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Hans Gunter Wolf 8 August 1924 1991 und Gisela Wolf Klie 18 September 1926 1986 waren zwei Agenten der Militarischen Aufklarung der Nationalen Volksarmee der DDR Unter den Decknamen Hans Kalin und Ursula Kalin betrieben sie von 1967 bis zu ihrer Enttarnung 1973 Spionage in der Schweiz Der Fall Kalin gehorte im Urteil der Behorden zu den schwersten Spionageaffaren in der Schweiz zur Zeit des Kalten Krieges Inhaltsverzeichnis 1 Spionagetatigkeit 2 Enttarnung und Folgen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseSpionagetatigkeit BearbeitenHans Gunter Wolf und Gisela Klie lernten sich in der Hitlerjugend kennen und heirateten 1949 1967 reisten die beiden unter Tarnidentitaten in die Schweiz ein Sie nahmen eine Arbeitsstelle beim Maschinenkonzern Sulzer an und wohnten in Effretikon wo sie unter ihrer neuen Identitat erneut heirateten Sie lebten unauffallig und gut integriert Hans Gunter Wolf gewann etwa die Meisterschaft im lokalen Tennisklub Fur den ostdeutschen Militarnachrichtendienst beschafften die Wolfs Informationen uber die schweizerische Landesverteidigung und uber Geschaftsgeheimnisse des Sulzer Konzerns Dazu forschten sie Konzernmitarbeiter Journalisten und andere Personen aus und werteten Schweizer Fachpublikationen aus Gisela Wolf wurde z B als Praktikantin in die PR Unternehmung Farner eingeschleust die vom spateren Divisionar Gustav Daniker jun gefuhrt wurde Enttarnung und Folgen Bearbeiten1973 wurden die Wolfs verhaftet nachdem es den Schweizer Behorden gelang ihre chiffrierten Funkmeldungen in die DDR zu orten Vor dem Bundesstrafgericht verteidigten sich die beiden uberzeugten Kommunisten damit die Spionage nur als Spiel betrieben zu haben Angesichts der erdruckenden Beweislage in der Form von sichergestelltem Spionagematerial wurden sie schuldig gesprochen und als schwerer Fall der Spionage zu je sieben Jahren Haft verurteilt 1978 wurden sie vorzeitig entlassen und gegen Peter Gross den in der DDR verurteilten Koch der Schweizer Botschaft und seine ostdeutsche Freundin Christa Feurich ausgetauscht 1 2 Der Fall Kalin warf in der Schweizer Offentlichkeit hohe Wellen Bundesrat Kurt Furgler und Bundesanwalt Hans Walder sprachen von der schwersten Agentenaffare seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Der Fall trug in der Schweiz zum Eindruck der allgemeinen Bedrohung im Kalten Krieg bei In der Geschichtswissenschaft bleibt allerdings umstritten in welchem Umfang die Schweiz im Kalten Krieg Ziel oder nur Operationsgebiet der ostdeutschen Nachrichtendienste war Literatur BearbeitenErwin Bischof Verrater und Versager Wie Stasi Spione im Kalten Krieg die Schweiz unterwanderten Interforum Bern 2013 ISBN 978 3 9524099 1 6 3 Weblinks BearbeitenMarc Tribelhorn Deckname Kalin Wie ein ostdeutsches Agentenpaar im Kalten Krieg die Schweiz ausspionierte Neue Zurcher Zeitung vom 12 September 2013 S 19 Auszug aus Urteil des Bundesstrafgerichtes vom 21 Juni 1975 i S Schweizerische Bundesanwaltschaft gegen Hans und Gisela Wolf BGE 101 IV 177 Wolf Hans Gunter in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz Wolf Klie Gisela in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Knellwolf Ihre Liebe war starker als die Stasi Memento vom 21 September 2013 im Internet Archive In Tages Anzeiger vom 10 Oktober 2009 Peter und Christa Gross Feurich Einmal Ku damm und zuruck Wie ein Schweizer in die Machenschaften der Stasi in der DDR geriet epubli Berlin 2015 ISBN 978 3 7375 3537 3 Marcel Amrein Im Fadenkreuz der Stasi Die DDR Spionage in der Schweiz Neue Zurcher Zeitung vom 21 August 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Gunter und Gisela Wolf amp oldid 236752601