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Hermann der Cherusker ist ein 1965 entstandener deutsch italienischer Spielfilm mit Hans von Borsody in der Titelrolle sowie Cameron Mitchell als sein Gegenspieler und Antonella Lualdi in der weiblichen Hauptrolle FilmTitel Hermann der CheruskerOriginaltitel Hermann der CheruskerIl massacro della Foresta NeraProduktionsland DeutschlandItalienOriginalsprache DeutschEnglischItalienischErscheinungsjahr 1966Lange 82 86 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Ferdinando Baldi als Ferdy Baldwin Drehbuch Ferdinando BaldiAldriano BolzoniAlessandro FerrauFranz Josef Gottlieb deutsche Bearb Produktion Peter CarstenMusik Carlo Savina als Charles Hanger Kamera Riccardo Pallottini als Lucky Satson Schnitt Otello ColangeliBesetzungHans von Borsody Arminius genannt Hermann der Cherusker Cameron Mitchell Aulus Colonna internationale Version Aulus Caecina romischer Feldherr Antonella Lualdi Tusnelda Remo de Angelis Varus Beba Loncar Livia Geliebte des Colonna Peter Carsten Sigmund Tusneldas Bruder Dieter Eppler Ruppert Vladimir Medar Segestes Tusneldas Vater Paul Windsor Curio romischer Offizier Aleksandar Gavric Epamiones ein Handler Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen und Wissenswertes 3 Zum historischen Hintergrund 4 Kritiken und Rezeption 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksHandlung BearbeitenGermanien im Jahre 9 nach Christi Geburt Die Romer sind tief in den Norden des Landes eingefallen und plundern brandschatzen und versklaven unter der Fuhrung des Feldherrn Aulus Colonna die Bewohner der germanischen Dorfer da der geforderte Tribut nicht bezahlt wurde Doch sie stossen unerwartet auf ernst zu nehmendem Widerstand denn erstmals schlagen die Germanen zuruck und befreien die Sklaven Der Germane Hermann Anfuhrer der germanischen Hilfstruppen der Romer unter der Fuhrung des Varus kehrt wenig spater an der Seite Colonnas nach Rom zuruck und wird fur seine Dienste mit dem Schwert der Pratorianergarde belohnt Als ein romischer Offizier in Anwesenheit Colonnas abfallig uber den Cherusker aus Germanien spricht wird Hermann klar dass die Romer sein Volk als Barbaren verachten und es niemals als gleichwertig behandeln wird Daraufhin kehrt er dieser Armee den Rucken zu und geht zuruck zu den Seinen In der Heimat angekommen trifft Hermann im Dorf des Segestes dessen Tochter Tusnelda seine Jugendliebe wieder Hermann versucht den Germanen klarzumachen dass man das Joch der romischen Unterdruckung jetzt abschutteln musse doch finden seine Worte bei den eigenen Leuten anfanglich keinen Widerhall Nur muhsam kann er schliesslich die germanischen Stamme einigen und fur den Kampf gegen die romische Besatzerarmee begeistern Mit kampferischen Worten in einer flammenden Rede fordert er seine Leute auf ihm zu folgen und zu den Waffen zu greifen Ihr wart einmal frei und unabhangig aber das seid ihr nicht mehr Was seid ihr schon weiter als die Knechte eines Weltreichs an das ihr Tribut zahlen musst Ich sage euch nun Auch Rom ist verwundbar Hier auf unserem Boden konnen wir Rom schlagen Die Stunde des Aufstandes gegen die Okkupanten hat nun geschlagen Die Aktivitaten am Nordrand des Reichs sind im fernen Rom auch dem Kaiser Augustus nicht unbemerkt geblieben Er gibt daher Colonna einem seiner besten und erfahrensten Kommandeure den Befehl mit seinen Truppen nach Germanien zuruckzukehren um den romischen Statthalter Varus bei der Unterwerfung der aufmupfigen Eingeborenen tatkraftig zu unterstutzen Segestes warnt indes Colonna vor dass Hermann gegen die Romer zu Felde ziehen wolle und der Cherusker die Marschroute von den Legionen des Varus kennen wurde Um Zeit zu gewinnen sein Heer in Stellung zu bringen und Arminius unter Druck zu setzen entfuhrt Colonna daraufhin die schone Tusnelda die Herzdame seines germanischen Gegenspielers und will sie in einer Festung unter strenger Bewachung festhalten Zwischen Hermann und Colonna kommt es zu einer direkten Konfrontation bei der der Romer deutliche Blessuren davontragt und in Gefangenschaft gerat Aus Grossmut heraus und aus der Unkenntnis dass Tusnelda auf Befehl Colonnas festgesetzt wurde lasst Hermann jedoch den romischen Feldherrn aus alter Verbundenheit heraus wieder ziehen Der Anfuhrer der Germanen ruft nunmehr eine weitere Versammlung seiner Leute ein um seinen Heerfuhrern seinen Schlachtplan zu erlautern In der Zwischenzeit hat Colonna mit seinen Leuten das Romerlager verlassen um den in Bedrangnis zu geratenden Varus beizustehen Er hofft dass Hermann das Romerlager angreift um Tusnelda zu befreien So kann er Colonna Zeit gewinnen Eine Vorhut der Germanen fangt jedoch die Romer ab und vernichtet sie Hermann betritt das Lager und kann seine Tusnelda in die Arme nehmen Anschliessend marschiert er mit seinen Germanenkriegern in Richtung romischer Streitmacht um in der Schlacht gegen Varus und dessen Hauptheer die Entscheidung zu suchen Varus und seine romische Streitmacht werden von Hermann in einen Hinterhalt gelockt und in einer umfassenden Entscheidungsschlacht die geografisch wohl nicht ganz korrekt als die Schlacht im Teutoburger Wald in die Geschichtsbucher einging bei einem harten Kampf Mann gegen Mann vernichtet Am Ende wird dem Kaiser in Rom Bericht erstattet August ruft voller Verzweiflung Varus Varus gib mir meine Legionen wieder Diese entscheidende Niederlage besiegelt endgultig das Ende der Herrschaft Roms uber weite Teile Germaniens Produktionsnotizen und Wissenswertes BearbeitenHermann der Cherusker wurde bereits 1965 aus Kostengrunden in Jugoslawien gedreht und angeblich 1966 uraufgefuhrt Auffuhrungsort derzeit unbekannt Trotz des preisgunstigen Produktionsortes verschlang dieser Film rund zwei Millionen DM Aufgrund zahlreicher Streitigkeiten zwischen den deutschen und den italienischen Filmpartnern wurde das Epos in Deutschland erst ab dem 3 Februar 1977 Premiere in Detmold in Italien sogar erst ab dem 20 Mai 1982 gezeigt Parallel zu diesem Film entstand mit weitgehend gleichem Stab und Darstellern All ombra delle aquile der auch etliche Szenen aus Hermann der Cherusker umsynchronisert erneut benutzte Regisseur Ferdinando Baldi wahlte fur die internationale Vermarktung den Anglizismus Ferdy Baldwin Rudolf Nussgruber war ungenannt an der Regie beteiligt Es gibt einige Unterschiede zwischen der deutschen und der italienischen bzw internationalen Fassung Bei der deutschen Version wird sehr viel starker das Augenmerk auf die Germanen und ihren Freiheitskampf gelegt Auch sind Namensunterschiede feststellbar Wahrend der von Cameron Mitchell gespielte Romer Aulus Colonna eine fiktive Figur heisst ist sein Name in der italienischen Aulus Caecina ein Legat der tatsachlich existierte Daruber hinaus sind den federfuhrenden Italienern bei der Kostumierung der Germanen grobe Schnitzer passiert Wie man in zeitgenossischen Kritiken des Jahres 1977 lesen konnte erinnerten die mit Fellmutzen behuteten teutonischen Recken optisch eher an Tataren Donkosaken oder Kirgisen Auch bot die im Film zu sehende eher an eine Tundra erinnernde jugoslawische Landschaft keinerlei Identifizierungsmoglichkeiten mit dem tatsachlichen Handlungsort dem Teutoburger Wald Die Gottlieb sche Buch bzw Schnittfassung arbeitet sehr viel mehr den heroischen Charakter der germanischen Verteidiger heraus wahrend die italienische Fassung den heroischen Charakter der romischen Legionare in den Vordergrund stellt Der englische Filmtitel lautet Massacre in the Black Forest obwohl der Film im Teutoburger Wald spielt nicht im Schwarzwald Zum historischen Hintergrund BearbeitenIn der Schlacht im Teutoburger Wald auch bekannt als Varusschlacht oder Hermannsschlacht erlitten in der zweiten Halfte des Jahres 9 n Chr drei romische Legionen samt Hilfstruppen unter Publius Quinctilius Varus im Norden Germaniens eine vernichtende Niederlage gegen ein germanisches Heer unter Fuhrung des Arminius in Deutschland zumeist Hermann der Cherusker genannt Die Schlacht in der ein Achtel des Gesamtheeres des Romischen Reiches vernichtet wurde leitete das Ende der romischen Bemuhungen ein die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens bis zur Elbe zu einer Provinz des Romischen Reichs zu machen Als Ort der Schlacht werden verschiedene Statten in Ostwestfalen Norddeutschland und in den Niederlanden vermutet Kritiken und Rezeption Bearbeiten Kuriose Umstande 1965 drehte Ferdy Baldwin in deutsch italienischer Koproduktion einen Historienstreifen uber die Schlacht im Teutoburger Wald Erst jetzt kommt er in die Kinos nachdem in der Zwischenzeit manche Operation an dem kolossalen Opus unternommen worden ist Der Titel Hermann der Cherusker Hamburger Abendblattvom 18 Februar 1977 alberne Schwertprugelei um einen Knuppeldamm Westfalischer Anzeigervom 5 Februar 1977 blutrunstiges grobschlachtiges Heldenepos Die Weltvom 22 Februar 1977 S 15 Mischung aus Marchenstunde und Schulfunkdrama Westfalische Nachrichtenvom 7 Mai 1977 Der fertige Film kam 1977 in die deutschen Kinos Bei den Zuschauern stiess er auf wenig positive Resonanz In Rezensionen wurde mehrfach auf die fehlende Authentizitat der Produktion hingewiesen Arminius und seine Krieger mussten Fellmutzen tragen und in Holzhutten in der Tundra leben da die Produzenten um Kosten zu sparen auf alte Kostume Requisiten und Kulissen zuruckgegriffen hatten Im Ganzen erinnerte die Verfilmung weniger an die Antikenepen Hollywoods als an die zahlreichen Spaghetti Western die einige Mitglieder der Filmcrew zuvor produziert hatten 1 Im Lexikon des internationalen Films heisst es Triv i ale Mischung aus Schlachtenspektakel und naiver Geschichtsbelehrung mit der Absicht zu demonstrieren dass Freiheitswille und Einigkeit jeder Gewaltherrschaft uberlegen sind 2 Literatur BearbeitenStefan Noack Gebt mir meine Millionen wieder Der Spielfilm Hermann der Cherusker als Beispiel einer multinationalen Varusschlacht Adaption in den 1960er und 1970er Jahren Freie Universitat Berlin Berlin 2012 ungedruckte Seminararbeit Frank Schlumm Arminius im Spielfilm Die Behandlung des Mythos in den drei deutschen Hermannschlacht Spielfilmen Freie Universitat Berlin Berlin 2010 ungedruckte Magisterarbeit Thomas Tode Tom Stern Noch immer geht der Schatten des Varus um und nimmt an den Enkeln des Arminius furchterliche Rache Die Darstellung der Varusschlacht im Film In Kurt Denzer Herausgeber Funde Filme falsche Freunde Der Archaologiefilm im Dienst von Profit und Propaganda Kiel 2003 S 145 167 Einzelnachweise Bearbeiten Kritik auf Uni Kiel de Memento des Originals vom 16 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni kiel de Hermann der Cherusker In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 13 November 2015 Weblinks BearbeitenHermann der Cherusker in der Internet Movie Database englisch Hermann der Cherusker bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann der Cherusker Film amp oldid 237978775