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Die Helvetische Revolution bezeichnet die Umwalzungen innerhalb der Alten Eidgenossenschaft 1797 98 vor der Grundung der Helvetischen Republik Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Der Billard Club 3 Der erste Schlagabtausch 4 Die Machtprobe 5 Tanz um den Freiheitsbaum 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenIm 18 Jahrhundert hatten in Brugg wenige alteingesessenen Familien die wichtigsten Amter inne Die Machtballung innerhalb eines kleinen Personenkreises zahlte sich nicht nur in der fast absoluten Herrschaft und in materiellen Vorteilen aus sondern starkte auch die Beziehungen zu den hochsten Kreisen der Stadt und Republik Bern 1 Im ausgehenden 18 Jahrhundert fielen die Forderungen der Franzosischen Revolution nach Abschaffung der Privilegien der herrschenden Familien und den Untertanenverhaltnissen in den aufgeklarten Kreisen der Alten Eidgenossenschaft auf fruchtbaren Boden so auch in der Berner Munizipalstadt Brugg Der Billard Club BearbeitenViele Burger interessierten sich fur die Nachrichten aus dem Nachbarland Frankreich Aufgrund einer Wirtschaftskrise waren die Leute unzufrieden und wunschten sich eine Veranderung der Verhaltnisse 1792 erliess Bern ein Verbot fur zwei besonders gefahrliche Schriften und untersagten auch noch alle Zeitungen und Flugblatter aus Frankreich 1793 wurden aber einige wieder bewilligt 1797 schlug die Zensur erneut zu Im Februar 1798 wurde ein Verbot auf alle Clubs und Privatgesellschaften mit politischem Zweck verhangt Die Brugger Aristokratie betrachtete die Entwicklungen in der Stadt mit Misstrauen denn Burger forderten Gleichheit und Wahlrechte Seit 1796 trafen sich junge Manner die politisch interessiert waren in der Weinstube des Stadtchens Sie diskutierten getarnt als Billard Club uber Ereignisse und Entwicklungen in Frankreich und uberlegten wie diese in der Eidgenossenschaft vor allem im Staat Bern eingefuhrt werden konnten Karl Friedrich Zimmermann 1765 1823 und Johann Jakob Bachli jr waren die geistigen Kopfe des Billard Clubs und Sohne der Brugger Aristokratie Der dritte Wortfuhrer war Samuel Stabli 1766 1820 2 Der erste Schlagabtausch BearbeitenAls Anfang 1797 der Schultheiss Vatterlin starb kam es zum ersten Mal zu einer offenen Kampfwahl zwischen dem Billard Club und dem Brugger Rat Aus den acht Raten musste ein Nachfolger fur Vatterlin gewahlt werden Danach war der kleine Rat zu erganzen wobei hier eine Person aus dem Grossen Rat nachruckte Zuletzt wurde der Grosse Rat mit einem Mitglied der Kleinglocke aufgefullt Da sie alle nur Mitglieder der Kleinglocke waren konnte keines der Mitglieder des Billard Clubs in den Kleinen Rat vorrucken Aus den Reihen der Berntreuen setzte sich Johannes Frey durch und wurde zum Schultheissen gewahlt 3 Die Machtprobe BearbeitenDie Franzosischen Heere bedrohten die Eidgenossenschaft Als sich die Waadt 1798 von Bern lossagte wurde der Grosse Rat in Bern erweitert um eine gemeinsame Losung zu finden Jede Landstadt und jede Landvogtei sollte einen Vertreter abordnen In Brugg kam es deshalb zum Kraftemessen zwischen dem Regiment und den Befurwortern einer Neuerung Als Amtsschultheiss Bachli die Nachricht erhielt bezog er zunachst nur den Kleinen Rat ein Johannes Frey wurde mit nur einer Gegenstimme gewahlt Als der einzige Gegner der Wahl nun an den Grossen Rat von Brugg appellierte wurde dieser zusatzlich einberufen Doch auch hier bestatigte die Mehrheit die Wahl Der Revolutionspfarrer Jakob Emanuel Feer Freys ausgesprochendster politischer Gegner 4 forderte nun den Einbezug der Burgerschaft doch auch die Mehrheit der Burgerschaft wahlte Frey Johannes Frey wurde somit von Rat und Burgern als Reprasentant von Brugg in den erweiterten Grossen Rat von Bern gewahlt Wohl wegen starken Anfeindungen seiner politischen Widersacher lehnte er die Wahl jedoch ab Es waren danach mehrere Wahlgange notig Drei gewahlte lehnten ab Zimmermann mit der Bemerkung er sei in Brugg notiger als in Bern Er schlug den in Bern lebende Brugger Burger Albrecht Rengger vor der sodann gewahlt wurde 5 Es wurde auch ein Comite gegrundet das aber von Bern wieder aufgelost wurde 6 Tanz um den Freiheitsbaum BearbeitenAm Mittwoch den 31 Januar 1798 mussten die vier Brugger Kompanien abmarschieren Sie hatten die Truppen der Stadt sowie der Landvogteien Konigsfelden und Schenkenberg umfasst Dennoch waren die militarischen Bemuhungen vergeblich denn die Truppen Frankreichs marschierten in die Schweiz ein Am 5 Marz fiel Bern Sofort wurde das Comite einberufen das die Macht in Brugg ubernahm Am 8 Marz erhielten samtliche Gemeinden der umliegenden Landvogteien mit denen die Stadt so manchen Streit ausgefochten hatte ein Schreiben Darin erklarte das Comite im Namen der Burgerschaft dass sie keine Auseinandersetzungen mit ihnen mehr wollten Die neuen Machthaber in Brugg wussten genau dass die berntreuen Krafte auf dem Land noch gross waren 7 Einzelnachweise Bearbeiten Baumann Max Steigmeier Andreas Brugg erleben Teil 1 Schlaglichter auf die Brugger Geschichte Baden hier jetzt 2005 S 148 f Baumann Max Steigmeier Andreas Brugg erleben Teil 1 Schlaglichter auf die Brugger Geschichte Baden hier jetzt 2005 S 165 ff Baumann Max Steigmeier Andreas Brugg erleben Teil 1 Schlaglichter auf die Brugger Geschichte Baden hier jetzt 2005 S 173 Feer Eduard Jakob Emanuel Feer 1754 1833 In Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Band 65 1953 S 107 Schuler Johann Melchior Geschichte der Revolution und des Untergangs der alten Eidgenossenschaft bis zum Beginn der helvetischen Republik 5 Schulthess Zurich 1851 S 77 f Baumann Max Steigmeier Andreas Brugg erleben Teil 1 Schlaglichter auf die Brugger Geschichte Baden hier jetzt 2005 S 175 f Baumann Max Steigmeier Andreas Brugg erleben Teil 1 Schlaglichter auf die Brugger Geschichte Baden hier jetzt 2005 S 180f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helvetische Revolution in Brugg amp oldid 184159228