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Hans Nawiasky 24 August 1880 in Graz Osterreich Ungarn 11 August 1961 in St Gallen war ein osterreichischer Staatsrechtler und Hochschullehrer Er gilt als einer der Vater der Verfassung des Freistaates Bayern von 1946 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen 3 Bibliographie Auswahl 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHans Nawiasky Sohn des Opernsangers Eduard Nawiasky 1 promovierte 1902 bei dem der Schule Carl Mengers 1840 1921 zuzurechnenden osterreichischen Okonomen Eugen Philippovich 1858 1917 mit einer staatswissenschaftlichen Arbeit 2 Im Jahr 1909 habilitierte er sich mit einer verwaltungsrechtlichen Arbeit 3 4 Nawiasky nahm 1910 als Privatdozent seine Lehrtatigkeit an der Universitat Wien auf Vier Jahre spater wurde er durch Zuerkennung einer Titular Professur an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen umhabilitiert und 1919 wurden ihm Titel und Rang eines ausserordentlichen Professors verliehen Im Jahr 1920 begrundete Hans Kelsen 1881 1973 seine reine Rechtslehre 5 die Nawiasky spater weiter auspragte 1922 wurde er zu einem etatmassigen ausserordentlichen Professor fur Staatsrecht mit der Verpflichtung zur Abhaltung von Vorlesungen uber Verwaltungsrecht insbesondere Finanz und Arbeitsrecht Verwaltungslehre und osterreichisches offentliches Recht ernannt Er wurde 1928 zum Ordinarius ernannt Ein Jahr spater wurde er Erster Direktor des neu gegrundeten Instituts fur Reichs und Landesstaats und Verwaltungsrecht Die Stadt Munchen verdankt ihm den Aufbau einer Verwaltungsakademie Wenig spater wurde er der wichtigste Berater der Bayerischen Staatsregierung in staatsrechtlichen Fragen In den Jahren 1928 bis 1930 war er Mitglied des Verfassungsausschusses der Landerkonferenzen Nach seiner Vertreibung durch die Nationalsozialisten lehrte Nawiasky an der Handelshochschule in St Gallen erst in Form eines Extraordinariates sodann als Ordinarius Grosstes Gewicht in Fachkreisen erlangt die Entwicklung einer allgemeinen Rechtslehre und einer allgemeinen Staatslehre in der der Staat komplementar als Idee als soziale Tatsache und als rechtliches Phanomen betrachtet wird Nawiasky konnte 1946 durch die Bemuhungen des zweiten Nachkriegsministerprasidenten Bayerns Wilhelm Hoegner nach Munchen zuruckkehren 1947 nahm er seine Lehrtatigkeit als Professor fur offentliches Recht insbesondere Verfassungsrecht an der Universitat Munchen wieder auf Ein Jahr spater beteiligte sich Nawiasky an den Arbeiten des Herrenchiemseer Konvents bei der Vorbereitung des Grundgesetzes Sein Vorschlag eines Grundrechtekatalogs mit Konzentration auf traditionelle Freiheitsrechte ging weitestgehend unverandert zunachst in die Entwurfsfassung der neuen deutschen Verfassung und anschliessend in das Grundgesetz ein Sein Beitrag zu einem uberpositiven Recht griff in die Debatte ein die in der nationalsozialistischen Entartung des Rechts eine Folge des Positivismus vermutet Ehrungen Bearbeiten1953 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland Im Munchner Stadtbezirk 16 Ramersdorf Perlach ist eine Strasse und eine Bushaltestelle nach ihm benanntBibliographie Auswahl BearbeitenDie Frauen im osterreichischen Staatsdienst Wiener staatswissenschaftliche Studien Bd 4 1 Wien 1902 VIII 246 S Deutsches und osterreichisches Postrecht Der Sachverkehr Ein Beitrag zur Lehre von den offentlichen Anstalten Bd 1 Die allgemeine Rechtsstellung der Post Wien 1909 282 S Der Bundesstaat als Rechtsbegriff Tubingen 1920 XII 254 S Die Grundgedanken der Reichsverfassung Die innere Politik Bd 3 Munchen 1920 164 S Grundprobleme der Reichsverfassung T 1 mehr nicht erschienen Das Reich als Bundesstaat Berlin 1928 XII 200 S Der Sinn der Reichsverfassung Munchen 1931 16 S Staatstypen der Gegenwart Veroffentlichungen der Handelshochschule St Gallen Reihe A Bd 9 St Gallen 1934 208 S Allgemeine Rechtslehre als System der rechtlichen Grundbegriffe Einsiedeln 1941 XVI 272 S 2 durchgearb u erw Aufl 1948 XX 314 S Allgemeine Staatslehre Einsiedeln 1945 1958 Tl 1 Grundlegung 1945 XII 180 S Tl 2 1 Staatsgesellschaftslehre Volk Gebiet Zweck Organisation 1952 XIV 288 S Tl 2 2 Staatsgesellschaftslehre Staatsfunktionen Staatsmittel Staatsgewalt Staatsleben Staatenwelt 1955 XII 220 S Tl 3 Staatsrechtslehre 1956 XIV 176 S Tl 4 Staatsideenlehre 1958 172 S Die Grundgedanken des Grundgesetzes fur die Bundesrepublik Deutschland Systematische Darstellung und kritische Wurdigung Stuttgart 1950 XII 138 S Literatur Auswahl BearbeitenMichael Behrendt Hans Nawiasky und die Munchner Studentenkrawalle von 1931 In Elisabeth Kraus Hrsg Die Universitat Munchen im Dritten Reich Aufsatze Teil 1 Utz Munchen 2006 ISBN 3 8316 0639 0 S 15 42 Beitrage zur Geschichte der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1 Kathrin Groh Hans Nawiaskys Bundesstaatstheorie in Detlef Lehnert Hrsg Verfassungsdenker Deutschland und Osterreich 1870 1970 Metropol Verlag Berlin 2017 Historische Demokratieforschung 11 S 239 261 Hellmuth Gunther Hans Nawiasky als Staats und Beamtenrechtler In Bayerische Verwaltungsblatter Jg 2011 S 453 466 Florian Herrmann Hans Nawiasky In Hermann Nehlsen Georg Brun Hrsg Munchener rechtshistorische Studien zum Nationalsozialismus Lang Frankfurt am Main u a 1996 ISBN 3 631 30988 0 S 411 443 Rechtshistorische Reihe 156 Stephanie Summermatter Nawiasky Hans In Historisches Lexikon der Schweiz Hans F Zacher Hans Nawiasky Ein Leben fur Bundesstaat Rechtsstaat und Demokratie In Helmut Heinrichs Hans Harald Franzki Klaus Schmalz Michael Stolleis Hrsg Deutsche Juristen judischer Herkunft C H Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 36960 X S 677 ff Hans F Zacher Hans Nawiasky In Juristen im Portrait Verlag und Autoren in 4 Jahrzehnten Festschrift zum 225jahrigen Jubilaum des Verlages C H Beck C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 33196 3 S 598 607 Hans F Zacher Nawiasky Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 4 6 Digitalisat Hans Nawiasky in Horst Goppinger Juristen judischer Abstammung im Dritten Reich 2 Auflage Munchen Beck 1990 ISBN 3 406 33902 6 S 352f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Nawiasky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hans Nawiasky in der Deutschen Digitalen Bibliothek http www irp unisg ch org irp web nsf wwwPubInhalteGer Geschichte opendocument widerstand musin de Memento vom 3 Dezember 2015 im Webarchiv archive today Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Einzelnachweise Bearbeiten Normdateneintrag fur Hans Nawiasky GND 118785796 abgerufen am 26 Januar 2022 Die Frauen im osterreichischen Staatsdienst Wiener staatswissenschaftliche Studien Bd 4 1 Wien 1902 VIII 246 S Deutsches und osterreichisches Postrecht Der Sachverkehr Ein Beitrag zur Lehre von den offentlichen Anstalten Bd 1 Die allgemeine Rechtsstellung der Post Wien 1909 282 S Hans F Zacher Neue Deutsche Biographie Band 19 1999 deutsche biographie de abgerufen am 3 Februar 2019 Hans Kelsen Das Problem der Souveranitat und die Theorie des Volkerrechts Beitrag zu einer reinen Rechtslehre Tubingen 1920 X 320 S Normdaten Person GND 118785796 lobid OGND AKS LCCN n85083046 VIAF 85059 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nawiasky HansKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Staatsrechtler einer der Vater der Verfassung des Freistaates Bayern 1946 GEBURTSDATUM 24 August 1880GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 11 August 1961STERBEORT St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Nawiasky amp oldid 230288678