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Herzsport auch Coronarsport oder Koronarsport genannt ist eine Rehabilitationsmassnahme fur Patienten mit kardialen Erkrankungen Nach Abschluss der kardiologischen Behandlung wird zur Wiederherstellung bzw Optimierung der durch die Erkrankung moglicherweise reduzierten korperlichen Fahigkeiten der Herzsport arztlich verordnet und von den Krankenkassen je nach Krankheitsbild des Einzelnen finanziell uber einen kurzen Zeitraum 1 2 Jahre oder langere Zeitraume gefordert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Koronarsports in Deutschland 2 Durchfuhrung 3 Ziele 4 Medizinischer Hintergrund 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte des Koronarsports in Deutschland BearbeitenDie ersten Dauerlaufgruppen zum Koronarsport wurden von Ernst van Aaken in Waldniel Ende der 1960er Jahre gegrundet Die griff das Institut fur Leibesubungen der Georg August Universitat Gottingen auf wo Wilhelm Henze und Rolf Dieckmann ein Modell entwickelte das auch Spielelemente enthielt und seit Mitte der 1970er Jahre zunachst in Niedersachsen ebenso aber in den Median Kliniken Bernkastel durch Dipl Sportlehrer Sportwissenschaftler Peter Reinartz Absolvent der Johannes Gutenberg Universitat Mainz dann bundesweit Verbreitung fand 1 Sie waren damit auch insgesamt fuhrend da die Entwicklung weltweit zum selben Zeitpunkt das bisherige Paradigma des Schonens umkehrte 2 Durchfuhrung BearbeitenDer Herzsport wird von Gesundheitssportvereinen Sportvereinen Rehabilitationskliniken und anderen Tragern z B Diakonieverein Kneippverein VHS oder von Kardiologen in einem Forderverein 3 in Form von ortlichen Herzsportgruppen auch Coronargruppen genannt durchgefuhrt Dabei werden die Patienten nach einer kardiologischen Untersuchung hinsichtlich ihrer aktuellen Leistungsfahigkeit und der Rehabilitationsziele beurteilt und danach in verschiedene Gruppen eingeteilt Ubungsgruppen bei einer Belastbarkeit von weniger als 75 W Trainingsgruppen bei einer Belastbarkeit von mehr als 75 W Anhand dieser Beurteilung und Gruppenzuordnung werden die Patienten unter kardiologischer Kontrolle durch einen bei der Ubungs oder Trainingsveranstaltung anwesenden Arzt betreut und von einem speziell ausgebildeten Herzsport Ubungsleiter angeleitet Ziele BearbeitenDer Patient soll seine individuellen Moglichkeiten im Rahmen der jeweiligen Erkrankung und daraus resultierenden Einschrankungen einschatzen und nutzen lernen Die Situation nach kardialen Erkrankungen ist fur den Patienten in zweierlei Hinsicht problematisch er muss die neue physiologische Situation annehmen und seine neuen Grenzen kennenlernen und er muss die psychologische Problematik Erkennen der eigenen Schwache Schwachung und daraus resultierender Belastungsangst uberwinden Daher ist nicht eine Ausdauer Leistungssteigerung das Ziel einer Herzsportgruppe sondern die Vermeidung falscher Schonung die Anpassung der Koordination und das Erkennen der vorhandenen Leistungsfahigkeit und deren Grenzen Damit sollen die Patienten in die Lage versetzt werden die ihnen zur Verfugung stehenden Moglichkeiten angstfrei zu nutzen und eine Wiedereingliederung in das Berufsleben zu erreichen Medizinischer Hintergrund BearbeitenChronische Herzerkrankungen wirken auf den gesamten Organismus Durch eine Uberschonung werden die negativen Auswirkungen der Herzerkrankung erhoht eine der Erkrankung angepasste korperliche Betatigung wirkt dem entgegen und verbessert den Allgemeinzustand Fur die Besonderheiten des Herzsports bei Kindern siehe Kinderherzsport Einzelnachweise Bearbeiten Arnd Kruger Geschichte der Bewegungstherapie in Praventivmedizin Heidelberg Springer Loseblatt Sammlung 1999 07 06 1 22 Victor Gottheiner 1968 Long range strenuous sports training for cardiac reconditioning and rehabilitation in The American Journal of Cardiology 22 1968 426 435 Herzsport Dithmarschen in Heide Forderverein Ambulante Koronargruppen Dithmarschen e V Literatur BearbeitenI Siegfried G Hoffmann Neue Aspekte im Herzsport Dusseldorf Koln German Medical Science 2005 Doc04sportmed1 mit 9 Beitragen Online verfugbar als pdf 310 KB und shtml 110 KB Christoph Raschka Marie Louise Vogel Herzsport Erfolgreiche Bewegungsprogramme fur stationare und ambulante Gruppen 2009 Wiebelsheim ISBN 978 3 7853 1789 1 Michael Matlik Martin Unverdorben Herzgruppenbetreuung in Theorie und Praxis Ganzheitliche Rehabilitation bei Herz Kreislauf Erkrankungen 2014 Ballingen ISBN 978 3 941964 66 2 Susanne Unverdorben Martin Unverdorben Kardiologie kompakt Kleines Fachlexikon fur Patienten und Ubungsleiter 2013 Ballingen ISBN 978 3 943996 09 8Weblinks BearbeitenDeutsche Gesellschaft fur Pravention und Rehabilitation von Herz Kreislauferkrankungen Deutsche Herzstiftung Pressemeldung zum Thema Beispiel Forderverein Ambulante Koronargruppen DithmarschenNormdaten Sachbegriff GND 4321181 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzsport amp oldid 229209830