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Hans Franz Ludwig Heinrich Wilhelm Glauning 29 Januar 1868 in Berlin 5 Marz 1908 in Atscho Kamerun war ein deutscher Offizier Angehorige der Schutztruppe Kamerun am Tschadsee im Mai 1902 Untere Reihe rechts Hauptmann Hans Glauning 1868 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Raubkunst 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGlauning besuchte das Gymnasium in Augsburg und Hof Er trat 1887 als Fahnenjunker in das Pionier Bataillon Nr 12 in Dresden ein wurde 1888 Fahnrich und 1889 Leutnant Nach dem Besuch des Seminars fur orientalische Sprachen der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin 1893 und der Beforderung zum Oberleutnant schied er am 13 November 1894 aus dem Heer aus und trat er zur kaiserlichen Schutztruppe fur Deutsch Ostafrika uber wo er als Kompanieoffizier zu den herausragenden Personlichkeiten gehorte Er nahm im Herbst 1895 an einer Expedition gegen Hassan b Omari und Machemba unter Oberstleutnant Trotha teil 1896 am Feldzug gegen die Wahehe und 1897 am Feldzug gegen die Washemba Massai Zeitweilig fungierte er als Leiter der Station Mpapwa und war 1898 99 Mitglied der Kommission zur Vermessung der Grenze zwischen Njassa und Tanganjikasee Im November 1900 wurde er in die Schutztruppe fur Kamerun versetzt und 1901 zum Hauptmann und Kompaniechef befordert Hier begleitete Hans Glauning Gouverneur Puttkamer auf einer Inspektionsreise an den Cross River und wurde am 15 Februar 1901 als Leiter der Verwaltung des deutschen Crossflussgebiets eingesetzt Im Juli 1901 verlegte er den Sitz der Bezirksverwaltung von Nssakpe nach Ossidinge und nahm den Aufbau der dortigen Station in Angriff 1901 1902 nahm er als Fuhrer der 3 Kompanie und als Topograph an der Expedition des Kommandeurs Curt Pavel gegen die Chefferien Bafut und Mankon im Grasland von Westkamerun teil 1902 ubernahm er zeitweilig die Leitung der Station Bamenda 1903 04 leitete er die deutsch britische Yola Tschadsee Grenzexpedition Beteiligung von Arnold Schultze Im Sommer 1905 unternahm er als Stationsleiter von Bamenda eine Expedition gegen die Meta und eine Informationsreise in den Suden des Bamenda Bezirks sowie von August bis Oktober 1905 eine Reise in den Nordbezirk nach Kom und Nso Ende des gleichen Jahres vollzog er die Unterwerfung und Inverwaltungnahme der Chefferie Nso 1906 07 folgten weitere Expeditionen im Grasland Bei der Alkasom Munci Expedition unter Kommandeur Puder im Fruhjahr 1908 fiel er in den Kampfen gegen Munci und wurde in Bamenda beigesetzt Glauning war ein bedeutender Kenner von Ethnographie und Landeskunde des Kameruner Graslandes und trug unter anderem zur Bereicherung der Kolonialsammlung der Koniglich Preussischen Geologischen Landesanstalt in Berlin bei Raubkunst BearbeitenHans Glauning hat auf seinen Kriegszugen durch Kamerun zahlreiche kunsthistorische Gegenstande erbeutet die ins Berliner Volkerkundemuseum oder ins Stuttgarter Linden Museum gelangten Etwa 1100 kamerunische Kulturguter gelangten durch ihn in deutsche Museen 1 So schrieb Hans Glauning beispielsweise an Karl von Linden einem der Mitbegrunder des nach ihm benannten Museums 1907 dass er im Begriff sei im Verein mit der 8 Kompagnie Fontemdorf in anstrengenden Kampfen mehrere unbekannte Landschaften zu unterwerfen 2 von Linden begehrte eine grosse Trommel und den perlenbesetzten Thron des Konigs von Bamum die er auf Fotografien von Nordwest Kamerun entdeckt hatte Glauning einer von von Lindens zahlreichen Gewahrsmannern vor Ort schrieb spater an den weiter auf Trommelsuche befindlichen von Linden Was die Besorgung einer grossen Trommel betrifft so wird es jetzt schwer fallen eine solche zu beschaffen da die betreffenden Gebiete pazificirt sic sind die Eingeborenen aber freiwillig ihre Trommeln nicht gerne hergeben Unter Glaunings Verantwortung kam es wahrend seiner Dienstzeit immer wieder zu Morden Geiselnahmen Zwangsrekrutierungen und Enteignungen Rebellische einheimische Gesellschaften wurden moglichst vollstandig unterworfen ganze Gebiete liess Glauning wie er schrieb saubern Literatur BearbeitenFranz Neubert Hrsg Deutsches Zeitgenossen Lexikon 1905 Christraud Geary We Die Genese eines Hauptlingstums im Grasland von Kamerun Wiesbaden 1976 Florian Hoffmann Okkupation und Militarverwaltung in Kamerun Etablierung und Institutionalisierung des kolonialen Gewaltmonopols 1891 1914 Gottingen 2007 Sebastian Sprute Die Jagd nach der grosstmoglichen Trommel Sammelwut Krieg und Tragerleid oder die menschenverachtende Beschaffung von Ethnographica im kolonialen Kamerun 1902 1908 Tribus Jahrbuch des Linden Museums Stuttgart Bd 67 2018 Stuttgart S 130 153 Weblinks BearbeitenGlauning Hans In Heinrich Schnee Hrsg Deutsches Kolonial Lexikon Band I Quelle amp Meyer Leipzig 1920 S 740 Einzelnachweise Bearbeiten Sebastian Manes Sprute Glauning Hans In Mikael Assilkinga Lindiwe Breuer Fogha Mc Cornilius Refem Albert Gouaffo Dieu Ly Hoang et al Hrsg Atlas der Abwesenheit Kameruns Kulturerbe in Deutschland Reimer Verlag Heidelberg 2023 ISBN 978 3 496 01700 4 S 386 388 Gesammelt erbeutet erworben Abgerufen am 10 November 2021 Normdaten Person GND 105531671X lobid OGND AKS VIAF 309681832 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Glauning HansALTERNATIVNAMEN Glauning Hans Franz Ludwig Heinrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher OffizierGEBURTSDATUM 29 Januar 1868GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 Marz 1908STERBEORT Atscho Kamerun Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Glauning Offizier amp oldid 235605842