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Das Geschaftshaus der Striehlschen Waisenstiftung in Hannover Goseriede 4 1 war ein 1896 1897 fur die Striehlsche Waisenstiftung errichtetes Wohn und Geschaftshaus Es stand zwischen den spater erbauten Gebauden Anzeiger Hochhaus und Neues Steintor nahe dem Platz Am Steintor im heutigen hannoverschen Stadtteil Mitte 2 Haus der Striehlschen Waisenstiftung Lichtdruck nach einem Foto von Georg Alpers in den Blattern fur Architektur und Kunsthandwerk Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Beschreibung 2 Weitere Abbildungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Beschreibung BearbeitenDas Grundstuck an der Goseriede auf dem zuvor ein kleines Gebaude stand durfte laut dem Testament des Stifter Ehepaares Striehl nicht verkauft werden die Einnahmen aus einer moglichst guten Verwertung sollten der Stiftung zufliessen So wurde der Vorgangerbau abgerissen und ein auf hannoversche Architekten begrenzter Architektenwettbewerb ausgeschrieben 3 an dem sich auch der Architekt Albrecht Haupt beteiligte 4 Den 1 Preis erhielt jedoch der Entwurf des Architekten Hermann Schaedtler nach dem dann 1896 1897 das Zinshaus mit Vorder und Hinterhaus auf dem tief in den Baublock hineinreichenden Grundstuck errichtet wurde Wahrend das Erdgeschoss mit einem Ladenlokal und weiteren Geschaftsraumen versehen war wurden in den drei Obergeschossen beider Gebaudeteile je funf abgeschlossene Wohnungen gebaut von denen die im Vorderhaus anfangs durchschnittlich 1 700 Mark die im Hinterhaus 500 Mark Miete einbrachten 3 Die Strassenfront des Geschaftshauses wurde mit rotem Mainsandstein verkleidet wahrend die Hoffronten mit Zement verputzt wurden Der viergeschossige Bau im Stil der Neorenaissance und den seinerzeit fur Hannover typischen nach aussen offnenden Fenstern zeigte zur Strasse hin vor dem mit roten Dachpfannen gedeckten Steildach einen nachempfundenen Welschen Giebel Dort fand sich die erhabene Inschrift Haus der Striehlschen Waisenstiftung sowie das Baujahr 1897 und dazwischen das vollplastische und uberlebensgrosse Standbild 1 des mannlichen Parts des Stifterehepaares des Johann Heinrich Christian Striehl 5 das auf einer Konsole stand und von einem Baldachin uberdacht war 1 Schopfer des Standbildes war der Bildhauer Roland Engelhard Die seitlich angebrachten Turmhauben waren mit Kupferblech gedeckt 3 Die Baukosten fur das Wohn und Geschaftshaus betrugen 324 000 Mark wovon allein die Sandstein und Bildhauerarbeiten ohne das Versetzen rund 25 000 Mark in Anspruch nahmen Zu den wesentlich am Bau Beteiligten zahlten die Hannoveraner Maurermeister Fr Holscher Steinmetzmeister Kramer Zimmermeister H Zucker Schlossermeister Lebelt und Sorst Maler Gebr Sievers und Stuckateur Fr Maassler 3 Nur kurze Zeit nach der Fertigstellung des Geschaftshauses lichtete der hannoversche Fotograf Georg Alpers das Gebaude mit dem durch posierende Personen belebten Vorplatz mit Umgebung und einer hohen Gaslaterne ab Die Aufnahme fand als Lichtdruck Reproduktion schon wenig spater im Jahr 1899 uberregionale Verbreitung als erlauternde Bildtafel in den in Berlin herausgegebenen Blattern fur Architektur und Kunsthandwerk 1 nbsp Blick um 1900 auf die Goseriede ganz links eine Ecke des Geschaftshauses der Striehlschen Waisenstiftung neben dem noch leeren Platz des spateren Anzeiger Hochhauses Ansichtskarte unbekannter FotografWahrend das Geschaftshaus an der einen Seite von einer Durchfahrt flankiert war wurde auf der anderen Seite spater unmittelbar angrenzend das Anzeiger Hochhaus errichtet 6 7 Eine Ansichtskarte aus der Zeit um 1900 zeigt zur Halfte Striehl s Stiftungshaus mit dem Ganseliesel Brunnen davor 8 eine ahnliche Karte zusatzlich mit der Beschriftung Weinrestaurant zum Vater Striehl Inhaber Hermann Bartels und eine Innenansicht des Restaurants 9 Spatestens seit den 1920er Jahren fand sich im Erdgeschoss des Geschaftshauses eine Filiale der Sparkasse 6 uber der zur Zeit des Nationalsozialismus laut dem Adressbuch der Stadt Hannover von 1942 die Stadt Hannover war seinerzeit Eigentumer des Gebaudes sowohl Privatpersonen als Mieterparteien wie auch Firmen aber auch der Bund Deutscher Madel ihre Raume hatten 10 Das ehemalige Geschaftshaus der Striehlschen Waisenstiftung wurde wahrend der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstort 11 Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete der Architekt Ernst Zinsser an gleicher Stelle das Gebaude der Sparkasse an der Goseriede Weitere Abbildungen Bearbeiten1989 Anzeiger Hochhaus Kohlezeichnung auf Papier von Ommo Wille der Kunstler verzichtete hier auf die Darstellung des kubischen Nachkriegs Gebaudes und malte stattdessen den im Krieg zerstorten Vorgangerbau neben das Anzeiger Hochhaus 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschaftshaus der Striehlschen Waisenstiftung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hermann Schaedler Geschaftshaus der Striehlschen Waisenstiftung Hannover Aus Blatter fur Architektur und Kunsthandwerk 12 Jg 1899 Tafel 41 auf der Seite des Architekturmuseums der Technischen Universitat BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Vergleiche die Abbildung Hermann Schaedler Geschaftshaus der Striehlschen Waisenstiftung Hannover im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Aus Blatter fur Architektur und Kunsthandwerk 12 Jg 1899 Tafel 41 Helmut Knocke Hugo Thielen Goseriede In Hannover Kunst und Kultur Lexikon S 124 ff a b c d Blatter fur Architektur und Kunsthandwerk Jahrgang XII Nr 5 vom 1 Mai 1899 S 33 f sowie Tafel 41 Klaus Siegner Haupt Albrecht In Harold Hammer Schenk Gunther Kokkelink Hrsg Laves und Hannover Niedersachsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof Ed Libri Artis Schafer 1989 ISBN 3 88746 236 X S 568 Klaus Mlynek Striehl Johann Heinrich Christian In Hannoversches Biographisches Lexikon S 353 online bei Google Bucher a b Vergleiche Luftbild Aufnahme und Text Hoch uber dem Hochhaus In Friedrich Luddecke Hannover wie es damals war Bilder und Begegnungen um das Jahr 1900 Verlag A Madsack Hannover 1964 S 7 ff Die Fliegeraufnahme ist eine Aufnahme der Hansa Luftbild von 1928 vergleiche Peter Ruthenberg Anzeiger Wie Fritz Hogers Anzeiger Hochhaus zum Mittelpunkt S 59 f sowie S 360 Abbildungsnachweis Vergleiche die Abbildung bei Andreas Andrew Bornemann Willkommen im Ansichtskarten und Postkarten Archiv mit historischen Hannover Mitte und Hannover Steintor Karten auf der Seite postkarten archiv de zuletzt abgerufen am 5 Marz 2015 Vergleiche etwa dieses Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www delcampe de Angebot auf der Internet Auktionsseite delcampe de zuletzt abgerufen am 5 Marz 2015 Vergleiche Teil II S 97 des Adressbuches a b Peter Ruthenberg Selten gemalt In Peter Ruthenberg Hrsg Anzeiger Wie Fritz Hogers Anzeiger Hochhaus zum Mittelpunkt des neuen Kunst und Medienzentrums an Hannovers Goseriede wurde Madsack Hannover 1997 ISBN 3 7860 0520 6 S 97 110 hier S 99 101 f 52 3767617 9 731383 Koordinaten 52 22 36 3 N 9 43 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschaftshaus der Striehlschen Waisenstiftung amp oldid 231382036