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Hans Nagel 28 Marz 1926 in Frankfurt am Main 9 November 1978 in Bonn war ein deutscher bildender Kunstler der insbesondere fur seine Rohrenplastiken aus Eisen bekannt ist Ohne Titel 1969 Mannheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Einzelausstellungen Auswahl 2 Werk 2 1 Werke im offentlichen Raum 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenNagel wuchs in Heidelberg auf und erhielt zwischen 1941 und 1945 Mal und Zeichenunterricht beim expressiven Maler Will Sohl Anfang 1943 wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen und beim Einsatz an der Flakbatterie bei Mannheim lebensgefahrlich verwundet Durch ein Stipendium gefordert schloss Nagel 1945 das fur diese Generation typische Notabitur ab Nach einem kurzen Besuch der Munchner Akademie 1946 entschied er sich sich autodidaktisch weiterzubilden und mietete sich in Heidelberg ein Atelier Schon 1948 wurden Werke von Nagel in drei Heidelberger Gruppenausstellungen gezeigt Seine ersten figurlichen Plastiken entstanden 1949 aus Holz Gips oder Sandstein In diesem Jahr heiratete er auch die Konzertpianistin Eva Mitzlaff Seine erste Einzelausstellung hatte Nagel 1952 im Graphischen Kabinett Dr Hanna Grisebach Heidelberg 1953 zog die Familie nach Mannheim um Nagel verdiente den Lebensunterhalt grosstenteils mit dem Bau von Architekturmodellen durch Gebrauchsgrafik und durch Buhnenbildentwurfe Seinen ersten offentlichen Auftrag fuhrte er 1955 fur die Stadt Mannheim aus 1958 erhielt Nagel einen Lehrauftrag an der Werkkunstschule Mannheim spater aufgegangen in der Hochschule Mannheim ab 1960 als Leiter der kunstlerischen Grundausbildung Der Kunstverein Heidelberg widmete ihm eine Einzelausstellung Das Studienjahr 1965 66 fuhrte Nagel als Gastdozent an die Hochschule fur bildende Kunste Hamburg und im Studienjahr darauf an das Hochschulinstitut fur Kunst und Werkerziehung Mainz spater aufgegangen in der Johannes Gutenberg Universitat Mainz 1969 berief ihn die Werkkunstschule Mannheim zum Leiter der Abteilung Freies Gestalten und Plastisches Gestalten 1973 erhielt Nagel ein Jahresstipendium der Cite Internationale des Arts Paris das er jedoch abbrach um einem Ruf an die Hochschule der Kunste Berlin zu folgen wo er bis zu seinem Tod als ordentlicher Professor fur Bildhauerei unterrichtete und zuletzt Vizeprasident wurde 1978 starb Nagel uberraschend an Herzversagen Nagel war u a Mitglied im Kunstlerbund Baden Wurttemberg im Deutschen Kunstlerbund von 1973 bis 1975 im Vorstand 1 im Deutschen Werkbund und in der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Kunste im Vorstand Einzelausstellungen Auswahl Bearbeiten Zu den mit K gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog 1965 Kunsthalle MannheimK 1971 Galerie der Stadt Mainz Stadtische Kunstsammlung Ludwigshafen am Rhein Forum Kunst Rottweil 2 1972 Stadtisches Museum Wiesbaden 1973 Ulmer Museum 1978 Gedenkausstellung in der Hochschule der Kunste Berlin 1991 Mannheimer KunstvereinKWerk BearbeitenZunachst arbeitete Nagel figurativ seine stelenhaften abstrahierten Figuren u a aus Holz strahlen Stille Gewissheit und Anmut aus In einer informellen Werkphase in den 1960er Jahren entstanden Plastiken wie z B Grosses Relief 1963 organisch wuchernde Stahl Fundstucke oder Waagerecht angreifend 1964 ein zerkluftetes Konglomerat aus Eisenschrott 3 Fur seine seit 1965 entstehenden Rohrenplastiken verwendete Nagel Eisen ER im Titel der Arbeiten Rundholzer HR oder ab 1971 Kunststoffrohre KR Mit der Verwendung industriell hergestellter Halbfertigzeuge gehen ein grosserer Massstab aber auch eine klarere Formensprache einher Im Vergleich zu den kompakteren einer gewissen Rationalitat verpflichteten Rohrenplastiken der 1960er und 1970er Jahre von Friedrich Grasel der etwa zur selben Zeit mit industriellen Halbfertigzeugen und der Rohrenform zu arbeiten begann wirken Nagels Arbeiten allerdings freier und spielerischer Wahrend man die knauelartigen Arbeiten von 1965 und 1966 wie etwa Auf einer Platte 1966 3 noch als Freihand Luftzeichnungen aus Eisenrohren beschreiben konnte kristallisiert sich ab 1967 die Vertikale als stilbildend heraus Skulpturen aus mal enger mal loser zusammenstehenden saulenartig aufragenden Rohren Typisch ist ihnen als gestalterisches Element haufig dass die Rohren am Boden im Mittelteil oder im Kopfbereich gleichsam als Kapitell in die Horizontale ausreissen Die Rohren konnen dabei wie z B bei K4 1971 in Ludwigshafen am Rhein zu einem Labyrinth verschlungen den Blick des Betrachters zu fesseln versuchen Ein anderes Mal bilden sie ein anmutig knospenartiges selten vollkommen symmetrisches Geflecht das bei naherer Betrachtung immer wieder lyrische Qualitaten aufweist Die Originalitat von Nagels Werk manifestiert sich nach Manfred Fath denn auch in der Dichotomie des Werkstoffs Rohre In dieser technischen Form beruhren sich organische und technische Welt aufs engste und in beiden Bereichen uben sie dieselbe Funktion als Stoff Kraft und Informationsleiter aus Sie enthalten auch wie keine andere Form zwei fundamentale Prinzipien namlich Ordnung und Vitalitat ein Gegensatzpaar das die Arbeiten Nagels seit Sommer 1965 entscheidend pragt Manfred Fath 4 Der industrielle Kunststoff und dazu noch die allgegenwartige Rohrenform was in den 1960er und 1970er Jahren modernes Material und neuartige Konzeption in der Kunst war und wo der Stolz auf industrielle Errungenschaften mitschwang das war andererseits aber auch genau das was es manch einem Betrachter schwer machte Nagels Konstruktionen kunstlerisch wahrzunehmen Die verfuhrerische Materialschonheit und die Zufalligkeit der Formen musste endlich verschwinden Die Energie der gespannten Rohroberflache Dynamik und Statik zugleich die isolierten oder verschlungenen Volumina abstrakt und sinnlich zugleich zeigen jetzt direkt und unmissverstandlich die vitalen Spannungen und die aggressiven Gegensatze die mich bewegen Plastik zu machen Hans Nagel 5 Werke im offentlichen Raum Bearbeiten nbsp Grosses Relief 1963 Skulpturengarten der Kunsthalle Mannheim nbsp Waagerecht angreifend 1964 Luisenpark Mannheim nbsp o T 1966 Metallrelief Tubingen Osianderstrasse 2 6 nbsp KR 5 1971 72 Fasanenstrasse Hardenbergstrasse Berlin Charlottenburg nbsp KR 6 1972 Skulpturenmeile Mannheim1962 Betonrelief Mannheim Innenhof L 1 1963 Grosses Relief Skulpturengarten der Kunsthalle Mannheim 1968 ER20 a Rohrenplastik Eisen Institut fur Chemie III Universitat Freiburg im Gebaude 1969 E21 Rheinuferpark Mainz 1969 Ohne Titel Stahl Planken zwischen P4 und P5 Mannheim 1971 K4 Kunststoff Heinz Beck Hof Ludwigshafen am Rhein 1972 Rohrenplastik Eisen 7 m hoch und Platzgestaltung Katholische Kirche Zwolf Apostel Mannheim Vogelstang 1972 Rohrenplastik Eisen 4 m hoch Kathe Kollwitz Schule Bruchsal 1972 Brunnenplastik Polyester 10 m hoch Bundesfinanzverwaltung Sigmaringen 1972 KR 5 PVC vor dem Konzertsaal der Universitat der Kunste Hardenbergstr 33 Berlin 1972 KR 6 Polyester schwarz und PVC bzw nach der Restaurierung glasfaserverstarktes Polyester Palatal Skulpturenmeile Augustaanlage vor dem Mannheimer KunstvereinLiteratur BearbeitenManfred Fath Hans Nagel Rohrenplastiken Hrsg in Kooperation mit den Stadtischen Kunstsammlungen Ludwigshafen am Rhein Institut fur moderne Kunst Nurnberg 1971 Andreas Bee Hans Nagel Rohrenplastiken 1965 bis 1972 Ausstellung und Katalog des Mannheimer Kunstvereins 8 23 Juni 1991 Mannheim 1991 Andreas Bee Hans Nagel Das plastische Werk Mit einem Werkverzeichnis Schriftenreihe des Mannheimer Kunstvereins 1996 hervorgegangen aus einer Dissertation 1990 bei Peter Anselm Riedl Einzelnachweise Bearbeiten kuenstlerbund de Vorstande des Deutschen Kunstlerbundes seit 1951 Memento des Originals vom 17 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kuenstlerbund de abgerufen am 19 November 2015 Forum Kunst Rottweil a b Figur und Abstraktion Skulpturen und Plastiken der Sammlung Heinrich Vetter Memento des Originals vom 12 August 2011 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www heinrich vetter stiftung de PDF 7 7 MB Hrsg Jochen Kronjager und Christmut Prager Heinrich Vetter Stiftung 2007 vgl Manfred Fath 1971 Hans Nagel in R G Dienst Deutsche Kunst eine neue Generation Koln 1970Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Nagel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Nagel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118834223 lobid OGND AKS LCCN no2008100105 VIAF 13104625 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nagel HansKURZBESCHREIBUNG deutscher bildender KunstlerGEBURTSDATUM 28 Marz 1926GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 9 November 1978STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Nagel Kunstler amp oldid 229685880