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Hans Vogel 20 Januar 1900 in Dresden 5 April 1980 war ein deutscher Tropenmediziner und Parasitologe Seine wissenschaftliche Laufbahn verbrachte er uberwiegend am Bernhard Nocht Institut fur Schiffs und Tropenkrankheiten in Hamburg dessen Direktor er von 1963 bis 1968 war Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLaufbahn BearbeitenMitte der 1920er Jahre kam Hans Vogel an das Bernhard Nocht Institut wo er alleine an Fragen des Entwicklungszyklus und gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Waldemar Minning an Immunologie Diagnostik und Therapie arbeitete 1933 wurde er Abteilungsleiter 1 Hans Vogel entdeckte 1931 den komplizierten Entwicklungszyklus des Katzenleberegels Opisthorchis felineus eines Erregers von Lebererkrankungen bei Menschen und Tieren der Schnecken und Fische als Zwischenwirte und Katzen oder Menschen als Endwirte befallt Seine Entdeckung und seine nachfolgenden Arbeiten waren massgebliche Voraussetzungen fur die spatere Entwicklung von Bekampfungsmassnahmen auch gegen die Bilharziose 2 3 4 1934 gelang es Hans Vogel bei einem Forschungsaufenthalt in China Krabben der Gattung Potamon als Zwischenwirt des Lungenegels Paragonimus westermani zu identifizieren Bei diesem Aufenthalt in China beobachtete er auch dass eine Schistosomiasis in den Endemiegebieten bei Jugendlichen schwerer verlauft als bei alteren Patienten Seine Vermutung war dass die alteren Patienten eine Immunitat erworben hatten Die Forschungen dauerten fast 20 Jahre und wurden dadurch erschwert dass der Erreger der Parchenegel einen Entwicklungszyklus mit zweifachem Wirtswechsel durchlauft Es gelang Nocht 1937 in der chinesischen Provinz Zhejiang Schnecken der Art Oncomelania hupensis zu sammeln und diese Zwischenwirte in Hamburg dauernd zu zuchten Auf diese Weise konnte der Lebenszyklus der Schistosomen im Labor uber Jahrzehnte aufrechterhalten werden 1950 konnte Vogel nach 12 jahriger Arbeit nachweisen dass Rhesusaffen gegen einen Befall mit Schistosoma japonicum immunisiert werden konnen 1 5 In seiner weiteren Karriere erforschte und beschrieb er in den 1950er Jahren den Lebenszyklus und die Atiologie des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis des Erregers der alveolaren Echinokokkose Angeregt durch die Erkenntnisse der amerikanischen Forscherkollegen Robert L Rausch und Everett L Schiller die auf Inseln in Alaska einen Zusammenhang zwischen dem gehauften Auftreten des Fuchsbandwurms und Erkrankungen von Eskimos an alveolarer Echinokokkose feststellten fuhrte er von 1954 bis 1957 Forschungen in Suddeutschland durch Er fand erwachsene Fuchsbandwurmer in Fuchsen und gehauft alveolare Zysten in Wuhlmausen Durch Futterungsexperimente konnte er den Entwicklungszyklus des Parasiten nachweisen und belegen dass die alveolare Echinokokkose des Menschen von einem anderen Erreger als die zystische Echinokokkose hervorgerufen wird Die uber fast ein Jahrhundert in der Parasitologie vertretene Auffassung beide Krankheiten wurden vom Dreigliedrigen Hundebandwurm verursacht war widerlegt 6 1961 unternahm Vogel mit dem Direktor des Bernhard Nocht Instituts Ernst Georg Nauck und seinem Kollegen Hans Harald Schumacher eine Erkundungsreise nach Kamerun und in den Sudan um dort einen Standort fur die vom Bernhard Nocht Institut geplante Forschungsstation in den Tropen zu finden 7 Nachdem Nauck in den Ruhestand getreten war wurde Hans Vogel 1963 Direktor des Bernhard Nocht Instituts fur Schiffs und Tropenkrankheiten in Hamburg und ubernahm den damit verbundenen Lehrstuhl In seine Amtszeit fielen die Planung und der Bau der im Januar 1968 eroffneten Forschungsstation in Bong Town Liberia Daruber hinaus wurde 1968 der Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstorten Kliniktrakts des Instituts abgeschlossen Im selben Jahr ubergab Vogel sein Amt an seinen Nachfolger Hans Harald Schumacher 8 Die Einrichtung der 1971 eroffneten Abteilung fur Biochemie wurde noch von Vogel in die Wege geleitet 1 Hans Vogel wurde 1973 mit der Mary Kingsley Medaille der Liverpool School of Tropical Medicine ausgezeichnet Der Bandwurm Echinococcus vogeli ein Erreger der in Sudamerika endemischen polyzystischen Echinokokkose wurde nach ihm benannt 9 Er erhielt die Bernhard Nocht Medaille Schriften BearbeitenHans Vogel Der Entwicklungszyklus von Opisthorchis felineus Riv nebst Bemerkungen uber Systematik und Epidemiologie In Zoologica Band 33 1934 S 1 103 ISSN 0044 5088 Hans Vogel China ohne Maske 20000 km mit der schweizerischen Filmexpedition Mit 120 photographischen Aufnahmen auf 80 Kunstdrucktafeln Albert Muller Zurich Leipzig 1937 178 S Hans Vogel Waldemar Minning Uber die erworbene Resistenz von Macacus rhesus gegenuber Schistosoma japonicum In Zeitschrift fur Tropenmedizin und Parasitologie Band 4 1953 S 418 505 ISSN 0044 359X Hans Vogel Uber den Entwicklungszyklus und die Artzugehorigkeit des europaischen Alveolarechinococcus In Deutsche Medizinische Wochenschrift Band 80 1955 S 931 932 ISSN 0012 0472 Hans Vogel Uber den Echinococcus multilocularis Suddeutschlands I Das Bandwurmstadium von Stammen menschlicher und tierischer Herkunft Echinococcus multilocularis in South Germany I The tapeworm stage of strains from humans and animals In Zeitschrift fur Tropenmedizin und Parasitologie Band 8 1957 S 404 454 ISSN 0044 359X Literatur BearbeitenAugust Ludwig Degener Walter Habel Wer ist wer Das deutsche Who s Who Band 16 Arani Berlin 1970 ISBN 3 7605 2007 3 S 1368 Die Deutsche Universitatszeitung vereinigt mit Hochschul Dienst Band 36 Verlag Dr Josef Raabe Bonn 1980 S 287 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Vogel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c Erich Mannweiler Wissenschaftliche Arbeiten aus 100 Jahren Hamburger Tropenmedizin In ohne Verfasser Sonderband zum Jahresbericht 1999 2000 Bernhard Nocht Institut fur Tropenmedizin Hamburg 2000 S 33 38 PMID 1777002 Online PDF 104 kB abgerufen am 7 Januar 2014 John W Ridley Parasitology for Medical and Clinical Laboratory Professionals Delmar Clifton Park New York 2012 ISBN 978 1 4354 4816 2 S 187 Frank E G Cox History of Human Parasitology In Clinical Microbiology Reviews Band 15 Heft 4 2002 S 595 612 hier S 601 doi 10 1128 CMR 15 4 595 612 2002 Bernhard Fleischer A century of research in tropical medicine in Hamburg the early history and present state of the Bernhard Nocht Institute In Tropical Medicine and International Health Band 5 Nr 10 2000 S 747 751 doi 10 1046 j 1365 3156 2000 00634 x ohne Verfasser Bernhard Nocht Institut Hamburg 1900 2000 Eine Ausstellung zum 100jahrigen Bestehen des Tropeninstituts Bernhard Nocht Institut fur Tropenmedizin Hamburg 2000 Kapitel 6 Online PDF 690 kB abgerufen am 7 Januar 2014 Dominique Angele Vuitton et al A historical view of alveolar echinococcosis 160 years after the discovery of the first case in humans part 1 What have we learnt on the distribution of the disease and on its parasitic agent In Chinese Medical Journal Band 124 Nr 18 2011 S 2943 2953 PMID 22040507 ohne Verfasser Bernhard Nocht Institut fur Tropenmedizin Jahresbericht 1999 2000 Bernhard Nocht Institut fur Tropenmedizin Hamburg 2000 S 18 19 ISSN 1616 4504 Online PDF 1 7 MB abgerufen am 7 Januar 2014 ohne Verfasser Bernhard Nocht Institut Hamburg 1900 2000 Eine Ausstellung zum 100jahrigen Bestehen des Tropeninstituts Bernhard Nocht Institut fur Tropenmedizin Hamburg 2000 Kapitel 1 Online PDF 715 kB abgerufen am 7 Januar 2014 Dennis Tappe August Stich Matthias Frosch Emergence of Polycystic Neotropical Echinococcosis In Emerging Infectious Diseases Band 14 Nr 2 2008 S 292 297 doi 10 3201 eid1402 070742Normdaten Person GND 140799206 lobid OGND AKS LCCN n2019185367 VIAF 62694884 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogel HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Tropenmediziner und ParasitologeGEBURTSDATUM 20 Januar 1900GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 5 April 1980 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Vogel Parasitologe amp oldid 205187627