www.wikidata.de-de.nina.az
Heinz Dietrich Kenter 26 November 1896 in Bremen 1 15 November 1984 in Stuttgart 2 war ein deutscher Theaterschauspieler und Regisseur Er ist Vater der Schauspielerin Sprecherin und Autorin Bettina Kenter und Grossvater der Landschaftsokologin Saskia Kenter Heinz Dietrich Kenter 1951 Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 2 Privatleben 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenKenter war nur kurz als Schauspieler tatig er sah sich immer in der Regie Seine erste Inszenierung war Der Wettlauf mit dem Schatten von Wilhelm von Scholz am Landestheater Darmstadt 1921 1924 Es folgten Engagements am Stadttheater Aachen 1923 1924 und am Landestheater Stuttgart 1924 25 Von 1925 bis 1929 war er Regisseur am Nationaltheater Mannheim bei Francesco Sioli Legendar war 1929 anlasslich des 150 jahrigen Bestehens des Theaters seine Inszenierung der Rauber mit Marga Dietrich in der Rolle der Amalie und Willy Birgel als Franz Moor bei der Urauffuhrung 1782 im selben Haus gespielt von August Wilhelm Iffland Einen weiteren durchschlagenden Regieerfolg hatte Kenter 1929 am Volkstheater in Berlin Intendant Eugen Klopfer mit der Urauffuhrung des Stuckes Die Affare Dreyfus welches die tatsachliche Begebenheit der Dreyfus Affare zum Thema hatte Bald darauf wurde er von Max Reinhardt auch ans Deutsche Theater geholt und als Unterrichtender an die Schauspielschule des Deutschen Theaters Auch am Hebbeltheater Lessingtheater am Theater am Schiffbauerdamm und am Schillertheater inszenierte er den 1930er Jahren 1935 fuhrte er Regie bei Frischer Wind aus Kanada UFA seinem einzigen Film Er ging Anfang der 1940er Jahre nach Munchen wo er bei den Munchner Kammerspielen unter Otto Falckenberg spielte 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Oberspielleiter am Stadttheater Gottingen 1947 1949 am Staatstheater Wiesbaden 1949 1950 und an den Stadtischen Buhnen Essen 1953 1959 An der Essener Folkwangschule jetzt Folkwang Universitat der Kunste setzte er seine schauspielpadagogische Arbeit fort Einige seiner Schuler oder von ihm entdeckten Talente sind Jochen Busse Klaus Maria Brandauer Klaus Michael Gruber Hans Joachim Kulenkampff Christine Ostermayer Maximilian Schell Ausserdem fuhrte Kenter auch noch an Buhnen in Hamburg Bern Wuppertal und Mannheim auf 4 Ab 1959 leitete Kenter die Abteilung Schauspiel Buhne der Staatlichen Hochschule fur Musik in Stuttgart unter seiner Leitung dann umbenannt in Staatliche Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst Kenter unterrichtete auch angehende Opernsanger die Schauspielklasse stellte sich bald regelmassig unter seiner Leitung an den Kammerspielen des Wurttembergischen Staatstheaters mit offentlichen Szenenabenden vor Neben seiner Lehrtatigkeit fuhrte Kenter mehrmals im Jahr Regie nicht jedoch in Stuttgart In den 1960er Jahren wurde ihm der Professorentitel verliehen 1975 wurde sein Vertrag uberraschend beendet es kam zu jahrelangen Rechtsstreitigkeiten mit dem Land Baden Wurttemberg schliesslich wurde Kenter mangels Pensionsanspruchen ein Ehrensold zuerkannt Bis in die spaten 1970er Jahre inszenierte er an namhaften Theatern in Deutschland Osterreich und in der Schweiz unter anderem in Baden Baden Dusseldorf Hamburg Thalia Theater Koblenz Tubingen Wuppertal bei Freilichtspielen in Bad Gandersheim Bad Hersfeld Burg Forchtenstein Jagsthausen Heidelberg an den Theatern in Basel Bern Luzern und Graz sowie am Theater in der Josefstadt Wien Zahlreiche Urauffuhrungen europaische und deutsche Erstauffuhrungen sind mit dem Namen Kenter verbunden Jean Anouilh Ernst Barlach Bertolt Brecht Sean O Casey Paul Claudel Friedrich Durrenmatt Gunter Eich T S Eliot Max Frisch Wolfgang Hasenclever Arthur Miller William Saroyan Jean Paul Sartre H J Rehfisch Carl Sternheim Tennessee Williams William B Yeats Carl Zuckmayer waren einige der von ihm inszenierten modernen Autoren Wegen eines Augenleidens fiel ihm die Arbeit zuletzt schwer doch nicht nur die lebenslange Leidenschaft fur das Theater liessen ihn bis ins hohe Alter Regie fuhren sondern auch finanzielle Notwendigkeit Privatleben BearbeitenKenter wuchs mit einem jungeren Bruder in Bremen und Koln auf sein Vater Oberpostdirektor starb fruh Schon als Jugendlicher wollte Kenter zum Theater Als 16 Jahriger wohnte er einer Vorstellung des Don Carlos bei mit Ernst Possart als Gast und sah dabei seinen spateren Freund Willy Birgel als jungen Schauspieler auf der Buhne Birgel Marga Dietrich HDK und Ernst Langheinz waren gemeinsam in Mannheim engagiert und blieben ein Leben lang freundschaftlich verbunden In den 30er Jahren lebte Kenter mit Marga Dietrich zusammen Deren spaterer Mann Alfred Schmid Sas wurde 1943 als Widerstandskampfer in Plotzensee hingerichtet die Buste von Schmid Sas ging nach Dietrichs Tod in den Besitz der Familie Kenter uber und befindet sich seit 2006 in der Gedenkstatte Deutscher Widerstand in Berlin Die ersten zwei Ehen eine davon mit der Schauspielerin Milena von Eckardt waren von kurzer Dauer und blieben kinderlos Von 1950 bis zu seinem Lebensende war Kenter mit Gertrud Katharina Jarand 1918 2006 verheiratet einer ehemaligen Schulerin der Schauspielschule des Deutschen Theaters Jarand war wie Kenter hugenottischer Abstammung Sie brachte eine Tochter mit in die Ehe und gab ihre eigene Karriere zugunsten der Familie auf 1951 kam Tochter Bettina zur Welt ihr Zwillingsbruder starb vor der Geburt Heinz Dietrich Kenter starb am 15 November 1984 kurz vor seinem 88 Geburtstag Der grosste Teil seines umfangreichen Nachlasses befindet sich im Mannheimer Reiss Museum ein kleiner Teil vor allem Korrespondenz im Theatermuseum in Koln Auszeichnungen BearbeitenGrillparzer Ring 1972 Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik Deutschland Im Jahr 1973 bekam Kenter die Otto Brahm Medaille die hochste Auszeichnung der Genossenschaft deutscher Buhnenangehoriger verliehen 5 Literatur BearbeitenJosef Gregor Grosse Regisseure der modernen Buhne Schriftenreihe der osterreichischen UNESCO Kommission Wien 1958 S 189 ff Ulrich Seelmann Eggebert Theater als geistige Aussage Heinz Dietrich Kenter als Buhnenregisseur a Stuttgart Leben Stuttgart 1960 b Munchner Leben Munchen 1960 beides im Verlag Ch Belzer Erika Sterz Der Theaterwert der szenischen Bemerkungen im deutschen Drama von Kleist bis zur Gegenwart Colloquium Verlag Berlin Dahlemn 1963 S 159 171 Helmut Schwarz Regie Kapitel Regisseure und Wegbereiter des europaischen Sprechtheaters Verlag Carl Schunemann Bremen 1965 Hannes Pagenkemper Heinz Dietrich Kenter als Buhnenregisseur Maske und Kothurn Universitat Wien Wien 1967 Heft 2 3 Susanne M Schaup William B Yeats in deutscher Sicht Dissertation Salzburg Friedrich Michael Geschichte des deutschen Theaters Reclam Verlag Stuttgart 1969 S 117Einzelnachweise Bearbeiten Herbert A Frenzel Hans Joachim Moser Hrsg Kurschners biographisches Theater Handbuch Schauspiel Oper Film Rundfunk Deutschland Osterreich Schweiz De Gruyter Berlin 1956 DNB 010075518 Genossenschaft Deutscher Buhnen Angehorigen Hrsg Deutsches Buhnen Jahrbuch Das grosse Adressbuch fur Buhne Film Funk und Fernsehen 94 Jahrgang 1986 Buhnenschriften Vertriebs Gesellschaft Hamburg 1986 ISSN 0070 4431 S 783 Hamburger Abendblatt Nr 8 vom 10 Januar 1961 Seite 7 Memento vom 28 Juli 2014 im Internet Archive Hamburger Abendblatt Nr 192 vom 20 August 1959 Seite 7 Memento vom 28 Juli 2014 im Internet Archive Hamburger Abendblatt Nr 285 vom 6 Dezember 1973 Seite 7 Memento vom 28 Juli 2014 im Internet Archive Normdaten Person GND 11639238X lobid OGND AKS VIAF 40128770 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kenter Heinz DietrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Theaterschauspieler und RegisseurGEBURTSDATUM 26 November 1896GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 15 November 1984STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Dietrich Kenter amp oldid 229365840