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Helmut Erlinghagen SJ 9 Oktober 1915 in Hagen 28 Oktober 1987 in Bad Soden am Taunus 1 gehorte ab 1935 dem Jesuitenorden an erhielt 1945 die Priesterweihe und lehrte nach einem Philosophiestudium in den USA ab 1953 in Japan Ethik Von 1937 bis 1970 lebte er vorwiegend in Japan 1971 kehrte er nach Deutschland zuruck Erlinghagen war ein Augenzeuge des Atombombenabwurfs auf Hiroshima am 6 August 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelmut Erlinghagen war ein Sohn des Bauunternehmers Ernst Erlinghagen und dessen Frau Bertha geb Brochhagen 2 Er besuchte die Oberrealschule in Hagen Haspe Am 26 April 1935 wurde er in s Heerenberg in das Noviziat der Jesuiten aufgenommen 1937 wurde er zusammen mit Klaus Luhmer in die Mission der deutschen Jesuiten nach Japan geschickt Uber Begleitumstande seiner Priesterweihe am 1 Juli 1945 kurz vor dem Ende des II Weltkrieges in Asien berichtet er selbst In den letzten Tagen des Juni 1945 wurde ich von Bischof Fukabori von Fukuoka der nur mit grosser Muhe zu uns kommen konnte in der Kapelle des Noviziats vorzeitig zum Priester geweiht Diese nicht nur bei mir vorgezogenen Weihen zeigen den Ernst der damaligen Situation Wir sollten zumindest als Priester sterben 3 Am 2 Januar 1945 fuhr er mit dem Zug mit einem Missionskollegen von Tokio nach Hiroshima zur Missionszentrale der Gesellschaft Jesu die zwischen Bahnhof und Stadtzentrum lag Von dort ging es weiter zum Noviziat der Gesellschaft Jesu nach Nagatsuka hier blieb er wohl bis Oktober das sich viereinhalb Kilometer vom Stadtmittelpunkt Hiroshimas entfernt auf einem der westlichen Auslaufer der Berge befand Das Haus war im japanischen Stil erbaut doch durch solide Querverstutzungen war es stabiler als die ublichen Holzkonstruktionen 3 Er erlebte dort als einer der wenigen Europaer den Abwurf der Atombombe auf die Stadt Am Nachmittag des 6 August machte er sich mit einem Suchtrupp darunter Johannes Siemes und Klaus Luhmer in die Stadt auf um die Jesuiten zu retten die bei der katholischen Pfarrkirche nahe dem Stadtzentrum lebten an der Stelle steht heute die Weltfriedenskirche Hiroshima Sie fanden die vier Hugo Lassalle Wilhelm Kleinsorge Hubert Cieslik und Hubert Schiffer im Asano Park Shukkei Garten lebend wenn auch mit Verletzungen unterschiedlicher Schwere und konnten sie in das Noviziat in Sicherheit bringen wo sie von Pedro Arrupe medizinisch erstversorgt wurden Als Spatfolge wurde Erlinghagen 1978 schwer lungenkrank Nach einem Philosophiestudium in den USA zog er erneut nach Japan und lehrte dort Ethik an der Sophia Universitat von Tokio Im Jahr 1971 kehrte er in seine Heimat Deutschland zuruck und hatte bis zu seinem Tod 1987 einen Lehrauftrag an der Universitat Mainz 1982 gab er das Buch Hiroshima und wir mit Augenzeugenberichten heraus 1984 nach Grundung des Vereins Kulturkreis Glashutten e V wurde er deren erster Vorsitzender 4 Eines der wichtigen Anliegen seines ethischen Schaffens war es den Einsatz der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki als Verbrechen zu verurteilen und den Sinn des Lebens im Atomzeitalter darin zu sehen sich fur alle lebenden Werte verantwortlich zu fuhlen und in soziale Verantwortlichkeiten einbezogen zu werden Schriften BearbeitenJapan Ein deutscher Japaner uber die Japaner 1974 Japan Eine Landeskunde 1979 Hiroshima und wir Augenzeugenberichte und Perspektiven 1982 Selbstmord und Lebenssinn im Atomzeitalter 1994Literatur BearbeitenStefan Omlor Helmut Erlinghagen 1915 1994 ein Jesuit aus Hagen als Augenzeuge in Hiroshima In Fabian Fechner u a Hgg Koloniale Vergangenheiten der Stadt Hagen Hagen 2019 ISBN 978 3 00 063343 0 S 67 69 Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 Nr 993 Weblinks BearbeitenAugenzeugenbericht der Hiroshima Explosion Erlinghagen Helmut Hessische Biografie Stand 4 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Catalogus Provinciarum Germaniae Societatis Jesu 1989 ebenso in Personeneintrag im Archiv der Zentraleuropaischen Provinz der Jesuiten Biographische Angaben Provinzialarchiv abgerufen am 24 August 2020 a b Helmut Erlinghagen Hiroshima und wir Augenzeugenberichte und Perspektiven Frankfurt am Main 1982 S 9 11 Kulturkreis GlashuttenNormdaten Person GND 172064481 lobid OGND AKS LCCN n86853653 NDL 00438980 VIAF 10380027 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erlinghagen HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Autor und Hochschullehrer Augenzeuge des Atombombenabwurfs auf HiroshimaGEBURTSDATUM 9 Oktober 1915GEBURTSORT HagenSTERBEDATUM 28 Oktober 1987STERBEORT Bad Soden am Taunus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Erlinghagen amp oldid 237841979