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Hans Durer 21 Februar 1490 in Nurnberg 1534 in Krakau war ein deutscher Maler und Zeichner Namensvarianten Hans Derer Hans Direr Hans Dyrher Johannes Derer Johannes Direr Johannes Durer Johannes Dyrer Hanusz Derer Hanusz Durer Hanusz Dyrer Hanusz Dyrher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Der Kunstler 3 Werke 3 1 Eventuell authentische Werke 3 2 Weitere Zuschreibungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHans Durer war ein Sohn des Goldschmieds Albrecht Durer d A und seiner Frau Barbara sowie der jungere Bruder des Malers Albrecht Durer d J und des Goldschmieds Endres Durer Nach dem Tod des Vaters im November 1502 wurde er von seinem Bruder Albrecht aufgenommen und begann in dessen Werkstatt eine Lehre als Maler Hier kam er spatestens 1503 in Kontakt mit den dort ebenfalls als Gesellen tatigen Malern Hans Baldung und Hans Schaufelein die seine kunstlerische Entwicklung vermutlich massgeblich beeinflussten 1505 plante Albrecht Durer seinen Bruder Hans nach Italien mitzunehmen doch die Mutter Barbara stellte sich gegen den Plan sodass dieses Vorhaben aufgegeben werden musste Ein Grund fur diese Weigerung war wahrscheinlich die von allen Familienmitgliedern geteilte Sorge dass Hans Charakter sehr labil sei und man sich grosse Sorgen um seine Zukunft machte Dies mag auch einer der Grunde sein weshalb man sich gegen Albrechts Empfehlung Hans in die Lehre von Michael Wolgemut oder eines anderen Nurnberger Malers zu geben entschieden hat Albrecht hoffte wohl mit seinem Vorschlag den jungeren Bruder auf andere Gedanken zu bringen wenn man ihm sinnvolle Arbeiten zuwies Somit ist es durchaus denkbar und wahrscheinlich dass Hans wahrend Albrechts zweiter Italienreise in untergeordneter Stellung an den 1505 begonnenen Arbeiten des sogenannten Ober Sankt Veit Altars fur den Kurfursten von Sachsen Friedrich den Weisen beteiligt war der sich heute im Dom und Diozesanmuseum in Wien befindet Inv Nr W 319 323 und nach Albrechts Entwurfen wohl weitgehend von Hans Schaufelein ausgefuhrt wurde Diese Mitarbeit lasst sich allerdings nicht belegen Eine direkte Mitarbeit Hans Durers an einem Auftragswerk ist erstmals fur den sogenannten Heller Altar belegt dessen Reste sich heute im Historischen Museum in Frankfurt am Main Inv Nr B 266 B 269 befinden Hans war hier an der Ausmalung der Flugel beteiligt und erhielt dafur vom Auftraggeber Jakob Heller ein Trinkgeld in Hohe von zwei Gulden Unter den Augen seines Bruders reifte Hans zum Meister heran Fur das Jahr 1510 ist eine Schlagerei Hans Durers dokumentiert bei der er durch einen Stich wahrscheinlich nur leicht verletzt wurde sodass er noch im gleichen Jahr mit seiner Gesellenwanderung beginnen konnte Wohin ihn diese fuhrte ist nicht bekannt Wahrscheinlich ist Italien wo fur das Jahr 1511 der Aufenthalt eines Bruders von Albrecht Durer in Mailand belegt ist Unbekannt ist jedoch ob es sich dabei tatsachlich um Hans oder um den etwas alteren Endres handelte Danach verliert sich fur mehr als ein Jahrzehnt jede weitere Spur von Hans Durer Es ist wahrscheinlich dass er sich arbeitsmassig nach Osten orientierte Es gibt Vermutungen dass er sich moglicherweise fur langere Zeit in Sachsen und in Schlesien aufhielt bevor er sich in der zweiten Halfte der 20er Jahre des 16 Jahrhunderts in Krakau niederliess wo er aus unbekannten Grunden die Aufmerksamkeit von Konig Sigismund I erregte der ihn 1527 zum Hofmaler berief und ihm ein wochentliches Grundgehalt von einem Gulden auszahlen liess Anfallende Arbeiten wurden dabei extra vergutet Das Fehlen von ihm eindeutig zuzuschreibenden Werken macht es der Forschung allerdings derzeit unmoglich zu entscheiden ob fur diese Anstellung sein kunstlerisches Talent oder sein Name Durer und die Verbindungen nach Nurnberg ausschlaggebend waren Ein Beleg dafur dass lediglich sein Name entscheidend war konnte der 1531 angefertigte Aufriss fur den Silberaltar der Sigismundkapelle auf dem Wawel sein der zusammen von Melchior Baier Peter Flotner Pankraz Labenwolf Georg Pencz und Hans Vischer ausgefuhrt wurde Von den fur das Kunstwerk bezahlten 5 800 Gulden entfielen lediglich 12 Gulden auf Hans Durer Eine ehemals angenommene Mitarbeit an den Flugelmalereien sind mittlerweile als Arbeiten von Georg Pencz erkannt worden Der auf Leinwand ausgefuhrte Aufriss ist verschollen Der Namensthese widerspricht allerdings die Tatsache dass Hans Durer in den Jahren zwischen 1529 und 1534 vom genannten Aufriss abgesehen der am besten bezahlte Kunstler auf dem Wawel war Bei den ausgefuhrten Arbeiten handelte es sich allerdings soweit aus den erhaltenen Dokumenten noch ersichtlich eher um dekorative Wandmalereien Vergoldungen und das Fassen von Schnitzarbeiten Vieles davon ist heute verloren oder nur noch fragmentarisch erhalten und lasst kaum Ruckschlusse uber die wirkliche Begabung Hans Durers zu Erschwert wird die Analyse dadurch dass nicht alle der erhaltenen Fragmente von ihm sein konnen Selbst das ihm lange Zeit als Hauptwerk zugeschriebene Cebes Fries im Gesandtensaal ist von einem anderen Kunstler und kann nicht vor 1535 entstanden sein Dokumentarisch belegt ist allerdings eine Mitarbeit am Fries im Turniersaal doch da dieser von mehreren Kunstlern und wohl auch zu verschiedenen Zeiten ausgefuhrt wurde lassen sich Hans Anteile an der Arbeit nicht mehr ermitteln Im Jahr 1530 machte Hans eine grossere Erbschaft die ihm aus seinem Anteil von Albrecht Durers Hinterlassenschaft zufiel und nach Krakau gesandt wurde Dabei handelte es sich nicht nur um Geld sondern auch personliche Besitztumer des 1528 verstorbenen Malers von denen sich heute nichts mehr nachweisen lasst Spatestens im Jahr 1534 war Hans vollig mittellos und hoch verschuldet Er erkrankte und war vollig arbeitsunfahig In den Rechnungsbuchern desselben Jahres ist auch sein Tod ohne eine genaue Nennung des Datums vermerkt Das in der alteren Literatur oft genannte Jahr 1538 als Todesjahr Hans Durers ist vermutlich eine Verwechslung und beruht auf dem Tatbestand dass in diesem Jahr sein Bruder Endres in Krakau weilte um dort den komplizierten Nachlass seines verstorbenen Bruders zu regeln Der Kunstler BearbeitenDie Kunst Hans Durers ist heute nur noch schwer fassbar und beruht zum grossen Teil auf vagen Zuschreibungen Da nicht einmal das Monogramm bekannt ist mit denen er seine Werke zu signieren pflegte wurde in der Vergangenheit nahezu jedes mit den Initialen HD versehene Werk des 16 Jahrhunderts mit ihm in Verbindung gebracht Mit einiger Sicherheit glaubt man ihm einen HD signierten Heiligen Hieronymus im Muzeum Narodowe in Krakau zuweisen zu konnen was aufgrund des Standortes durchaus naheliegend ist Ein weiterer signierter und 1532 datierter Hieronymus durfte aus stilistischer Sicht vom gleichen Maler angefertigt worden sein und befindet sich heute in der Galleria Ca d Oro in Venedig Beiden Werken wird von der Forschung allerdings nur eine massige Qualitat zuerkannt die weit entfernt von der Kunst eines Albrecht Durers liegt und Einflusse von verschiedenen Malern zeigt Zu diesen beiden Werken kann moglicherweise noch ein signiertes und 1530 datiertes Bildnis Konig Sigismund I im Profil gerechnet werden das sich im Muzeum Narodowe in Warschau befindet Da dieses aber stark ubermalt ist lasst sich dazu kein endgultiges Urteil fallen Auffallend ist dass viele der Hans Durer zugeschriebenen Gemalde Personen in sehr farbenfroher Kleidung zeigen Ob dies allerdings tatsachlich ein Markenzeichen seiner Kunst ist muss aufgrund fehlenden Vergleichsmaterials hochspekulativ bleiben Ahnlich sieht es bei den Zuschreibungen von Zeichnungen aus Die ihm ehemals teilweise zugewiesenen hochqualitativen Randzeichnungen zum Gebetbuch Kaiser Maximilians I gelten mittlerweile als Arbeiten von Albrecht Altdorfer Lediglich eine im Louvre in Paris aufbewahrte und Hans Durer vnd signierte aquarellierte Federzeichnung mit der Darstellung des Jungsten Gerichts ist moglicherweise eine eigenhandige Arbeit In der Vergangenheit wurden Hans Durer auch eine Reihe von Holzschnitten und Stichen zugeschrieben Eine fruher angenommene Mitarbeit an der 1515 datierten Ehrenpforte Kaiser Maximilians I gilt als widerlegt Weitere in den Grafischen Sammlungen in Erlangen und im Britischen Museum in London aufbewahrte Stiche wurden ihm aufgrund ihres Monograms zugeschrieben zeigen aber keine Verwandtschaft zu seinem Kunstkreis und gelten nach heutiger Erkenntnis nicht mehr als von ihm geschaffene Werke Vermehrt geht die Kunstwissenschaft davon aus dass sich Hans vermutlich niemals als Graveur oder Holzschneider betatigt hat Werke BearbeitenEventuell authentische Werke Bearbeiten Krakau Muzeum NarodoweDer heilige Hieronymus 1526Paris Musee National du Louvre Cabinett des Dessins Das Jungste Gericht Zeichnung Venedig Ca d OroDer heilige Hieronymus 1530Warschau Muzeum NarodoweBildnis Konig Sigismund im Profil 1530 zugeschrieben Krakau WawelDer Gesandtensaal im Schloss zu Krakau 1532 Wandfries mit einer humanistischen Darstellung des menschlichen Lebens Weitere Zuschreibungen Bearbeiten Die folgende Auflistung enthalt eine Reihe von Werken die in der Literatur vielfach Hans Durer zugeschrieben werden Keines der genannten Werke kann zweifelsfrei mit seinem Schaffen in Verbindung gebracht werden sodass diese Zuweisungen als hochspekulativ gelten mussen Enschede Rijksmuseum TwentheFlugelaltar mit der Heiligen Sippe 1515Neisse Nysa JakobskircheMuttergottes mit den vierzehn Nothelfern 1524Prag Narodni GalerieDer heilige Hieronymus in der Landschaft Rom Galleria SpadaBildnis eines jungen Mannes 1511 moglicherweise eine Arbeit von Hans Doring Warschau Muzeum NarodoweChristus das Kreuz tragend 1522Warwick Compton Verney Art GalleryDie heilige Katharina Die heilige Barbara Verbleib unbekanntDie heilige Sippe 1518 zuletzt Pommersfelden Schloss Weissenstein Die Verkundigung am 9 Dezember 1992 in Munchen versteigert Christus an der Geisselsaule mit Maria und Johannes zugeschrieben am 15 Mai 1993 bei Lempertz in Koln versteigert Der heilige Christophorus am 25 Mai 1999 bei Christie s in New York versteigert Literatur BearbeitenIgnaz Beth Durer Hans In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 10 Dubolon Erlwein E A Seemann Leipzig 1914 S 71 73 Textarchiv Internet Archive Albrecht Durer Ausstellung im Germanischen Museum Katalog Nurnberg 1928 Fedja Anzelewsky Albrecht Durer 2 Bande Deutscher Verlag fur Kunstwissenschaft Berlin 1991 ISBN 3 87157 137 7 Matthias Mende Hans Durer 1490 1534 In Erich Schneider Hrsg Frankische Lebensbilder Reihe VII A Band 20 Wurzburg 2004 ISBN 3 7686 9304 X S 37 50 Matthias Mende Durer Hans In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 30 Saur Munchen u a 2001 ISBN 3 598 22770 1 S 308 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Durer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Georg Hans Durer Christie Auktion Muttergottes mit den vierzehn Nothelfern Jakobskirche in NeisseNormdaten Person GND 12950517X lobid OGND AKS LCCN nr89014879 VIAF 95713978 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Durer HansALTERNATIVNAMEN Derer Hans Direr Hans Dyrher Hans Derer Johannes Direr Johannes Durer Johannes Dyrer Johannes Derer Hanusz Durer Hanusz Dyrer Hanusz Dyrher HanuszKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und ZeichnerGEBURTSDATUM 21 Februar 1490GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 1534STERBEORT Krakau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Durer amp oldid 211792575