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Das Haus der Presse ist ein Hochhaus an der Ostra Allee 20 in Dresden das 1966 als bestes Bauwerk der Stadt Dresden mit einem Architekturpreis ausgezeichnet wurde Es symbolisiert den architektonischen Ubergang von der Nationalen Bautradition zum Internationalen Stil Haus der Presse 2007 OstfassadeHaus der Presse 2020 WestfassadeHaus der Presse 1967 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Beschreibung 2 1 Gebaude 2 2 Bildkunstlerische Ausgestaltung und Skulpturen 3 Nach 1990 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDas Areal der Wilsdruffer Vorstadt zwischen Elbufer und Ostra Allee gehorte bis zur Zerstorung wahrend der Luftangriffe auf Dresden 1945 zu den am dichtest bebauten Stadtteilen der Dresdner Innenstadt und war durch eine Mischung von Gewerbe und Wohngebauden gepragt Die gewerblichen Ansiedlungen gehorten zum Teil durch ihre Lage am Weisseritzmuhlgraben in ihrem Kern zu den altesten Gewerbebetrieben Dresdens Nach der Zerstorung wurde das Areal Anfang der 1950er Jahre grossflachig beraumt Beschreibung BearbeitenAm 24 Juni 1958 wurden in der Perspektiv Plangruppe der Stadt Dresden die ersten Gedanken uber den Bau einer Zeitungsredaktion in der Stadt erortert Bis dahin arbeiteten Redaktion und Druckerei der Sachsischen Zeitung in den Raumen des ehemaligen Rustungsbetriebs Goehle Werk die Dresdner Stadtredaktion im Hochhaus am Albertplatz 1 Gebaude Bearbeiten Das 13 geschossige Hochhaus wurde von Wolfgang Hansch und Herbert Loschau als Teil eines Druckerei und Verlagskomplexes entworfen der aus diesem Hochhaus einem ostlich angeschlossenen Flachbau der als Verlagsgebaude diente der nordlich liegenden eigentlichen Zeitungsdruckerei und gestalteten Grun und Freiflachen vor allem im Bereich zwischen Hochhaus Flachbau und der Ostra Allee damals Julian Grimau Allee bestand Es war in der DDR das erste Hochhaus aus Fertigelementen 2 Der Bau begann am 7 November 1960 mit der Errichtung der nordlich liegenden Druckereihalle Fur diese wurde am 16 Marz 1962 Richtfest gefeiert der erste Zeitungsdruck erfolgte im Mai 1963 Im September 1963 wurde der Grundstein fur das Redaktionshochhaus mit 638 Fenstern und 228 Treppenstufen gelegt 2 Im April 1966 konnte die Redaktion einziehen die offizielle Eroffnung erfolgte am 30 April 1966 1 Das 6 5 Millionen Mark teure Gebaude wurde in Stahlskelett Montagebauweise errichtet Die Fensterbander erhielten profilierte Aluminiumbrustungen die Giebelflachen wurden mit Waschbetonplatten verkleidet Der Kompaktbau wurde mit Keramikplatten verkleidet ansonsten Sichtbetonflachen 3 Im Haus verlief ein Rohrpostsystem Auf dem Dach drehte sich bis zur Wende das Logo der Zeitung 1 An der Fassade hingen senkrecht zehn einzelne Buchstaben und ein Wort des Schriftzugs H A U S der P R E S S E Die Buchstaben stehen heute vor dem Gebaude an der Ostra Allee 2 Auf dem Dach des Gebaudes in 46 Metern Hohe befindet sich eine begehbare Terrasse Bis in die 1990er Jahre wurde dort ein Dachcafe betrieben Noch heute wird das Dach fur Pausen aber auch fur Interviews genutzt 2 Es ist Verlagshaus der Sachsischen Zeitung und war zwischenzeitlich auch Sitz der Dresdner Morgenpost die spater den anschliessenden Flachbau bezog Das 1966 als bestes Bauwerk der Stadt Dresden mit einem Architekturpreis ausgezeichnete Gebaude kennzeichnet eine deutliche Zasur in der DDR Architekturpolitik fur Dresden Wahrend noch wenige Jahre zuvor dem Leitbild der Nationalen Bautradition entsprochen wurde nahm man mit diesem Verlagsneubau Abschied von einer national gedeuteten Architektur und orientierte sich stattdessen nach den Prinzipien der Architektur des Internationalen Stils 4 Bildkunstlerische Ausgestaltung und Skulpturen Bearbeiten nbsp Rudolf Sitte beim Bearbeiten des Relief Modells fur den Innenhof Haus der Presse der Sachsischen Zeitung Dresden1966 wurde im Hof des Gebaudes ein 30 18 m grosses Betonrelief von Rudolf Sitte aufgestellt Gegenstand war Der Produktionsprozess Zeitungsdruck Von 1967 stammen funf Reliefplatten aus Bronze von Walter Howard mit dem Titel Franz Mehring Publizist seiner Zeit Sie messen 60 120 cm und befinden sich an einer Wand in der Eingangshalle des Gebaudes 5 Aus dem gleichen Jahr stammt die Bronzeplastik einer Tanzerin von Ursula Naumann 6 Im Jahr 1975 schuf Johannes Peschel einen Block aus Zement vor dem Haus der Presse Die Politplastik 4 stellte die Vereinigung der KPD und SPD in Sachsen dar und wurde 1989 entfernt Vor dem Hochhaus bestand ausserdem eine Brunnenanlage 2 Nach 1990 Bearbeiten nbsp Verkleidung vom Haus der PresseBei der Flut 2002 wurde das Haus der Presse von der Weisseritz und spater von der Elbe geflutet Schon zuvor war ein Abriss und Neubau des Hochhauses im Gesprach Nach der Flut wurde die Sanierung des Hauses beschlossen 2 Im Jahr 2003 wurde das Gebaude saniert und erhielt eine neue kupfergrune Verkleidung aus 4000 Glasscheiben von Martin Seelinger 1 Auf der Verkleidung sind lose Folgen von Typographien als Schmuck angebracht worden Als Inspiration dienten Texte aus Vilem Flussers Buch Vogelfluge Essays zu Natur und Kultur 1 Wolfgang Hansch der Architekt aus den 1960er Jahren bezeichnete dies als typographische Uberschwemmung und Verpackungsarchitektur 4 Die Sanierung kostete 4 6 Millionen Euro Die Buchstaben Haus der Presse die am Hochhaus befestigt waren wurden abgenommen und in Vitrinen an der Strasse aufgestellt 2004 wurde die alte Druckhalle abgerissen nachdem das neue Druck und Verlagsgebaude an der Radeburger Strasse in Betrieb ging An ihrer Stelle befinden sich heute Parkplatze In der Konneritzstrasse befindet sich seit 2005 eine Haltestelle der Strassenbahn Dresden mit dem Namen Kongresszentrum Haus der Presse Literatur BearbeitenWalter May Werner Pampel und Hans Konrad Architekturfuhrer DDR Bezirk Dresden Nr 22 1 5 VEB Verlag fur Bauwesen Berlin 1979 S 29 Wolfgang Hansch Druckerei Sachsische Zeitung Dresden in Deutsche Architektur Heft 3 Jahrgang 1967 S 141 149 Gerhard Krenz Walter Stiebitz Claus Weidner Architekturwettbewerb 1966 in Deutsche Architektur Heft 8 Jahrgang 1967 S 456 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus der Presse Dresden Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Sandro Rahrisch Ein Haus fur die Presse In Sachsische Zeitung 13 April 2016 a b c d e f Sandro Rahrisch und Heinrich Maria Lobbers Das Haus der Buchstaben In Sachsische Zeitung 13 April 2021 May et al S 29 Bildnr 22 Haus der Presse a b c Verlagshaus der Sachsischen Zeitung ehemals Haus der Presse auf das neue dresden de abgerufen am 27 April 2018 Erika Neumann Ulrich Kurt Kunst und Architektur Baugebundene Kunst in der DDR VEB E A Seemann Verlag Leipzig 1974 Heinz Quinger Dresden E A Seemann Verlag Leipzig 1991 ISBN 3 363 00489 3 Reihe Kunstgeschichtliche Stadtebucher51 057594 13 728212 Koordinaten 51 3 27 3 N 13 43 41 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus der Presse Dresden amp oldid 223966174