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Heinrich von dem Turlin war ein mittelhochdeutscher Epiker der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Diu Crone 3 Der Mantel 4 Ausgaben 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenDer Dichter ist wahrscheinlich bayerisch osterreichischer Herkunft Die Namensform von den Turlin ist unter anderem belegt in Karnten St Veit an der Glan und Osttirol Lienz ob er jedoch dem karntnerischen Burgergeschlecht de Portula bzw von dem Turlin aus St Veit an der Glan angehorte ist umstritten nbsp Heinrich von dem Turlin Diu Crone Heidelberg UB cpg 374 1r Diu Crone BearbeitenDas Heinrich einzig sicher zuweisbare Werk ist der Artusroman Diu Crone Die Krone Der Text ist auf ca 1230 zu datieren zeitlich ordnet er sich damit nach dem Tod von Hartmann von Aue ca 1210 1220 ein und vor Rudolfs von Ems Alexander ca 1240 Uberliefert ist der Text in einer vollstandigen Handschrift und 6 Fragmenten wovon eines verschollen ist Eine vollstandige Uberlieferung bietet nur der Heidelberger cpg 374 mit rund 30 000 Reimpaarversen In ihm ist auch der Name Heinrichs von dem Turlin in Form eines Akrostichons angegeben Eine Reihe Einzelhandlungen stehen nebeneinander Sie erzahlen Abenteuer der Ritter der Tafelrunde Der erste Teil befasst sich demnach mit Konig Artus Dieser rustet sich zum Zweikampf da ihm Konigin Ginover von Gasoein streitig gemacht wird Gawein welcher sich nicht im Gefolge des Konigs befindet sondern auf aventiure bietet den Stoff fur die folgenden Verse Nachdem er sich aus der Minnegefangenschaft bei Konigin Amurfina gelost hat befreit er Ginover welche von Gasoein entfuhrt wurde Auch eine Reihe anderer Konflikte werden von ihm gelost so beispielsweise ein Erbstreit zwischen Amurfina und ihrer Schwester Letztlich fuhrt ihn sein Weg auch uber den Palast der Frau Saelde auf die Insel der Jungfrauen wo er mit ewiger Jugend gesegnet wird Der Text endet mit einem grossen Fest nachdem Gawein auch noch die Gralsgesellschaft befreit hat Diu Crone ist uberliefert in den folgenden Handschriften und Fragmenten Koln Universitats und Stadtbibl Cod 5 P 62 Heidelberg Universitatsbibliothek Cod Pal germ 374 Wien Osterr Nationalbibl Cod 2779 Berlin Staatsbibl mgf 923 Nr 9 Schwabisch Hall Stadtbibl ohne Sign verschollen Kiel Universitatsbibl Ms K B 48lDer Mantel BearbeitenEs ist umstritten ob das Romanbruchstuck Der Mantel ebenfalls von Heinrich von dem Turlin stammt Der Mantel ist eine Bearbeitung der Sage vom Zaubermantel der nur einer keuschen Frau passt Der Text ist als Fragment einzig im Ambraser Heldenbuch erhalten wo er den fehlenden Beginn von Hartmanns Erec Roman ersetzt Uberliefert in Wien Osterr Nationalbibl Cod Ser nova 2663 Ambraser Heldenbuch 28ra 30rb Ausgaben BearbeitenGottlob Heinrich Friedrich Scholl Hrsg Heinrich von dem Turlin Diu Crone Bibliothek des literarischen Vereins in Stuttgart Band 27 Stuttgart 1852 unveranderter Nachdruck Amsterdam 1966 Gudrun Felder Hrsg Diu Crone Kritische mittelhochdeutsche Leseausgabe mit Erlauterungen Berlin 2012 ISBN 978 3 11 018627 7 Fritz Peter Knapp nach Vorarbeiten von Alfred Ebenbauer Hrsg Heinrich von dem Turlin Die Krone 2 Bande Altdeutsche Textbibliothek Band 112 und 118 Tubingen 2000 und 2005 ISBN 3 484 20212 2 und 3 484 20218 1 Otto Warnatsch Hrsg Der Mantel Bruchstuck eines Lanzeletromans des Heinrich von dem Turlin nebst einer Abh uber die Sage vom Trinkhorn und Mantel und die Quelle der Krone Germanistische Abhandlungen Band 2 Breslau 1883 Nachdruck Hildesheim 1977 Werner Schroder Hrsg Das Ambraser Mantel Fragment Sitzungsberichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Band 33 5 Stuttgart 1995 ISBN 3 515 06836 8 Literatur BearbeitenElizabeth Andersen Heinrich von dem Tuerlin s Diu Crone and the Prose Lancelot An Intertextual Study Arthurian Literature Volume 7 1987 Hartmut Bleumer Die Crone Heinrichs von dem Turlin Form Erfahrung und Konzeption eines spaten Artusromans Munchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters Band 112 Zugleich Munster Westfalen Univ Diss 1997 Tubingen 1997 ISBN 3 484 89112 2 Christoph Cormeau Heinrich von dem Turlin In Verfasserlexikon 2 Auflage Band 3 1981 Sp 894 899 Christoph Cormeau Wigalois und Diu Crone Zwei Kapitel zur Gattungsgeschichte des nachklassischen Aventiureromans Munchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters Band 57 Zugleich Munchen Universitat Habilitationsschrift Munchen 1977 ISBN 3 7608 3357 8 Gudrun Felder Kommentar zur Crone Heinrichs von dem Turlin Zugleich Tubingen Univ Diss 2005 Berlin New York 2006 ISBN 3 11 018595 4 Lewis Jillings Diu Crone of Heinrich von dem Turlein The attempted emancipation of secular narrative Goppinger Arbeiten zur Germanistik Nr 258 Zugleich London Univ Diss 1977 Goppingen 1980 ISBN 3 87452 424 8 Matthias Meyer Die Verfugbarkeit der Fiktion Interpretationen und poetologische Untersuchungen zum Artusroman und zur aventiurehaften Dietrichepik des 13 Jahrhunderts Germanisch romanische Monatsschrift Beiheft Band 12 Zugleich Berlin Freie Univ Diss 1991 Heidelberg 1994 ISBN 3 8253 0176 1 Samuel Singer Heinrich von dem Turlin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 20 f Tilman Spreckelsen Hort von Gaweins Heldentaten Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 19 Mai 2013 S 66 Online Ausgabe des Artikels Georg Steer Heinrich von dem Turlin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 426 428 Digitalisat Neil Thomas Diu Crone and the Medieval Arthurian Cycle Cambridge 2002 ISBN 0 85991 636 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich von dem Turlin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek HandschriftencensusNormdaten Person GND 118548352 lobid OGND AKS LCCN n85182339 VIAF 60521875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich von dem TurlinKURZBESCHREIBUNG mittelhochdeutscher EpikerGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 13 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von dem Turlin amp oldid 237253659