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Hieronymus von Croaria um 1460 1463 vermutlich in Konstanz 1527 war ein deutscher Jurist Universitatsprofessor und Richter des Schwabischen Bundes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHieronymus von Croaria stammte aus einer Konstanzer Patrizierfamilie Sein Vater Friedrich von Croaria genannt Sattler lebte bis 1504 in Konstanz Von seiner Mutter ist nur bekannt dass sie aus Waiblingen stammte 1398 hatte das Geschlecht von Konig Wenzel das konigliche Palatinat erhalten Die damit verbundenen Pfalzgrafenfreiheiten wurden von Kaiser Friedrich III 1469 und von Konig Maximilian I 1504 bestatigt Seine Universitatsausbildung begann Croaria als vermutlich 13 Jahriger im Sommersemester 1476 an der Artistenfakultat in Basel Fur sein Rechtsstudium wechselte er nach dem Zeugnis seines Konstanzer Lateinlehrers Wenzeslaus Brack an die Universitat Pavia Am 4 Juli 1482 nahm er dort an der Wahl des Rektors teil In Pavia hat er wohl auch seinen Doktortitel im kirchlichen und weltlichen Recht Doctor iuris utriusque Doktor beider Rechte erworben mit dem er am 15 Februar 1486 an der Universitat in Tubingen immatrikuliert wurde Neben dem Ordinarius iuris civilis Ulrich Krafft seinem Studienkollegen in Basel und Pavia erhielt er sogleich vom wurttembergischen Grafen Eberhard V im Bart das vakant gewordene Ordinariat fur kanonisches Recht an der Tubinger Juristenfakultat In Italien ausgebildete Doktoren beider Rechte waren in dieser Zeit so begehrt dass er die Annahme einer undotierten Stellung nicht notig hatte Auf Grund der Berufung des Doktors beider Rechte Martin Prenninger alias Uranius aus Konstanz nach Tubingen als neuer Ordinarius fur kanonisches Recht und Rat wechselte er 1491 auf das Ordinariat fur weltliches Recht romisches kaiserliches Recht bzw Zivilrecht wahrend Krafft eine Professur in Freiburg im Breisgau annahm In den Sommersemestern 1492 und 1496 wurde er zum Rektor der Universitat Tubingen gewahlt 1 In einer Zeit dynastischer Auseinandersetzungen in Wurttemberg nach dem Tod Eberhards im Bart 1496 folgte er 1497 einer Berufung Herzog Georgs des Reichen von Bayern Landshut auf ein Ordinariat fur kanonisches Recht an der bayerischen Universitat in Ingolstadt der Vorlauferin der Universitat Munchen und liess sich dort am 8 Marz 1497 in die Matrikel der Universitat eintragen 2 3 Im Auftrag des Herzogs beteiligte er sich an Vorschlagen fur eine Universitatsreform Daneben erhielt er von 1498 bis 1518 das Amt eines Ratskonsulenten der Reichsstadt Nurnberg Hieronymus von Croaria war im Jahre 1500 Herausgeber eines ersten Drucks der Akten und Beschlusse des Konstanzer Konzils 2 Jacques Lenfant wurdigte in der 1727 erschienenen 2 Auflage seines Werks uber die Geschichte des Konstanzer Konzils die Verdienste Croarias indem er auch den Kupferstich eines Brustbilds des Ingolstadter Professors beifugte die freie Ubernahme eines heute in der Internetausgabe der Deutschen Fotothek abgebildeten Portrats vermutlich aber ein Fantasiebild sofern keine zeitgenossische Vorlage benutzt wurde 1501 heiratete Croaria die Tochter Eva des wurttembergischen Rats und Obervogts von Stuttgart Konrad von Reischach und erwarb noch im gleichen Jahr von den damals in Geldnot befindlichen Herren von Reischach das bei Sigmaringen gelegene Schloss Hornstein und den Burgstall Buttelschiess 1509 oder 1510 kaufte sein Schwager Wilhelm von Reischach diesen Besitz wieder zuruck 4 Im Jahr nach seinem Wechsel an die Universitat Ingolstadt 1498 stand Croaria in den Diensten Herzog Georgs als Rat und Mitglied des Hofgerichts nach dem Tod Georgs 1503 und dem sich anschliessenden Landshuter Erbfolgekrieg auch als Rat im Dienst des bayerischen Herzogs Albrecht IV Bayern seit 1504 und seines Nachfolgers Herzog Wilhelm IV seit 1508 Der Schwabische Reichskreis schlug ihn 1507 ohne Erfolg als Assessor zum Reichskammergericht vor Daraufhin ubernahm er am 10 Dezember 1507 das Amt eines Fiskalprokurators beim Reichskammergericht im Marz 1508 auch das Amt eines koniglichen Kammerfiskals und liess sich fur diese Zeit von seiner Professur beurlauben Nach dem Wegzug des Reichskammergerichts von Regensburg nach Worms Ende April 1509 nahm er seine Lehrtatigkeit in Ingolstadt bis Juni 1516 wieder auf Am 23 Januar 1513 wurde Croaria nachdem der Bundesrichter fur die Fursten im Schwabischen Bund Johannes Reuchlin von seinem Richteramt wegen des Umzugs des Bundesgerichts von Tubingen nach Augsburg am Ende dieses Monats zusammen mit den beiden anderen Bundesrichtern zuruckgetreten war auf bayerischen Vorschlag zum Nachfolger Reuchlins gewahlt 2 Die Auseinandersetzungen mit dem bayerischen Rat Leonhard von Eck wegen einer neuen Ingolstadter Universitatsreform veranlassten jedoch Croaria sein bis Juni 1516 bezeugtes Lehramt aufzugeben und in pfalz neuburgische Dienste zu wechseln Noch 1516 wurde Croaria Rat von Pfalzgraf Friedrich II dem Weisen bis 1522 Regent von Pfalz Neuburg und gehorte dem Neuburger Hofgericht und dem Neuburger Landtag bis in seine letzten Lebensjahre an Ausserdem diente er 1520 dem jungen Herzog Philipp Herzogtum Pfalz Neuburg aus Anlass einer vorubergehenden schweren Erkrankung als Hofmeister Um 1522 war er Landrichter in Lengenfeld 5 Nachdem er 1515 Schloss und Dorf Tapfheim im Donaugebiet erworben hatte wurde er auch oettingischer Lehensmann Kaiser Maximilian I belehnte ihn 1516 mit Halsgericht und Blutbann zu Tapfheim Ein bleibendes Verdienst sicherte sich Croaria 1520 durch einen richtungsweisenden Entwurf zur bayerischen Gerichtsordnung zusammen mit einem Entwurf von Appellationsvorschriften als formliches Rechtsmittel Er starb 1527 an unbekanntem Ort und hinterliess drei Sohne und eine Tochter Werke BearbeitenAls Herausgeber Acta scitu dignissima docteque concinnata Constantiensis concilii celebratissimi Hagenau Gran Augsburg Rynman 1500 Digitalisat Nachdrucke Paris 1506 Paris 1514 Literatur BearbeitenTheodor Muther Croaria Hieronymus von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 600 Fridolin Solleder Croaria Hieronymus von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 416 f Digitalisat Karl Konrad Finke Hieronymus von Croaria um 1463 bis 1527 In Die Professoren der Tubinger Juristenfakultat 1477 1535 Tubinger Professorenkatalog Bd 1 2 Bearbeitet von Karl Konrad Finke Jan Thorbecke Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7995 5452 7 S 98 115 Weblinks BearbeitenHieronymus von Croaria Deutsche Fotothek Einzelnachweise Bearbeiten Briefwechsel Heinrich Bebel Datenbank Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Regest Nr 405 An den Rektor Hieronymus von Croaria und die Professoren der Universitat Tubingen ohne Ort 22 Juli 1496 a b c 1 Briefwechsel Hieronymus de Croaria an Eck Archivlink Memento vom 10 Marz 2016 im Internet Archive Briefwechsel Eck an Hieronymus de Croaria Archivierte Kopie Memento vom 25 Dezember 2015 im Internet Archive Burg Hornstein Hornstein Baden Wurttemberg Pfalzgraf Ottheinrich reitet durch sein Land Memento vom 28 Mai 2007 im Internet Archive Normdaten Person GND 100726879 lobid OGND AKS VIAF 12657718 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Croaria Hieronymus vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Rechtsgelehrter und kaiserlicher BundesrichterGEBURTSDATUM um 1460GEBURTSORT unsicher KonstanzSTERBEDATUM 1527 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hieronymus von Croaria amp oldid 229681992