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Hermatobates ist eine Gattung der Wanzen Sie ist die einzige Gattung der Familie Hermatobatidae innerhalb der Teilordnung Gerromorpha und eine der wenigen rein marin lebenden Insektengruppen HermatobatesHermatobates djiboutensisSystematikOrdnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Wanzen Heteroptera Teilordnung GerromorphaUberfamilie HydrometroideaFamilie HermatobatidaeGattung HermatobatesWissenschaftlicher Name der FamilieHermatobatidaePoisson 1965Wissenschaftlicher Name der GattungHermatobatesCarpenter 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen und Lebensweise 3 Taxonomie und Systematik 4 Belege 4 1 Einzelnachweise 4 2 LiteraturMerkmale BearbeitenDie Wanzen werden 2 7 bis 4 0 Millimeter lang Ihr Korper ist eiformig und erinnert an aptere flugellose Wasserlaufer mit kurzem Korper Sie sind schwarz bis dunkelbraun gefarbt Die Tiere sind gut an ein Leben im Meer angepasst und haben grosse Facettenaugen fur das Sehen im Wasser und kraftige Klauen fur das Festklammern an Felsen in der Gezeitenzone Der Korper und auch die relativ kurzen Extremitaten sind mit kurzen samtigen Haaren uberzogen Der sehr breite Kopf ist nach unten gerichtet Punktaugen Ocelli fehlen Die Fuhler sind ziemlich lang wobei das zweite Glied am langsten ist Sie lenken ziemlich knapp nebeneinander und weit entfernt vom Vorderrand der Facettenaugen ein Das Pronotum ist sehr kurz Meso und Metanotum sind verwachsen und reichen bei den Mannchen bis uber den Hinterleib Bei den Weibchen ist das Mesonotum seitlich mit Loben versehen Die Duftdrusenoffnungen am Metathorax sind unter dem Rand des Metasternums verdeckt Alle bisher bekannten Arten sind apter flugellos Das erste Beinpaar ist kurz und kraftig Die der Mannchen sind verdickt was vermutlich dem besseren Packen des Weibchens dient Die schlanken aber kraftigen Klauen entspringen am ersten Beinpaar knapp vor bei den ubrigen Beinen direkt an Spitze der Tarsen Alle Beine haben drei Tarsenglieder wobei das erste Glied sehr kurz ist Alle Huften Coxen sind horizontal orientiert und nach hinten gerichtet Der Hinterleib ist stark modifiziert und stark verkurzt Viele Terga und Sterna sind insbesondere bei den Weibchen verwachsen Die Duftdrusenoffnungen befinden sich bei den Nymphen am Tergit des vierten Hinterleibssegments Der Ovipositor der Weibchen ist im Vergleich zu anderen Arten der Gerromorpha stark zuruckgebildet Die Pygophore der Mannchen ist kugelig und gedreht sodass die Offnung dorsal liegt 1 2 Vorkommen und Lebensweise BearbeitenDie meisten bekannten Arten der Gattung sind im Indischen oder im Pazifischen Ozean verbreitet Nur eine Art Hermatobates bredini ist von den Westindischen Inseln bekannt Die Wanzen besiedeln Korallenriffe und Felsen im Meer Bei Flut ziehen sie sich in eine Luftblase zuruck und kommen zum Fressen bei Ebbe wieder hervor Diejenigen die es vor der Flut nicht rechtzeitig in eine Luftblase schaffen konnen jedoch die Flut auf der Wasseroberflache uberstehen Sie bewegen sich auf dieser sehr schnell und konnen auch beachtlich weit springen Die Entwicklung erfolgt mit nur vier Nymphalstadien 1 Taxonomie und Systematik BearbeitenCarpenter beschrieb die Gruppe 1892 als Gattung der Wasserlaufer Gerridae Coutiere amp Martin erhoben sie 1901 in den Rang einer Unterfamilie Hermatobatinae Erst 1965 erhielt das Taxon durch Poisson den bis heute anerkannten Familienrang Vermutlich ist sie die Schwestergruppe des Taxons Bachlaufer Veliidae Wasserlaufer Gerridae 1 Lange Zeit existierte lediglich eine kleine Anzahl Belegexemplare der Familie da die Tiere trotz intensiver Suche nur sehr selten gefunden wurden Neun Arten wurden lediglich anhand von 14 Tieren erstbeschrieben John T Polhemus und Dan A Polhemus versuchten diesen Umstand zu andern und widmeten sich intensiv dieser Tiergruppe In mehreren Jahren langer Arbeit an 50 Orten in 20 Staaten der Welt konnten sie schliesslich bis 2012 uber 1000 Exemplare fangen und die Forschung an den Tieren damit stark vorantreiben Sie entdeckten dabei ausserdem zwei neue Arten der Gattung 3 Folgende 12 Arten werden der Gattung und Familie zugerechnet 3 Hermatobates haddoni Carpenter 1892 Syn H walkeri China 1957 nordliche und westliche Kuste Australiens und angrenzende Inseln Hermatobates hawaiiensis China 1956 Hawaii Hermatobates bredini Herring 1965 Inseln der Karibik Hermatobates tiarae Herring 1965 Ostpazifik sudlich des Aquators Hermatobates palmyra Polhemus amp Polhemus 2012 Palmyra Atoll und Pagan Hermatobates djiboutensis Coutiere amp Martin 1901 westlicher Indischer Ozean Hermatobates singaporensis Cheng 1976 Strasse von Malakka und nordlich gelegene Kustenabschnitte Hermatobates weddi China 1957 Australien Neukaledonien Papua Neuguinea Osttimor Indonesien Tonga Fiji und Salomonen Hermatobates marchei Coutiere amp Martin 1901 Philippinen Karolinen Neuguinea Hermatobates kula Polhemus amp Polhemus 2006 ausserster Osten Neuguineas und die ostlich davon liegenden Inseln Hermatobates armatus Andersen amp Weir 2000 Chesterfieldinseln Hermatobates schuhi Polhemus amp Polhemus 2012 Tokara Inseln Ryukyu Inseln Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 S 97f Family Hermatobatidae Australian Biological Resources Study Australian Faunal Directory abgerufen am 28 Dezember 2013 a b John T Polhemus Dan A Polhemus A Review of the GenusHermatobates Heteroptera Hermatobatidae with Descriptions of Two New Species Entomologica Americana 118 1 S 202 241 2012 Literatur Bearbeiten R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermatobates amp oldid 209952500