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Die Harzer Granite lassen sich in funf Typen unterscheiden die alle als Naturwerksteine grossere Verwendung fanden Knaupsholz Granit Birkenkopf Granit Wurmberg Granit Konigskopf Granit und Ilsestein Granit Die drei erstgenannten Granite haben eine grosse Verbreitung im norddeutschen Raum in Belgien und in den Niederlanden spater dann auch in der DDR Der Knaupsholz Granit gehorte lange Zeit zu den wichtigsten Werksteinen der ehemaligen DDR 1 Harzer Granit vom Typ Birkenkopf Granit Mattschliff Muster ca 10 cm lang Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Steinbruche 3 Knaupsholz Granit 4 Birkenkopf Granit 5 Wurmberg Granit 6 Konigskopf Granit 7 Ilsestein Granit 8 Verwendung 8 1 Technische Bauwerke 8 2 Mahnmale und Bauwerke 9 Siehe auch 10 Literatur 11 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDie Granitplutone des Harzes Brocken Ramberg und Oker Pluton 2 bildeten sich gegen Ende der Variszischen Orogenese im Oberkarbon vor rund 300 Millionen Jahren Entstanden sind diese Natursteine als sich in den gefalteten Sediment und Vulkangesteinen des Ur Harzes der seinerzeit Teil eines ausgedehnten Faltengebirgs systems war tief unter der Erde grosse Magmablasen bildeten und durch unterschiedliche Abkuhlungs und Kristallisationsraten bedingt zu mehreren verschieden gefarbten Granittypen erstarrten Die Harzer Granite sind Teil des Brockengranit Komplexes der mit einer Ausdehnung von 165 km der grosste Granitkomplex im Harz ist 3 Das Harzer Gabbro Vorkommen ist Bestandteil dieses Komplexes es entstand in der Fruhphase des Brocken Magmatismus aus einem Magma das einen geringeren SiO2 Gehalt aufwies als die jungeren Magmen aus denen die Granite hervorgingen Steinbruche BearbeitenZu den Grossbetrieben vor dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1938 zahlten die Firma Zureck in Wernigerode 100 bis 110 Beschaftigte und die Firma Hannoversche Basaltwerke m b H mit ihrer Abteilung Granitsteinbruche Wernigerode 60 bis 70 Beschaftigte ferner die Braunlager Granit und Schotterwerke G m b H 45 Beschaftigte Des Weiteren gab es 5 bis 7 Mittel und 15 bis 17 Kleinbetriebe mit insgesamt etwa 600 Beschaftigten Die Absatzgebiete waren damals das gesamte Reichsgebiet Belgien und die Niederlande 4 Nach dem Krieg waren 1948 in den Braunlager Granit und Schotterwerken 30 bis 40 und in einem weiteren Betrieb in Niedersachsen eine unbekannt gebliebene Anzahl Steinbrucharbeiter beschaftigt Uber die in der DDR befindlichen Betriebe liegen keine exakten Zahlen vor Die in der DDR liegenden Steinbruche Knaupsholz und Birkenkopf sowie die Betriebsteile der Firma Zureck in Wernigerode wurden am 5 November 1945 enteignet 5 Zu Beginn der 1950er Jahre wurden von Sickenberg folgende Steinbruche im Brockengranitbereich genannt Eckerloch Schneeloch Gebbertsberg Wurmberg Hasserode Wolfklippen Grosser und Kleiner Birkenkopf Knaupsholz Ottofels Neustatter Hau Forsthaus Plessenburg und Gelochter Stein 6 Im Jahre 1958 wurden auf dem Gebiet der DDR noch acht Steinbruche betrieben 1969 jedoch nur noch zwei Knaupsholz und Birkenkopf 7 Knaupsholz Granit Bearbeiten Hauptartikel Knaupsholz Granit Vorkommen Der Knaupsholz Granit wird im Forstort Knaupsholz des Nationalparks Harz zwischen den Wernigeroder Ortsteilen Drei Annen Hohne und Schierke einen Kilometer ostlich des Bahnhofs Schierke in Sachsen Anhalt abgebaut Der Knaupsholz Granit gehorte zu den wichtigsten Werksteinen der DDR Mineralbestand Der Knaupsholz Granit ist graurotlich gefarbt und grobkornig Er enthalt 33 5 Prozent Quarz 45 9 Prozent Alkalifeldspat 15 1 Prozent Plagioklas 4 8 Prozent Biotit und Chlorit sowie 0 7 Prozent Erzminerale wie Magnetit Pyrit Hamatit und 0 7 Akzessorien Die Alkalifeldspatkristalle konnen bis zu 18 mm gross sein 8 Birkenkopf Granit BearbeitenVorkommen Der Birkenkopf Granit wurde am Grossen Birkenkopf sudlich von Wernigerode Hasserode abgebaut Er ist ein mittelkorniger Granit mit einer blaulich grauen Farbe Im Steinbruch konnten 30 bis 40 Prozent Rohblocke fur Sagearbeiten und 50 Prozent verwertbarer Gesteinsschutt gewonnen werden 8 Der Steinbruch ist nicht mehr im Abbau Mineralbestand Der Birkenkopf Granit enthalt 31 3 Prozent Quarz 42 6 Prozent Alkalifeldspat 20 4 Prozent Plagioklas 5 4 Prozent Biotit und Chlorit sowie 0 3 Prozent Erzminerale wie Magnetit Pyrit Hamatit 8 Wurmberg Granit Bearbeiten nbsp Wurmberg Granit Muster ca 10 8 cm Hauptartikel Wurmberg Granit Vorkommen Der Steinbruch des Wurmberg Granits lag etwa 2 5 Kilometer nordlich von Braunlage und 250 Meter hoch auf dem Wurmberg Es handelt sich um einen blassroten fein bis grobkornigen Granit Der Steinbruch ist seit dem Fruhjahr 1974 nicht mehr ihm Betrieb 9 Mineralbestand Dieser Granit enthalt 31 Prozent Quarz 42 Prozent Alkalifeldspat 20 Prozent Plagioklas 7 Prozent Biotit sowie weniger als 1 Prozent Akzessorien wie Zirkon Apatit Rutil Muskovit und opakte Minerale 10 Konigskopf Granit BearbeitenVorkommen Der Konigskopf Granit wurde in einem Steinbruch bei Konigskrug gewonnen der dann in den 1960er Jahren aufgelassen wurde Wegen der heutigen Lage im Nationalpark Harz durfte es unwahrscheinlich sein dass er wiedereroffnet wird Es handelt sich um einen hellroten bis kraftig roten fleischroten Granit Mineralbestand Der Konigskopf Granit enthalt 33 Prozent Quarz 42 Prozent Orthoklas in einer Mineralkorngrosse von 2 bis 5 mm bis max 15 mm 22 Prozent Plagioklas 5 Prozent Biotit und 0 7 Prozent Akzessorien 8 11 Ilsestein Granit BearbeitenDer Ilsestein Granit liegt am Nordrand des Harzes und ist ein Bestandteil des Brocken Massivs Er tritt zwischen dem Eckertal und etwa Hasserode als 11 km langer Streifen mit etwa 2 km Breite zu Tage 12 Dabei besteht das Gestein aus einem deutlich gangformig intrudierten kraftig rot gefarbten Gestein Am Kontakt zum Harzburger Gabbronorit fuhrt der Granit eckige Gabbro Xenolithe Das Magma des Ilsestein Granits soll als letzter Magmenpuls des Brockenkomplexes aufgestiegen sein und ist die quarzreichste Intrusion innerhalb des Brocken Massivs 13 Charakteristische Merkmale des Granits sind Verwachsungen zwischen Quarz und Orthoklas Das Gestein enthalt Schwarzen Turmalin sowie zahlreiche 2 5 cm grosse Drusen mit Fullungen von Quarz Orthoklas Albit und anderen Mineralen Seine Verwendung und Festigkeit als Werkstein ist durch diese Drusen eingeschrankt und er hat daher nur eine lokale Bedeutung 14 Verwendung Bearbeiten nbsp Schierker Bergkirche nbsp Sowjetisches Ehrenmal in Berlin Tiergarten aus Harzer Granit mit Bronzefigur eines SoldatenDie Harzer Granite sind verwitterungsbestandig polierbar und gegenuber aggressiven chemischen Verbindungen resistent Aufgrund ihrer technischen Eigenschaften werden sie im Aussenbereich und wegen ihres Dekors zum Innenausbau verwendet Verwendet wurden diese Granite als massive Werksteine fur Bruckenbau Mauerwerke Tur und Fenstersimse Treppenstufen und Bodenplatten Fassadenverkleidung Grabsteine als Pflaster und Packlagen der Knaupsholz Granit wird als Granitgrus fur den Wegebau im Nationalpark Harz eingesetzt Zurzeit Stand 2009 sind lediglich noch die Steinbruche Knaupsholz und Birkenkopf in Betrieb mit folgender Verwendung Technische Bauwerke Bearbeiten Strassenbelage Pflaster Mauerwerke und Bruckenbauwerke in Niedersachsen und Norddeutschland Magdeburg Hamburg und Berlin Schleusenbauwerke und Uferbefestigungen am Mittelland und Nord Ostsee Kanal 8 Mahnmale und Bauwerke Bearbeiten Mahn und Gedenkstatten Buchenwald Ravensbruck und Sachsenhausen Sowjetische Ehrenmale in Berlin Tiergarten und Berlin Treptow Innenausbau des Schillermuseums in Weimar Kirche in Schierke Kulturpalaste der DDR Deutsche Bank und Rathaustreppe in Wernigerode 8 Siehe auch BearbeitenListe von GranitsortenLiteratur BearbeitenKurt Mohr Geologie und Mineralstatten des Harzes 2 Auflage Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1933 ISBN 3 510 65154 5 S 223ff Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Muller Der Knaupsholz Granit aus dem Harz in Naturstein 1991 Online Verfugbar Memento des Originals vom 1 August 2012 im Webarchiv archive today nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www baufachinformation de abgerufen am 26 Juli 2009 weitere Informationen Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive auf regionalgeologie ost de TU Clausthal Zellerfeld Die geologisch strukturellen Einheiten des Harzes Memento vom 5 Marz 2005 im Internet Archive abgerufen am 26 Juli 2009 Sickenberg Lagerstatten Niedersachsens S 22 Steinbruch Knaupsholz hrsg von der Interessensgemeinschaft Harzer Schmalspurbahnen Memento des Originals vom 13 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ig hsb de abgerufen am 26 Juli 2009 Otto Sickenberg Steine und Erden Die Lagerstatten und ihre Bewirtschaftung Geologie und Lagerstatten Niedersachsens 5 Band Dorn Verlag Bremen Horn 1951 Mohr Geologie des Harzes S 413 a b c d e f Werner Schwate Harzer Granit Abbau und Verwendung in Stein 1993 W Online Memento des Originals vom 5 Januar 2013 im Webarchiv archive today nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www baufachinformation de auf baufachinformation de abgerufen am 26 Juli 2009 Mohr Geologie des Harzes S 414 Wolf Dieter Grimm Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland hrsg vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Gesteins Nr 014 Lipp Verlag Munchen 1990 ISBN 3 87490 535 7 Granitsteinbruch Konigskopf auf mineralienatlas de Maximilian Zundel Carl Heinz Friedel Jens C Grimmer Magnetic fabric constraints for syn magmatic doming of the laccolithic Brocken granite pluton Harz Mountains northern Germany In International Journal of Earth Sciences 2019 DOI 10 1007 s00531 019 01679 w Mohr Geologie des Harzes S 226f u 236 Informationen aus regionalgeologie ost de Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive abgerufen am 27 Juli 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harzer Granit amp oldid 228462033