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Herbert Olivecrona 11 Juli 1891 in Visby 15 Januar 1980 in Stockholm war ein schwedischer Neurochirurg bekannt als Gehirnchirurg Herbert OlivecronaOtfrid Foerster Herbert Olivecrona und Wilhelm Tonnis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOlivecrona dessen Familie ursprunglich im 17 Jahrhundert aus Finnland nach Schweden einwanderte war der Sohn des Richters Axel Olivecrona 1860 1948 und der Grafin Ebba Morner und ging in Uppsala zur Schule Ab 1909 studierte er Medizin an der Universitat Uppsala ab 1912 am Karolinska Institut wo er zwei Jahre Assistent am Pathologischen Institut war ebenso wie am Pathologischen Institut der Stadtischen Krankenhauser in Dortmund 1918 machte er seinen Abschluss und wurde Assistant an der Chirurgie der Universitats Klinik der Universitat Leipzig wo er sich der Gehirnchirurgie zuwandte 1919 wurde er Assistenzarzt am Serafimer Hospital in Stockholm dem Universitats Krankenhaus Im selben Jahr ging er fur ein Jahr mit einem Stipendium der Amerikanisch Schwedischen Gesellschaft an das Hunterian Laboratory der Johns Hopkins University Dort lernte er auch als Observator in der Klinik des beruhmten Chirurgen William Stewart Halsted Ab 1920 war er wieder am Serafimer Hospital in Stockholm wo er Oberarzt wurde und eine grosse Anzahl Gehirntumore operierte als damals einziger Chirurg in Schweden Er wurde dabei von dem Rontgenologen Erik Lysholm 1891 1947 unterstutzt der ab Mitte der 1920er Jahre von Olivecrona dazu ermutigt neue diagnostische Techniken fur die Gehirnchirurgie wie die Ventrikulographie diagnostische Neuroradiologie zur genauen Lokalisierung von Tumoren entwickelte 1922 wurde Olivecrona promoviert Ab 1924 war er ausserordentlicher und ab 1935 ordentlicher Professor fur Neurochirurgie am Karolinska Institut was er bis 1960 blieb Sein Lehrstuhl war einer der ersten derartigen in Europa 1929 war er einen Monat lang Hospitant beim US amerikanischen Chirurgen Harvey Cushing der von Olivecrona bei einem Besuch 1929 in Stockholm so beeindruckt war dass er ihn auf dem Internationalen Kongress fur Neurologie in Bern 1931 mit 27 anderen ausgewahlten Chirurgen auf ein privates Banquet einlud 1 Ab 1930 war er Chefarzt der Neurochirurgie am Serafimer Hospital in Stockholm mit einer eigenen Abteilung von 50 Betten Zu Olivecronas bekanntesten Patienten gehorte der ungarische Schriftsteller Frigyes Karinthy dem er 1936 einen Gehirntumor bei lokaler Betaubung operierte Karinthy schrieb seine Erfahrungen aus der Operation unter dem Titel Reise um meinen Schadel nieder Olivecronas Abteilung wurde zu einem Anziehungspunkt von Neurochirurgen aus aller Welt die bei ihm lernten 1960 ging er als Professor in den Ruhestand praktizierte aber noch weiter privat 1951 fuhrte er die erste Hypophysektomie durch Entfernung der chirurgisch schwer zuganglichen Hypophyse 2 Er fuhrte die Operation mehrfach durch als Mittel zur Bekampfung schwerer Krebserkrankungen 1960 richtete er auf Einladung der agyptischen Regierung eine Neurochirurgie in Kairo ein 1956 erhielt er die erste Fedor Krause Medaille Er war mehrfacher Ehrendoktor unter anderem Athen Koln und Mitglied der Leopoldina Ab 1954 gab er mit Wilhelm Tonnis 1898 1978 der in den 1930er Jahren bei Olivecrona sieben Monate Assistent gewesen war 3 und von 1932 bis 1936 mit seinem Chef Fritz Konig eine neurochirurgische Abteilung in Wurzburg 4 aufgebaut hatte das Handbuch der Neurochirurgie heraus Es erschien in mehreren Banden beim Springer Verlag von 1954 bis 1974 Er gab auch 1941 die Neuauflage von Fedor Krauses Spezielle Chirurgie der Gehirnkrankheiten neu heraus mit Berthold Ostertag Heinrich Schum Erik Lysholm Schriften Bearbeitenmit E Lysholm Notes on the roentgen therapy of gliomas of the brain In Acta radiologica Band 7 1926 S 259 ff Die chirurgische Behandlung der Gehirntumoren Eine klinische Studie Springer Berlin 1927 mit Hilding Bergstrand und Wilhelm Tonnis Gefassmissbildungen und Gefassgeschwulste des Gehirns Thieme Leipzig 1936 als Hrsg mit Wilhelm Tonnis Handbuch der Neurochirurgie Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1954 ff Literatur BearbeitenB Ljunggren Herbert Olivecrona founder of Swedish neurosurgery In Journal of Neurosurgery Band 78 Nr 1 1993 S 142 149 doi 10 3171 jns 1993 78 1 0142 Ulrike Eisenberg Der schwedische Neurochirurg Herbert Olivecrona 1891 1980 und seine Kontakte nach West und Ost Deutschland im Kalten Krieg In Medizinhistorisches Journal Band 57 Nr 2 2022 S 133 181 doi 10 25162 mhj 2022 0005 Weblinks BearbeitenBiographie Machinis Fountas Olivecrona and the development of neurosurgery in the middle of the twentieth century Medscape Today 2006Einzelnachweise Bearbeiten B Ljunggren Herbert Olivecrona founder of swedish neurochirurgy J Neurosurgery Band 78 1998 S 142 Spiegel Bericht 1 September 1954 Tonnis Gehirnchirurgie in Schweden Berichte uber eine siebenmonatige Assistentenzeit an der Neurochirurgischen Abteilung Dozent Dr Olivecronas in Stockholm Deutsche Zeitschrift fur Nervenheilkunde Band 131 1933 S 205 Ernst Kern Sehen Denken Handeln eines Chirurgen im 20 Jahrhundert ecomed Landsberg am Lech 2000 ISBN 3 609 20149 5 S 157 Normdaten Person GND 130331716 lobid OGND AKS VIAF 84841642 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olivecrona HerbertKURZBESCHREIBUNG schwedischer NeurochirurgGEBURTSDATUM 11 Juli 1891GEBURTSORT VisbySTERBEDATUM 15 Januar 1980STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Olivecrona amp oldid 229058717