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Die britische Reederei Harrison Line bestand von 1853 bis zum Jahr 2000 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die ersten 50 Jahre 1 2 1900 bis 1945 1 3 Nachkriegszeit 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten 50 Jahre Bearbeiten Die Harrison Line geht auf das Jahr 1853 zuruck in dem die Bruder Thomas und James Harrison das Schifffahrts und Schiffsbrokinggeschaft von George Brown and Harrison ubernahmen Das Unternehmen beschaftigte sich bis 1853 in der Hauptsache mit dem Wein und Weinbrandimport vom Charente nach Liverpool Die eingesetzten franzosischen Schoner liefen vereinzelt aber auch Oporto und Cadiz an 1857 erwarb das junge Unternehmen sein erstes eisernes Schiff die Philosopher Dieses wurde auf der Werft von Thomas Vernon in Liverpool gebaut und mit 1329 Raumtonnen vermessen Das Schiff war bis zu seiner Strandung am 26 September 1879 ausschliesslich im Indienhandel eingesetzt Die Philosopher war nicht nur als ein sehr fruhes Eisenschiff von Interesse sondern auch durch seinen Namen der eine Tradition der Reederei begann Schiffe der Harrison Flotte nach Berufsbezeichnungen zu benennen Ab 1860 weitete Harrison sein Fahrtgebiet auf Brasilien Indien und die Karibik aus Im selben Jahr stellte die Reederei auch die Dampfgetriebenen Schwesterschiffe Cognac und Gladiator in Dienst um den verstarkten Import von Weinbrand aus Frankreich bewaltigen zu konnen Um diese Zeit verfugte die Reederei uber 25 Segel und Dampfschiffe mit einem Rauminhalt von rund 21 000 Tonnen Im selben Jahrzehnt trat John William Hughes als Partner in das Unternehmen ein dessen Familie eine grosse Bedeutung fur die folgende Entwicklung der Reederei erhielt Im Jahr 1884 grundete man mit einem Kapital von 512 000 Pfund die Charente Steam Ship Co Ltd um die von Thos and Jas Harrison betriebene Dampfschiffsreederei zu ubernehmen Drei Jahre darauf wurde mit der Senator das letzte Segelschiff veraussert 1888 starb Thomas Harrison dessen Sohn Thomas Fenwick ebenfalls in das Reedereigeschaft eintrat Ein Jahr spater erwarb Harrison fur 135 000 Pfund die Star Line Reederei von Rathbone Bros and Company um seine Position in Kalkutta und im Teehandel zu verstarken Zu diesem Zweck wurde die Reederei mit allen Konferenzrechten und Abmachungen sowie der Flotte von vier Dampfschiffen und einem Bauauftrag ubernommen Die zwischen 1875 und 1889 gebauten Schiffe Mira Vesta Pallas und Orion sowie die im Bau befindliche Capella wurden bemerkenswerterweise sogar unter ihren alten Namen weiterbeschaftigt 1891 verstarb auch James Harrison dessen Sohne Frederick James und Heath ebenfalls im Geschaft nachfolgten 1900 bis 1945 Bearbeiten Im Jahr 1911 kaufte Harrison die Aberdeen Direct Line deren Management bei John T Rennie Son and Company lag Zwei Jahre spater konnte die Reederei das mit 5686 Tonnen vermessene Passagier und Frachtschiff Ingoma von der Glasgower Werft D and W Henderson and Company in Empfang nehmen Es wurde auf dem Sudafrikadienst der Harrison Rennie Line eingesetzt und unter Rennie Farben mit mastengelbem Schornstein und grauem Rumpf gefahren Durch den folgenden Ersten Weltkrieg wechselten die drei Schiffe Inanda Intaha und Ingoma auf Harrisons London Karibikdienst wodurch die Rennie Line beendet wurde Nach Kriegsende ging die Reederei an den Wiederaufbau ihrer Flotte und setzte bei den Schiffen Dramatist Diplomat und Huntsman erstmals auf Dampfturbinenantrieb dieser stellte sich aber durch seinen hohen Treibstoffverbrauch als zu kostspielig heraus woraufhin Harrisons keine weiteren Turbinenschiffe bestellte In den 1920er Jahren baute Harrison seine London und Glasgow Dienste in die Karibik und nach Guyana durch den Ankauf von acht Schiffen von Prentice Service and Hendersons Glasgower Crown Line sowie funf weiteren von Scrutton Sons and Company aus London aus Eine weitere Flottenvergrosserung stellten die vier 1935 von Furness Withy and Company erworbenen Schwesterschiffe Royal Prince Imperial Prince British Prince und London Merchant dar die in Collegian Craftsman Statesman und Politician umbenannt wurden Dieses Quartett von 14 Knoten schnellen 8000 BRT Turbinenschiffen war 1922 23 fur den Furness Nordatlantikdienst gebaut worden und wurde von Harrisons auf dem gemeinsam mit Ellerman Line und Clan Line betriebenen Sudafrikadienst in Fahrt gebracht Von der Leyland Line erwarb die Reederei 1935 weitere sieben Nordatlantik Frachtschiffe die zum Ausbau des Karibik Mexiko Dienstes genutzt wurden Ebenfalls 1935 brachte Harrisons mit der Inventor und der Explorer die ersten Schiffe mit Kreuzerheck in Fahrt Bei Kriegsausbruch im September 1939 besass Harrisons 45 Schiffe von denen 29 bis 1945 durch den Krieg verlorengingen Gleich zu Beginn des Krieges verlor die Reederei mit der Huntsman eines ihrer grossten Schiffe Die Huntsman befand sich am 10 Oktober 1939 auf der Reise von Kalkutta nach London als sie vom deutschen Kriegsschiff Admiral Graf Spee versenkt wurde Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Governor ein typisches Frachtschiff der 1950er Jahre 1969 in Hamburg In den Jahren 1945 bis 1949 ersetzte Harrisons seine Kriegsverluste zunachst durch den Ankauf von zehn amerikanischen Liberty Schiffen und sechs britischen Empire Schiffen die sich in den folgenden Jahren gut bewahrten Der erste Nachkriegsneubau war das 1949 abgelieferte Turbinenschiff Biographer das erst 1964 nach Panama veraussert wurde In den nachsten Jahren wurde der Flottenausbau fortgesetzt 1960 erhielt Harrison mit der Adventurer das erste britische Schiff mit Stulcken Schwergutbaum der Entwurf ahnelte zeitgenossischen Schwergutschiffen der DDG Hansa Dem Typschiff Adventurer folgten 1961 62 zwei fast baugleiche Einheiten die Custodian und Tacitian 1968 stellte man die beiden besonders fur die Afrikafahrt geeignete Schiffe Magician und Historian in Dienst Die 18 Knoten schnellen Schiffe mit 150 Tonnen Stulcken Schwergutbaum entstanden bei der Sunderlander Pallion Werft der Doxford and Sunderland Shipbuilding and Engineering Company und waren mit 8454 BRT vermessen 1 1973 begann Harrisons mit dem Bau der drei Massengutschiffe Wanderer Wayfarer und Warrior seine Fahrtgebiete zu diversifizieren Die in Japan gebauten Schiffe waren mit 16 317 BRT vermessen und trugen 27 135 Tonnen Der Erfolg dieser Schiffe fuhrte zur Bestellung zweier nochmals grosserer Bulkcarrier Strategist und Specialist bei der danischen Werft Burmeister und Wain Im Zuge der Containerisierung des karibischen Fahrtgebietes schloss sich Harrisons 1977 dem von Hapag Lloyd und der Koninklijke Nederlandsche Stoomboot Maatschappij begonnenen Konsortium Caribbean Overseas Lines CAROL an Nachdem sich 1978 auch die Compagnie Generale Maritime CGM dem CAROL Dienst angeschlossen hatte bot dieser wochentliche Abfahrten von Bremerhaven Hamburg Amsterdam Antwerpen Tilbury Le Havre und Liverpool Etwa zur selben Zeit begann auch die Containerisierung des Europa Sudafrika Dienst SAECS Service Harrisons wirkte hier als kleinerer Partner des Mitbewerbers Ellerman Lines beim Bau des Containerschiffs City of Durban Das Schiff entstand bei der Bremer Werft AG Weser und wurde im gemeinsam betriebenen Dienst der Ellerman Harrison Container Lines eingesetzt Das letzte von Harrisons gebaute Schiff war die im Dezember 1980 vollendete Author Sie wurde spater als Benarmin von Barclays Mercantile Industrial Finance an die Ben Line verchartert wobei Harrisons das Management ubernahm Wahrend des Falklandkrieges wirkte 1982 Harrison s Astronomer mit Das Containerschiff wurde von der britischen Regierung mit Helikopterflugdeck versehen und als Hilfsschiff Hubschrauberbasis Reliant der Royal Fleet Auxiliary genutzt und 1986 nach Panama verkauft Ebenfalls 1982 erwarb Harrison s das in Hongkong beheimatete Schifffahrtsunternehmen Blairdale Shipping mit den beiden Schiffen Lamma Forest und Lantau Trader von Charles Connell amp Company 1983 verringerte sich Harrisons Flotte so weit dass ein Drittel des seefahrenden Personals freigesetzt wurde Auch die City of Durban wurde vom South Africa Europe Container Service herausgenommen und an die Overseas Containers Limited verchartert und spater an die Associated Container Transportation weitergegeben wo sie als ACT 8 eingesetzt wurde Im Jahr 1984 ubernahm Harrisons das Management der beiden Neubauten Pisces Pioneer und Pisces Planter der Hongkonger Reederei Crossfish Limited Im Jahr darauf vercharterte Harrison seine Adviser an die franzosische Reederei CGM die es als CGM Provence zwischen Sudafrika und dem Golf von Mexiko einsetzte 1987 war die Flotte der Charente Steamship Company auf drei eigene Schiffe die Author Warrior und Advisor gesunken stieg 1988 aber wieder auf zehn Einheiten Im Oktober 2000 trat Thos J Harrison Ltd das Linienschiffahrtsgeschaft in Vertretung der Charente Steamship Company komplett an P amp O Nedlloyd ab womit die Harrison Line endgultig verschwand Weblinks BearbeitenDie Harrison Line bei Oceanliner Museum englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ambrose Greenway New heavy lift ships In Cargo Liners An Illustrated History Seaforth Publishing 2012 S 148 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harrison Line amp oldid 237734853