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Johannes Georg Gustav Luer 11 August 1890 in Wittingen im Landkreis Gifhorn 5 Oktober 1980 in Essen war ein deutscher Strassenbauer Teer Chemiker und Erfinder Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Offentliche Amter 1 4 Ehrungen 1 5 Schriften Auswahl 1 6 Patente 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Hans Luer wurde als Sohn des Unternehmers Kurt Luer und dessen Ehefrau Helene Sievers geboren Er war ein Neffe des Architekten Otto Luer und des Kunsthistorikers Hermann Luer 1922 heiratete Hans in Essen Hildegard Wilke mit der er zwei Sohne hatte Werdegang Bearbeiten Nach dem Besuch der Realgymnasien in Hannover Berlin Charlottenburg und Perleberg studierte Luer Chemie an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und der Humboldt Universitat zu Berlin wo er 1916 bei Ernst Beckmann mit der Dissertation Uber Perjodide in der Cumarinreihe zum Dr phil promovierte 1919 arbeitete Luer in einem kleinen Versuchslabor in der Gesellschaft fur Teerstrassenbau die sein Vater in Hannover betrieb An der Technischen Hochschule Hannover horte er Vorlesungen von Josef Brix und Robert Otzen und vertiefte sein Wissen uber Tiefbau Luer zog nach Essen um dort in der Stadtischen Bauprufungsanstalt unter Karl Dammann Versuchsmischungen und korper aus verschiedenen Arten und Kornungen von Mineralien herzustellen und in einem Versuchslabor der Gesellschaft fur Teerstrassenbau in Sturmshof in der Nahe von Bottrop mit verschiedenen Teer Mineralmassen zu experimentieren So entdeckte er auch die Hochofenschlacke als Strassenbaustoff Im Labor der Gesellschaft fur Teerverwertung in Duisburg Meiderich setzte er die Suche nach neuen Strassenteeren fort und schuf die Grundlagen fur seine Verfahren zur Herstellung teerbetonartiger Massen und zur Einschlammung feinkorniger Teer Mineralmassen in Strassendecken 1923 ubernahm Luer die Leitung der Kunststrassenbau GmbH in Essen und 1924 als Nachfolger seines Vaters die Geschaftsfuhrung der Gesellschaft fur Teerstrassenbau in Hannover Im selben Jahr hielt er bei einer Tagung des Verbandes Leitender Gemeindebeamter in Mayen Eifel einen Vortrag uber die Bauweisen im deutschen Teerstrassenbau Hintergrund war der geplante Bau des Nurburgrings als Reichsversuchsstrasse Die Nordschleife wurde 1925 1926 in einer Lange von 20 km als Teerstrasse gebaut Dabei kam der von Luer entwickelte Essener Asphalt eine Mischung aus feingemahlener Hochofenschlacke und Teer zum Einsatz Ebenso wurde eine Verschleissdecke aufgetragen Dies stellte den Beginn des deutschen Teerstrassenbaues im Grossen dar Er grundete Niederlassungen und Tochtergesellschaften die mit eigenen Fabrikationsanlagen Strassenteere herstellen konnten In seiner Gesellschaft richtete Luer Abteilungen fur Dichtungswesen Bautenschutz Gussasphalt sowie Guss und Walzgussteer ein 1923 trat er in die Studiensgesellschaft fur Teerstrassenbau ein deren Vorsitzender er 1924 wurde 1933 fuhrte er die gefarbte Bitumenmasse und die linoleumartige Spachtelmasse ein und erwarb viele Patente 1937 fuhrte ihn eine Reise in die Vereinigten Staaten und Kanada um die dortigen hochentwickelten Strassenbauweisen und maschinen zu studieren Nach 1945 setzte Luer seine Arbeit in der Forschungsgesellschaft 1947 wiedergegrundet 1 fort und war im Forschungsbeirat und in den Arbeitsgruppen Asphalt und Teerstrassen Untergrundforschung und Bodenverfestigung tatig 1949 schuf er den Arbeitsausschuss Metallhuttenschlacke und leitete seit 1950 die neue Arbeitsgruppe Hochofenschlacke im Strassenbau Offentliche Amter Bearbeiten 1924 1934 Vorsitz in der Studiensgesellschaft fur Teerstrassenbau 1924 gegrundet mit Sitz in Koln 1934 wurde Fritz Todt Vorsitzender der Gesellschaft die fortan den Namen Forschungsgesellschaft fur das Strassenwesen FGS fuhrte Mitarbeit im Deutschen Normenausschuss DIN Normen 1995 96 und 4301 Mitglied der Internationalen Strassenteer Konferenz Vorstandsmitglied der Bundes Fachabteilung Strassenbau im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie Ehrungen Bearbeiten 1955 Ehrensenator der TH Stuttgart Schriften Auswahl Bearbeiten 1928 Beitrage zur Teerstrassenbauforschung 1930 Der Teerbeton der Gesellschaft fur Teerstrassenbau mbH Essen 1930 Vergleich der verschiedenen Feststellungen uber die Spanne zwischen Tropf und Erstarrungspunkt 2 1931 Teerstrassenbau unter besonderer Berucksichtigung der Hochofenschlacke 1934 Stampfbare Teer Feinkornbelage 1937 Auswertung von Teerbetonuntersuchungen 1952 1962 Hochofen und Metallhuttenschlacke im Strassenbau mit W Lorenz Patente Bearbeiten 1919 Herstellung stampfasphaltartiger Masse aus Bitumen und Mineral fur den Strassenbau 1921 Teeren von Strassen 1921 Anschluss des Pflasters an den Strassenoberbau 1932 Verfahren zur Herstellung von bituminosen oder teerigen Stampf oder Walzbelagmassen 1933 Herstellung einer farbigen Belagmasse fur StrassenbauzweckeLiteratur BearbeitenChristoph Graf von Seherr Thoss Luer Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 459 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Moderne und Asphalt Die Automobilisierung als Prozess technologischer Integration und sozialer Vernetzung google books Vorschau Der neuzeitliche Strassenbau Aufgaben und Technik google books Vorschau Normdaten Person GND 140035508 lobid OGND AKS VIAF 103348902 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Luer Hans ALTERNATIVNAMEN Luer Johannes Georg Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Strassenbauer Teer Chemiker und Erfinder GEBURTSDATUM 11 August 1890 GEBURTSORT Wittingen STERBEDATUM 5 Oktober 1980 STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Luer amp oldid 242523063