Hermann Neubert (* 9. Dezember 1892 in Leipzig; † 20. April 1980 in West-Berlin) war ein deutscher wissenschaftlicher Bibliothekar.
Leben und Wirken Bearbeiten
Neubert, Sohn eines Postsekretärs, studierte an der Universität Leipzig Mathematik, Geografie und Physik und promovierte dort zum Dr. phil. Nachdem er sich 1915 im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger gemeldet hatte, musste er den Militärdienst im März 1915 wegen einer Verwundung beenden. Seine Karriere als Bibliothekar begann er 1919 an der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden, zunächst als Volontär, 1921 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und wurde 1925 Landesbibliothekar. 1929 wechselte er an die Bibliothek der Technischen Hochschule Dresden. Hier wurde er 1934 zum Oberbibliothekar ernannt und amtierte von 1939 bis zu seiner Entlassung Ende Oktober 1945 wegen Mitgliedschaft in der NSDAP als Direktor. Nachdem er sich vergeblich um seine Wiedereinstellung bemüht hatte, verließ er die Sowjetische Besatzungszone und wurde 1950 Direktor der Bibliothek der Technischen Universität Berlin. 1958 ging er in Rente.
Schriften (Auswahl) Bearbeiten
- Zur Geschichte der Sächsischen Landesbibliothek. Leipzig 1936.
- (Hrsg.): Festschrift Martin Bollert zum 60. Geburtstage. Dresden 1936.
Literatur Bearbeiten
- Neubert, Hermann. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1966. Walter de Gruyter & Co, Berlin 1966, S. 1715.
- Konstantin Hermann: Die Sächsische Landesbibliothek 1933–1945. Martin Bollert und Hermann Neubert – zwei Epochen in zwölf Jahren? In: Wissenschaftliche Bibliothekare im Nationalsozialismus, 2011, S. 289–308.
Weblinks Bearbeiten
- Hans-Dieter Wüstling: Hermann Neubert. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.