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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Harmonisierungslehre ist die Lehre der gleichberechtigten harmonischen Nutzung aller Sinne und beinhaltet das Sensibilisieren aller Sinnesorgane Mentaltraining und individuelle psychologische Beratung Sie wurde von der deutschen Gesangslehrerin und Musikpadagogin Gertrud Grunow am Bauhaus entwickelt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung der Harmonisierungslehre 2 Voraussetzungen der Ubungen 2 1 Voraussetzungen fur Schuler 2 2 Voraussetzungen fur Lehrer 3 Die Ordnungen der Lehre 3 1 Die Erste Ordnung Seele 3 2 Die Zweite Ordnung Korper 3 3 Die Dritte Ordnung Geist 4 Ziele der Lehre 5 Niederschrift der Lehre 5 1 Schriften von Gertrud Grunow 5 2 Schriften von Hildegard Heitmeyer 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehung der Harmonisierungslehre BearbeitenNachdem Gertrud Grunow von dem Kurs Rhythmische Gymnastik von Emile Jaques Dalcroze inspiriert worden war in dem es um den Zusammenhang zwischen Musik und Bewegung beziehungsweise Gebarden ging begann sie selbst Forschungen zu dieser Thematik Nach den ersten Experimenten die das Verhaltnis zwischen einer Tonart und der Korperspannung behandelten kam sie zu dem Schluss dass der Korper nur durch das Horen eines einzelnen Tones eine Gleichgewichtsstellung sucht Somit fand sie 1910 die ersten beiden Ordnungen ihrer Lehre Mit Ordnung bezeichnete Grunow die Anordnung der gesamten ausgewahlten Klange und Farben die sich beim Menschen im Laufe der Ubung ergibt Sie bezeichnete eine Farbe als Kraft da jede Farbe ihrer Meinung nach eine besonders charakteristische Wirkung hat 2 Im Jahr darauf weitete sie ihre Forschungen auf Farben aus und entdeckte schliesslich 1912 die Farbformen Zunachst wurde das Blau als Kreis das Rot als Quadrat und das Gelb als Dreieck aufgezeigt Genau diese Farbformen findet man in vielen Grafiken des Bauhauses und somit wurden sie spater zum Markenzeichen des Bauhauses In der Zeit in der Gertrud Grunow an der Universitat in Hamburg unterrichtete fand sie vermutlich die 3 Ordnung der Harmonisierungslehre Kurz erklart ist die Grunow Lehre die Lehre der gleichberechtigten harmonischen Nutzung aller Sinne Die Hauptbestandteile dabei sind die Sensibilisierung aller Sinnesorgane Mentaltraining und individuelle psychologische Beratung Laut Gertrud Grunow entstehen die Ausdrucksmoglichkeiten des Menschen namlich nach deren personlichen Farb Klang und Formempfinden 2 Voraussetzungen der Ubungen BearbeitenVoraussetzungen fur Schuler Bearbeiten Um die Ubungen gut durcharbeiten zu konnen sollte sich der Schuler in einem freien ruhigen Raum befinden Ausserdem sollte der Ubende gelost sein um instinktiv handeln zu konnen Wichtig ist auch dass der Schuler die Resultate der Lehre nicht kennt da diese ihn in seinem intuitiven Handeln einschranken und die Ergebnisse verfalschen konnten Ein zentraler Aspekt um die Wirkung der Ubungen zu gewahrleisten ist es zu lernen den Intellekt abzustellen und in eine Art unbewussten Zustands zu gleiten Ahnlich wie beim Meditieren fuhrt diese Befindlichkeit zur besseren Wahrnehmung des Korpers der Seele sowie des Geistes und dient zur Vorbereitung und Unterstutzung der kreativen Tatigkeit 3 Voraussetzungen fur Lehrer Bearbeiten Die Aufgaben des Lehrers umfassen das genaue Formulieren der Ubungen und die Verantwortung uber den zu Lehrenden beziehungsweise dessen Unterstutzung Die Lehrkraft muss darauf achten dass sich der Schuler wohlfuhlt und sich nicht verkrampft Ausserdem sollte er ihn motivieren immer weiter in sich zu spuren aber er muss auch erkennen wenn der Schuler lieber eine Pause machen oder bei einer fruheren Ubung nochmal ansetzen sollte Keinesfalls darf dem Ubenden die Losung der Aufgabe suggeriert werden Dennoch darf dem Schuler bei der Suche der Ergebnisse weitergeholfen werden 3 Die Ordnungen der Lehre BearbeitenDie Erste Ordnung Seele Bearbeiten Die erste Ordnung befasst sich allgemein mit dem intuitiven Erzeugen der Farben beziehungsweise der Klange Dabei werden die Farben mit Licht gleichgesetzt und als lebendige Kraft aufgefasst Eine Ubung dazu ist dass der Lehrer einen Ton anspielt oder eine Farbe zeigt und der Schuler daraufhin die Farbe oder den Ton mit geschlossenen Augen fuhlen muss Ausserdem soll noch eine zu der Farbe beziehungsweise dem Ton passende Stelle im Raum aufgesucht werden Aus den zwolf verschiedenen Farben und den dazu individuell aufgesuchten zwolf Orten wird ein Kreis gebildet der aus diesen bestimmten Farben besteht Dieser Farbkreis wird Gleichgewichtskreis genannt den man sich wie eine auf dem Boden liegende Uhr vorstellen kann und bildet die Grundlage aller darauffolgenden Ubungen Die Zwolfordnung der Farben ist eine Grunow sche Schopfung und beinhaltet die Farben blau violett blau blau grun grun gelb orange rot rotviolett braun weiss grau und silber Zu dieser Auswahl hatte sich Gertrud Grunow nie geaussert aber es wird vermutet dass sie silber statt schwarz genommen hatte da schwarz licht und farblos ist 4 Die Zweite Ordnung Korper Bearbeiten Der Fokus der zweiten Ordnung liegt auf der vertikalen Bewegung des Korpers wobei die in der ersten Ordnung empfundenen Krafte korperlich apperzipiert werden Die Ubungen hierbei beziehen sich auf die Lokalisierung der Farbe oder des Tons in der Wirbelsaule wodurch sich die Korperhaltung andert Eine zu dieser Ordnung passende Ubung ist das Einnehmen einer Gleichgewichtsstellung entsprechend dem gehorten Ton beziehungsweise der gesehenen Farbe Dadurch entsteht ein Resultat in Form einer vertikalen Anordnung der Farben Dabei werden das Korpergefuhl und das Selbstbewusstsein gefestigt 4 Die Dritte Ordnung Geist Bearbeiten In der dritten Ordnung liegt der Schwerpunkt darauf dass jeder Ton oder jede Farbe bestimmte Handlungen und Haltungen hervorruft Also wird infolge des Sehens einer Farbe in der Ubung nicht nur wie bei der zweiten Ordnung eine Korperhaltung angenommen sondern der Korper ubt auch verschiedene Geh und Greifarten aus Diese Aufgabe richtet sich eher nach aussen wodurch im Endeffekt ein Kreis als Farbscheibe aus zwolf konzentrischen Kreisen gebildet wird Bei dieser Ordnung werden die Farben auch optisch vernommen wodurch der Geist besonders angeregt wird Auf diese Ubung kann auch direkt die Verwirklichung von Zeichnungen folgen 4 Ziele der Lehre BearbeitenAllgemein werden die Schuler durch die Harmonisierungslehre auf ihre zukunftige kunstlerische Arbeit vorbereitet Ausserdem lasst sich die starkende und harmonisierende Wirkung der Lehre daran erkennen dass die Schuler sich sowohl physisch als auch psychisch freier und weniger eingeengt fuhlen Somit sind sie korperlich und seelisch geistig locker und beweglich Zudem offnet sich der Mensch durch die Begegnung mit Farben und Klangen und sieht beziehungsweise hort detaillierter sowie feinfuhliger Dadurch wird der Kontakt mit der Erscheinungswelt gestarkt und der Mensch harmoniert besser mit der Aussenwelt 3 Im Vordergrund steht jedoch die Herstellung beziehungsweise die Wiederherstellung eines psychischen Gleichgewichts da viele Schuler oft unausgeglichen und nervos sind Zusammenfassend kann gesagt werden dass Korper und Seele durch die Harmonisierungslehre in Einklang gebracht werden und den Studierenden somit der Zugang zu ihrer Kreativitat einfacher ermoglicht wird Dies hilft den Schulern in vielen kunstlerischen Bereichen wie zum Beispiel in der Malerei oder Zeichnung in der Webkunst im Theater und in der graphischen Gestaltung 2 Niederschrift der Lehre BearbeitenSchriften von Gertrud Grunow Bearbeiten In den ersten Jahren der Forschungen von Gertrud Grunow dokumentierte sie fast nichts da sie zunachst weiter forschen wollte Nach ihrer Meinung war ihre Lehre noch nicht reif genug und lange nicht vollendet um niedergeschrieben zu werden Im Jahr 1913 wies Grunow den Vorschlag des Berliner Professors fur Hals Nasen Ohren Heilkunde Jacob Katzenstein 1864 1921 ab zusammen einen Text uber die ersten Erkenntnisse zu erarbeiten Der von ihr genannte Grund war dass sie die Harmonisierungslehre zunachst weiter ausarbeiten wollte 1923 veroffentlichte die damals am Bauhaus tatige Lehrerin einen Aufsatz im Rahmen eines Bauhausbuches Dieser Text Der Aufbau der lebendigen Form durch Farbe Form Ton bekam im eben genannten Buch sogar einen besonderen Platz jedoch war er sehr schwer zu verstehen Durch die Bemuhungen ihres ehemaligen Schulers Erich Parnitzke verfasste Grunow in den 1930er Jahren sechs Aufsatze fur die deutsche Zeitschrift Kunst und Jugend zum Thema Kunstpadagogik In diesen wenigen Texten beschrieb sie zu einigen Aspekten der Lehre sowohl die Ubung als auch die Resultate die sie an sich selbst und an zahlreichen Schulern bemerkt hatte Hauptsachlich ging es ihr um die Weitergabe ihres objektiven Wissens an die Offentlichkeit Dabei beachtete sie nicht dass die Leser durch die bereits vorhandenen Erkenntnisse uber die Ergebnisse die Ubungsaufgaben nicht mehr unvoreingenommen eigenstandig bearbeiten konnen 3 Diese wenigen Dokumente sind alles was sie zu ihren Lebzeiten uber die Harmonisierungslehre publizierte Ausserdem werden in den Abfassungen nur Teilaspekte geschildert Erst ab etwa 1940 nahm sie sich vor eine Gesamtdarstellung ihrer Lehre in Form von vier Banden zu verfassen Wahrscheinlich wurde nur der erste Band Schopferisches Sehen fertiggestellt Da Grunow zu Kriegszeiten aber keinen Verlag zum Drucken ihrer Schriften finden konnte uberliess sie ihrem ehemaligen Bauhausschuler Gerhard Schunke ihre Manuskripte Dieser hatte ihr zugesagt die Texte zu veroffentlichen und zu finanzieren Diesen Plan fuhrte er jedoch nie durch und bis heute gelten die Schriften als verschwunden 3 Schriften von Hildegard Heitmeyer Bearbeiten Auch die ehemalige Assistentin von Gertrud Grunow Hildegard Heitmeyer versuchte ein paar Mal die Harmonisierungslehre der Offentlichkeit zu prasentieren In den Jahren 1920 und 1923 veroffentlichte sie Texte in der Zeitschrift Tat sowie in der Neuen Zurcher Zeitung Ab 1929 referierte Heitmeyer in Ascona Berlin und Bern uber die Grunow Lehre Schliesslich gab sie eine von ihr selbst erstellte Gesamtdarstellung der Lehre an Gertrud Grunow die von dieser korrigiert und erweitert wurde Diese Korrektur bildete die Grundlage fur die 1946 verfassten Texte Die Forscherin Gertrud Grunow und Die Grunow Lehre eine Erziehung der Sinne durch Klang und Farbe Im Gegensatz zu Gertrud Grunow gab Hildegard Heitmeyer nicht die Resultate der Ubungen preis da sie sonst nicht mehr unbeeinflusst ausgefuhrt werden konnen wenn die Ergebnisse den Schulern bereits bekannt sind 3 Literatur BearbeitenJohn Cage Colour at the Bauhaus In AA Files Architectural Association School of Architecture No 2 July 1982 S 50 54Weblinks BearbeitenGertrud Grunows Harmonisierungslehre Verbindung Europaischer Reformpadagogik und Asiatischer Meditation Bauhaus imaginista Harmonisierungslehre bauhauskooperation de Vor 150 Jahren geboren Gertrud Grunow die heilende Bauhaus Lehrerin Deutschlandfunk Gertrud Grunow und das Bauhaus Sie bewegen sich gegen eine Mauer von der blauen Farbe Goethe InstitutEinzelnachweise Bearbeiten Unterricht Gertrud Grunow Abgerufen am 10 Februar 2022 a b c Grunows Lehre kurz zusammengefasst Abgerufen am 10 Januar 2022 deutsch a b c d e f Rene Radrizzani Die Grunow Lehre Die bewegende Kraft von Klang und Farbe Florian Noetzel a b c Die drei Ordnungen des Kreises Abgerufen am 10 Januar 2022 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harmonisierungslehre amp oldid 233586453