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6 8019444444444 10 353888888889 Koordinaten 6 48 N 10 21 WBong Town Bong Town war ein Ort in Liberia Es ist heute ein Stadtteil der Kleinstadt Bong Mines etwa 75 Kilometer nordostlich der Hauptstadt Monrovia im Westen des Bong County Der Ort befindet sich am Sudrand des Bong Range und war Hauptort des Bergbaugebietes des von der DELIMCO Deutsch Liberianische Mining Company in den 1960er Jahren gefuhrten Eisenerzbergwerkes Inhaltsverzeichnis 1 Heutige Situation 2 Geschichte 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHeutige Situation BearbeitenAuf dem Gelande wo von den 1950er Jahren bis Kriegsbeginn 1989 die deutschen Mitarbeiter des Eisenerztagebaus wohnten sind nun die wenigen Hausruinen massiv vom Busch uberwachsen Nur am Rand zur Strasse hin haben sich Einheimische Hauser renoviert bzw neu erbaut Das fruhere Bong Town befindet sich nahe dem Krankenhaus und der grossen evangelischen Kirche Der Nachbarort Nyenyen zahlt auch zu den neu errichteten Siedlungen nach Abzug von Thyssen Krupp Die deutsche Werkssiedlung wurde 1990 als Folge des Burgerkrieges aufgegeben sie ist jetzt vom Urwald uberwuchert und wurde zur Geisterstadt 1 nbsp Bong Mine Liberia 1983 nbsp Erzlaster in der Bong Mine Liberia 1983Der Tagebau Bong und die Eisenbahn wurden zwischen 2007 und 2010 von einem chinesischen Konsortium ubernommen Ob der Grubenbetrieb wieder aufgenommen oder das System zur Erschliessung weiterer Lagerstatten erweitert wird ist allerdings unklar Mit mehreren Dieselloks darunter drei ehemalige Kof III der DB werden Guterzuge und Sonderfahrten betrieben der regulare Personenverkehr wurde aus rechtlichen Grunden wieder eingestellt Die Bahn wird auch von der Bevolkerung mit holzernen Draisinen genutzt 2 Bong Mines ist eine pulsierende Kleinstadt mit Zentrum am ehemaligen Busbahnhof rund funfzehn Schulen etwa einem Dutzend Kirchengemeinden und vielen Ortsteilen wie Old Varneystown New Varneystown Zaweata Dusseldorf Botota Gbandi Community Cephas Town Niebla Ketoya Benduma Ketekoya mehr Sie beherbergt ein Hotel mehrere Bars viele Geschafte und etliche Handwerksbetriebe Bong Mines hat drei High Schools davon zwei staatlich die kostenlos sind und rund ein halbes Dutzend privater sogenannter Primary Schools Der offentliche Nahverkehr ist mittels Sammeltaxis und Motorradfahrern an allen Wochentagen gewahrleistet Die Eisenbahn wird wechselzeitig entweder nur genutzt um wenige Arbeiter zum Tagebau zu fahren oder selten und sehr langsam binnen mehr als funf bis acht Stunden fur allgemeine Passagiere in die Hauptstadt Die Strasse in die nachstgrossere Stadt Kakata ist asphaltiert und in gutem Zustand Dort an der Stadtgrenze von Bong Mines befindet sich ein Kontrollposten der Immigration Officers um Diebstahl aus dem Tagebau zu verhindern Etwa auf halber Strecke nach Kakata liegt ein polizeilicher Kontrollposten zur Markierung der County Grenze genannt Iron Gate Die Strasse entgegengesetzt von Bong Mines Richtung Westen nach Handii zum Saint Paul River ist mit groben Steinen gedeckt Die grosse Markthalle in Bong Mines verkauft taglich frische Lebensmittel doch ist der Wochenmarkt jeden Dienstag in Handii der grosste Einkaufsort des gesamten Fuamah Districts Geschichte BearbeitenEnde der 1950er Jahre erwarb eine private Investorengruppe aus der Bundesrepublik Deutschland zu 70 und aus Italien zu 30 eine Bergbaukonzession im Bong Range Gebiet und grundete die DELIMCO Bergbaugesellschaft Die damals grosste deutsche Auslandsinvestition sollte der Eisenerzversorgung der deutschen und italienischen Stahlwerke dienen Das Eisenerzbergwerk im County Bong wurde von der Gewerkschaft Exploration in Dusseldorf die spater den Namen in Exploration und Bergbau anderte geplant und gebaut Die Exploration und Bergbau gehorte zur Barbara Erzbergbau und diese zu 100 zur ATH August Thyssen Hutte die federfuhrend fur funf deutsche Stahlkonzerne und die italienische Finsider arbeitete Die Bong Mining Company BMC vor Ort war zu 51 im Eigentum des liberianischen Staates und zu 49 im Eigentum der Investoren aus Deutschland sowie des staatlichen italienischen Stahlkonzerns Die finanzielle Investition lag zu 100 bei den auslandischen Investoren Der Staat Liberia stellte letztlich das Land den darin vorhandenen Erzkorper und die Konzession fur den Abbau In den 1950er Jahren begannen erste Explorationen und ab 1962 wurde das Bergwerk errichtet Das Gelande wurde fur 70 Jahre gepachtet Die fur den Bau benotigten Teile mussten fast alle aus Europa oder den USA importiert werden und wurden im Grund alle uber die Strasse ca 120 km von Monrovia zum Bergwerk transportiert 1 In Liberia gab es zu diesem Zeitpunkt vier Eisenerzbergwerke die bereits langjahrig produzierten wie die LMC Liberia Mining Company die letztlich von Republic Steel beherrscht wurde LMC verkaufte das abgebaute Erz als Shipping ore d h das Erz wurde gebrochen gewaschen und verschifft Der Fe Anteil bei uber 60 Zum Vergleich der poor bone wie das Erz der Bong genannt wurde lag bei 38 Fe und musste sehr aufwendig aufbereitet werden Zu erwahnen noch Mano River sonst nicht beeindruckend Das vierte Bergwerk in den Nimbabergen war mit Abstand die grosste Anlage mit einer Bahnverbindung von weit uber 200 km Mano River und auch Nimba hatten qualitativ weitaus besseres Erz als Bong LMC gab es seit Ende der 1940er Jahre Mano River Bong und Nimba wurden Ende der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre gebaut und fertiggestellt Als Transportweg fur das Eisenerz wurde die Bong Mine Railroad angelegt Sie begann im Freihafen von Monrovia und fuhrte zur Erzaufbereitungsanlage des Bergbaubetriebes Die Bahn war spater auch fur den Transport des Baumaterials der Bergbautechnik und die allgemeine technische Versorgung zustandig Die deutsche Werkssiedlung Bong Town hatte in ihrer Blutezeit uber 450 europaische meist deutsche Einwohner diese lebten in einer fur deutsche Verhaltnisse grosszugig angelegten Wohnanlage einer Bungalowsiedlung In der Nahe befanden sich weitere Wohnanlagen und eine Reihenhaussiedlung fur afrikanische Werksangehorige 1 nbsp Kraftwerk Bong Mine Liberia 1983Bong Town verfugte uber folgende Besonderheiten die beiden grossten Kreiselbrecher die weltweit jemals gebaut wurden ein schwerolbetriebenes Elektrizitatswerk ausgestattet mit Sulzer Maschinen im Grund Schiffsmotoren jeder ca 10 000 PS ein eigenes Wasserwerk Das Wasser wurde aus dem Saint Paul River uber ca zehn Kilometer in einer 800 mm Rohrleitung gepumpt eine Werksverwaltung mit Rechenzentrum ein kleiner Verkehrslandeplatz die werkseigene Sende und Kommunikationsanlage erst ab ca 1968 fur die Privatversorgung spater auch TV ein Supermarkt mit internationalen Produkten von denen ein Grossteil in Monrovia beschafft wurde eine modern eingerichtete Klinik mit 100 Betten seit den 1970er Jahren bestand eine enge Zusammenarbeit mit tropenmedizinischen Instituten in der Bundesrepublik beispielsweise dem Bernhard Nocht Institut fur Tropenmedizin in Hamburg eine Schule zeitweise auch ein Kindergarten sowie Sport und Freizeitanlagen Tennis Club Golf Club Reit Club Schutzenverein Cart Club Fischer Club und ein Aero Club 1 Den Schutz der Siedlung ubernahmen ein werkseigener Sicherheitsdienst und eine zum Ort gehorige liberianische Polizeistation Grosse Bedeutung hatte die Ausbildung und Schulung der liberianischen Mitarbeiter hierzu diente die Schule die sowohl von den Kindern der deutschen Techniker als auch fur die Ausbildung der afrikanischen Mitarbeiter und deren Kinder offenstand Auf dem Werksgelande bestand eine nach deutschem Vorbild aufgebaute Lehrwerkstatt fur die Ausbildung der afrikanischen Facharbeiter und Servicetechniker 3 4 Wahrend des Liberianischen Burgerkrieges wurden die Bergbausiedlung und das Tagebaugelande mehrfach von bewaffneten Rebellen und Verbrechern uberfallen Zur Sicherheit der europaischen Mitarbeiter es gab auch einige Italiener und Osterreicher wurde im April 1990 die Erzforderung eingestellt und die letzten Mitarbeiter und Bewohner mit drei Flugen einer Transall der Bundeswehr nach Sierra Leone ausgeflogen Am Ende des Burgerkrieges 2003 ubernahm ein Arzte und Techniker Team der Hilfsorganisation Cap Anamur Deutsche Not Arzte das Krankenhaus zur Versorgung der Fluchtlinge und der Landbevolkerung 1 Personlichkeiten BearbeitenPhilipp Schulze 1976 in Bong Town Filmkritiker Journalist und ChefredakteurLiteratur BearbeitenDetlev Wissinger Erinnerungen eines Tropenarztes Selbstverlag Hamburg 2002 ISBN 3 8311 3383 2 Liberia S 392 Weblinks BearbeitenAlvin Worzi Bong Mines Residents Frustrated by China Union s Woes In liberianobserver com 13 April 2017 abgerufen am 19 Dezember 2019 englisch Liberia Mudslide in Bong Mines Leaves China Union Ore Plant Damaged In allafrica com 14 September 2017 abgerufen am 19 Dezember 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Frederic Schneider Eindrucke vom Besuch der Bong Mine In Deutsche Gesellschaft fur die Vereinten Nationen e V Hrsg Blaue Reihe Band 101 2007 ISSN 1614 547X S 61 65 dgvn de PDF 3 3 MB PDF 3 3 MB Memento des Originals vom 9 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dgvn de The Bong Mine Railway Liberia Revisited 2010 Marion Grafin Donhoff Deutsche Pioniere in Liberia In Die Zeit Nr 33 1965 Bernd Huffschmid Erz aus dem Urwald Deutsche Stahlwerke sichern ihre Versorgung In Die Zeit Nr 19 1966 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bong Town amp oldid 233886042