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Heinrich Sequenz 13 Janner 1895 in Wien Osterreich Ungarn 11 Mai 1987 ebenda war ein osterreichischer Elektrotechniker und Rektor der TU Wien in der Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen amp Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Sequenz entstammt einer Seidenzeugmacher Familie Er wollte Marineingenieur werden und begann im Herbst 1913 sein Studium an der Maschinenbauschule der Wiener Technischen Hochschule an der Unterabteilung fur Schiffbau und Schiffsmaschinenbau Er wurde Mitglied der Burschenschaft Eisen Wien 1 1914 meldete er sich freiwillig zur Akademischen Legion und besuchte die fur die Freiwilligen errichtete Wiener Chargenschule In Ostrowiec geriet er in russische Kriegsgefangenschaft wurde im September 1915 nach Sibirien verlagert und Januar 1920 befreit Im Herbst 1920 nahm er sein Maschinenbaustudium an der TH Wien wieder auf wandte sich dann aber dem Studium der Elektrotechnik zu das er 1924 beendete 1928 veroffentlichte er in der Vereinszeitschrift Elektrotechnik und Maschinenbau des Elektrotechnischen Vereins Wien EVW einen Artikel uber die Messung des Widerstandes von Gleichstromankerwicklungen Das brachte ihn in Verbindung mit dem langjahrigen Schriftleiter Hofrat Alfred Grunhut 1871 Feb 1938 und er arbeitete darauf in der Schriftleitung dieser Zeitschrift mit 1929 wurde er zum Lehrer an der Bundeslehranstalt fur Maschinenbau und Elektrotechnik in Wien ernannt Er studierte Physik und Mathematik an der Wiener Universitat und schrieb 1929 seine Dissertation Bereits am 16 November 1931 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 614 529 allerdings 1934 wieder aus 2 Nach einem Studienaufenthalt an der Technischen Hochschule in Aachen wurde er 1932 Privatdozent an der TH Wien Nach seinem Doktorat an der Technischen Hochschule in Karlsruhe Wicklungen wurde er 1937 an die Technische Hochschule in Stuttgart berufen Nach dem Anschluss Osterreichs ans Reich am 13 Marz 1938 wurde er als kommissarischer Leiter des Elektrotechnischen Vereins Wien EVW eingesetzt Grunhuts Tod im Februar ersparte ihm diesem als Juden den Schreibtisch wegzunehmen Kurz darauf wurden er und Leonhard Kneissler mit der Schriftleitung der EVW betraut Er liess samtliche Akten und Unterlagen des Vereins vernichten so dass fur die Zeit vor 1938 keine Originalquellen ausser der Vereinszeitschrift existieren 1939 wurde er als Professor fur Elektromaschinenbau an die TH Wien berufen Dort amtierte er zwischen 1939 und 1942 als Nachfolger von Herbert Schober als lokaler Reprasentant des NS Dozentenbundes eine der einflussreichsten Positionen an der Hochschule Am 1 Januar 1941 trat er erneut der NSDAP bei Mitgliedsnummer 9 025 398 3 Im Dezember 1942 ernannte ihn das Reichswissenschaftsministerium zum Rektor der TH Wien Mit seiner Antrittsrede in der er die Eigenarten des osterreichischen Menschen herausstrich sorgte er fur Unruhe in NS Kreisen Im August 1945 wurde ihm die Lehrbefugnis aberkannt und als letzter Rektor der TH Wien verhaftet Bis 1947 blieb er in verschiedenen Gefangnissen und Anhaltelagern wie Camp Marcus W Orr DP Lager in Glasenbach inhaftiert 1951 wurde er durch Bemuhungen Kneisslers wieder als EVW Schriftleiter eingesetzt 1952 wurde ihm die Lehrbefugnis wieder erteilt und 1954 war er wieder Ordinarius und Vorstand des Instituts fur Elektrische Anlagen der TH Wien Als man in den 1960er Jahren mehrfach versuchte ihn als wirkliches Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften zu wahlen legte das Akademiemitglied Paul Funk das seit 1945 an der TH Wien Professor fur Mathematik war beharrlich Eingaben und Bedenken dagegen ein 4 Sequenz heiratete 1952 die Wiener Architektin Ilse Wildt 1912 2010 Sie wurden am Wiener Zentralfriedhof bestattet 5 Ehrungen amp Auszeichnungen Bearbeiten1954 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien 1966 Grosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1952 1967 Ehrensenator der Technischen Hochschule Wien 1970 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in GoldVeroffentlichungen BearbeitenVersuch einer allgemeinen Theorie der Gleichstrom Ankerwicklungen Berlin Springer 1933 Beitrage zur Gleichung der Hysterese Schleife In Archiv f Elektrotechnik 1935 Elektrische Maschinen Wien Springer Erstauflage 1942 letzte Auflage 1971 mit Theodor Bodefeld Die Wicklungen elektrischer Maschinen mehrere Bande Wien Springer 1950 bis 1954 Der Geist der Technik Reden und Vortrage bei der 150 Jahr Feier der Technischen Hochschule in Wien 8 bis 13 November 1965 Wien Springer 1966 Jahrgang 1895 Mir zur Feier meines 75 Geburtstages Wien Becvar 1970 Herstellung der Wicklungen elektrischer Maschinen Wien Springer 1973 100 Jahre Elektrotechnik in Osterreich 1873 1973 Wien Springer 1973Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 160 Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte 6 Bericht uber feierliche Inauguration des am 10 Dezember 1942 ernannten Rector Magnificus Dipl Ing Dr techn habil Dr Ing Dr phil Heinrich Sequenz Wien Verlag der TH Wien 1943Weblinks BearbeitenEintrag uber Heinrich Sequenz in der Datenbank der Wilhelm Exner Medaillen Stiftung Heinrich Sequenz im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Weidinger Im nationalen Abwehrkampf der Grenzlanddeutschen Akademische Burschenschaften und Politik in Osterreich nach 1945 Bohlau Wien Koln Weimar 2015 ISBN 978 3 205 79600 8 S 176 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 22770824 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 22770824 Oberkofler Gerhard 2005 Der Mathematiker Paul Funk wird mit der Vergangenheitsbewaltigung der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften konfrontiert In DOW Dokumentationsarchiv des Osterreichischen Widerstandes Hrsg Jahrbuch 2005 Schwerpunkt Frauen in Widerstand und Verfolgung Wien LIT S 200 217 Online onter https www doew at cms download 10447 web jahrbuch 05 pdf Grabstelle Heinrich Sequenz Wien Zentralfriedhof Gruppe 71 Gruppe Erweiterung B Reihe 24 Nr 26 Normdaten Person GND 140123695 lobid OGND AKS VIAF 39823630 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sequenz HeinrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer ElektrotechnikerGEBURTSDATUM 13 Januar 1895GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 11 Mai 1987STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Sequenz amp oldid 230087877