident und fuhrendes Mitglied der regierenden Partei LDP Miyazawa Kiichi war bis zu seinem Tod 2007 Mitglied des Beirats Auf der Internetseite des Verbandes ist zu lesen Der DNBK setzt sich fur die Forderung von Bildung und Dienstbereitschaft service mit Hilfe des Kampfsports ein sowie fur die Wiederherstellung des Erbes der Tugenden des Bushidō 1985 wurde in Virginia in den USA eine Filiale des DNBK gegrundet die gleichzeitig den Sitz der 1992 ins Leben gerufenen Internationalen Abteilung des DNBK beherbergt Im ehemaligen Dainippon Butokukai waren neben Judō Kendō und Kyudō eine Reihe weiterer Stilrichtungen vertreten jede mit ihrer eigenen Spezialisierung und in getrennten Sektionen Die Experten dieser unterschiedlichen Stilarten ubten sich ausschliesslich in den fur ihre Schulen speziellen Fertigkeiten mit der Folge dass sie nicht uber ein umfassendes System von Kampftechniken verfugten die fur die unterschiedlichen Situationen wie sie in Kriegszeiten auftreten mochten geeignet gewesen waren Es bestand also die Aufgabe ein integriertes Budō zu schaffen das anstelle der Spezialisierung eine umfassende Ausbildung in allen Sparten des Budō oder des heihō wie Hirai es vorzog zu nennen garantierte Hierfur bot Hirais Konzept des yawara die geeignete Basis und Voraussetzung So wurde zu dem Zweck eine derartige Sektion im Butokukai einzurichten welche sich dieser Aufgabe widmen sollte eine Kommission ins Leben gerufen Zum Leiter dieser neuen Sektion wurde 1942 Hirai Minoru bereits Judō Tasshi bestellt und dessen integriertes Budo System zum Lehrzweck bestimmt Nach langeren Diskussionen in der Kommission einigte man sich schliesslich auf Hirais Vorschlag die Bezeichnung Aikidō fur sein Budō das er auch gerne als Matrix Budō betrachtete zu wahlen Damit war fur Hirais System eine neue und definitive Bezeichnung gefunden Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Dainippon Butokukai vollstandig aufgelost als von den Siegermachten die Kampfkunste verboten wurden 1952 wurde mit der IMAF Kokusai Budoin die offizielle Nachfolgeorganisation gegrundet Jedoch wurde der DNBK kurze Zeit spater wieder ins Leben gerufen und existiert seit dieser Zeit Der Vorstand in Kyoto Japan ist seine Exzellenz Prinz Higashi Fushimi Jiko Vertreter der Internationalen Abteilung ist Hanshi H T Hamada Die DNBK hat mittlerweile in vielen Landern der Welt Reprasentanten die als Ansprechpartner in ihren Landern dienen Quellen BearbeitenWerner Lind Das Lexikon der Kampfkunste Edition BSK Sportverlag Berlin 2001 ISBN 3 328 00898 5 S 97 98 Interview mit Minoru Hirai in Aikido Journal 1994 Vol 21 Nr 3 S 10 15 Narita Shinjuro Kōrindō Aikidō Das Budō System des Hirai Minoru ubersetzt und herausgegeben von Gerhard Hackner Norderstedt 2007 ISBN 3833490861 Weblinks BearbeitenInternationale Website englisch Brief History of Dai Nippon Butoku Kai Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Seite der deutschen Reprasentantschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dainippon Butokukai amp oldid 217329371