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Herbert Johann Bellmer 28 Februar 1895 in Ronnebeck 5 Januar 1950 in Lubeck war ein deutscher Padagoge und als Schriftsteller ein wichtiger Vertreter der niederdeutschen Literatur Er lehrte an mehreren Schulen in Norddeutschland und engagierte sich intensiv fur den Erhalt und die Forderung einer niederdeutschen plattdeutschen Sprachkultur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Ausbildung und Privatleben 1 2 Berufliche Laufbahn 2 Werke 3 Horspiel 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Ausbildung und Privatleben Bearbeiten Er entstammte einer traditionsreichen niedersachsischen Seemannsfamilie auch sein Vater Johann Bellmer 1897 war Kapitan und kam in Ronnebeck an der Unterweser zur Welt A 1 Seine schulische Ausbildung schloss Bellmer 1914 am Realgymnasium im nahen bremischen Ortsteil Vegesack ab Anschliessend studierte er an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel der Philipps Universitat Marburg der Universitat Rostock 1 sowie der Koniglichen Universitat zu Greifswald Germanistik Wahrend seiner Zeit an letztgenannter Institution schloss er sich dem dortigen Verein abstinenter Studenten an der im Deutschen Bund abstinenter Studenten organisiert war 2 Zwischen 1916 und 1918 nahm er als Frontkampfer am Ersten Weltkrieg teil zuletzt als Vizewachtmeister beim 3 Garde Feldartillerie Regiment Kurz vor Kriegsende wurde er am 8 Oktober 1918 mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet 3 Nach Wiederaufnahme des Studiums bestand er am 5 Marz 1920 in Greifswald mit Auszeichnung 3 das Staatsexamen fur das hohere Lehramt in den Fachern Deutsch Englisch und Philosophie 4 Seine Assessorarbeit hatte dabei Die Berucksichtigung des Plattdeutschen im Deutschunterricht an den hoheren Schulen zum Thema 5 Ab April 1920 absolvierte er seine padagogische Ausbildung an der Realschule in Eckernforde und am Gymnasium in Plon Im Sommer 1923 legte er in Greifswald erfolgreich das Rigorosum ab und wurde mit einer Dissertation uber Die Wortwiederholung in den Werken Wolframs von Eschenbach promoviert Herbert Bellmer heiratete im Dezember 1928 Nach der deutschen Kapitulation und seiner Entlassung siehe nachster Abschnitt wurde er zehn Monate lang im Internierungslager Gadeland inhaftiert 1949 durchlief er in Bremen ein Entnazifizierungsverfahren 6 war aber von wirtschaftlicher Not unheilbarer Krankheit und den physischen Folgen der Gefangenschaft bereits stark gezeichnet 5 Er starb Anfang 1950 in Lubeck Berufliche Laufbahn Bearbeiten Von April 1921 bis April 1925 arbeitete Bellmer an der deutschen Abbauabteilung der danischen Staatsschule in Aabenraa Es folgten Lehrtatigkeiten am Lyzeum in Elmshorn sowie an der Aufbauschule in Kappeln ehe er im April 1926 an die Aufbauschule in Bremen das heutige Gymnasium an der Hamburger Strasse wechselte Mit Wirkung vom 23 September 1940 ernannte man ihn zum Direktor der Lubecker Ernestinenschule einer Oberschule fur Madchen 7 In seiner Rede zur Abiturientinnenentlassung 1943 die in der Lubecker Zeitung abgedruckt wurde bediente er sich der NS Ideologie und sprach von der sowjetisch judischen Weltrevolution den deutschen Lebensrechten und vom Schicksalskampf an dem auch die deutschen Madchen teilnehmen mussten 8 Auf Befehl der britischen Militarregierung wurde er im Sommer 1945 aus dem Schuldienst entlassen 9 Neben seiner hauptberuflichen Tatigkeit als Lehrer und Schulleiter tat sich Bellmer als Autor und Forderer der niederdeutschen Sprache hervor Er verfasste mehrere Buhnenstucke und Marchen eine Abhandlung uber den bremischen Schriftsteller Wilhelm Rocco und gab zudem dessen sowie Georg Drostes Werke in Auswahl neu heraus wodurch Droste so das Urteil von Gunther Flemming als volkischer Schriftsteller vereinnahmt wurde 10 Bellmers Stucke wurden unter anderem an der Niederdeutschen Buhne Oldenburg und der Niederdeutschen Buhne Hamburg uraufgefuhrt Wahrend seiner Zeit in Bremen kooperierte er eng mit dem dortigen Plattdeutschen Verein und organisierte 1939 im Auftrag der Schulbehorde eine niederdeutsche Arbeitsgemeinschaft fur Lehrer an hoheren Schulen 5 Werke BearbeitenNiederdeutsche Theaterstucke De swarte Hahn Eene fidele Mordgeschichte in eenen Torn Hermes Verlag Hamburg 1935 Takeltuuch En lustig Spill in dree Torns Hermes Verlag Hamburg 1936 De Duvel danzt Speel in dree Torns Hermes Verlag Hamburg 1938 Jan Pannkoken un de gele Hex Plattduutsche Maarken Meissner Verlag Hamburg 1939 Soven Milen gegen Stroom Plattdutsch Kumodie in 3 Torns Hermes Verlag Hamburg 1949 Hochdeutsche Theaterstucke Die getreue Frau Marchenspiel in 10 Bildern nach dem gleichnamigen Volksmarchen Arwed Strauch Verlag Leipzig 1927 Thorstein Ein Jugendspiel um Glaube und Liebe Arwed Strauch Verlag Leipzig 1928 Die Heiligen Drei Konig Ein Krippenspiel Agentur des Rauhen Hauses Hamburg 1934 Prosa Wilhelm Rocco als niederdeutscher Dichter Arndt Verlag Melchers amp Boettcher Bremen 1931 als Hrsg Georg Droste Eine Auswahl aus seinen Schriften Meissner Verlag Hamburg 1934 als Hrsg G Droste Ottjen Alldag Leicht gekurzte einbandige Neuausgabe der drei Serienromane Schunemann Verlag Bremen 1937 als Hrsg W Rocco De Banditenbruut in Verden un anner Stuckschen Meissner Verlag Hamburg 1938 Horspiel Bearbeiten1966 De swarte Hahn Heiteres niederdeutsches Horspiel Regie Curt TimmSprecher Henry Vahl Albert Wohlers Hilde Sicks Aleid seine Frau Edgar Bessen Friderk ihr Sohn Hans Fitze Luder Husmann Nachbar Ingrid von Bothmer Metjen seine Frau Ingeborg Walther Hanne ihre TochterAnmerkungen Bearbeiten Ronnebeck war damals noch eine eigenstandige Gemeinde Der Ort wurde 1907 08 nach Blumenthal und schliesslich mit diesem zusammen 1939 nach Bremen eingemeindet Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Herbert Bellmer im Rostocker Matrikelportal Abgerufen auf purl uni rostock de am 22 April 2016 Freideutsche Jugend Eine Monatsschrift Jahrgang 2 Heft 3 4 1916 S 587 a b https archivdatenbank bbf dipf de actaproweb archive xhtml id Vz db1efaaa a977 4094 8e41 ce8cc9fb9e9a Vz db1efaaa a977 4094 8e41 ce8cc9fb9e9a in der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung Abgerufen auf bbf dipf de am 22 April 2016 Herbert Bellmer in der Datenbank Die niederdeutsche Literatur a b c Kurzbiographie und Publikationsliste zu Herbert Bellmer Memento vom 20 April 2016 im Internet Archive Abgerufen auf mahnke verlag de Karl Mahnke Theaterverlag am 20 April 2016 Repertorium zum Bestand 7 97 des Staatsarchives Bremen Abgerufen auf wilhelm helene kaisen stiftung de Wilhelm und Helene Kaisen Stiftung am 20 April 2016 J Fligge Lubecker Schulen im Dritten Reich Eine Studie zum Bildungswesen in der NS Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet Schmidt Romhild Lubeck 2014 ISBN 978 3 7950 5214 0 S 628 J Fligge Lubecker Schulen im Dritten Reich Eine Studie zum Bildungswesen in der NS Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet Schmidt Romhild Lubeck 2014 ISBN 978 3 7950 5214 0 S 1075 Anmerkung 2249 J Fligge Lubecker Schulen im Dritten Reich Eine Studie zum Bildungswesen in der NS Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet Schmidt Romhild Lubeck 2014 ISBN 978 3 7950 5214 0 S 880 G Flemming Hrsg Georg Droste Achtern Diek Autobiografische Schriften Europaischer Hochschulverlag Bremen 2010 ISBN 978 3 86267 044 4 S 26 Normdaten Person GND 11611505X lobid OGND AKS VIAF 77059172 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bellmer HerbertALTERNATIVNAMEN Bellmer Herbert Johann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und SchriftstellerGEBURTSDATUM 28 Februar 1895GEBURTSORT RonnebeckSTERBEDATUM 5 Januar 1950STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Bellmer amp oldid 233085302