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Johann Hans Knauth 2 Mai 1892 in Bamberg 1 2 Februar 1935 2 3 war ein deutscher paramilitarischer Aktivist Er wurde vor allem bekannt als Angeklagter in einem der auf den Hitlerputsch vom November 1923 folgenden Prozesse Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Beteiligung am Hitlerputsch November 1923 1 2 Angeklagter im kleinen Hitler Prozess 1924 1 3 Spateres Leben 2 Archivarische Uberlieferung 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKnauth war ein Sohn des Karl Knauth und seiner Ehefrau Katharina geborene Baader Von 1914 bis 1918 nahm Knauth am Ersten Weltkrieg teil Bei Kriegsende schied er im Rang eines Leutnants aus 4 Nach dem Krieg arbeitete Knauth als Bankangestellter 5 Im Jahr 1923 ubernahm Knauth die Fuhrung des 3 Bataillons des SA Regiments Munchen Neben dem Kommandeur des SA Regiments Wilhelm Bruckner und den Fuhrern der anderen beiden Bataillone des Regiments Edmund Heines und Karl Beggel war er damit einer der vier hochsten SA Fuhrer Munchens im Jahr 1923 In seiner Funktion unterstanden ihm damals etwa 600 Mann Beteiligung am Hitlerputsch November 1923 Bearbeiten In seiner Stellung als Fuhrer des 3 Bataillons des Munchener SA Regiments nahm Knauth am 8 und 9 November 1923 am Hitlerputsch teil durch den die NSDAP und verschiedene paramilitarische Organisationen versuchten den bestehenden Staat gewaltsam umzusturzen und durch eine nationale Diktatur zu ersetzen Knauths Teilnahme an dem Unternehmen lief in der Weise ab dass er das von ihm gefuhrte SA Bataillon am Abend des 8 November 1923 im Amberger Hof in Munchen versammelte und anschliessend zu einer Massenversammlung im Lowenbraukeller fuhrte Nachdem dort bekannt gegeben wurde dass im Burgerbraukeller die amtierenden Regierung abgesetzt und eine neue national eingestellte Regierung unter Fuhrung von Hitler und Ludendorff ausgerufen worden sei fuhrte Knauth seine Manner zum Burgerbraukeller als der Zentrale des nun beginnenden Umsturzunternehmens Unterwegs erhielten die Manner Gewehre aus geheimen Waffenverstecken und spater Munition Am Morgen des 9 November 1923 gegen 8 30 Uhr erhielt Knauth von Hitler den Befehl zwei Lastwagen und eine Gruppe bewaffneter Manner zu nehmen und sich zu den Druckereien Parcus und Muhlthaler zu begeben Dort sollten er und seine Helfer das Papiergeld das dort fur die Regierung gedruckt wurde fortnehmen und es in den Burgerbraukeller bringen Die Fuhrung der Putschisten wollte mit dem Geld die Besoldung ihrer neuaufzustellten militarischen Truppen finanzieren Knauth ubernahm die Uberwachung der Geldwegnahme und verladung in der Druckerei Parcus Die Hohe der Summe dort von Knauth entwendeten Geldsummen ist nicht gesichert In der Druckerei Muhlthaler nahmen seine Leute dem spateren Gerichtsurteil zufolge 12000 Billionen Mark in Papierscheinen weg und verluden diese auf Lastautos Der spatere bayerische Ministerprasident Hoegner behauptete spater dass insgesamt 28 000 Billionen Papiermark von Knauth entwendet worden seien 6 Der Historiker Dornberg beziffert die Summe der von Knauths Leuten entwendeten Banknoten sogar in der englischen Zahlennomenklatur mit quadrillions of marks 7 Nach der erfolgreichen Beschlagnahme des Geldes und dem Transport in den Burgerbraukeller ubergab er es dort an Heinz Pernet Pernet verwendete das Geld zur Verteilung an die dort versammelten Angehorigen des Kampfbundes Gegen 10 00 Uhr morgens ubernahm Knauth mit seinem Bataillon auf Befehl von Hermann Goring die Absperrung der Wittelbsacherbrucke am rechten Isarufer Nachdem er erkannt hatte dass das Umsturzunternehmen gescheitert war veranlasste Knauth seine Manner von der Brucke abzuziehen Angeklagter im kleinen Hitler Prozess 1924 Bearbeiten Im April 1924 war Knauth Angeklagter in einem der kleinen Hitlerputsch Prozesse Dies waren Prozesse die im Fruhjahr 1924 nach dem Abschluss des Prozesses gegen die Radelsfuhrer des Putsches gegen weitere fuhrende Beteiligte des Unternehmens vor Munchener Gerichten abgehalten wurden Am 15 April 1924 verurteilte das Volksgericht fur den Landsgerichtsbezirk Munchen I Knauth wegen Beihilfe zum Hochverrat zu einer Festungsstrafe von funfzehn Monaten und einer Geldstrafe von 20 Goldmark Das Gericht hielt es fur erwiesen dass Knauth beabsichtigt habe das von anderen als Haupttatern initiierte Hochverratsunternehmen durch seine Handlungen am 8 und 9 November 1923 zu fordern und auch tatsachlich gefordert habe Denn so das Gericht die von Knauth geleistete Bereitstellung seiner Manner fur das Unternehmen und ihre Bewaffnung sowie die von ihm durchgefuhrte Beschlagnahme von Devisen fur die neue Regierung in den Munchener Reichsbankdruckereien zur Besoldung der den Putsch tragenden Truppen sei geeignet gewesen das Erreichen der Ziele der Haupttater des Putsches zu fordern was auch nach dessen eigenem Gestandnis dem Willen von Knauth entsprochen habe Knauth gab in dem Prozess auch zu dass er einen militarischen Marsch nach Berlin zum Zwecke der Stutzung und Befestigung der neuen nationalen Regierung Hitler Ludendorff gedacht und zu diesem Zweck sein bataillon in den Burgerbraukeller gefuhrt und bewaffnet habe Knauth hatte nach Uberzeugung des Gerichts das hochverraterische Unternehmen durch seine Taten zu fordern beabsichtigt und auch gefordert da die Bereitstellung bewaffneter Manner und die Herbeischaffung von Geld geeignet gewesen sei den Haupttatern die Erreichung des angestrebten Erfolges zu erleichtern Deshalb wurde er wegen eines Verbrechens nach 81 82 und 49 Reichsstrafgesetzbuches fur schuldig befunden und verurteilt Das Gericht gestand ihm jedoch zu aus edlen Beweggrunden namlich um der Not des Volkes abzuhelfen und aus der Uberzeugung dass das Reich nur durch den Weg des gewaltsamen Umsturzes vor einem Zusammenbruch gerettet werden konne gehandelt zu haben Da er somit nach Ansicht des Gerichtes bei seiner Tat nicht von eigensuchtigen Grunden geleitet worden war hielt das Gericht es fur geboten ihm mildernde Umstande zuzubilligen Aus dieser Gemengelage hielt es ein Strafmass von funfzehn Monaten und eine Festunggstrafe anstatt Gefangnis als Strafform fur angemessen aufgrund der ehrenhaften Gesinnung die es ihm zugestand und weil er auf Befehl anderer gehandelt hatte bekam er ausserdem Bewahrungsfrist zugestanden Spateres Leben Bearbeiten Am 1 Juli 1930 trat Knauth erneut der NSDAP bei Mitgliedsnummer 285 992 Archivarische Uberlieferung BearbeitenEine Kopie des Urteils gegen Knauth vom April 1924 wird in der Akte R 3003 708 des Bundesarchivs Berlin aufbewahrt Die Akte kann uber die invenio Datenbank des Bundesarchivs online eingesehen werden Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsdatum und ort nach Staatsarchiv Munchen Polizeidirektion Munchen Nr 6713 Bl 72 Aktenvermerk uber Johann Knauth vom 26 Januar 1924 Digitalisat Siehe auch John Dornberg Munich 1923 The Story of Hitler s First Grab for Power 1982 S 350 Die Versicherung vom 14 Februar 1935 S 88 Helmut Heiber Bearb Akten der Partei Kanzlei der NSDAP Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes Regesten Bd 1 Munchen u a 1983 S 81 verweist auf einen Vermerk der Dienststelle des Stellvertreters des Fuhrers uber den Tod und den Termin der Beisetzung des Direktors Hans Knauth eines personlichen Bekannten Hitlers vom Februar 1935 John Dornberg Munich 1923 The Story of Hitler s First Grab for Power 1982 S 350 Im Munchener Adressbuch fur das Jahr 1924 als Kaufmann mit Wohnsitz in der Theresienstrasse 78 verzeichnet Digitalisat Wilhelm Hoegner Der politische Radikalismus in Deutschland 1919 1933 Olzog Munchen 1966 S 138 John Dornberg Munich 1923 The Story of Hitler s First Grab for Power 1982 S 350 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 August 2020 PersonendatenNAME Knauth HansALTERNATIVNAMEN Knauth JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher paramilitarischer AktivistGEBURTSDATUM 2 Mai 1892GEBURTSORT BambergSTERBEDATUM 2 Februar 1935 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Knauth SA Mitglied amp oldid 230931643