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Der Hansisch Englische Krieg von 1469 bis 1474 war ein Krieg zwischen dem Stadtebund Hanse und dem Konigreich England Hansisch Englischer KriegDatum 1469 bis 1474Ort ArmelkanalCasus Belli Plunderung des StalhofsAusgang Sieg der HanseFolgen Anerkennung der Vorrechte der HanseFriedensschluss Frieden von UtrechtKonfliktparteienHanse Lubeck Danzig Hamburg Bremen England Konigreich EnglandBefehlshaberHinrich CastorpPaul Beneke Eduard IV Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kriegsverlauf 3 Friedensschluss 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenDas aufstrebende englische Handelsburgertum bemuhte sich immer mehr die Vorrechte der Hanse im Ostseehandel zu brechen 1437 erreichte es mit Unterstutzung des Konigtums die prinzipielle Anerkennung des Rechtes auf die Teilnahme am Ostseehandel 1447 entzog Konig Heinrich VI der Hanse alle Privilegien Im Mai 1449 kaperten die Englander eine hansische Baiensalzflotte wobei Lubeck 16 und Danzig 14 grosse Schiffe verlor Nach zahen Verhandlungen wurde 1456 ein achtjahriger Waffenstillstand abgeschlossen in dem die Schadensersatzforderungen vertagt und die Privilegien vom englischen Konig verlangert wurden Bereits 1458 und nach Ablauf des Waffenstillstandes erneut brachten englische Kaperschiffe wiederholt Handelsschiffe der Hanse auf Die ergebnislosen Friedensverhandlungen von 1465 in Hamburg brachten die Differenzen innerhalb der Hanse zutage Englands Friedensangebot schloss Entschadigungen aus und der grosste Teil der Hansestadte war nicht bereit der Linie Lubecks zu folgen Den Anlass zum Krieg lieferte schliesslich eine Auseinandersetzung zwischen England und Danemark wobei 1468 mit Hilfe von der danischen Krone gecharterten Danziger Kapern im Sund englische Schiffe aufgebracht und beschlagnahmt wurden Daraufhin liess Eduard IV im Fruhjahr 1469 den Stalhof sturmen und plundern Die Kaufleute wurden zeitweilig inhaftiert und mussten fur den im Sund entstandenen Schaden mit ihrem Vermogen haften Im April 1469 versammelte sich die Hanse in Lubeck Sie beschloss den Krieg gegen England verbot die Einfuhr englischen Tuches und ordnete den Einsatz von Kaperschiffen gegen die englischen Seeverbindungen an Kriegsverlauf BearbeitenDie fuhrende Rolle auf Seiten der Hanse ubernahmen Lubeck Danzig Hamburg und Bremen wahrend sich Koln Wesel und Arnheim neutral verhielten Im Herbst 1469 liefen die ersten hansischen Kaperschiffe gegen England aus Herzog Karl der Kuhne erlaubte zunachst die Offnung der niederlandischen Hafen fur hansische Kaperschiffe zog diese Erlaubnis aber zu Beginn des Jahres 1470 zuruck So mussten die hansischen Kaperschiffe in Hamburg und ihren Heimathafen uberwintern um dann im Fruhjahr wieder auf dem Seekriegsschauplatz zu erscheinen Die Hauptlast des Krieges trug Danzig wahrend sich Lubeck unter Fuhrung seines Burgermeisters Hinrich Castorp relativ wenig engagierte Andererseits war auch England durch die Rosenkriege erheblich geschwacht Nachdem Konig Eduard IV aufgrund der inneren Machtkampfe im Herbst 1470 nach Holland gefluchtet war gestattete Karl der Kuhne hansischen Schiffen den Zugang zu seinen Landeshafen fur ein Jahr um mit ihrer Hilfe die Ruckkehr Eduards zu unterstutzen Bei dieser Gelegenheit kaperten die hanseschen Schiffe nicht nur mehrere Schiffe von Eduards Gegnern sondern gaben ihm 1471 bei seiner Ruckkehr nach England sogar Geleitschutz Nach Eduards Ruckkehr konnte der Danziger Kaperkapitan Paul Beneke die Schiffe von Eduards Feinden Magdalena von Dieppe und Schwan von Caen aufbringen die mit dem Lord Mayor of London auf dem Weg nach Frankreich waren Nachdem Eduard wieder in England war verbot Karl der Kuhne auf hansischen Schiffen Soldnerdienste anzunehmen hansische Kaper zu proviantieren und Prisengut von ihnen aufzukaufen Damit verloren die hansischen Kaper erneut die flandrischen Hafen als Operationsbasis nbsp Die Peter von DanzigIm Jahr 1472 begann die Hanse mit grosseren Verbanden zu operieren Im Hamburger Geschwader befanden sich unter anderem die Grosse Marie und der Fliegende Geist im Lubecker Geschwader der Mariendrachen und der Georgsdrachen Ein Verband der Hauptleute Michel Ertmann und Jacob Heymann mit dem Grossen Kraweel segelte bis zur Insel Ouessant wo ein Teil der Schiffe in einem Sturm verlorenging Bei der Ruckfahrt erlitt das Grosse Kraweel ein Leck und konnte nur mit Muhe gehalten und zur Reparatur nach Brugge gebracht werden Nun kreuzte die franzosische Flotte auf und blockierte mit 29 Kampfschiffen die Schiffe der Hanse Da erschien eine englische Flotte von 20 Schiffen woraufhin die Franzosen in Richtung Normandie abliefen Der englische Befehlshaber Lord Howard griff nun die zwischen der Insel Walcheren und der Scheldemundung blockierten hansischen Schiffe an und brachte sie auf Das Grosse Kraweel kehrte nach Beseitigung der Schaden nach Hamburg zuruck Danzig ermachtigte drei seiner Burger durch Kaperbriefe auf eigenen Gewinn und Verlust Krieg gegen England zu fuhren Ab 1473 fuhrte Paul Beneke mit der Peter von Danzig erfolgreich mehrere Kaperfahrten gegen England durch Als englische Handler auf neutralen Schiffen ihre Waren nach England einfuhrten scheute Beneke die zu erwartenden diplomatischen Verwicklungen nicht Vor der englischen Kuste kaperte er unter anderem das mit besonders kostbarer Fracht beladene unter burgundischer Flagge segelnde Schiff St Thomas Im Jahr 1474 verheerte eine Flotte der Hanse die Ostkuste von England Friedensschluss BearbeitenIm Frieden von Utrecht von 1474 konnte die Hanse ihre Ziele erreichen Sie erlangte ihre Rechte und Privilegien in England wieder erhielt den Stalhof und ihre Niederlassungen in Boston und Lynn zuruck und wurde mit 10 000 englischen Pfund entschadigt Literatur BearbeitenKonrad Fritze Gunter Krause Seekriege der Hanse Militarverlag der DDR Berlin 1989 ISBN 3 926642 02 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hansisch Englischer Krieg amp oldid 232454761