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Henri Brunner 4 Oktober 1935 in Burkhardtsdorf Erzgebirge ist ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer Henri Brunner 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Wissenschaftliches Werk 3 1 Auswahl weiterer wichtiger Publikationen 4 Tatigkeit als Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrunner legte 1956 das Abitur an der Oberrealschule in Deggendorf ab und nahm das Chemiestudium an der Universitat Munchen auf das er bereits 1960 als Diplom Chemiker abschliessen konnte 1963 wurde Brunner an der LMU Munchen mit einer Dissertation zum Thema Metallierung von Dibenzolchrom promoviert 1 sein Doktorvater war der Nobelpreistrager Ernst Otto Fischer 1918 2007 1964 war Brunner Post doc an der University of California in Los Angeles bei Herbert D Kaesz Nach der Ruckkehr aus den Vereinigten Staaten folgte 1969 die Habilitation an der Technischen Universitat Munchen mit einer Arbeit zum Thema Der Nitrosyl Ligand in Metallkomplexen wobei Ernst Otto Fischer wiederum sein Mentor war Im Jahre 1971 folgte Brunner einem Ruf auf den Lehrstuhl fur Anorganische Chemie an der Universitat Regensburg und blieb dort bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2004 Rufe an die Universitat Essen und an die University of Florida hatte er abgelehnt Gastprofessuren in den USA Venezuela Frankreich Spanien den Niederlanden und der Schweiz zeugen vom international anerkannten Ruf Brunners Brunner fuhrte 150 akademische Schuler zur Promotion Aus seinem Arbeitskreis sind die Professoren Wolfgang A Herrmann Prasident der Technischen Universitat Munchen Walter Leitner Lehrstuhl fur Technische Chemie und Petrolchemie an der RWTH Aachen Andreas Terfort Universitat Frankfurt und Jurgen Klankermayer Translationale Molekulare Katalyse RWTH Aachen hervorgegangen Ehrungen BearbeitenBereits 1956 wurde Brunner mit einem Hundhammer Stipendium ausgezeichnet ab 1958 war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Von der Gesellschaft Deutscher Chemiker GDCh wurde er mit dem Carl Duisberg Gedachtnispreis 1970 und dem Horst Pracejus Preis 1999 ausgezeichnet Er erhielt den Preis des Fonds der Chemischen Industrie 1984 den deutsch franzosischen Alexander von Humboldt Preis 1993 und den Max Planck Forschungspreis 1997 Zahlreiche weitere Ehrungen wurden ihm zuteil so die Ehrendoktorwurde seiner fruheren Wirkungsstatte der TU Munchen 2004 Wissenschaftliches Werk BearbeitenHenri Brunner forscht auf dem Gebiet der stereoselektiven Katalyse unter Verwendung metallorganischer Komplexe So lassen sich Molekule selektiv mit einem gewunschten raumlichen Aufbau synthetisieren Dies kann fur die Eigenschaften und Anwendungen des Produktes von entscheidender Bedeutung sein vor allem was die unterschiedliche pharmakologische Wirkung reiner Enantiomerer chiraler Arzneistoffe betrifft 2 Wegweisend war Brunners Erkenntnis dass metallorganische Komplexverbindungen bei denen organische Molekulreste um ein zentrales Metall Atom angeordnet sind eine stabile Chiralitat aufweisen konnen Waren es zunachst tetraedrisch aufgebaute Komplexe die Brunner enantiomerenrein isolieren konnte 1969 so kamen bald Komplexverbindungen mit quadratisch pyramidaler und oktaedrischer Struktur hinzu 1972 An diesen Beispielen die heute Lehrbuchwissen sind untersuchte er wie sich Chiralitat vom Katalysator Metallkomplex auf das Syntheseprodukt ubertragen lasst Die Chiralitat am Metallatom in metallorganischen Verbindungen ist ein noch ungehobener Schatz bei der Aufklarung von Reaktionsmechanismen Weiterhin forschte Brunner uber chirale Phosphane mit cyclischer Struktur ein Strukturprinzip das sich fortan bei stereoselektiven Reaktionen der organischen Chemie als erfolgreich erweisen sollte und in der Naturstoffchemie und der Synthese von Arzneistoffen breite Anwendung findet William S Knowles Barry Sharpless und Ryoji Noyori wurden fur die Entdeckung industriell bedeutender enantioselektiver Katalyseprozesse fur organische Verbindungen wie dem Parkinson Medikament L DOPA der Sharpless Epoxidierung und der Synthese von L Menthol im Jahr 2001 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet Pionierarbeiten im Laboratorium von Brunner und spatere Forschungen zur Synthese von enantiomerenreinem S Naproxen einem entzundungshemmenden Arzneistoff sowie des Injektionsnarkotikums Methohexital Brevimytal und von Folsaure Derivaten fallen in die gleiche Zeit Das aussergewohnliche wissenschaftliche Werk Brunners ist in ca 500 Originalpublikationen und vielen Ubersichtsartikeln dokumentiert Daneben hat Brunner komplexe wissenschaftliche Sachverhalte in eine allgemein verstandliche Sprache ubersetzt So hat sein Buch 3 uber Chiralitatsphanomene Rechts oder Links eine grosse Verbreitung gefunden Sein zweibandiges Handbook of Enantioselective Catalysis with Transition Metal Compounds zahlt zu den Standardwerken des Fachgebiets Der Hirsch Index von Henri Brunner erreicht den herausragenden Wert von 44 Stand 29 Januar 2011 Auswahl weiterer wichtiger Publikationen Bearbeiten Henri Brunner Optische Aktivitat am asymmetrischen Mangan Atom Angewandte Chemie 81 1969 395 396 Angewandte Chemie International Edition in English 8 1969 382 383 Henri Brunner Optische Aktivitat an asymmetrischen Ubergangsmetallatomen Angewandte Chemie 83 1969 274 285 Angewandte Chemie International Edition in English 10 1971 249 260 Henri Brunner Willigis Pieronczyk Asymmetrische Hydrierung von Z a Acetylamino zimtsaure mit einem Rh norphos Katalysator Angewandte Chemie 91 1979 655 656 Angewandte Chemie International Edition 18 1979 620 621 Henri Brunner Chiral Metal Atoms in Optically Active Organotransition Metal Compounds Advances in Organometallic Chemistry 18 1980 151 206 Henri Brunner Optisch aktive metallorganische Verbindungen der Ubergangselemente mit chiralen Metallatomem Angewandte Chemie 111 1999 1248 1263 Angewandte Chemie International Edition 38 1999 1194 1208 Henri Brunner Karl Christian Bart Guenther Bernhardt Christian Lottner Hematoporphyrin Derived Soluble Porphyrin Platinum Conjugates with Combined Cytotoxic and Phototoxic Antitumor Activity Journal of Medicinal Chemistry 45 2002 2064 2078 Henri Brunner Manfred Muschiol Manfred Zabel Synthesis of R R and S S Norphos Synthesis 2008 405 408 Henri Brunner Takashi Tsuno Ligand Dissociation Planar or Pyramidal Intermediates Accounts of Chemical Research 42 2009 1501 1510 Henri Brunner Glasstabe manipulieren genetische Information Nachrichten aus der Chemie 58 2010 451 452 Henri Brunner Bild und Spiegelbild Kleiner Unterschied grosse Auswirkungen GNT Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 86225 127 8 Tatigkeit als Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften BearbeitenBrunner war Mitherausgeber mehrerer Zeitschriften Angewandte Chemie von 1993 bis 1997 als Vorsitzender des Kuratoriums Monatshefte fur Chemie Tetrahedron Asymmetry Journal of Organometallic Chemistry Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Henri Brunner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage von Henri Brunner mit Angaben uber die Forschungsgebiete und der Galerie chiraler GegenstandeEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zu und akademischer Stammbaum von Henri Brunner bei academictree org abgerufen am 22 Januar 2018 Hermann J Roth Christa E Muller Gerd Folkers Stereochemie und Arzneistoffe Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1998 ISBN 3 8047 1485 4 Henri Brunner Rechts oder Links Wiley VCH Verlag Weinheim Bergstrasse 1999 ISBN 3 527 29974 2 Normdaten Person GND 171993349 lobid OGND AKS LCCN n93081205 VIAF 66545829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brunner HenriKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 4 Oktober 1935GEBURTSORT Burkhardtsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Brunner Chemiker amp oldid 216007567