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Herbert Dittgen 7 Oktober 1956 in Dinslaken 2 November 2007 in Berkeley war ein deutscher Politikwissenschaftler Herbert Dittgen 2005Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Arbeit 3 Wichtige Veroffentlichungen 3 1 Bucher 3 2 Aufsatze 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDittgen wurde 1956 als Sohn des Kulturamtsleiters Wilhelm Dittgen in Dinslaken am Niederrhein geboren Sein Abitur erwarb er 1977 am Otto Hahn Gymnasium in Dinslaken Zwischen 1978 und 1983 studierte er Politikwissenschaft Volkswirtschaftslehre und Germanistik an der Albert Ludwigs Universitat in Freiburg im Breisgau Sein Magisterexamen erhielt er 1983 1984 schloss er ein Studium an der Georgetown University in Washington D C in den USA an Zwischen 1985 und 1988 war er Lehrbeauftragter und Wissenschaftlicher Assistent am Seminar fur Wissenschaftliche Politik der Universitat Freiburg Er promovierte 1988 bei Dieter Oberndorfer an der Universitat Freiburg 1995 habilitierte er an der Universitat Gottingen Zwischen 1998 und 2000 vertrat er eine Professur fur Politikwissenschaften an der Johannes Gutenberg Universitat in Mainz die er anschliessend von 2000 bis 2007 als ordentlicher Professor fur Internationale Beziehungen innehatte Im Wintersemester 2007 begann er ein Forschungssemester an der University of California in Berkeley Dort verstarb er am 2 November 2007 an einem Herzinfarkt Wissenschaftliche Arbeit BearbeitenNachdem Dittgen 1986 Zwischen Politik und Freiheit Alexis de Tocqueville und Karl Marx veroffentlicht hatte wandte er sich verstarkt der amerikanischen Aussenpolitik zu So verfasste er 1991 ein Buch das die deutsch amerikanischen Sicherheitsbeziehungen in der Ara Helmut Schmidt analysiert und dabei speziell auf die Vorgeschichte und die Folgen des NATO Doppelbeschlusses eingeht Er spezialisierte sich weiter auf die amerikanische Aussenpolitik und konzentrierte sich im Speziellen auf das Dilemma der amerikanischen Aussenpolitik nach dem Kalten Krieg So wirkte er als Mitherausgeber des Sammelbandes Das amerikanische Dilemma fur das er den Aufsatz Das Dilemma der amerikanischen Aussenpolitik Auf der Suche nach einer neuen Strategie verfasste In seinem Hauptwerk das gleichzeitig seine Habilitationsschrift war Amerikanische Demokratie und Weltpolitik verfasste Dittgen eine umfassende Strukturanalyse der Aussenpolitik der Vereinigten Staaten Er erklart in seinem Hauptwerk dass die USA nach dem Kalten Krieg als einzige Supermacht verblieben seien und dass sie mit Hilfe ihrer militarischen Durchschlagskraft die Geschicke der Welt bestimmen Der Unterschied zu anderen Nationen bestehe aber nicht nur aus dem besonderen politischen Gewicht sondern er resultiere auch aus den unterschiedlichen politischen Traditionslinien die die Aussenpolitik gepragt haben Das auffalligste Merkmal durfte hierbei die Einbettung der Aussenpolitik in das System der Gewaltenverschrankung sein was Machtkonzentration verhindern soll So analysiert Dittgen das Wechselspiel zwischen dem Kongress der das Recht zur Kriegserklarung hat und dem Prasidenten der Oberkommandierender der Streitkrafte ist und dem die Gestaltung der Aussenpolitik verfassungsrechtlich obliegt von der Regierungszeit Nixons bis zu der George H W Bushs Ausserdem analysiert Dittgen die unterschiedlich einschlagenden moralischen Impulse die die Aussenpolitik mit beeinflussen So zeichnet er die Geschichte der amerikanischen Aussenpolitik von dem parteiubergreifenden Konsens zur Eindammung imperialistischer Bestrebungen der Sowjetunion bis zur Konzeptlosigkeit der Clinton Ara nach Des Weiteren richtet Dittgen sein Augenmerk darauf wie Aussenpolitik auch in einem demokratisch gefassten Gemeinwesen effizient sein kann So unterscheidet er die amerikanische Aussenpolitik zwischen einer langfristigen strategischen Politik die politische Legitimitat von Seiten der Bevolkerung und des Kongresses bedarf von einer Krisenpolitik die einen Prasidenten in Kriegszeiten das Recht gibt schnell zu reagieren Der Kongress braucht als eine beratende Institution viel Zeit um eine Position zu beziehen Bei schnellen militarischen Aktionen ist darum sein Einfluss gering Die uberwaltigende Unterstutzung fur den Prasidenten in Krisenzeiten verengt fur die Kongressmitglieder die Handlungsmoglichkeiten extrem bis hin zur Zuschauerrolle Einschrankungen der Macht des Prasidenten in Krisenzeiten ergaben sich aus der aus dem Vietnamkrieg resultierenden War Powers Resolution Diese gewahrt dem Kongress mehr Macht da der Prasident von nun an verpflichtet ist bei der Entsendung von Truppen die Billigung des Kongresses einzuholen Er war Mitglied des Rates fur Migration 1 Wichtige Veroffentlichungen BearbeitenBucher Bearbeiten Amerikanische Demokratie und Weltpolitik Aussenpolitik in den Vereinigten Staaten Paderborn Schoningh Verlag 1998 Deutsch amerikanische Sicherheitsbeziehungen in der Ara Helmut Schmidt Vorgeschichte und Folgen des NATO Doppelbeschlusses Munchen Wilhelm Fink Verlag 1991 American Studies Vol 69 Politik zwischen Freiheit und Despotismus Alexis de Tocqueville und Karl Marx Freiburg Munchen Alber Verlag 1986 Alber Broschur Rechts und Sozialwissenschaften Einwanderung und Ethnizitat in den Vereinigten Staaten Themenheft der Amerikastudien American Studies Herausgegeben im Auftrag der Deutschen Gesellschaft fur Amerikastudien Jg 40 Heft 3 1995 Das amerikanische Dilemma Die Vereinigten Staaten nach dem Ende des Ost West Konflikts mit Michael Minkenberg Paderborn Schoningh 1996 The American Impasse U S Domestic and Foreign Policy after the Cold War mit Michael Minkenberg Pittsburgh University of Pittsburgh Press 1996 Pitt Series in Policy and Institutional Studies Aufsatze Bearbeiten Prasident und Kongress im aussenpolitischen Entscheidungsprozess in Jager Wolfgang Haas Christoph M Welz Wolfgang Hrsg Regierungssystem der USA Lehr und Handbuch 3 uberarb und aktual Aufl Munchen Wien 2007 S 395 419 World without Borders Reflections on the Future of the Nation State in Policymaking and Democracy A Multinational Anthology ed by Stuart Nagel Lanham u a Lexington 2003 S 221 241 Wer versteht schon die Beschlusse von Nizza Demokratie braucht politische Fuhrung in Berliner Republik 5 2001 S 48 53 Paradoxien der politischen Macht Politische Entscheidungen in der Prasidenten und in der Kanzlerdemokratie in Darstellungspolitik oder Entscheidungspolitik Uber den Wandel von Politikstilen in westlichen Demokratien hrsg v Karl Rudolf Korte Gerhard Hirscher Hrsg Munchen 2000 S 193 212 Grenzen im Zeitalter der Globalisierung Uberlegungen zur These vom Ende des Nationalstaates in Zeitschrift fur Politikwissenschaft 9 Jg H 1 1999 S 3 26 World without Borders Reflections on the Future of the Nation State in Government and Opposition vol 34 no 2 Spring 1999 S 161 179 Politische Fuhrung in Bonn und Washington Formelle und informelle Bedingungen des Regierens im parlamentarischen und prasidentiellen Regierungssystem in Solidargemeinschaft und fragmentierte Gesellschaft Parteien Milieus und Verbande im Vergleich hrsg v Tobias Durr und Franz Walter Opladen Leske Budrich 1999 S 249 264 Volk Nation or Nation of Immigrants The Current Debate about Immigration in Germany and the United States in Comparative Perspective in Immigration Citizenship and the Welfare State in Germany and the United States Welfare Policies and Immigrants Citizenship hrsg v Hermann Kurthen Jurgen Fijalkowski und Gert G Wagner Stamford Conn London JAI Press 1998 S 107 139 The American Debate about Immigration in the 1990s A New Nationalism after the End of the Cold War in Stanford Humanities Review 5 Jg H 2 1997 Welt ohne Grenzen Uberlegungen zur Zukunft des Nationalstaates in Kapitalismus als Schicksal Zur Politik der Entgrenzung hrsg v Karl Heinz Bohrer u Kurt Scheel Merkur 51 Jg H 9 10 1997 S 941 948 Die Ara der Ost West Verhandlungen und der Wirtschafts und Wahrungskrisen 1969 1981 in Deutschland und die USA im 20 Jahrhundert Geschichte der politischen Beziehungen hrsg v Klaus Larres u Torsten Oppelland Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1997 S 178 203 Prasident und Kongress im aussenpolitischen Entscheidungsprozess in Regierungssystem der USA Lehr und Handbuch hrsg von Wolfgang Jager Wolfgang Welz Munchen Wien Oldenbourg 1995 2 Aufl 1998 S 420 440 Amerikanische Aussenpolitik nach dem Ende des Kalten Krieges Auf der Suche nach einer Theorie und Strategie fur eine neue Weltordnung in Politische Vierteljahresschrift 3 1994 S 492 500 American Foreign Policy After the Cold War the New Challenges in Internationale Politik und Gesellschaft 2 1994 S 131 144 Amerikanischer Kongress und Aussenpolitik Demokratische Aussenpolitik nach dem Ende des Kalten Krieges in Politische Vierteljahresschrift 1 1993 S 72 91 Tocqueville Reconsidered Foreign Policy and the American Democracy in Liberty Equality Democracy hrsg von Eduardo Nolla New York London New York University Press 1992 S 75 90 Strategy arms control and reassurance dilemmas in German American security relations in East West arms control Challenges for the Western Alliance hrsg von David Dewitt and Hans Rattinger London New York Routledge 1992 S 3 32Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Herbert Dittgen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Seite von Herbert Dittgen an der Universitat MainzEinzelnachweise Bearbeiten https rat fuer migration de mitglieder Normdaten Person GND 124154328 lobid OGND AKS LCCN nr88007521 VIAF 108754285 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dittgen HerbertKURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 7 Oktober 1956GEBURTSORT DinslakenSTERBEDATUM 2 November 2007STERBEORT Berkeley USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Dittgen amp oldid 233070706